[Paris] Informationen zum Aktionstag am 14. Juni in der französischen Hauptstadt

14. Juni 2016 nach Paris!

+++ Es gibt wieder Neuigkeiten +++

Schlafplatzbörse für Aktivisten & Aktivistinnen aus dem Ausland

- Organisiert von der Internationalen Kommission der Bewegung Nuit Debout (Global Debout)

- Für Menschen aus dem Ausland gedacht, welche an dem Treffen der Transnational Social Strike Platform am 11. Juni teilnehmen

- Außerdem für Personen welche an der Demonstration am 14. Juni teilnehmen

Wer sich nicht privat unterbringen kann, füllt das Formular aus und versendet es.

 

Aufrufe aus dem deutschsprachigen Raum

- Aufruf von Jerome / Verfasst am 31. Mai 2016

(Paris) Am 14. Juni 2016 nach Paris zur landesweiten Großdemonstration gegen die Arbeitsmarktreform

- Aufruf von einem Anarchist aus dem Rheinland / Verfasst am 31. Mai 2016

Großdemo in Paris am 14.06

- Aufruf von Autonome Gruppe / Verfasst am 01. Juni 2016

Nazis mobilisieren nach Paris // Unser Aufruf, sich an die Demo am 14. Juni zu beteiligen

- Aufruf von Autonome Reisegruppe / Verfasst am 06. Juni 2016

DE/AT/CH --- Infos zum Aktionstag in Paris --- Europaweite Demonstration --- Proteste gegen das Loi Travail

 

Die Rote Flora in Hamburg mobilisiert mit einem Transparent

Blockupy mobilisiert auf Twitter + Blockupy mobilisiert auf Twitter 2

ARAB Antifa aus Berlin macht Werbung für die Demonstration (facebook.com/603826463103245/photos/a.603847989767759.1073741828.603826463103245/656516937834197/?type=3&theater)

Der Kanal @FrankreichNews auf Twitter mobilisiert nach Paris

Internationales Zentrum mobilisiert mit einem lustigen Bild (facebook.com/394992090604234/photos/a.397825376987572.1073741828.394992090604234/736686193101487/?type=3&theater)

 

Die Nuit Debout Ableger in Deutschland informieren auch über den 14. Juni in Paris.

Es sind wohl auch kleine Soli-Aktionen in einigen deutschen Städten geplant.

 

Auf Infoveranstaltungen über die Proteste in Frankreich wird auch auf den Tag in Paris hingewiesen.

In Wien wurden sogar Plakate auf der Straße gesichtet, welche nach Paris mobilisieren. Leider finden wir die Quelle gerade nicht wieder.

 

Aufrufe aus Frankreich

- Aufrufe auf Démosphère

- Solidaires.org

- us-cgt-spp.org

- paris19.reference-syndicale.fr

- force-ouvriere.fr

- sudeducation94.org

- cnt-f.org

- paris-luttes.info

- nantes.indymedia.org

 

Anders als z.B. in Deutschland braucht man in Frankreich keine hundert Aufrufe und Plakatmotive um zehntausende Menschen auf die Straße zu mobilisieren. In Frankreich wird vor allem in den Betrieben auf der Arbeit und in Schulen & Universitäten mobil gemacht.

 

 


 

 

Antworten auf oft gestellte Fragen

 

Um was geht es überhaubt am 14. Juni in Paris?

= Am 14. Juni findet in Paris ein landesweiter Aktionstag gegen die geplante Arbeitsmarktreform statt. Aus dem ganzen Land werden Menschen nach Paris reisen um dort an der Demonstration teilzunehmen. Es werden mindestens hunderttausend Menschen erwartet.

 

Aha! Und was habe ich damit zu tun? Ich lebe schließlich nicht in Frankreich!

= Gerade Menschen aus Deutschland sollten es am besten wissen - hier gab es bereits eine Arbeitsmarktreform welche man mit der geplanten in Frankreich vergleichen kann - nennt sich Agenda 2010 & Hartz IV ...

Millionen Menschen leben heute in Armut, haben eine kleine Rente oder leben auf der Straße weil das Jobcenter wegen jeder Kleinigkeit sanktioniert.

 

Das stimmt! Aber warum soll ich nach Frankreich fahren? Was bringt das den Franzosen und mir?

