Berlin: Polizeibericht neu aufgelegt

Polizeibericht 2010 - Cover

Polizeibericht Berlin 2010 - Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen, Kritik

 

Seit Mitte letzten Jahres war der 108-seitige "Polizeibericht Berlin 2009" in gutsortierten Berliner Infoläden erhältlich. Bereits im Vorwort wurde darauf hingewiesen, dass die gesammelten Informationen lediglich eine Momentaufnahme polizeilicher Strukturen darstellen. Dies und der Umstand, dass die beinahe vergriffene Auflage des "Polizeibericht Berlin 2009" sich nach wie vor großer Nachfrage erfreut, hat zur Redaktion einer aktualisierten und erweiterten Ausgabe geführt.

Den "Polizeibericht Berlin 2010" gibt es als PDF (10,1 MB) oder ab sofort in Berliner Infoläden.

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

Online lesen auf:

Meine Wunschliste erstreckt sich für die nächste Auflage auf die Thematisierung von Fighting City, die Verknüpfung von Geheimdiensten und Polizei und die Grössenangaben und noch generaueren Beschreibungen der Funktionsweisen der einzelnen LKA-Einheiten.

Fighting City

Bezüglich SEK und PSK lässt sich da noch einiges in Erfahrung bringen. Und auch schöne Bilder lassen sich finden: http://www.geschichtsspuren.de/artikel/37-versuchsanlagen/63-ftc-fighting-town-centre-berlin.html - Nicht nur "Besatzungstruppen" haben dort Häuserkampf geübt, sondern auch die GSG9 und ausländische Antiterroreinheiten. Hier fehlt dem Polizeibericht auch noch eine operative Komponente.

Lehrabteilung

Nicht nur die Fahrzeuge sind alt, wobei das eher relativ sein kann. Auch waren alte "Polizisten" und "Polizistinnen" in ihren Reihen gesehen. Darum gab es ja auch eine Schlussfolgerung, dass das eben keine Lehrabteilung war. Diese Schlussfolgerung ist allerdings falsch. Die Polizei stellt nämlich auch "Menschen, die im Leben stehen" ein, d.h. auch 40-Jährige sind ab und an bei der Polizei mit "Glatze" (polizeiinterne Bezeichnung für Schulterstücke ohne Sterne) zu sehen. Die Führer der Lehrabteilungsgruppen scheinen sich relativ mit der Aufklärung gegen die Polizei auszukennen. Zuletzt habe ich sie bei der letzten "Dennis-Demo" gesehen. Zwei von den Polizei-Schülern haben dort u.a. bei einem Hundertschaftsführer assistiert.

PMS

Nach einigen Unklarheiten, wurde vermutet, dass eine PMS für "links" garnicht existiert. Nach Zeitunsberichten war eine Einheit mit dem Namen "Politisch Motivierte Strassengewalt" 1992 gegründet worden, um gegen Neonazis zu agieren. Dass die PMS nicht existiert ist allerdings falsch, genau wie es falsch ist, dass die PMS sich nur gegen Noenazis richten. Es gibt vier PMS-Abteilungen mit Sitz im Bayernring 42-44. Diese 4 Abteilungen nennen sich "Dir VB S PMS I-IV". (Kann sein, dass es bei dem genauen Namen übertragungsfehler gibt.) Generell wird die PMS als "Spezialabteilung(en) gegen Verbrechensbekämpfung" bezeichnet.

Aber auch über die Grösse der einzelnen LKA-Abteilungen ist etwas zu sagen. Es gibt eine gerichtliche Aussage von Dirk Eitner (LKA 534), dass die einzelnen Staatsschutzabteilungen (LKA 5 - im Protokoll ist nur von LKA 521 Dauerddienst, LKA 534 und LKA 533 die rede) aus "durchschnittlich etwa 12 Personen" bestehen.

Operativ konnte diese Aussage jedoch nicht bestätigt werden. Das LKA 533 (zuständig für politisch motivierte Brandstiftungen und Sprengstoffverbrechen) scheint z.B. über sehr viel mehr Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu verfügen.

Geheimdienste

Wie sich in jüngster Vergangenheit zweigt, sollte auch die Verbindung von Polizei und Geheimdiensten, bzw. geheimdienstliche Tätigkeiten der Polizei, thematisiert werden. Das ist garnicht mal so "tricky". Neben einfacher Recherche gibt es dort auch operative Möglichkeiten.

