Volkskrieg vs. Generalstreik in Neukölln

meow

Bestimmt haben es einige bereits in den einschlägigen Medien der konkurrierenden Fraktionen gelesen: In Berlin-Neukölln begannen pünktlich zum neuen Jahr kriegerische Auseinandersetzungen zwischen der maoistischen Volksarmee des "Jugendwiderstands" (JW) und den vereinigten trotzkistischen Betriebsmilizen der IT-Worker, die unter dem Banner der "Revolutionär Internationalistischen Organisation" (RIO) antraten.

 

Gegen 01:38 stürmte eine kleine Abteilung beherzter Maoisten eine Basis der trotzkistischen Kontrahenten. "Zuerst ham wa Show-of-Force jemacht. Bizeps raus, laut gebrüllt, Nacken durchgestreckt. Paar Schritte vor zurück, wie bei der Breakdance eben", erinnert sich der maoistische Veteran Karl-Heinz Renminbi im Gespräch mit der Parteizeitung des Jugendwiderstand Der Volkskriegerische Volkskrieg. "Aber de Trotzkis wollten sich ja nüsch erjeben. Da mussten wa ran an den Mann." Man habe dann zunächst "ein paar wegjeboxt", und dann begonnen die Fahne des leuchtenden Pfades zu hissen.

 

Die internationale Kommission der 78 1/2 Internationale der Revolutionär Internationalistischen Organisation gab in einer ersten weltöffentlichen Proklamation in ihrer Mitgliederzeitung Jongleur du Eispickle bekannt, dass es sich bei der Attacke der Maoisten um den konterrevolutionären Versuch handle, den kurz bevorstehenden Generalstreik in Neukölln zu verhindern: "Die stalinistisch-bürokratischen Kräfte wollten so die von uns errungene Arbeitermobilisierung, die kurz davor war, von Neukölln auf die gesamte Welt überzugreifen, verhindern. Jetzt ist alles kaputt und wir müssen wieder von Neuem anfangen."

 

Indes wurden antideutsche Truppen in ihren Einsatzzentralen Laidak und Tristessa bei der Mobilmachung beobachtet. Obwohl ihr Oberkommandierender Steppan Kriegert ersten Meldungen zufolge unsicher ist, "welchen Antisemiten man jetzt gegen welche anderen Antisemiten beistehen" solle, sei man entschlossen, mitzumischen. Man erhoffe sich dadurch letztlich ein Eingreifen der Royal Airforce, damit "dieses ganze antisemitische Neukölln endlich platt gewummst wird", so Kriegert.

 

[to be continued]

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ich freue mich, diesen artikel gelesen zu haben, bevor er unweigerlich im linksunten-papierkorb landet ;-)

rofl

 

und die xhainer anarchas und anarchos schmeißen sich weg vor lachen

ja danke für den schönen artikel. kann unser kopfschütteln nicht besser zusammenfassen.

Kriegsberichterstattung ist ja nicht verboten. Außerdem könnte der Krieg eine neue Wendung nehmen. Wie auf Facebook bereits bekannt wurde, hat ein der Volkskriegsarmee nahestehender Musiker angekündigt, maoistische Kämpfer planen einen Überfall auf die alljährliche ARAB-Party am LLL-Wochenende. ARAB antwortete mit der Aufstellung von Kreuzbgerger Volksschutzeinheiten aus zugezogenen Kleinfamilien und Altautonomen. Man habe sich "mit jeder Menge Zeug zum Schmeissen" eingedeckt, erklärte Jonas Schießer (ARAB) und ließ auch auf Nachfrage offen, ob es sich um Steine oder Ecstasy handelt.

In der Silvesternacht gab es einen gewaltsamen Überfall auf Linke in Berlin-Neukölln. Attacken auf linke Räume und Personen häuften sich in dem Viertel im letzten Monat. Dieses Mal kam der Angriff aber nicht aus Nazistrukturen, sondern von der maoistischen Gruppe “Jugendwiderstand”.