= Solidarität muss praktisch werden! Die Demonstranten würden sich über jede Person (Nazis ausgenommen!) aus dem Ausland freuen, der die Proteste vor Ort unterstützt. Du kannst von den Protesten, der Mentalität und den Straßenschlachten lernen, und das Wissen in deine Stadt tragen, um dort dann Proteste gegen Hartz IV oder sonst was zu organisieren.

 

Straßenschlachten? Muss ich da dann mitmachen?

= Natürlich nicht! Es wird einen riesigen antagonistischen, militanten (Black) Block auf der Demonstration geben, welcher wie es aktuell ausschaut an der Demospitze laufen wird. Dort wird es dann höchstwarscheinlich zu schwersten Straßenschlachten mit der Polizei kommen. Wenn das nichts für dich ist, kannst du dich in den Blöcken der basisnahen Gewerkschaften aufhalten. Dort wirst du warscheinlich nicht mal viel von den Ausschreitungen an der Demospitze mitbekommen, da die Demonstration mit über hunderttausend Menschen riesig ausfallen wird.

 

Was wollen wir als deutsche, österreicher und schweizer auf der Demo erreichen?

= Nun, das liegt an jedem selber. Die einen möchten den antagonistischen Block unterstützen und an den Straßenschlachten teilnehmen. Andere hingegen wollen einfach nur ein Mensch mehr auf der Versammlung sein und vielleicht von den Protesten lernen oder einfach nur die Stimmung genießen.

 

Darf ich die Demonstration filmen und fotografieren?

= Wenn du nicht gerade den militanten Block und die Krawalle dokumentierst, dürfte niemand etwas dagegen haben.

 

Gibt es einen Treffpunkt vor der Demonstration für Menschen aus dem deutschsprachigen Raum?

= Nein! Die Gefahr auf französische Bullen und Zivis, Nazis und sensationsgeile Presse zu stoßen ist einfach zu hoch. Auch der Verfassungsschutz aus Deutschland, Österreich und der Schweiz könnte anwesend sein. Auf Vorkontrollen haben wohl auch nur die wenigsten Bock.

 

Gibt es denn einen deutschsprachigen Block auf der Demonstration?

= Davon wissen wir nichts. Einen organisierten wird es wohl eher nicht geben. Man sieht & hört aber bestimmt die ein oder andere deutschsprachige Bezugsgruppe. Wenn du unbedingt einen deutschsprachigen Block haben möchtest, nimm eine Fahne der FAU oder Antifaschistischen Aktion mit. Dann erkennen dich andere Genossen und Genossinnen aus dem deutschsprachigen Raum, und ihr gründet vielleicht einen eigenen Block.

 

Ich spreche kein französisch - ist das ein Problem?

= Nicht wirklich, wenn du wenigstens ein wenig englisch beherrschst. Ansonsten finden sich zur Not auch Menschen die deutsch sprechen, oder du versuchst es halt mit Händen und Füßen. Du solltest dich ohne Französischkenntnisse halt nur ein wenig bei Aktionen zurückhalten und die Stimmung richtig einschätzen.

 

Du/Ihr habt mich überzeugt! Ich möchte an den Protesten teilnehmen. Wie komme ich hin?

= Mit dem Auto, per Mitfahrgelegenheit, mit der Bahn, mit dem Bus, mit dem Flugzeug, auf dem Besen, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Möglichkeiten gibt es genug. Vielleicht möchtest du ja auch einen Bus mit deinen Freunden oder deiner Gruppe organisieren.

 

Wie ...

= (unterbricht) das reicht erstmal mit den Fragen. Es folgen jetzt noch ein paar Reisehinweise. Solltest du noch wichtige Fragen haben, kannst du die in den Kommentaren schreiben.

 

 


 

 

Reisehinweise

 

Einige Hinweise zum demonstrieren in Frankreich, besonders in Paris.

 