Gute Arbeit

Der Polizeibericht Berlin 2009 + 2010 ist eine sehr gute Arbeit!! Weiter so und noch besser!! (:

Gibt es Informationen auf welchen Frequenzen

 

a) der Polizeifunk

b) der Zugriff auf das polizeiinterne Informationssystem (ich kenne dies aus den USA wo jeder Polizist über ein "Tough Laptop" vgl. http://www.ruggedlaptopvault.com/wp-content/uploads/2010/08/cop-using-re... verfügte)

c) die Kameras

d) die diversen Photo-Drohnen

 

senden und empfangen?

 

Ein Jammer sollte sich da recht einfach bauen lassen und so wie die lieben Polizisten regelmäßig (nach meinen Infos) den Cellphone-Empfang bei Demos stören, kann man den Spieß auch umdrehen....

 

 

Anonymous

 

Informationen zu der von Sachen eingesetzten Drohne:

http://www.microdrones.com/md4-200_einfuehrung.php

Kurzinfos:
Max Windgeschwindigkeit für klare Bilder: 4 Meter pro Sekunde (= 14,4 km/h)

Eingesetzte Kameras: Standard-Digicam, PAL-TV, Dämmerungskammera (0,0003 lux) und Wärembildkamera (allerdings jeweils nur eins von allem)

Einsatzdauer (lt. Hersteller) ca. 30 Minuten

Gesteuert wird anscheinend unter Windows mit einem USB Modul. Genutzt wird anscheinend HF

Signal ist (anscheinend) nicht verschlüsselt und ohne komplizierteren Eingriff anscheinend auch nicht schützbar


An dieser Stelle ein großes DANK an die Menschen die das erstellt haben! Und ein Dank an die Linksuntenleute für die Plattform

Nachdem am 26.12 die B.Z. über einen "Chaoten-Report" berichtete ("Der Chaoten-Report wurde per E-Mail verschickt.") folgte heute der Google-Experte vom Tagesspiegel, Jörn Hasselmann, der den Bericht auch auf Indymedia aufgespürt hat.

 

Außerdem wurde der Bericht auch auf der Startseite vom Tagesspiegel und in Jörns Artikel verlinkt:

Link zu linksunten als ein Artikel auf der Startseite

Auf der Startseite, als eigener Artikel

 

Link zu linksunten im Artikel

Im Artikel

 

 

Am 28.12.10 berichtet auch Andreas Kopietz von der Berliner Zeitung ("Nach Angaben eines Polizeisprechers prüft die Behörde jetzt rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung, die allerdings erfolglos bleiben dürften, weil der Server, der die Webseite anbietet, im Ausland steht.")

21.12.2010

Junge Freiheit: Linksextremisten bereiten sich auf Kampf gegen Polizei vor

Zuerst greift eine rechte Wochenzeitung den Bericht auf, gibt einen knappen Überlick über den Inhalt und interviewt den Berliner CDU-Politiker Robbin Juhnke zum Bericht, der erwartungsgemäß schwer empört ist. Am 27. Dezember spuckt er nochmal Gift und Galle, diesmal im Namen der Fraktion und halluziniert zum wiederholten Male eine Gefährdung Berliner Polizeibeamte durch die kommende Kennzeichnung - von der Berliner Einsatzhundertschaften im Übrigen ausgeschlossen sind.


26.12.2010

B.Z.: Polizei-Daten ins Internet gestellt von Olaf Wedekind

Das übliche Zeter und Mordio, Klaus Eisenreich, Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP). bemerkt  zur Publikation: „Wer eine solche Dokumentation erstellt, ist auch in der Lage, Polizisten mit Namen im Dienst auszuspähen [...] Jetzt zeigt sich, mit welcher Blauäugigkeit über die Kennzeichnung diskutiert wurde, ohne Rücksicht auf Verluste.“

 

27.12.2010

Berliner Zeitung: Linksradikale veröffentlichen interne Polizei-Daten von Andreas Kopietz

"Irgendjemand aus der linksradikalen Szene kennt sich hervorragend im Berliner Polizeiapparat aus. Unbekannte haben den sogenannten „Polizeibericht 2010“ ins Internet gestellt, der auf einer linksextremistischen Internetseite jetzt eingesehen werden kann. Das 109 Seiten lange Papier beschreibt mit großer Genauigkeit und viel Sachkenntnis die Organisationsstruktur und die Ausrüstung der Berliner Polizei – von der Wasserschutzpolizei bis hin zum Spezialeinsatzkommando. Viele Informationen sind frei zugänglich. Allerdings enthält das Pamphlet auch Polizeiinterna – etwa detaillierte Informationen über die Zusammensetzung der Fuhrparks der einzelnen Polizeiabschnitte. Unter den internen Informationen ist auch ein „Zivilkarrenverzeichnis“, das 132 zivile Polizeiautos auflistet mit Fahrzeugbeschreibung und Kfz-Kennzeichen. Nach Angaben eines Polizeisprechers prüft die Behörde jetzt rechtliche Schritte gegen die Veröffentlichung, die allerdings erfolglos bleiben dürften, weil der Server, der die Webseite anbietet, im Ausland steht. Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist über diese Veröffentlichung besorgt. „Da steckt ein ungeheurer Observationsaufwand hinter“, sagt der Berliner GdP-Geschäftsführer Klaus Eisenreich. „Diese Dokumentation zeigt, dass ihre Autoren auch in der Lage wären, die Privatadressen von Polizisten auszuspähen. Wenn die an die Privatsphäre unserer Leute ran wollen, dann kommen die auch ran.“ Eisenreich fordert deshalb von der Polizeiführung und dem Senat, die beschlossene individuelle Kennzeichnungspflicht für Polizisten zurückzunehmen."

