Jubel-Demo nicht in die Innenstadt gelassen

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Am Mittwoch den 17.11.2010 fand in im Rahmen des "International Students Day" in Freiburg die ironische Bildungsstreik-Jubel-Demo "Goldenen Zeiten für die Bildung: Führung. Gebühren. Konkurrenz." statt. Die Demonstration wurde von Polizei und Amt für öffentliche Ordnung nicht in die Innenstadt gelassen. Das Bildungsstreik Bündnis sieht dies als Provokation und eine erneute Stufe in Sachen Repression.

 

Aufgrund von langwierigen Verhandlungen ging die Demo mit der mittlerweile üblichen Verspätung auf die Straße. Erkämpf wurde in diesen ermüdenden Gesprächen mit der Staatsgewalt eine Route entlang der CDU-Zentrale in der Eisenbahnstraße und dem Uni Rektorat am Fahnenbergplatz.

Nach einer elitären Ansprache von Till Timmermann bewegte sich die Bildungselite in Richtung CDU-Zentrale. Nach aufregendem und aufrichtigem Dank an die Landesregierung kam es zum ersten Mal in der Freiburger Öffentlichkeit zum gemeinsamen Entkoten von goldenem Stuhl. Kein Wunder: Dieser kam auch ausschließlich aus den gepfelgten Popos der Oberschicht....

Danach ging es Dank der Polizei nur durch Hintergassen weiter in Richtung Fahnenbergplatz um in tiefer Demut dem Rektorat für seine glanzvollen Taten zu danken. Der Elitezug zog nach kurzem Stopp weiter in Richtung KaJo um auch dem bürgerlichen Pöbel und sogar der Unterschicht (sic!) ihre Meinung kund zu tun. Verhindert wurde dies jedoch durch das Amt für öffentlich Ordnung sowie durch die Polizei. Vermutlich wollten sie die Elite jedoch nur vor den wahnsinnigen MittelschichtlerInnen schützen.

 

Trotz gut gemeinten Verhandlungen dies in Kauf zu nehmen und sogar trotz Befehlen der Elite an die Einsatzkräfte spielten die Marionetten - wohl zum ersten Mal in der deutschen Geschichte - dieses Spiel nicht mit und "verteidigten" den Pöbel. Schockiert von diesen Erlebnissen machte die Elite kehrt und zog verdrossen zum Rekorat zurück.  Dort sprach sich die Vorsitzende des Vereins "Privilegierter Studierender durch Eltern mit Geld" für die pränatale Selektion im Bildungswesen aus, bevor der Feierzug zum Ausgangspunkt vor´s Stadttheater zurückflanierte...

 

 

Aber jetzt Schluss mit aller Ironie, was sich heute auf Freiburgs Straßen abgespielt hat war ein Skandal:

Zum ersten Mal wurde in Freiburg eine Bildungsstreik-Demonstration von Polizei und Amt für Ö. daran gehindert ihre Meinung in die Innenstadt zu tragen. Stattdessen wurde versucht den Bildungsaktiven ihre Stimme zu nehmen, in dem man sie durch Gassen und über den Ring schickte.

Dies sehen wir als Konfrontation und Angriff auf unser Selbstbild und unser soziales Leben. Wir werden dies nicht noch einmal hinnehmen, sondern werden am 20.11.2010 auf der Bildungsstreik Anti-Repressions-Demo dagegen antanzen. Ein System das versucht freie Meinungsäußerung auszudünnen und durch repressive Gewalt bekämpft hat keine Zukunft!!!!!

 

Auf zur Anti-Repressions-Nachttanz-Demo am Samstag den 20.11.2010 um 21 Uhr vor dem Stadttheater!!!

Wenn wir nicht laufen gelassen werden, tanzen wir vor dem Theater!

Kommt und verlasst die Demo in Gruppen! Passt aufeinander auf!