Die Situation in Frankreich unterscheidet sich hinsichtlich des Vorgehens polizeilicher Repression teilweise deutlich von den Erfahrungen, die in Deutschland gemacht werden, wesshalb es angesagt erscheint einige kurze Hinweise zu geben, damit Reisende möglichst unbeschadet zur Demo und vor allem wieder zurück gelangen. Üblicherweise haben sich die CRS (Compagnie Republicaine de securite), erkennbar an blaugrauen Helmen mit gelben Streifen) bei Demos eher passiv verhalten, meist eine schützende Mauer vor irgendwas gebildet und sind bestenfalls mal um die fünfzig Meter nachgesetzt. Angriffe erfolgten (und erfolgen immer noch) in erster Linie durch den massenhaften Einsatz von Tränengas. Offensivere Aktionen werden von uniformierten am ehesten durch "Gardes Mobiles" (Blaue Helme) oder CSI (blaugraue Helme mit blauen Streifen) durchgeführt. Wesentlich gefährlicher sind hingegen die "BAC" (Brigades anti Criminalite), da es sich hierbei um in Zivil agierende Gruppen von zehn bis zwanzig Bullen handelt, die recht gut austrainiert und meist in der Bekämpfung von Menschenmengen sehr erfahren sind. Ausgerüstet sind sie mit Teleskopschlagstöcken und einem Gummigeschoss-Gewehr pro zehnergruppe. Sie preschen oft sehr plötzlich - wie aus dem Nichts - hervor (z.B. aus einer Seitenstrasse oder hinter einer Reihe CRS) und schleifen ihre Opfer mit, nicht ohne vorher noch reichlich Schläge an Umstehende auszuteilen.

 

Seit Beginn der Bewegung hat die Repression erheblich zugenommen und es wird - auch erklärtermassen - mit den Erfahrungen deutscher "Crowd-Control" experimentiert: Vorkontrollen, Spalier, Kesseln sowie offensivere Taktiken bei der Abschlusskundgebung. Erheblich zugenommen haben die willkürlichen Festnahmen von Demonstranten (die bei drei nicht aufm Baum waren) wie auch die Verwendung der Polizeiausrüstung in eindeutig unvorschriftsmässiger Weise, um gezielt schwere Verletzungen zuzufügen! Ziel ist es einzuschüchtern, weshalb bewusst eher unorganisiert-isolierte Leute zu Opfern gemacht werden (das nennt man wohl Terror).

 

Vergesst nicht, dass in Frankreich seit mittlerweile sieben Monaten Ausnahmezustand herrscht, was zu polizeistaatlichen Verhältnissen geführt hat. Die Polizeiwaffen sind neben Tränengas aus Abschussgeräten (sehen aus wie ein Gewehr mit einem sehr breiten Lauf, Projektil zerfällt bei Aufprall in 32 kleine gasausströmende Scheiben), die eigentlich nur max. im 45 Gradwinkel abgefeuert werden dürfen, aber nunmehr fast regelmäßig auch flach in die menge abgeschossen werden, Tränengasgranaten und Blendschockgranaten sowie Gummigeschoss-Gewehre (LBD 40, sieht aus wie ein Gewehr mit kurzem Lauf , der enger ist als beim Tränengasgewehr. Das Ding hat ausserdem eine Zieloptik). Auch die Gummigeschosse dürfen eigentlich nicht auf Kopfhöhe abgefeuert werden, die bei Treffern dokumentierten Verletzungen sprechen aber eine andere Sprache. Zu den eingesetzten Granaten ist zu bemerken, dass diese auf keinen Fall weggetreten oder gar aufgehoben werden sollten, bevor sie hochgegangen sind, da sonst schwerste Verletzungen drohen. Die Blendschockgranate (Grenade de desencerclement) ist dabei etwas sehr spezielles, da sie nicht nur durch krach, sondern auch durch abplatzende Gummistücke einschüchtern und verletzen soll, also wie bei einer Handgranate im Krieg nur eben mit fragmentiertem Gummi statt Stahl.

 

Wie sich also schützen? Anzuraten ist das (zwar verbotene, aber massenhaft praktizierte) tragen einer Gasmaske und einer Taucher- oder Skibrille, um nicht nur vor Gas geschützt zu sein, sondern auch seine Augen vor Gummigeschossen zu bewahren. Der Rest der Kleidung sonst wie bei Demos hier auch, festeres Schuhwerk falls bequem genug um damit nötigenfalls auch zu rennen. Wichtig ist hier aber der bereits gemachte Hinweis auf Vorkontrollen, insbesondere an Metrostationen in Auftaktnähe. Allerdings gibt es in Paris auch Busverbindungen oder ihr geht einfach mal ein Stück die Route der Demo lang und wartet ab.

 

Die Scheiben der Tränengasgeschosse am besten wie beim Fussball handhaben und zurück- oder wegbefördern (Windrichtung beachten). Gegen die Schlägertrupps der BAC helfen am besten entschlossen und solidarisch zusammen agierende Gruppen, die bereits ausstrahlen, dass sie nach dem Prinzip "alle oder keiner" agieren. Dann nämlich halten diese Herrschaften lieber Abstand. Denkt an einen Sammelruf für Eure Bezugsgruppe damit ihr Euch wiederfindet falls Bewegung aufkommt (keine Vornamen, nix zu ulkiges usw). Und den Namen öfters mal wechseln, schadet auch nicht.

