AnarchistInnen stehen dem Parlamentarismus feindlich gegenüber. Von Linker Seite wird ihnen dafür Weltfremdheit vorgeworfen. Oft werden sie aber auch instrumentalisiert, indem behauptet wird, dass es reflektiertere AnarchistInnen geben würde, die ihre Hoffnung in Syrizia setzen und im guten Glauben sind, dass eine Wahlentscheiung für eine Partei (verklärend auch "Basisbewegung")eine sozialere, gerechtere Welt mit sich bringt. Sich dagegen zu entscheiden würde dann bedeuten, der eigenen verbohrten Ideologie das Wohl der in der gegenwärtigen Krise leidenden Bevölkerung unter zu ordnen.
Alle die der Überzeugung sind, dass Syrizia als kleineres Übel für AnarchistInnen wählbar ist vergessen,
- dass der Kapitalismus nicht reformierbar ist.
- dass eine Partei nicht außerhalb des bekämpften Herrschaftsystem steht. Sie übernimmt die Verantwortung und wird zwangläufig zum Ziel des Kampfes gegen das herrschende System. Der nächste Knüppel des Mat Bullen ist immer noch die Wafffe des Staatw, selbst wenn er wahrscheinlich selbst die "Goldene Morgendämmerung" wählt, auch der misshandelte Flüchtling in der Haft durch einen Wärter ist ein Opfer Syrizias. Das sind jetzt zwei Beispiele, tausende könnten folgen. Der Widerstand der AnarchistInnenn auf der Straße ist adressiert an die Verantwortlichen.
- dass sich Stimmen nicht durch großspurige Wahlversprechungen kaufen lassen. Alle Parteien sprechen von Lösungen, die sie nicht haben. Austauschbare RepräsentantInnen werden erneut zu Hoffnungsträgern.
- dass die Selbstverantwortung und Selbstbestimmung nicht Hierarchien, wie einer Partei übertragen werden und dem Parlamentarismus untergeordnet werden können, wenn dieser Weg auch bequem wäre.
- dass positive Ansätze von Selbstorganisation nicht von Parteien initiert werden und ihre Institutionalisierung diese Bewegungen schwächt.
- dass AnarchistInnen in Griechenland Medien ablehnen, Parteien nutzen sie dagegen als ihr Sprachrohr und kämpfen um Medienmacht.
, dass eine Taktierei mit einer rechtspopulistischen Partei nicht akzeptiert werden kann und jegliche Diskussion darüber zwecklos ist.
- dass, die Syrizia und viele Linke hier immer wieder betonen, dass der Wunschpartner erster Wahl ausgerechnet die bei AnarchistInnen verhasste KKE sein sollte.
(...)
Wer sich als Anarchist bzw. versteht für den ist es ausgeschlossen, sich an Syrizia beteiligen, mit ihr zu vernetzen oder sie zu wählen und damit auf Selbstbestimmung zu verzichten. Wenn es diese Menschen dennoch gibt, sollte ihnen ihre Widersprüchlichkeit verdeutlicht werden. Bleiben sie bei ihrer Entscheidung sollten sie einfach links liegen gelassen werden, dem Anarchismus sind sie verloren. Wenn Linke auch aufgrund ihrer Existenz sagen können: "Seht her, es gibt AnarchistInnen bei Syrizia- diese Partei ist ein Sammelbecken von Basisbewegungen, keine Parteie im eigentlichen Sinne " Ein Label kann sich jeder / jede schnell aufkleben, auf der Strecke bleiben dabei aber die Inhalte.
Realistisch bleiben
Grunsätzlich stimme ich dem Text zu, aber mensch sollte nicht vergessen, dass eine andere Gesellschaft nicht einfach so entsteht, sondern dafür lange Überzeugungs- und Aushandlungsprozesse notwendig sein werden mit verschiedenen Milieus und Bevölkerungsgruppen. Insofern kann es durchaus richtig sein Syriza teilweise zu unterstützen, aber in diskursiven Prozessen eine herrschaftsfreie Perpsektive abseits von Staat und Kapital stark zu machen. Denn Syriza hat durchaus (ja, begrenzte) Möglichkeiten linksradikale Bewegungen zu fördern (bspw. in dem sie jetzt den scheiß polizeiapparat etwas abrüstet). Das sollte mensch anerkennen, dabei aber nicht in Euphorie verfallen, sondern realistisch bleiben und den Parlamentarismus weiter diskreditieren.