 

27.12.2010

shortnews.de "Polizeibericht Berlin 2010": Autonome veröffentlichen Kennzeichen und Fotos

"Die Polizeibehörde der Bundeshauptstadt reagierte in einer ersten Stellungnahme gelassen. Die Veröffentlichung enthalte kaum Dienstgeheimnisse, das meiste sei ohnehin bereits im Internet abrufbar. Juristische Schritte werde man nicht einleiten, hieß es. Das aber hat auch einen anderen Grund. Im Impressum der Internetseite, die das Heft veröffentlicht hat, steht "Extrem Mist, Archivstraße 12". Die Anschrift gibt es wirklich, hier sitzt das Geheime Staatsarchiv in Berlin-Dahlem."


27.12.2010

Tagesspiegel: Autonome stellen "Polizeibericht 2010" ins Internet von Jörn Hasselmann, der den Bericht verlinkt.

"Auf den ersten Blick sieht es aus wie die Berliner Variante von Wikileaks – doch das, was die linksautonome Szene als „Polizeibericht 2010“ zusammengetragen hat auf 108 Seiten, lässt die Betroffenen im Präsidium kalt. Man werde nicht juristisch gegen die Autoren vorgehen – was ohnehin schwer sein dürfte. Denn als Verantwortlicher im Impressum wird ein „Extrem Mist“ in der Archivstraße 12 genannt. Hier beweisen die Linksautonomen Humor, hinter der Anschrift verbirgt sich das Geheime Staatsarchiv in Dahlem. Allerdings stehen in dem Heft, das auch im Internet abrufbar ist, kaum Geheimnisse; die meisten Informationen seien frei verfügbar, hieß es bei der Polizei. Das Heft trägt den Titel „Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik“. Die darin abgedruckten Fotos sind überwiegend von Internetseiten der Polizei oder privaten Seiten wie „polizautos.de“ kopiert. Andere wurden von Aktivisten bei Demonstrationen selbst aufgenommen. Auf den ersten Anschein wirkt das Heft fast offiziell – mal abgesehen von den Fotos abgebrannter Autos und der Tatsache, dass Polizisten als „Bullen“ oder „Pigs“ (Schweine) bezeichnet werden. Ferner findet sich in dem Heft eine Liste mit etwa 130 Kennzeichen von Zivilstreifen. Eine Fleißarbeit, heißt es bei der Polizei gelangweilt, zusammengetragen bei diversen Demonstrationen. Nutzen dürfte die Liste den Autonomen nicht: Denn wie die Autoren selbst vermerken, benutzt die Polizei bei ihren Fahrzeugen sogenannte Wechselkennzeichen. [...]"

 

27.12.2010

Tagesspiegel - Kommentar: Radikale Fleißarbeit Gerd Nowakowski freut sich, wenn Autonome am Schreibtisch sitzen.

"Ganz unauffällig steht auf der ersten Seite vom „Polizeibericht Berlin 2010“ als Herausgeber „Autonome Gruppen“, man könnte es für die Studie einer Versicherungsgesellschaft halten. „Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen, Kritik“ sind die Themen der radikalen Fleißarbeit. Eine Wikileaks-Affäre in der Berliner Provinz? Gefahr für Leib und Leben der Beamten? Wohl kaum. Da werden keine Geheimnisse enthüllt, sondern erklärt, wie die Polizei funktioniert. So gut, dass selbst ein Polizist intern fragt, warum sich die Polizei eigentlich nicht selber so ausführlich vorstellt. Und die abgebildeten Zivilfahrzeuge, teilweise mit Blaulicht, sind bei jeder Demonstration dabei. Das ist langweilig, aber kein Skandal. Könnte es sein, dass diejenigen, die den Bericht für skandalös halten, nur Stimmung machen wollen gegen die ab 1. Januar verpflichtende Kennzeichnung der Beamten?"