 

Vorab ein paar Demovideos auf Youtube zu gucken, um ein Feeling für die Situation vor Ort zu bekommen, dürfte nicht schaden. Zu empfehlen ist insbesondere der Kanal "Taranis News", der außer aus Paris auch viel aus Nantes und Rennes berichtet.

 

Abschliessend noch zwei, drei grundsätzliche Bemerkungen: Meine Absicht ist nicht, hier den Multiplikator des aktuellen Polizeiterrors in Frankreich zu machen, sondern nur zur Vorsicht zu raten (nichts wird so heiss gegessen...). Zur Zeit ist es - wie gesagt so - das offenbar bewusst Leute die gerade nicht zum militanten Kern gehören, besonders gerne von den Bullen einkassiert werden (mit allem was dazu gehört). Zur Kenntnis nehmen sollten Reisende ausserdem, dass bereits wiederholt in den Medien die substanzlose Behauptung aufgestellt wurde, es seien v.a. deutsche Militante für die Krawalle verantwortlich. Den Beweis für die große Verschwörung deutscher Krawall-Touristen zu erbringen könnte daher für die Herrschenden in Frankreich eine reizvolle mediale Inszenierung darstellen. Also Aufpassen! Lieber ein wenig zurückhalten, als nacher Haft zu kassieren, und einen riesigen Schauprozess zu bekommen, welcher der Bewegung vielleicht sogar schadet.

 

Trotzdem ist die Unterstützung der Kämpfe gegen das Arbeitsgesetz in Frankreich aus zwei Gründen auch für Deutsche politisch zwingend notwendig: Zum einen ist Frankreich die letzte größere Wirtschaftsnation in der Eurozone wo die restgültige Flexibilisierung der Arbeitsmärkte noch nicht abgeschlossen ist. Vielleicht ist es ja sogar der Auftakt für eine erneute Kampfansage an Hartz 4, wenn ich da auch erstmal an Spanien oder Italien denke. Zum Anderen ist nach dem Verrat der Sozialistischen Partei für 2017 noch stärker zu befürchten, dass die Faschisten des Front National die Präsidentschaftswahlen gewinnen, weil die Linken noch weniger wählen gehen werden als ohnehin schon. Die Kämpfe jetzt bilden den Grundstock an kollektiver Erfahrung für die dann notwendige Organisierung des Widerstandes.

 

Ansonsten habe ich lediglich die Bitte das ggbf Ergänzungen vorgenommen werden, und der kurze Text hier ggbf. auf Interessierten Seiten verbreitet werden möge.

 

Paris debout, souleve toi!

 

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Die größte Gefahr wird in Paris von den Bereitschaftsbullen (CRS) + Zivibullen ausgehen. Aber auch den Ordnerdienst einiger Gewerkschaften sollte man im Auge behalten. Wütende Betreiber von Geschäften, nachdem dort was zu Bruch ging, sind auch nicht zu unterschätzen. In Rennes haben Angestellte zwei mutmaßliche Randalierer zusammengeschlagen, nachdem Möbel vor dem Geschäft zerlegt wurden.

Personen ohne Bezugsgruppe und Französischkenntnisse müssen auch auf militante Genoss_innen aufpassen, wenn man im militanten Block mitläuft. Einzelpersonen welche sich verdächtig verhalten, nicht bei Aktionen mitmachen und den Genoss_innen unbekannt sind, werden gerne mal von einer Bezugsgruppe eingekesselt und angesprochen, wer sie denn sind. Wenn dann kein französisch verstanden wird, kann das schnell mal zu Missverständnissen führen. In solchen Situationen sollte man dann am besten in seiner Sprache sprechen. Die Franzosen verstehen zwar nichts, erkennen dann aber schnell, dass es sich um einen Tourist oder Aktivist aus dem Ausland handelt, und alles ist wieder gut.

