[HD] Doppelt enthemmt. Nach der Nachttanzdemo darf die Polizei den Autonomen doch noch eins auswischen.

»Wir haben es satt! Freiräume her und zwar sofort!« Das Fronttransparent
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Am vergangenen Samstag demonstrierten etwa 1.200 Menschen für die Schaffung neuer Freiräume in Heidelberg. Fünf Soundwägen sorgten unter den Teilnehmenden für ausgelassene Stimmung. Die Demonstration selbst verlief ohne Zwischenfälle. Dies lag nicht zuletzt daran, dass die schikanösen Auflagen der Stadt und Polizei beim Verwaltungsgericht in Karlsruhe gekippt wurden. Im Anschluss an die Demo wurde in der Alten Eppelheimerstraße 80 das leerstehende Gebäude eines ehemaligen Hotels besetzt. Circa 50 Menschen hielten das Haus bis Sonntagmittag besetzt, ehedem es rabiat von der Polizei geräumt wurde.

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Ein mit Hämmern, Äxten und Rammböcken bewaffnetes Räumkommando stürmte Sonntagmittag das leerstehende Gebäude. Die Ordnungshüter traten dabei Türen ein und zertrümmerten Einrichtungsgegenstände. Erheblicher Sachschaden entstand.

Bereits in der Nacht wurden die Straßenzüge um das Gebäude hermetisch abgeriegelt. Niemand wurde hinaus- und niemand hinein gelassen. Die Polizei untersagte selbst einem Pressevertreter unter Androhung der Festnahme den Zugang zum Vorplatz des Gebäudes, notierte sich seine Personendaten und sprach einen Platzverweis  gegen ihn aus. Vereinzelte Beamte wurden dabei auch handgreiflich. Stunden zuvor stürmte ein kleiner Trupp Polizisten das besetzte Gebäude obwohl keinerlei Räumungsbefehl vorlag. Bei ihrer Ankunft versprühten sie Reizgas und stellten die Personalien von mehreren Besetzenden fest. Als diese jedoch entschlossen sich weigerten, zog sich der Trupp kurzerhand zurück.

Die nach der Räumung eingeleiteten Ermittlungsverfahren gegen die Besetzer*innen lauten auf Hausfriedensbruch, Sachbeschädigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und – in einem besonders lächerlichen Fall – Urkundenfälschung.

 

Die Maßnahmen reihen sich ein in eine jahrzehntelange repressive Politik seitens der Stadt Heidelberg und ihrer Behörden, um die Schaffung eines neuen Freiraumes unter allen Umständen zu verhindern. Die Gängelung, die bei spitzfindigen und schikanösen Demoauflagen beginnt, steigert sich bis zur entschlossenen Anwendung von Gewalt um den Normalbetrieb wieder herzustellen. Und selbst vor präventiven Spitzeltätigkeiten schreckt die Polizeidirektion Heidelberg - mit innenministeriellen Rückendeckung - nicht zurück, wie der jüngste Fall um Simon Bromma und zwei weitere Spitzel zeigt.

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als die polizei das erste mal in das haus eindrag hatten sie zudem einen hund dabei und drohten auch mit diesem. auch später in der nacht waren zwei hunde im einsatz zu sehn...