 

Krimpedia (Enzyklopädie zu kriminologischen Themen): Polizeibericht Berlin 2010

"Der „Polizeibericht Berlin 2010“ ist eine anonyme Schrift, die eine Anleitung zur Gewalt gegen deutsche Polizisten liefert. Laut Verfasser sei mit dem „Rückgang massenmilitanter Ansätze“ in den neunziger Jahren „auch die praxisbezogene Auseinandersetzung mit den Bullen in den Hintergrund“ getreten. Das vorhandene Wissen über Ausrüstung und Taktiken der Polizei sei verloren gegangen. Dem wolle man nun entgegenwirken, um dieses Wissen auf Demonstrationen praktisch nutzen zu können. Anonyme Verfasser informieren auf über hundert Seiten detailliert über Ausrüstung, Fahrzeuge, Standorte und Einsatztaktiken der verschiedenen Polizeieinheiten in Berlin. Die schrift verweist auf Schwachstellen der bei besonderen Einsätzen getragenen Körperschutzausstattung hin, um die Verwundbarkeit von Polizisten aufzuzeigen.In einem anderen Kapitel findet sich eine Anleitung, wie Einsatzfahrzeuge der Polizei außer Gefecht gesetzt werden können. Mit der richtigen Technik könne mit relativ geringem Kraftaufwand selbst ein Mannschaftswagen der Polizei umgekippt werden. Es findet sich eine Liste ziviler Dienstfahrzeuge der Polizei samt Kennzeichen. Auf Photographien werden Zivilfahnder verschiedener Einheiten wie der für „Politisch Motivierte Straßengewalt“ gezeigt. Der Bericht ist online verfügbar auf dem linksextremen Portal Indymedia."

29.12.2010

Neues Deutschland: Autonome Steilvorlage für Kennzeichnungskritiker

"Linksradikaler »Polizeibericht 2010« wird von Polizeigewerkschaft und CDU politisch instrumentalisiert - Sie ist zur Zeit der Verkaufsschlager in linken Buchläden. Optisch ansprechend, inhaltlich fundiert kommt die Broschüre »Polizeibericht 2010« daher, die »Autonome Gruppen« zum zweiten Mal nach 2009 hergestellt haben. Detailliert werden »Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen« der Berliner Polizei beschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es auf den insgesamt 109 Seiten allerdings wenig Neues zu lesen, nur einige Fehler wurden beseitigt und Aktualisierungen vorgenommen. Dennoch entzündet sich an der Publikation, die ein bisschen wie ein Verfassungsschutzbericht von Links wirkt, jetzt die Debatte um die Kennzeichnungspflicht neu. [...]"

29.12.2010

taz Polizei unter Beobachtung

"Der "Polizeibericht Berlin 2010" liest sich wie das offizielle Handbuch für angehende Ordnungshüter. Von der Aufteilung der einzelnen Direktionen, ihrer Abschnitte, der jeweiligen Fahrzeug- und Bereitschaftsstärke finden sich alle Informationen gut geordnet und strukturiert in dem 108 Seiten starken Heft. Der Bericht, der auf den ersten Blick wie ein offizielles Behördenpapier wirkt, wurde aber nicht von der Polizei selbst herausgegeben, sondern ist die Fleißarbeit vermutlich linksradikaler Autonomer. Besonders pikant: Auf der letzten Seite befindet sich das sogenannte "Zivikarrenverzeichnis", eine Auflistung von 132 Zivilfahrzeugen der Berliner Polizei samt Kennzeichen und genauer Beschreibung. [...]"