 

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Weitere Reisehinweise

 

Zu den angesprochenen Ordnerdiensten der Gewerkschaften (Service d'Ordre, kurz "S.O") ist in der Tat der Hinweis angebracht, dass die Ordner der kommunistischen Gewerkschaft CGT und ihrer Abspaltung FO Mitte Mai bei zwei Demos versucht haben gegen Militante vorzugehen, was beide Male dazu geführt hat, dass diese sich letztlich schutzsuchend hinter den Ketten der CRS verkriechen mussten. In schlechtester Tradition der 1970er Jahre (wo es bereits Auseinandersetzungen zwischen den S.O dieser Gewerkschaften und Revolutionären gab) ging es dabei um Macht, konkret darum wer die Spitze der Demo anführen darf. Bei der letzten grossen Demo am 26. Mai ist das aber nicht mehr versucht worden. Der Grund dürfte der sein, dass einerseits der sich regelmäßig an die Spitze setzende "Schwarze Block" tatsächlich exponentiell Zulauf bekommt und die KollegInnen der Gewerkschaftsbasis z.T. gegen diese Auftritte entschieden Stellung bezogen haben. Überdies werden auch an der Basis der Gewerkschaften die Parolen und die Praxis der Militanten immer populärer, ohne dass dies als Widerspruch zur eigenen organisatorischen Affiliation aufgefasst würde. Das eigentliche Selbstverständnis der S.O ist ohnehin eigentlich mehr darauf gerichtet die Demo im Fluss zu halten und gegen Übergriffe zu schützen. So hat der S.O. der CGT-Docker in Bordeaux z.B. neulich etwa von den BAC-Zivis entführte Demonstranten mittels sanftem Druck wieder befreit. Die S.O. der Gewerkschaften SUD und der anarchosyndikalistischen CNT sehen sich selbst auch ganz klar ausschließlich im Dienst der DemonstrantInnen - insbesondere die CNT-Paris ist dabei sehr erfahren und wirkungsvoll. Auch wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass der S.O von CGT und FO (oder Teile davon von Auswärts) erneut versuchen könnten die Demopolizei zu spielen, halte ich das bei der zu erwartenden Stärke der Demo am 14.6 für eher unwarscheinlich.

 

Wichtig bleibt aber fest zu halten, dass Auseinandersetzungen zwischen Franktionen der Demo einzig und allein der Gegenseite nützen und daher soweit es irgend geht zu vermeiden sind!

 

Zur Aufstellung der Demo und Eurer möglichen Selbstverortung: Der "MILI" (Mouvement Inter-Luttes independant) hat für den 14.6. erneut dazu aufgerufen die Spitze der Demo zu übernehmen und wird voraussichtlich dort auch zu finden sein (Mit sympathisierenden ca. 10.-20.000 Leute). Wem es dort evtl. zu stressig ist, dem seien die Blöcke der basisnahen Gewerkschaft SUD-Solidaire oder der anarchosyndikalistischen CNT empfohlen. Traditionell gehen die Gewerkschaftsblöcke nach der Reihenfolge ihrer MitgliederInnenstärke, also erst CGT, dann FO, dann SUD bzw. FSU (Lehrer- und ErzieherInnengewerkschaft) und schließlich die CNT. Dann erst die Parteien und Organisationen. Solltet ihr eine größere Gruppe sein, kann es nicht schaden sich vorher kurz am jeweilligen Lauti mitzuteilen, dann werden die S.O dieser Gewerkschaften mit auf Euch acht geben.

 

Eine Möglichkeit für Germanophone sich zu finden könnte übrigens das Mitführen von Fahnen Eurer jeweilligen Gewerkschaften (VERDI, IG-Metall, IG-Bau usw.) sein. Ein weiterer, für Eure Zeitplanung relevanter Hinweis, sind die Streiks bei der französischen Bahn (SNCF) und dem ÖPNV in Paris (RATP), die vermutlich auch recht gut befolgt werden. Eine Anreise im Vorfeld ist also warscheinlich die entspanntere Lösung.

 

Bitte ggbf. ergänzen bzw. auf interessierende Seiten verlinken.

 

Paris debout, souleve toi (heisst übrigens: "Paris steh auf, erhebe Dich!")

 

 


 

 

Die Fußball-Europameisterschaft der Männer startet am 10. Juni in Saint-Denis mit dem Eröffnungsspiel (Frankreich gegen Rumänien). Trotz der unbeschreiblichen Wut der Menschen auf die Regierung, werden die meisten Franzosen, darunter auch viele Demonstranten die Spiele von Frankreich verfolgen und dort auch mitfiebern.

 

Wir erinnern uns an die WM 2014 in Brasilien, wo große Proteste gegen die Sparpolitik stattfanden. Die Menschen hätten das Geld, was in die Stadien und WM gesteckt wurde, lieber im Gesundheitswesen, für die Bildung und den Nahverkehr gesehen. Wäre Brasilien in der Gruppenphase ausgeschieden, hätten sich die Proteste womöglich weiter verschärft. Da Brasilien allerdings sehr weit kam im Tunier, wurden die Proteste immer kleiner, da die Menschen den Brot und Spielen verfallen waren.