 

Kurz nach Mitternacht stießen etwa ein Dutzend Mitglieder und Freund*innen der „Revolutionären Internationalistischen Organisation“ (RIO) in einer Seitenstraße in der Nähe des S-Bahnhofs Neukölln auf den Jahreswechsel an, als sie von einer Gruppe männlicher Mitglieder des Jugendwiderstand angegriffen wurden. Darunter befand sich unter anderem der Rapper Taktikka. Mehrere Mitglieder von RIO wurden mit Schlägen ins Gesicht und in den Magen attackiert, einer erlitt dadurch eine blutige Verletzung im Gesicht. Lilly Freytag, Aktivistin bei RIO, beschreibt die Situation:

„Wir ließen Raketen steigen und tauschten uns über Vorsätze für das neue Jahr aus. Einige Mitglieder des Jugendwiderstand liefen an uns vorbei und erkannten uns. Dabei fielen schon sexistische Sprüche wie ‚Trotzkistenfotze‘. Nachdem sie sich entfernt hatten, kamen kurze Zeit später etwa zehn von ihnen, teils vermummt, zurück. Sie beschimpften uns als ‚Hurensöhne‘, riefen ‚Das ist unser Viertel‘ und fingen an, auf uns einzuschlagen. Einige Nachbar*innen, jahrzehntelange proletarische Neuköllner*innen, kamen uns zur Hilfe und fragten, ob es sich um einen Naziüberfall handelte.“

Rassistische Schmierereien, Brandanschläge auf linke Lokale und Angriffe auf Aktivist*innen und Migrant*innen werden auch in Neukölln und Kreuzberg immer häufiger. Immer wieder besetzen massive Polizeiaufgebote den Kiez, wie bei Zwangsräumungen und Demonstrationen. Wladek Flakin, ebenfalls Mitglied von RIO und freier Journalist, meint: „Sie sprechen von ‚ihrem Viertel‘, obwohl sie auch erst vor ein paar Jahren aus dem Berliner Speckgürtel hierher gezogen sind. Anstatt es nun gegen Naziattacken und Polizeirepression zu verteidigen, sieht der Jugendwiderstand die Gegner*innen offenbar in anderen linken Aktivist*innen und ‚zugezogenen Hipstern‘. Von rechtsextremen Übergriffen ist das kaum zu unterscheiden.“ 

Die Revolutionäre Internationalistische Organisation verurteilt diesen Angriff aufs Schärfste und ruft alle linken und gewerkschaftlichen Organisationen, Kiezinitiativen und Einzelaktivist*innen dazu auf, sich zu solidarisieren und sich vom Jugendwiderstand zu distanzieren. „Gruppen, deren Politik darin besteht, in Zeiten wachsender rechter Gewalt und staatlicher Aufrüstung andere Linke physisch anzugreifen, können nicht als Linke oder gar Kommunist*innen bezeichnet werden“, so Flakin.

Ist das jetzt eine Fake News oder habt ihr noch alle Tassen im schrank? AntiImps gegen AntiImps in Berlin oder was?

Das ist real. In Berlin gibt es halt fast nur AntiImps und da ist einer verrückter als der Andere...

"Allons libérer le chat"

Auch in Potsdam findet derzeit die Generalmobilisierung der Kräfte statt, um für eine Seite eingreifen zu können. Aktuell steht jedoch nur noch nicht fest, für welche Seite die Volksverteidigungskräfte Stellung beziehen. Interne Medlungen deuten darauf hin, dass für die schwächere Seite Partei ergriffen werden wird und die sich nähernde (stärkere) Partei zurück nach Berlin geschlagen werden soll. Ziel damit ist es, die internen Kämpfe aus Potsdam herauszuhalten und den Gegner über die Havel, bzw. über den Teltowkanal zu jagen. Der vor vielen Jahren stattfindende Prozess der strömungsübergreifenden Diskussion und Akzeptenz sowie politischen Zusammenarbeit soll so nicht gefährdet werden. Innerhalb Potsdams gibt es Überlegungen, schnelle Strafgerichte zu installieren, damit sektierisches Handeln sofort bestraft werden kann. Eine der Strafen ist es, einen Monat lang Tresenschicht im Archiv zu machen oder fortan das Häuserplenum zu organisieren. Heute morgen wurden bereits eine Spähposten am Park Babelsberg gesichtet, die frierend und als Touristen verkleidet, die andere Wasserseite im Blick hatten. Einige Hausprojekte begannen vorsorglich, Vorräte anzulegen und Spanplatten für ihre Fenster zu besorgen. Während in der Uhlandstraße darüber gestritten wurde, wieviel der Vorräte vegan zu sein haben, kommen aus der Zeppi 29 Meldungen, wonach die ersten Spanplatten bereits für warme Kneipenräume verfeuert wurden. Im Buchladen Sputnik ist das Buch von Carlos Marighella "Minihandbuch des Stadtguerillero" restlos ausverkauft. Seit dem Vorfall in der Nachbarstadt sind die Sportkurse nicht nur wegen der Neujahrsvorsätze überdurchschnittlich voll.