03.01.2011

turus.net: Erstaunliches aus dem Netz: Polizeibericht Berlin von Marco Bertram

"Eine pdf-Datei. Zehn MB groß. Satte 109 Seiten. Recht aufwändig aufgemacht und reichlich illustriert. Vielerorts heiß diskutiert. Der Polizeibericht 2010. Frei zugänglich ist diese pdf-Datei auf einschlägigen indymedia-Seiten. Polizeibericht? Berlin? Von wem? Für wen? [...] Ganz oben zu lesen "Autonome Gruppen". Darunter: "Polizeibericht Berlin 2010 - Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen, Kritik". Nach einem ausführlichen Vorwort das Inhaltsverzeichnis. Fein säuberlich gegliedert wie bei einer Hausarbeit an der Uni. In den einzelnen Abschnitten erfährt man einiges über das Versammlungsgesetz und die Demoauflagen, über das unmittelbare Zwangsgesetz, die Polizeiarbeit in den Medien, die Einsatzhundertschaften, die Polizeiabschnitte, den zentralen Objektschutz und die Bereitschaftspolizei. Reichlich Infos gibt es zudem über den polizeiärztlichen Dienst, die Diensthundeführer, die Reiterstaffel, das Gefangenenwesen, die Polizeihubschrauberstaffel, die Sondereinheiten, die Bundespolizei, das Ordnungsamt, den Verfassungsschutz. Berichtet wird des weiteren über "Griechische Verhältnisse", die Schutzausrüstung, die Waffen der Polizei und den Fahrzeugschutz. Last but not least gibt es doch tatsächlich ein Verzeichnis mit den Kennzeichen der Fahrzeuge der Zivilpolizisten. VW Busse, Ford Kombi, Mercedes A-Klasse - alles dabei. Beim Durchscrollen der pdf-Datei fällt auf Seite 103 doch gleich was auf. Außenspiegel abtreten, Polizeifahrzeuge aufschaukeln und umkippen. Das ist in der Tat pikant. Detailliert wird erläutert, wie man am besten "mit vereinten körperlichen Kräften" tonnenschwere Fahrzeuge zum Umstürzen bringen kann. Erklärt werden zudem die Schwachstellen der Fahrzeuge, die trotz der Hochrüstung nun einmal jedes Fahrzeug besitzt. Schließlich sind Polizeifahrzeuge keine Panzer. In Erinnerung ruft die pdf-Datei die Debatte um den im Jahre 2005 eingeführten Tonfa ("ein Schlaginstrument, mit dem sich mühelos Schädel brechen lassen"). Einen Ausblick gibt es auf die "Riot Control im 21. Jahrhundert": Taser und SensoCopter. Nicht fehlen dürfen natürlich die Infos zum Reizstoffsprühgerät (RSG) 3 und Reizstoffsprühgerät (RSG) 8 sowie zur Mehrzweckpistole 1 (MZP1) - HK69 von Heckler und Koch, die mit beeindruckender Munition bestückt werden können. Gänsehaut und flaues Gefühl in der Magengrube beim Lesen der Texte, doch es hilft nichts, seit 2007 wird Reizgas von der Polizei vielerorts eingesetzt. Bei Demonstrationen und am Rande von Fußballspielen. Irgendwann wird jeder Besucher einer Großveranstaltung einmal in den Genuss kommen, dieses beißende Lüftchen in Nase und Augen zu verspüren... Sind die hinteren Seiten des Berichtes eher martialisch verfasst, so sind die vorderen Kapitel eher sachlich gehalten. Gesammelte Fakten und Daten über die Ausrüstung und die Strukturen. Durchaus lesenswert, doch sicherlich auch in jedem Lehrbuch der Polizei zu finden. Also: Klick, Datei geschlossen. Weiter im Text. Die Nachrichtenwelt hat noch andere Themen parat...

03.02.2011

www.fair-news.de: Wie verletze ich einen Polizisten

Autonome Gruppen geben detaillierte Hinweise - "Die Polizei. Wo immer du aktiv wirst, wirst du früher oder später mit ihren Auswüchsen konfrontiert. Sei es, wenn einfache Streifenpolizisten dir beim Plakatieren auf die Pelle rücken, der Staatsschutz den ganzen Abend vor der Soliparty herumlungert, oder ein Großaufgebot der Einsatzhundertschaften einen Naziaufmarsch durch die Stadt geleitet". So heißt es schon im Vorwort des "Polizeiberichts 2010", der selbstbezeichnend über Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe, Analysen und Kritik berichtet. Dabei geht er punktgenau auf Schwächen ein und liefert Tipps zum Umgang des Autonomen mit der Polizei. [...] Dabei spart der Bericht nicht an Hintergrundinfos, Geschichten und Aufforderungen zur massiven Gegenwehr [...] Vor allem die konsequente Analyse der Ausstattung gibt eindeutige Hinweise auf die Schwachstellen [...] Unmissverständlich sind die Hinweise auf die Verletzlichkeit der Ausrüstung besonders beim Helm, am Hals und den Kniekehlen. Das Dokument ist eine Anleitung, wie Polizeibeamte verletzt werden können. Das Papier kommt daher wie ein polizeilicher Bericht über die eigene Struktur und Ausrüstung. Es analysiert aber auch die die Vorgehensweise der Festnahmetrupps mit Ablauffotos und will so gewaltätigen Demonstranten Anleitungen geben. [...] Teilweise mischen sich sogar aktuelle politische Debatten in den Analysebericht [...] Aber nicht nur Schwachstellen von Ausrüstung und Möglichkeiten zum Stören werden beschrieben. Die Autoren warnen an mancher Stelle auch eindeutig vor den Handlungsweisen der Vollzugsbeamten: "Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bullen mit dem Tonfa im Nahkampf ein enormes Prügelpensum entfalten können. Miese Tricks wie verdeckte Attacken und hohes Verletzungsrisiko inklusive." Der Polizeibericht 2010 endet mit einer "unvollständigen Aufstellung bekannter Zivikarren aus Berlin vom Jahr 2008 bis heute". Neben dem Autokennzeichen werden hierbei auch Fahrzeugtyp und Farbe beschrieben.