 

Ähnliches könnte vielleicht auch den Protesten in Frankreich blühen. Ein frühes ausscheiden wäre daher zu begrüßen, im Hinblick auf die Proteste. Beeinflussen können wir das aber leider nicht. Frankreich gehört auch zu den Favoriten des Tuniers.

 

Proteste gegen die EM wird es dennoch geben. Die Gewerkschaften kündigten an, auch während der EM zu streiken. Außerdem gibt es Aufrufe die EM mit Aktionen zu stören und zu sabotieren. Dürfte schwer werden bei der Fußball-Leidenschaft der Franzosen und dem gigantischen Sicherheitsaufgebot. In Frankreich herrscht nach den Anschlägen ja immer noch der Ausnahmezustand.

 

EM sabotieren - Es gibt ein schönes Mobivideo - Coups de pieds dans l'euro !

 

Am 10. Juni wird es in der Nähe vom Stadion auch eine Demonstration geben, gegen die EM.

 

Am Tag des 14. Juni findet in Paris allerdings kein Spiel statt. Frankreich spielt an dem Tag auch nicht.

 

 


 

 

Wie Straßenschlachten in Frankreich aussehen, siehst du in diesem fetten Video!

Ein deutschsprachiges Mobivideo findest du hier!

 

Wenn du kein französisch verstehst, kannst du dich auf folgenden Seiten informieren:

Johhny's Blog

@FrankreichNews

LabourNet

 

 


 

 

Dies wird der letzte Artikel zum 14. Juni in Paris sein. Alles wichtige dürfte genannt worden sein. Sollte es weitere Infos geben, oder sich etwas ändern, werden wir das in den Kommentaren posten. Da hier alle Aufrufe verlinkt sind, darf dieser Artikel gerne auf die Startseite von linksunten.indymedia.org geheftet werden, und gerne oben stehen bleiben, bis der 14. Juni vorbei ist; damit viele Menschen erreicht werden.

 

Personen die am 14. in Paris vor Ort sind, sollten sich diesen Artikel abspeichern und einige Stunden vor der Demo nochmal aktualisieren. Vielleicht ändert sich ja doch noch was. Es gibt auch Pläne über einen Live-Ticker von der Demo in den Kommentaren, wenn doch noch jemand aus unserer Reisegruppe zu Hause bleiben wird. Leute die also an dem Tag nicht mit in Paris sein können, bekommen hier ggf. auch Berichte zu lesen.

 

Gleichzeitig rufen wir aber alle nochmal dazu auf sich an dem Aktionstag in welcher Form auch immer zu beteiligen. Wenn es nicht anders geht, gerne auch in Deutschland, Österreich oder der Schweiz mit Aktionen. Der Tag wird sehr wichtig sein, und warscheinlich sogar die Entscheidung bringen, ob das Loi Travail doch noch zurück genommen wird, oder aber abgeschwächt wird. Dafür muss die Demo allerdings mächtig ausfallen, wonach es aktuell ja auch ausschaut. Wenn Frankreich die Reform bekommt, wird das die Armut steigen lassen. Die Menschen verlieren nach und nach jegliche Hoffnung und sind am Ende genauso paralysiert wie z.B. die Griechen und Portugiesen. Die Proteste lassen nach - Wut und Verzweiflung bleibt. Beste Karten für die Front National bei den nächsten Wahlen. Doch soweit muss es nicht kommen!

 

14. Juni 2016 - 13 Uhr - Place d'Italie - Paris

 

PS: Liebe Mods <3 Lasst diesen Artikel bitte in der Newswire stehen, und setzt ihn wenn es geht in die Mittelspalte und lasst ihn oben stehen, damit er bis zum 14. Juni auch oben bleibt, damit besonders viele Menschen auf den Aufruf aufmerksam werden.