Realistisch bleiben.
Grunsätzlich stimme ich dem Text zu, aber dann schreib ich noch einen Absatz voller Bullshit, um mich doch irgendwie als Anarchist zu fühlen, obwohl ich mich an das herrschende System klammere.
Sei nicht naiv.
Hier in Berlin war die Partei die Linke, zehn lange Jahre in der Regierung.
Aus emanzipatorischer Sicht hat diese Zeit nichts aber auch gar nichts gebracht, im Gegenteil.
Ich würde davor warnen solche Strömungen wie (Linkspartei, Syriza..) in irgendeiner art zu stützen.
Insbesondere die Linkspartei in der Bundesrepublik ist reiner Selbstzweck und hat keinerlei emanzipatorischen Ziele,
weder für sich noch für die Bevölkerung.
sei nicht so undifferenziert
Nur weil die Linke und Syriza im EU-Parlament in der gleichen Fraktion sind kann man die nicht so einfach vergleichen, da gibts gewaltige Unterschiede. Und auch zwischen Griechenland und Deutschland gibts was die Parteipolitik angeht gewaltige Unterschiede. Am offensichtlichsten dass in Griechenland eine faschistische Partei im Parlament sitzt und auch dass mit der KKE (ob sie einem gefällt oder nicht) eine Partei im Parlament ist die Syriza was Antikapitalismus und Antiimperialismus angeht unter Druck setzen kann. Natürlich sollte man seine revolutionären Hoffnungen in keine Partei und kein Parteienbündniss stecken, man sollte aber auch nicht alle über einen Kamm scheeren. Auch wenn letztendlich Syriza darauf beschränkt bleibt Politik unter kapitalistischen Bedingungen zu betreiben macht es auch für AnarchistInnen einen zum Teil erheblichen Unterschied wie die Mehrheitsverhältnisse im Parlament sind und wer an der Regierung sitzt, ob es reaktionäre Hardliner, Faschisten oder eben Menschen die meinen eine solidarische Welt ohne Ausbeutung ließe sich durch Reformen erreichen.
Anarchisten sollen also Deiner Ansicht nach....
Syriza nicht wählen. Weil dann alles ganz,ganz schrecklich wird ?
Weil wir die pöhse,pöhse KKE sooo hassen.
Und was haben sie davon ?
Und was hast Du davon ?
Wer profitiert eigentlich davon wenn Syriza nicht gewählt wird ?
Anarchisten ? Wohl kaum !
völlig -A-bsurd
ein anarchist/eine anarchistin, die/der wählen geht, schafft sich selbst ab, denn anarchie steht für (an-nicht (im sinne der negation von -->)+archie- (herrschaft)).
Selber !
Ein "Anarchist" oder sonstwie Linker macht das was in der gegebenen Situation nötig ist !
Und nicht das was im Duden steht.
und
eine anarchistin scheißt auf linke sachzwänge und verleugnet sich nicht selbst!
ne ne
du solltest dem islam beitreten oder irgendeiner christen-sekte, die haben solche irrationalen prinzipen.
nee,
geht nicht, ich bin atheistin
nun bin ich auf deine erklärung gespannt, was daran irrational ist, als anarchistin herrschaft abzulehnen?
erklärung
Es ist irrational Herrschaft zwar abzulehnen, das Handeln danach allerdings nicht auszurichten und weiterhin beherrscht zu werden weil man dogmatisch denkt. Oder glaubst du etwa du bist auch nur einen Funken freier nur weil du nicht wählst, oder man wäre unfreier weil man wählt?