 

04.02.2011

Berliner Kurier: Polizeichef sah "blinde Zerstörungswut"

Autonome Gruppen haben einem Medienbericht zufolge in einem "Polizeibericht Berlin 2010" Informationen über Schwachstellen der Schutzkleidung von Polizeibeamten veröffentlicht. Wie der "Behörden Spiegel" am Donnerstag vorab berichtet, wird in der Publikation über Ausrüstung, Strukturen, Einsatztaktik, Hintergründe und Analysen bei der Polizei geschrieben. Dabei gingen die Autoren "punktgenau" auf Schwächen ein und lieferten Tipps zum Umgang von Autonomen mit der Polizei, etwa bei Festnahmen oder Demonstrationen. Vor allem die konsequente Analyse der polizeilichen Schutzausstattung gebe eindeutige Hinweise auf die Schwachstellen. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, sagte dem "Behörden Spiegel", der "Polizeibericht" sei ein einziger Aufruf zur Gewalt gegen Polizeibeamte. [...]

29.05.2011

Süddeutsche Zeitung Magazin: Ein Job zum Davonlaufen

"Sein Kollege Sven Kaiser zeigt zum Ende des Gesprächs ein paar bedruckte DIN-A4-Seiten, er hat sie aus dem Internet, sie gehören zum sogenannten Polizeibericht Berlin, den autonome Gruppen zusammengestellt haben. Darauf sind Bilder von umgestürzten Polizeiautos zu sehen. Daneben steht: »Ein Mannschaftswagen ist dank der Möglichkeit des Aufschaukelns (...) nicht wesentlich schwerer umzukippen als ein leichterer Pkw.« An anderer Stelle wird beschrieben, welche Körperteile eines Polizeibeamten trotz Brustpanzer und Schienbeinschoner nicht geschützt sind. »Das gibt es doch gar nicht«, sagt Kaiser, »die bereiten sich darauf vor, wie sie uns am besten verletzen können!« In dem Bericht wird von der Organisationsstruktur der Polizei bis zur Reichweite des neuen Wasserwerfers WaWe 10 (65 Meter) kein Detail ausgelassen, auf 109 Seiten. Olaf Heinze kann es nicht fassen: »Dieser Bericht ist besser als das Material, das unsere Dienstanfänger bekommen!«"

28.06.2011

Polizei-NRW: Für mehr Sicherheit bei der täglichen Arbeit

»Wie verletze ich einen Polizisten« – so lautet die provokative Überschrift eines Artikels in der Februarausgabe 2011 der Zeitschrift »Behördenspiegel«. Der Artikel handelt vom »Polizeibericht Berlin 2010«. Hinter dem unauffälligen, fast offiziell anmutenden Titel steckt allerdings eine Ausarbeitung der »Autonomen Gruppen« über die Schwachstellen der Berliner Polizei.Dabei beschränken sich die Ausführungen nicht nur auf die Offenlegung von Kennzeichen ziviler Einsatzfahrzeuge oder taktischer Vorgehensweisen der Polizei. Vielmehr zeigt der Bericht auch auf, an welchen Stellen die Ausrüstung der Polizeibeamtinnen und -beamten Schwachstellen aufweist und wie man diese bestmöglich ausnutzen kann. Auch wenn sich diese Aussagen auf die Berliner Polizei beschränken, ist der Inhalt alarmierend. Vielmehr zeigt der Bericht auch auf, an welchen Stellen die Ausrüstung der Polizeibeamtinnen und -beamten Schwachstellen aufweist und wie man diese bestmöglich ausnutzen kann. Auch wenn sich diese Aussagen auf die Berliner Polizei beschränken, ist der Inhalt alarmierend (...)

 

11.02.2011

DerWesten: Sanitäter rüsten sich mit Schlagringen aus

"Im Internet hat der FDP-Innenexperte Horst Engel eine neue Perversion des Widerstands von Chaoten gegen die Polizei entdeckt. Da geben Autonome Hinweise: „Wie verletze ich einen Polizisten?“"

 

01.03.2011

polizei-newsletter.de: Schwachstellen in der polizeilichen Schutzausrüstung

http://www.polizei-newsletter.de/newsletter_show_article_german.php?N_YE...