 

An alle anderen Personen, Gruppen, Projekte und Bündnisse: teilt diesen Aufruf oder schreibt einen eigenen :)

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Wer vorhat, unerkannt nach Paris zu reisen, sollte weder mit dem Flugzeug, noch mit dem Fernzug anreisen. Die Auswertung von Flugdaten sind sehr umfangreich und gerade für die EM haben die Behörden angekündigt, ein besonderes Auge darauf zu werfen. Dasselbe gilt für die Fernzüge. Der Pariser Hbf ist ohnehin seit den Anschlägen letztes Jahr noch mal stärker überwacht und der Zugang zu den Fernzügen wird gesondert kontrolliert. Internationale Reisen in Bezug auf Demos interessiere die Ermittlungsbehördne ohnehin besonders. Wer also davon ausgeht, dass er hier einschlägig bekannt ist, ist gut beraten, sich über die An- und Abreise ausreichend Gedanken zu machen.

Die Mouvement Inter Luttes Indépendant (MILI) hat auf Facebook eine Veranstaltung für den 14. Juni in Paris erstellt. Den kleinen Aufruf übersetzen wir für euch ins deutsche. Die Veranstaltung auf Facebook findet Ihr hier: klick (oder lieber nicht ... Facebook: facebook.com/events/642369845915933/)

 

Le mardi 14 juin, une manifestation intersyndicale de grande ampleur se déroulera à Paris. Le Mili appelle tou-te-s les lycéen-ne-s et étudiant-e-s, salarié-e-s et chômeur-se-s, jeunes et moins jeunes à rejoindre le cortège de tête. Celui-ci, croissant toujours plus en nombre et en intensité, voit cohabiter, dans une grisante combativité et une bienveillante solidarité, des personnes de tout horizon (des k-ways noirs aux chasubles rouges, et parfois même jusqu’aux combis blanches) et des pratiques de toutes sortes.

La loi Travail n’est pas la cause, mais le symptôme d’un capitalisme malade, et d’un néolibéralisme suicidaire, qui tend à individualiser toujours plus nos quotidiens et nos actes. Notre force, donc, c’est celle de ne rien leur quémander, de ne rien revendiquer, donc de ne rien négocier. Nous appelons au contraire à construire notre propre force révolutionnaire, dans l’ici et le maintenant. Tout d’abord, en se réappropriant l’espace et le temps qui nous sont confisqués par l’urgence du quotidien, à travers des blocages économiques, scolaires et universitaires. D’autre part, en continuant constamment à déborder les cadres qui nous sont dictés, qu’ils soient policiers, syndicaux ou partisans.

Nous rappelons notre soutien sans faille à toutes les victimes de la répression, policière ou judiciaire : mis en examen ou condamné-e-s, interdit-e-s de manifester ou intimidé-e-s, frappé-e-s ou gazé-e-s. Face à la violence d’État, à la loi travail comme à celle de l’argent, nous appelons toutes les franges de la jeunesse à converger sur Paris le mardi 14 juin pour une énorme manifestation déterminée. L'horaire et le point de départ seront donnés d'ici peu.

 

Ungefähre Übersetzung/Bedeutung in deutscher Sprache:

 

Am Dienstag, den 14. Juni findet in Paris ein Großereignis statt. Wir von der MILI rufen alle Schüler, Studenten und Arbeitslosen - ob jung oder alt dazu auf, sich an die Spitze der Demonstration zu setzen. Wir werden immer mehr, der Kampfgeist und Zusammenhalt wächst weiter - die Repression leider auch.

 

Die Arbeitsrechtsreform ist nicht das Hauptproblem, sondern viel mehr ein Symptom des Kapitalismus & Neoliberalismus, welcher uns täglich unterdrückt und unten hält. Unser Widerstand dagegen bleibt stark. Wir werden niemanden um etwas bitten und nicht verhandeln. Wir als eigene revolutionäre Kraft fordern, und werden kämpfen. Täglich an jedem Ort werden wir uns zur Wehr setzen. Wir lassen uns nicht einschüchtern. Weder von Lehrern, Polizisten oder Gewerkschaften. (gemeint ist wohl der Ordnerdienst, welcher in der Vergangenheit einige Male den Jugendblock attackierte.)

 

Wir solidarisieren uns mit allen Opfern von Repression - ob von Polizei oder Justiz. Viele wurden bereits angeklagt und verurteilt, haben Hausarrest bekommen, und durften nicht an den Demonstrationen teilnehmen. Einschüchterungsversuche sind an der Tagesordnung.

Stehen wir auf gegen das Arbeitsgesetz und staatliche Gewalt in einer großen Demonstration am Dienstag, den 14 Juni in Paris.