du widersprichst dich selbst
ja was denn nun? ist es jetzt egal, ob ich wählen gehe oder entscheide ich mich dafür mich weiterhin beherrschen zu lassen wenn ich wahlen ablehne?
es gibt viele unterschiedliche wege gegen herrschaft zu handeln, wahlen zählen nicht dazu. wenn ich wenigstens die wahl hätte auf dem stimmzettel anzukreuzen - ich wähle alle hier aufgeführten parteien, bündnisse etc. ab - okay darüber ließe sich diskutieren. aber wenn du dich für wen auch immer auf dem stimmzettel entscheidest trägt du die verantwortung für alles, was die so in deinem namen verbocken und du wählst nicht nur für dich sondern zwingst minderheiten oder "nicht wahlberechtigten" deinen willen auf und auch das ist eine form von herrschaft.
nö
Wo genau ist der Widerspruch? Es sollte einem bewusst sein dass man durch Wahlen die Herrschaft nie überwinden wird, durch dogmatisches Nichtwählen trägt man allerdings auch nicht dazu bei (es sei denn in ganz spieziellen Situationen die ich derzeit nicht sehe). Durch wählen kann man unter Umständen die Bedingungen ändern unter denen man für eine herrschactsfreie Gesellschaft kämpft, diesen kampf vereinfachen oder erschweren. Was genau bewirkt dagegen das dogmatische Nichtwählen?
"aber wenn du dich für wen auch immer auf dem stimmzettel entscheidest trägt du die verantwortung für..." Nicht mehr als jemand der nicht wählt. Wählen heißt ja nicht automatisch legitimieren, gut finden oder völlig dahinter stehen oder auf außerparlamentarischen Widerstand zu verzichten sondern kann eine rein strategische oder taktische Entscheidung sein eine noch schlimmere Regierung zu verhindern, nichtwähler machen nichtmal das.
wahldogmatiker
"Wählen heißt ja nicht automatisch legitimieren, gut finden oder völlig dahinter stehen oder auf außerparlamentarischen Widerstand zu verzichten sondern kann eine rein strategische oder taktische Entscheidung sein eine noch schlimmere Regierung zu verhindern, nichtwähler machen nichtmal das."
trägst du die verantwortung für deine eigenen handlungen? so kommt es zur typischen "protestwahl" aus "rein taktischen gründen", weil sich keine(r) verantwortlich fühlt das, was er/sie verursacht, aber hauptsache überhaupt "gewählt", nicht?
verantwortung trägt man auch beim nichtwählen
Wenn ich wähle trag ich natürlich eine Mitverantwortung dafür wenn die Partei die ich gewählt hab an die Regierung kommt. Wer nicht gewählt hat immer eine Mitverantwortung dafür das es die jeweilige Regierung und keine andere gibt, also beispielsweise nd oder goldene morgenröte statt syriza. Wählen andert nicht viel, Nichtwählen garnichts. Oder anders, überspitzt gefragt: Wen hättest du 1933 gewählt? Niemanden und damit zugelassen dass die NSDAP an die Macht kommt?
ich hätte 1918/19 schon die revolution gewählt
um die verrottete weimarer republik zu verhindern, die der machtübernahme der nazis 1933 erst den weg freimachte! meinst du die nazis wären durch wahlen zu dem zeitpunkt noch aufzuhalten gewesen? träum weiter. wenn nazis so stark werden, dass sie im parlamentarischen wahlverfahren die mehrheit erzielen, dann haben sie schon rückhalt der gesellschaft, um diese situation von vornherein zu verhindern, nützen wahlen nichts sondern starker widerstand auf der straße, aufklärungsarbeit in der bevölkerung, mobilisierung der zivilbevölkerung etc. das war damals so und ist heute immer noch so, deshalb heißt es ja auch: antifa heißt angriff und nicht etwa antifa heißt parlamentarismus.
tja
"um diese situation von vornherein zu verhindern, nützen wahlen nichts sondern starker widerstand auf der straße, aufklärungsarbeit in der bevölkerung, mobilisierung der zivilbevölkerung etc. das war damals so und ist heute immer noch so, deshalb heißt es ja auch: antifa heißt angriff und nicht etwa antifa heißt parlamentarismus."