"Nach einem Bericht des Behördenspiegels haben autonome Gruppen ein Dokument im Internet veröffentlicht, in dem detaillierte Hinweise zu den Schwachstellen in der polizeilichen Schutzausrüstung gegeben werden. Das redaktionell sehr aufwendig gestaltete Dokument mit dem Titel „Polizeibericht Berlin 2010“ verweist besonders auf Schwachstellen in der Ausrüstung am Hals, an den Kniekehlen und am Helm. Darüber hinaus finden sich in dem 120 Seiten starken Dokument auch detaillierte Hinweise zu den Vorgehensweisen der Polizei bei Demonstrationen. Der Bericht endet mit einer „unvollständigen Aufstellung bekannter Zivilkarren aus Berlin“ und benennt neben den Kennzeichen auch den Fahrzeugtyp. Quelle und weitere Informationen: Behördenspiegel vom Februar 2011: Wie verletze ich einen Polizisten, S. 38."

Ich fasse es nicht, wirklich Schlagringe? Das sind doch verbotene Waffen, das ist doch dann ohne Zweifel illegal.

copzone.de - inoffizielles polizeiforum -  polizeibericht berlin 2010

 

In der Copzone, dem bekanntesten halboffiziellen Polizeiforum im reutschsprachigen Raum, ist der Polizeibericht auch 2014 noch Thema. Man fürchtet offenbar ein Revival.

02.05.2016

Junge Freiheit: AfD fordert Abschaltung linksextremer Internetseiten

"Ebenfalls 2010 riefen Linksextremisten auf Indymedia-linksunten zum verstärkten Kampf gegen die Polizei auf. Dazu veröffentlichten „Autonome Gruppen“ einen „Polizeibericht Berlin 2010“. Die anonymen Verfasser informierten auf über hundert Seiten detailliert über Ausrüstung, Fahrzeuge, Standorte und Einsatztaktiken der verschiedenen Berliner Polizeieinheiten. Außerdem wiesen sie auf die Schwachstellen der unter anderem von Bereitschaftspolizisten getragenen Körperschutzausstattung hin und zeigten, an welchen Stellen die Polizisten verwundbar sind. Laut Verfasser sei mit dem „Rückgang massenmilitanter Ansätze“ in den neunziger Jahren „auch die praxisbezogene Auseinandersetzung mit den Bullen in den Hintergrund“ getreten. Das vorhandene Wissen über Organisation, Strukturen, Ressourcen und Taktiken sei seitdem mit jedem Generationenwechsel Stück für Stück verlorengegangen. Dem wolle man nun mit der Schrift entgegenwirken. Zuletzt sorgte Indymedia im Februar für Schlagzeilen, als Linksextremisten auf der Internetseite mit der Ermordung von Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) drohten."

Ihr seid übrigens der absolute Hammer!

Vielen Dank für die detaillierten Recherchen!

Großes Lob!

Dont give up the fight!

Zum Protest gegen die Räumung der Liebigstraße 14 in Friedrichshain wurde auch eine kleine auflistung erstellt. (Einer der Fahrer fuhr übrigens mit Hassi ab und zu den Dorfplatz entlang)

 

B-DR 6349 roter VW-Bus
B-AC 1589 schwarzer Geländewagen VW Tuareg
B-NA 2680
B-HM 9058 grüner VW-Bus
B-CH schwarzer VW-Passat
B-FP 325 grauer Passat
D/B-JB 325 grüner T4 VW Bus
B-KL (5638) silberner Kombi
B-LR 294 grauer VW Bus
B-AX 4049 roter Van
B-PJ roter (ford?) kleinwagen
B-AU weißer Van

Ich lese leider nur von einem BERLINER Polizeibericht.

Wäre es nicht an der Zeit so etwas Deutschland und als Webseite zu betreiben?
Eine Seite wo alle Daten umgehend zusamenlaufen. Nicht nur einmal jährlich in einem Druckwerk oder PDF.
Auf einem Server in den USA, evtl. auch Schweden.
Die Lästerseite iShareGossip ist ein interessanter "Versuchsballon" was die Verfolgung durch Deutsche Behörden angeht.
Die sind jetzt angeblich zum gleichen Hoster wie Wikileaks nach Schweden umgezogen.

Eine Webseite wo jeder Besucher Daten über die Deutsche Polizei, aber auch andere Behörden, Justiz usw. veröffentlichen kann.
Ohne jegliche Zensur. Kennzeichen, Klarnamen, Fotos (auch Beamte), Dienststellen zu Klarnamen usw..

Zugänglich über eine Webseite mit gutem griffigen, evtl. etwas provokantem Titel.
Mit schneller und anonymer Möglichkeit Daten einzutragen.