Zum Tränengas selbst, in Frankreich werden mindestens zwei unterschiedliche Arten von Gas verwendet, ein eher gelbliches (ist auch auf einigen Videos zu sehen) welches primär auf die Augen geht und mensch so die Sicht nimmt. Dies wird meistens geworfen um so in den ersten Reihen von Angreifer*innen zu wirken, ihnen wird damit die Sicht/ Orientierung genommen. Ein Zweites welches geschossen wird und auf die Atemwege geht dies wird meist großflächig zur Zerstreuung oder Lenkung von Menschenmassen verwendet.

Was immer gut gegen Tränengas hilft ist die Vermummung kurz vorher oder während einer Gasattacke mit Zitronenkonzentrat zu besprühen dies bindet das Gas, auch Rauch von Feuer bindet das Gas und lässt die Luft durch die Hitze schneller abziehen. Was immer wieder beobachtet wurde ist das sich Menschen Maloxan um die Augen schmieren um sich so vor dem Tränengas zu schützen.

Zudem ist der Verweis auf die Windrichtung immer wieder wichtig. Hierbei hilft es vor angriffen diese vorher zu beachten um sich dann günstig zurück zu ziehen Häuserschluchten bieten darüber hinaus oft hilfreiche Windschatten.

 

Bildet Banden

"Falsch ist der Tipp, dass auf ein Mundtuch oder um die Augen geträufelter Zitronensaft Tränengas vor Atemwegen und Augen fernhalten soll. In zitronenbefeuchteten, erfrischenden Tüchern steigt die Konzentration von Tränengas an. Bei den Augen dasselbe, so gelangt zusätzlich Zitronensaft ins Auge und auf die Haut, ohne dass die CN/CS-Teilchen herausgespült oder unschädlich gemacht werden. Also: Zitronen ganz schnell vergessen!"

https://www.anarchismus.at/tipps-und-tricks/demonstrationen-und-ueberwac...

Vielen Dank, beziehungsweise großartig, was ihr so zusammen getragen und geschrieben habt.

Ich kann mir halbwegs vorstellen, wieviel Aufwand dahinter steckt.

Vielen Dank auch für den aus meiner Sicht sehr sehr konstruktiven Umgang mit meinen Fragen und "Ansprüchen" beim Kommentar eures letzten Artikels.

Es läßt sich halt nicht alles bis zum 14. aufholen, was bisher so versäumt wurde. Einfach total cool von euch zu gucken, was eben möglich ist.

Vielen Dank und hope to

 

see  you on the barricades

 

und danach natürlich weiter hier

Wird es für diejenigen, die nicht die möglichkeit haben, nach paris zu fahren, in irgendeiner form kundgebungen in deutschland geben, um wenigstens auf diese art und weise am 14. solidarität zeigen zu können?

http://www.labournet.de/internationales/frankreich/politik-frankreich/po...

 

Termine stehen in dem Link. Wenn in deiner Gemeinde nichts ist, organisier halt was.

ist heute auf fr/en/es/it/ru auf paris luttes veröffentlicht worden. "Tous et toutes à Paris le 14 juin ! Appel international pour la manifestation contre la loi Travail": http://paris-luttes.info/tous-et-toutes-a-paris-le-14-juin-6105?lang=fr

Die Schlafplatzbörse von global nuit debout funktionuckelt scheinbar nicht (Link ganz oben) die melden sich jedenfalls bei mir einfach nicht ... und Hostels sind auch alle voll :-( oder absurd teuer...

Habe gestern Abend eine Antwort bekommen. Falls du keine Antwort kriegst, kann ich dir empfehlen an den Lautis nachzufragen oder am Abend auf dem Place de Republiqe. Dort ist ja die Orga der Schlafplatzbörse. Bedenke aber das tausende Menschen warscheinlich Anfragen gestellt haben.

Falls sich über Pennplatzbörse nichts ergibt, gibt es die Möglichkeiten: Hostels/Hotels (teuer wie du erkannt hast), Couchsurfing (z.b. Homepage oder Gruppen via Facebook) oder aber Ferienwohnungenportale. Da die Aktionen aber eh bis tief Nachts, wenn nicht gar länger anhalten werden, und es wohl zu Besetzungen kommt kannst du bestimmt dort i-wie die Nacht unterkommen.

 

Ich würde dir ja anbieten, mit bei uns zu pennen. Aber kenne dich halt nicht, und wüsste nicht wie man sich sicher kontaktieren könnte.

Tipp daher: frag dich vor Ort durch. Werden auch viele deutsche sein, welche dir bestimmt weiterhelfen können.

Ich Versuchs am Place de la Republique...