Tanzt gegebenenfalls in Ketten! EA-Nummer: 0761/4097251

 

Gegen die repressive Kackscheisse!

Tanzen für gelebte Protestkultur!

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Fotos gibt es u.a. auf flickr.com

Sind ein paar tolle Bilder dabei thx. war geil besonders der 'Sturm' in die Innenstadt

80 % der Bilder sind Polizist_innen.

 

Was ist mit der Demo passiert?

...das Amt für öffentliche Ordnung befindet sich in der Basler Straße 2

Bildungsstreik Jubel-Demo nicht in die Innenstadt gelassen

Am gestrigen Mittwoch den 17.11.2010 fand in Freiburg anlässlich des „International Student Days“ die Bildungsstreik Jubel-Demo statt. Ironische Redebeiträge und Aktionen u.a. vor der CDU-Zentrale und dem Rektorat der Universität in denen Führung, Gebühren und Konkurrenz im Bildungssystem bejubelt wurden und klassische Musik aus den Lautsprechern sorgten für eine heitere Stimmung. Am Siegesdenkmal wurde die Demonstration daran gehindert in die Innenstadt zu laufen. Die Protestierenden machten darauf hin kehrt und zogen zurück  zum Stadttheater.

Schon im Vorfeld der satirischen Demonstration wurde das Recht auf freie Meinungsäußerung massiv beschnitten. Kundgebungen in der Eisenbahnstraße und der Kaiser-Joseph-Straße hätten zu unterbleiben. Das Amt für öffentliche Ordnung verwehrte die geplante und zuvor mitgeteilte Route und untersagte dem Bündnis erstmals das Mitführen eines Lautsprecherfahrzeuges durch die Innenstadt. Die als Entgegenkommen zu Verfügung gestellte Ansprechperson musste ihre Daten an die Polizei abgeben (somit war die Demonstration vor Ort offiziell angemeldet).

Trotz langwierigen Verhandlungen musste eine Route genommen werden, die fernab jeder kritischen Öffentlichkeit über kleine Straßen und den Innenstadtring verlief. Am Siegesdenkmal sahen sich die Demonstrierenden zum Umkehren gezwungen, da eine Demonstration durch die Kaiser-Joseph-Straße nur ohne Lautsprecher und somit nur mit geringer Außenwirkung möglich gewesen wäre.

Nach Beendigung der Demo bildete sich kurzfristig eine Spontandemonstration die noch einmal in die Innenstadt ziehen wollte, was durch das einschüchternde Auftreten der Polizei verhindert wurde. Der Lautsprecherwagen blieb am Platz der alten Synagoge zurück. Trotzdem nahm die Polizei die Personalien des Fahrers und einer im Wagen befindlichen Person auf und machte sie, für den kurzen Versuch, doch noch ein paar mehr Menschen mit der Satiredemo zu erreichen, verantwortlich.

Der UStA der PH Freiburg sieht dies als weiteren Schritt repressiven Verhaltens gegenüber der Bildungsstreik-Bewegung. „Sogar wenn wir auf ironische Weise gegen Gebühren, die Ökonomisierung der Bildung, Notendruck und soziale Selektion demonstrieren, werden wir kriminalisiert. Ein Polizeieinsatz wie wir ihn gestern gesehen haben wäre vor wenigen Jahren bei einer auf Satire ausgelegten Jubeldemo in Freiburg nicht vorstellbar gewesen“, erklärt UStA-Mitglied Sven Fred.

Deshalb rufen wir auf, zur landesweiten Bildungsstreik Anti-Repressions-Nachttanz-Demo am kommenden Samstag den 20.11.2010 um 21 Uhr vor dem Stadttheater zu kommen und fordern die Polizei auf, ihren Einsatz auf das Regeln des Verkehrs zu beschränken.

Keine Kriminalisierung von Bildungsstreikenden! Gegen repressive Gewalt!

 

Quelle: www.ph-freiburg.com

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