Da stimm ich dir doch 100%ig zu. ABER um Faschisten den Aufstieg zur macht zumindest zu erschweren hilft es AUCH, gegen ihre parlamentarische Mehrheit zu wählen. Dass der Kampf auf der Straße, Widerstandsarbeit etc. dadurch natürlich nicht ersetzt wird ist natürlich klar.
Und wenn du mir erklärst wie man die Revolution wählen kann mach ich das gerne auch ;) Bis dahin bin ich weiterhin revolutionär aktiv, seh aber keinen Grund bei Wahlen meine Stimme nicht zu nutzen.
also ich war wählen
bin anarchist und immer noch da ;-)
mal ehrlich, ich scheiß auf parlamentarismus, weiß aber auch das im hier und jetzt mein kreuzchen in der ein oder anderen situation etwas wichtiges bewegen kann. vgl. tempelhofer feld - > ohne diese abstimmung würde das feld jetzt bebaut.
@also ich war wählen
"bin anarchist und immer noch da ;-)"
klar bist du immer noch da, aber die inhalte des anarchismus löst du so in luft auf
es gab einiges an protesten rund ums tempelhofer feld, z.b. squat tempelhof, deshalb kannst du nicht sagen, ob es an der abstimmung lag. und nach welchen kriterien "bürgerentscheide" umgesetzt werden entscheiden letztendlich auch wieder politiker*innen hinter verschlossenen türen. zb sagte wowereit vor der abstimmung über die schließung des flughafens es sei ihm egal, ob die "bürger" gegen die schließung stimmen, der flughafen wird geschlossen. ein weiteres beispiel ist media spree, dort werden wesentliche teile des bürgerentscheids nicht umgesetzt.
Ach ja
Die meisten Abstimmungen bringen nichts oder werden ignoriert, so wie Media Spree, was aber trotzdem nicht heißt dass man sich nicht beteiligen sollte, zumindest wenn es die Möglichkeit gibt seine Stimme für was Sinnvolles zu setzen. Und natürlich lag der Baustop an der Abstimmung, oder glaubst du wegen Squat Tempelhof würden die Herrschenden ihre Pläne ändern? In ein paar Jahren wird die Scheiße wieder losgehen und dann können wir wieder abstimmen, und immer so weiter. Die paar Anarchos in Berlin werden nichts und rein garnichts an dieser Situation verändern. Falls es überhaupt noch Anarchos gibt in ein paar Jahren, denn die werden gerade rausgeschmissen, so sieht die Realität aus! Dein Problem ist das du dir keine parallele Agitation vorstellen kannst, weil du denkst, du würdest damit irgendwelche anarchistischen Ideale verraten. Das ist aber religiöser Schwachsinn. Es gibt kein entweder versus oder, die Welt ist Komplexer...
tja,
druck wird nunmal auf der straße aufgebaut und nicht an der wahlurne. urne in dem wort sagt schon alles aus, das ist der ort um deine träume zu begraben. ideale zu haben ist nichts religiöses, nur weil es gerade gesellschaftliche norm ist seine ideale zu verschleudern. wie viele generationen vor uns haben die kleinen freiheiten, die wir jetzt (noch) haben und die immer weiter schrumpfen, weil wir sie nicht angemessen verteidigen, in unzähligen von kämpfen und auseinandersetzungen mit den jeweils herrschenden verteidigt und erkämpft (oft genug unter einsatz ihres lebens). und du denkst dein kreuzchen irgendwo zu machen führe zu mehr freiheit? du schreibst doch selbst, dass die situation in berlin immer beschissener wird, warum wohl, weil der widerstand immer weniger wird. klar ist es bequemer sein kreuzchen zu machen, als z.b. auf der straße zu kämpfen, nur 100.000 leute, die auf der straße stehen und auch wenn sie angegriffen werden entschlossenheit zeigen und sich nicht vertreiben lassen, bewirken etwas, was sind dagegen 100.000 kreuze für eine partei? wir brauchen ungehorsame menschen und keine braven wähler*innen.