Wir berichten weiter aus Potsdam...

+++ Erste Reaktionen+++ Mahnwache für den Frieden auf Hermannplatz +++ Lesung mit Dithfurt und Ebermann im Laidak +++ Gruppe Arbeitermacht: Revolutionäre Alternative aufbauen = Eintreten bei GAMI +++ Blog-Artikel im Missy Magazin „Alle Beteiligten sollten erstmal ihre Privilegien reflektieren.“+++

 

Die umstrittene Mahnbewegung für den Frieden hat eine Mahnwache auf dem Hermannplatz angekündigt um mäßigend auf die Konfliktparteien einzuwirken. Geplant sind neben Kerzen, US-Flaggen-Verbrennung Auftritte der Band Bandbreite und von Rapper Holger Burner. Anmelder P.S. warf beiden Konfliktparteien Verbindungen zum US-Imperialismus vor. Der ehemalige Radiomoderator Ken Jebsen kündigt ein Interview bei KenFM mit Linksextremismus-Experten J.Wertmüller an um die Situation einzuordnen.

 

Das ideologiekritische/antideutsche Plenum um Steppan Kriegert hat sich indessen auf eine „knallharte Reaktion“ geeinigt. In zwei Monaten wird eine ultrakritische Lesung mit Thomas Ebermann und Jutta Dithfurt im Laidak stattfinden. „Damit haben die antisemitischen Antisemiten nicht gerechnet! Denen werden Jutta und Thomas aber kräftig die Leviten lesen.“ Bis dahin soll sich erstmal im einzigen Berliner Schutzraum für kritische Geister, dem about blank, verbarrikadiert werden. „5 Tonnen Koks sollten uns durchhalten lassen bis die Royal Airforce eintrifft.“, erklärt Kriegert stolz den Plan.

 

Die Gruppe Arbeitermacht liefert in dessen einen praktischen Vorschlag zur Lösung der Neuköllner Krise. „Wichtig ist doch eine revolutionäre, klassenorientierte Alternative. Diese lässt sich nur Verwirklichen, wenn alle Beteiligten bei GAMI eintreten. Zwischen Volkskrieg und Generalstreik bestehen ohnehin nur semantische Unterschiede.“ so die Sprecherin des Zentralkomitee der GAMI.

 

In einem Blogeintrag des Missy Magazin plädierte H.Y. hingegen dafür, dass alle Beteiligten erstmal ihre Privilegien reflektieren, andernfalls müsste allen Mitgliedern von Klasse gegen Klasseund dem Jugendwiderstand ein 5 jähriges Hausverbot im Schwuz erteilt werden. Es sei ohnehin problematisch, dass mit Maoismus und Trotzkismus politische Ideologien, die nicht aus Zentraleuropa stammen, im Herzen der Kartoffel einfach kulturell angeeignet werden.

Breaking News:

H.Y. hat nach ihrer ersten eher äquidistanten Einschätzung der Lage nun eindeutig Position auf Seiten des Jugendwiderstandes bezogen. "Ich musste, als ich gerade auf einer Sänfte durch Neukölln getragen wurde, mitansehen, dass der Anführer der Trotzkisten sich mehrere kulturelle Insignien anderer Völker angeeignet hat. Er trägt sie offen und ohne jede Scham zur Schau." Sogar ein Dreadlock sei im Spiel gewesen. "Der Jugendwiderstand dagegen bleibt kulturell seiner Identität treu: Deutsches Hooligan-Outfit, Kurzhaarschnitt und ordentlich strammes Auftreten. Da konnte ich keinen Identitätenklau beobachten und fühlte mich sofort wohl", so die passionierte Autorin von Betroffenheitsgedichten.

herrlich :D