Idealerweise noch Zugang für Smartphones. Eine spezielle Mobilseite, und besonders "Apps".
Für Android (hat jetzt die meisten Nutzer) und iPhone.
Apps von denen man sofort Fotos inkl. GPS-Position und evtl. Kommentar hochladen kann.
Das Gleiche für Videos und Audios. Hat den Vorteil dass wenn so ein Smartphone durchsucht/entdeckt wird, dieses Material schon weit weg und unlöschbar auf dem sicheren Server liegt.
Es sind massig Funktionen denkbar, die dabei helfen Daten über Polizei/Polizisten, Justiz usw. zu veröffentlichen.


Möglich wäre es auch, dass Freiwillige ganze Dienststellen ablichten. Also die herauskommenden Polizisten.
Damit hätte man schon mal Gesichter inkl. Dienststellen. Für spätere Abgleichungen mit Bilder von Demos usw., eine Hilfe.
Mit Gesichtserkennung (Picasa, Magix Foto...) evtl. auch durch Einzelpersonen machbar. Ansonsten müssen Besucher sich z.B. einzelne Pakete (Dienststellen bzw. "Wachen") herunterladen, und selbst vergleichen. "Human Flesh Search Engine".
Wie das anlegen einer Lichtbildkartei potentieller Straftäter im Dienst unauffällig ablaufen kann, kann dort ja beraten werden.
Z.B. eine versteckte Kamera in einem parkenden Fahrzeug.

Wenn die Freiwilligen sich doch registrieren dürfen (aber ohne EMail-Check), könnte das auch wie ein Wettbewerb laufen.
Wer "schießt die meisten Polizisten ab"...


[b]"Diese Dokumentation zeigt, dass ihre Autoren auch in der Lage wären, die Privatadressen von Polizisten auszuspähen."[/b]

Das halte ich zwar für übertrieben was diese Daten angeht, aber möglich wäre es. Wenn man es denn drauf anlegt.
Nach so einer pauschalen Dienststellenablichtung aller Mitarbeiter (idealerweise beim rauskommen in Uniform, dann hat man gleich noch den Rang), könnten Polizisten bei ihrer Nach Hause Fahrt verfolgt werden, um auch noch die Adresse zu erhalten.
Die oberen Ränge mit eigenen Häusern verraten so gleich noch ihren Namen. Mindestens den Nachnahmen, evtl. irgendwo auch einen Telefonbucheintrag über Adressensuche.

Und das schönste: Diese Art der Observation ist NICHT verboten.
Polizisten haben hier keine Sonderrechte gegenüber dem normalen Bürger. Und der ist auch nicht durch besondere Rechte vor Privatdetektiven geschützt. Und da Privatdetektive nicht mehr Rechte als jeder Bürger haben.....
Als Eistieg wäre es unterhaltsam solche Daten über den Eisenreich Online zu stellen.


"WikiLeaks" und Co. dienen nur der Veröffentlichung von Dokumenten und Material etwas größerere Bedeutung, aus normalerweise Staatlichem oder Firmenbesitz.
Ich denke hier an "DIY"-Material von Bürgern. Was in seiner Gesamtheit einen Wert hat.
Nicht nur dem drüber aufregen im nachhinein dient, sondern auch aktiv bei der Verfolgung und Anprangerung von Vorfällen dient.
Ein Polizist verhält sich auf einer Demo falsch? Die Besucher der Webseite helfen sich gegenseitig in zu identifizieren und ihn mit Foto, Klarname, Dienststelle UND wenn bekannt Privatadresse, Telefonnummer, Email anzuprangern.
(Ehe)Partner, Eltern, Kinder, Freunde, Bekannten, Nachbarn, alle die ermittelt werden können erhalten einen Brief bzw. Brief+DVD mit Infos über die Person. Das ist nicht mal illegal oder verboten.
Denn wie diese Leute reagieren ist deren Entscheidung.
Auch wenn der danach sozial vernichtet und vom Partner verlassen wäre.

In Bremen gab es letztes Jahr auch einen Polizeibericht. Stark an dem Berliner Modell orientiert bzw. wurde viel gerade inhaltliches übernommen aber die Organissationstruktur der Bullen wurde ziemlich gut erklärt.

Kann man den irgendwo herunterladen oder könnte den mal jemand einscannen und hier hochladen?

Willkommene Ergänzung:

 

Auf dem Blog urbanresistance finden sich weitere Analysen zu polizeilichen Einsatztaktiken mit konkreten Erfahrungen aus Frankfreich, Deutschland, Chile, Griechenland etc. Auch erfolgreiche Gegenstrategien werden erläutert.