trugschluß
"klar ist es bequemer sein kreuzchen zu machen, als z.b. auf der straße zu kämpfen"
ja, aber das eine schließt das andere eben nicht aus. nur weil man wählt begräbt man nicht seine träume. ideale sind nichts religiöses, aber dogmen schon.
ja zb das dogma,
dass alle brav "wählen" gehen müssen, weil sonst die welt untergeht... komplett ausschließen nicht, aber erheblich schwächen oder wie läufts seit 2012 in GR, seitdem die vormals kämpfenden teile der bevölkerung auf den wahlsieg der syriza warten? dieser mechanismus hat auch zur schwächung des antifaschistischen selbstschutzes auf der straße geführt, keine guten aussichten also.
und jetzt?
"seitdem die vormals kämpfenden teile der bevölkerung auf den wahlsieg der syriza warten?"
Und jetzt? Verteufelst du die alle besserwisserisch. Und was bringts, außer sich selbst überlegen zu fühlen? Natürlich macht wählen den Kampf auf der Straße und Selbstorganisation nicht überflüssig, und das gilts zu vermitteln. Du machst doch das gleiche, das olle Strickmuster: "wahlen oder revolutionärer Kampf". Dass sich dann viele fürs wählen entscheiden, weil eben bequemer, überrschat mich nicht. Man sollte vielmehr vermitteln das Selbstorganisation und außerparlamentarische Aktivität unerlässlich sind, und akzeptieren dass es unabhängig davon ist ob man wählt oder nicht. Wenn man jetzt einen Spalt treibt zwischen dne eher außerparlamentarisch-orientierten und den syriza-symphatisanten bringt das nichts, zumindest kein Fortschritt. Zielführender ist es die syriza-symphatisanten mit ins revolutionäre Boot zu nehmen
wem die argumente ausgehen,
der/die wir beleidigend, das ist inakzeptabel und keine diskussionsbasis! wo verteufel ich die wartenden teile der bevölkerung? es ist bittere realität, dass sich seit 2012 der widerstand in griechenland immer weiter von der straße zurückgezogen hat und sich aufs warten beschränkte. wo z. b. sind die massengeneralstreiks geblieben, das ist nun einmal die kehrseite der syriza.
*übrigens kommentierst du hier einen artikel aus anarchistischer perspektive, da brauchst du dich nicht wundern, wenn die, die hier schreiben dem parlamentarismus und somit syriza nichts positives abgewinnen können. wenn du das nicht verkraftest, such dir kontakte, die 100% auf deiner linie sind.
wem die argumente ausgehen,
wirft anderen beleidigendes verhalten vor ohne selbst argumente zu bringen. Gehst du irgendwo auch inhaltlich auf meinen obigen Kommentar ein? Wenn man alle die syriza gewählt haben indirekt der konterrevolution bezichtigt hat das schon was von verteufelung und spalterei.
*diskussion bringt nur was wenn man nicht 100% auf einer linie ist
Freundinnen und Freunde von Syriza
Ich greife einfach schon mal vor auf den Schwarm von Freundinnen und Freunden von Syriza die hier seit der Wahl versuchen diese Partei als den linken Hoffnungsträger und Stein des Anstoßes zur Revolution zu propagieren.
Was die meisten dieser Leute nämlich ignorieren ist, dass selbst wenn wir uns dazu hinreißen lassen würden Hoffnung in den Parlamentarismus zu setzen(eine hoffnungslose Angelegenheit), war diese Querfront-Koalition von Syriza NICHT alternativlos.
Es gäbe zum einen die Möglichkeit für Neuwahlen, was allerdings auch die Probleme von eventuell geringerer Wahlbeteiligung oder einem noch "schlechterem" Wahlergebnis für Syriza mit sich bringen könnten, zugegeben.
Dann gäbe es da noch die Möglichkeit der Minderheitsregierung, denn wenn Syriza wirklich nur 2 Sitze zur Absoluten Mehrheit im Parlament fehlen, dann müssen halt ihre Vorschläge und Anträge schlicht überzeugend sein, so dass nur 2 andere Menschen im Parlament diesen zustimmen...wenn sich diese Partei sich nicht einmal das zutraut, dann versteh ich nicht wie Leute ihre Hoffnungen in sie stecken können, selbst wenn sie so naiv sind und glauben dass sich mit Reformen und dem Parlamentarismus wirklich etwas essentiell verändern lassen würde.
Parlamentarismus ist der Tod!
echt jetzt?
Also vorweg: Man muß kein Freund von Syriza sein oder sie gleich als revolutionär zu verklären nur weil man eine andere Meinung als eine strikte Ablehnung zu ihr hat und durchaus Chancen auf Fortschritte sieht.
Zu den Alternativen:
Neuwahlen: Es könnte nicht nur ein schlechteres Wahlergebniss für Syriza geben sondern eben den Konservativen, den Rechtspopulisten, den Faschisten und der Troika in die Hände spielen. Würd ich nicht so auf die leichte Schulter nehmen, gerade vor dem Hintergrund das Syriza die "Schuldige" für die Neuwahlen wäre und sich ANEL brüsten könnte als "wir hätten ja gerne gemeinsam gegen das Spardiktat gekämpft, aber Syriza war sich zu fein". Außerdem sind die Faschisten die drittstärkste Kraft im Parlament, ob man da das Risiko eingehen sollte das die noch stärker werden find ich mehr als fraglich.
Minderheitsregierung: Die Regierungsbildung in Griechenland ist strikter geregelt als hierzulande, so einfach gehts da nicht. Wenn Syriza nach 3 Tagen keine Koalition auf die Beine bringt kommt ND zum Zug. Sollte denen das auch nicht gelingen die Faschisten als drittstärkste Kraft. Der versuch einer Minderheitenregierung wär also sehr riskant.
Parlamentarismus ist der Tod, noch aber Realität. Und ohne differenzierte Analyse und Herangehensweise unter Beachtung der Wechselwirkungen und Widersprüche wird man ihn nie überwinden.
***
Nun, wenn man den ganzen Tag in "Autonomen Zentren" abhängt, versteht man den Parlamentarismus natürlich nicht! Hetzt nicht gegen die, die die momentane Situation der "normalen Leute" wenigstens ein bisschen verbessern wollen. Der Kapitalismus ist nicht reformierbar - richtig! - aber SYRIZA hat es auch nicht behauptet. SYRIZA macht Politik für die "normale" Bevölkerung und das ist schon mal gut.
wer ist hier normal?
Klar, wenn man für die Linksfraktion oder ähnliches arbeitet oder das Promotionsstipendium der Luxemburgstiftung hat, dann versteht man den Parlamentarismus wahrscheinlich besser. Allgemein, wenn man für politische Arbeit Geld bekommt. Mindestens genauso entfernt ist man dann aber von der "normalen" Bevölkerung. Ich wiederhole es gerne: Nicht Syriza ist albern, sondern dieses Abfeiern von Partei, Stiftung und IL (in Teilen zumindest), als sei hier die eigene politische Arbeit bestätigt worden. Ist sie aber nicht. Auch hier gilt: Das war eine Wahl in Griechenland, die parlamantarische Bilanz der Linken in Regierungsverantwortung ist hierzulande verheerend. Ich weiß nicht, was Syriza und Linkspartei besonderes gemeinsam haben sollen. Trotzdem sonnt man sich im Wahlerfolg.
Ich stell mir gerade vor, wie Katja und Bernd mit Sarah und Gregor im Schlepptau die neue Bundesregierung stellen. Ganz sicher würde da nicht der Drive und Konfrontation mit der Kapitalseite an den Tag gelegt werden, wie es Syriza gerade tut.
imaginärer Feind?
Ich glaub hier gibts kaum jemand der die Linke mit Syriza vergleicht. Außer vielleicht ein paar Anarchos die von der Linken und ihrer erbärmlichen Politik auf Syriza schließen. Wenn du die Linkspartei kritisieren willst geh lieber zu abgeordnetenwatch.de und nicht auf indy.
Diskurs
Mal der versuch ohne polemik auf deine Punkte einzugehen, hoffe auf einen sachlichen Diskurs (ist hier ja leider nur selten möglich) und lass mich gern eines Besseren belehren:
"Alle die der Überzeugung sind, dass Syrizia als kleineres Übel für AnarchistInnen wählbar ist vergessen,
- dass der Kapitalismus nicht reformierbar ist"
Halt ich für ne unbegründete Unterstellung. Man kann durchaus erkennen dass der Kapitalismus nicht durch Reformen zwar überwunden werdne kann, dass die Kräfteverhältnisse in einem Parlament aber 1. auch für die revolutionäre Bewegung (z.B. agieren der Repressionsorgane, agieren in der Außenpolitik) und 2. auch für die betroffene Bevölkerung was z.B. Wirtschafts-, Sozial- und Gesundheitspolitik angeht einen Unterschied macht. Es ist ein Fehler revolutionäre Hoffnungen in Reformen zu setzen, aber dennoch kann man anerkennen dass Reformen einen gewissen Einfluss haben, das schließt sich doch nicht aus.
"- dass eine Partei nicht außerhalb des bekämpften Herrschaftsystem steht. Sie übernimmt die Verantwortung und wird zwangläufig zum Ziel des Kampfes gegen das herrschende System. Der nächste Knüppel des Mat Bullen ist immer noch die Wafffe des Staatw, selbst wenn er wahrscheinlich selbst die "Goldene Morgendämmerung" wählt, auch der misshandelte Flüchtling in der Haft durch einen Wärter ist ein Opfer Syrizias. Das sind jetzt zwei Beispiele, tausende könnten folgen. Der Widerstand der AnarchistInnenn auf der Straße ist adressiert an die Verantwortlichen."
Natürlich steht auch Syriza innerhalb des Herrschaftssystems. Verprügelte Demonstranten oder misshandelte Flüchtlinge sind aber erstmal Opfer eben dieses Herrschaftssystems und nicht einer x-belibigen Partei. Die Parteien können innerhalb der systemischen Grenzen darauf einwirken, können Prügelorgien und Misshandlungen anfeuern, dulden oder (natürlich nur innerhalb eines gewissen Rahmens) dagegen wirken. Eine Partei dafür zu kritisieren dass sie innerhalb des Systems arbeitet ist müsig, eine Partei aber immer dort zu kritisieren wo sie ihren Spielraum nicht ausreizt deutlich zielführender. Ich geh noch weiter: Gerade eine linke Partei an der Regierung kann doch die Grenzen des Parlamentarismus und die Notwendigkeit von außerparlamentarischen Bewegungen und Selbstermächtigung am besten aufzeigen und Illussionen zerstören, genau dann erkennt doch jeder das es eben nicht an Partei xy liegt sondern am System.
"- dass sich Stimmen nicht durch großspurige Wahlversprechungen kaufen lassen. Alle Parteien sprechen von Lösungen, die sie nicht haben. Austauschbare RepräsentantInnen werden erneut zu Hoffnungsträgern."
Die Stimme ist nichts was ich verkaufen kann, ich kann sie politisch nutzen oder eben nicht, und ob ich das tu ändert garnichts an meiner sonstigen politischen Aktivität. Die Hoffnungsträger gilt es zu entzaubern bzw. aufzuzeigen warum sie ihre Versprechen nicht halten können selbst wenn sie wöllten. Aber eben nicht durch ein undifferenziertes "Alle Parteien sind Scheiße" sondern daran ihre Versprechen an der Realität zu messen. Und da ist es bei linken "Hoffnungsträgern" doch gerade einfacher und offensichtlicher. An was will man bitte konservative Regierungen messen?
"- dass die Selbstverantwortung und Selbstbestimmung nicht Hierarchien, wie einer Partei übertragen werden und dem Parlamentarismus untergeordnet werden können, wenn dieser Weg auch bequem wäre. "
Stimm ich dir voll zu. Bedeuted aber ja nicht das man Parteien und Parlamentarismus schlicht nicht beachten darf oder sich dazu nicht wie auch immer verhalten darf.
"- dass positive Ansätze von Selbstorganisation nicht von Parteien initiert werden und ihre Institutionalisierung diese Bewegungen schwächt."
Erster Halbsatz stimm ich dir völlig zu, wobei sie diese naütlich beeinflussen also hemmen oder fördern kann. Die Gefahr der Schwächung besteht nur wenn man zu große Hoffnungen in Parteien setzt, dies gilt es natürlich zu bekämpfen. Aber schafft man das tatsächlich mit einer undifferenzierten Verurteilung aller Parteien oder doch besser mit dem Aufzeigen der Grenzen des Parlamentarismus an sich und der Akzeptanz dass Parteien innerhalb der Grenzen durchaus Einfluss haben? Wer aufgrund der Selbstorganisation alle Parteien undifferenziert verurteilt und die "Realpolitik" völlig ausblendet verschreckt gerade diejenigen welche noch übertriebene Hoffnungen in den Parlamentarismus haben (zu recht!) und nötigt sie zur Entscheidung zwischen Parlamentarismus und Selbstorganisation. Wohingegen man die Notwendigkeit zur Selbstorganisation und die kritische Distanz zu Parteien doch gerade durch eine differenzierte Analyse aufzeigen kann, dadurch WARUM gerade auch eine linke Partei das System nicht wesentlich verändern KANN. Das wär eine wirkungsvollere, nachhaltigere und umfassendere Prophylaxe vor parlamentarischen Hoffnungsträgern als einfaches Parteienbashing welches die Möglichkeit offen lässt dass ja doch mal eine "echte", "gute" linke Partei bzw. Bewegung kommt.
"- dass AnarchistInnen in Griechenland Medien ablehnen, Parteien nutzen sie dagegen als ihr Sprachrohr und kämpfen um Medienmacht."
Ich hoff mal AnarchistInnen in Griechenland lehnen nur bürgerliche, kapitalistische Medien ab und nicht z.B. auch Indymedia ;) Um die nutzung von Medien kommt man nicht drum rum, die Frage ist nur ob passiv (wenn über eine Demo berichtet wird ist das eben auch schon Mediennutzung) oder aktiv, welche Medien und wie man diese nutzt. Klar unterscheiden sich da AnarchistInnen und Parteien, aber was hat das mit dem Thema zu tun?
", dass eine Taktierei mit einer rechtspopulistischen Partei nicht akzeptiert werden kann und jegliche Diskussion darüber zwecklos ist"
Seh ich komplett anders, und gerade hier fänd ich eine sachliche Diskussion sehr wichtig.
"- dass, die Syrizia und viele Linke hier immer wieder betonen, dass der Wunschpartner erster Wahl ausgerechnet die bei AnarchistInnen verhasste KKE sein sollte."
Also wie jetzt: Parteien und Parlamentarismus ist sowieso generell scheiße, eine Syriza-Anel-Koalition noch scheißerrer und die KKE am allerscheißesten? Na dann erübrigt sich tatsächlich jegliche Diskussion zum Umgang mit dem Parlamentarismus. Gerade wenn man Parteien NICHT als Teil der revolutionären Bewegung sieht sollte man doch seine Ansprüche an diese herrunterschrauben sie als eins von vielen gesellschaftlichen Akteuren sehen. Bei vielen Syriza und KKE Kritiker seh ich das Gegenteil, da scheint es eine Art enttäuschte Liebe mit einer sehr emotionalen Verbindung zu sein die dann in Wut und Hass umschlägt.
Zur musikalischen Untermalung
Παράτα τα - Νικόλας Άσιμος
Give it all up
Drop the school, that wreck let it be
You are your own boss once again
Give up the desks and the amphitheatres
And come to the beach to make love
Give up your job, give up that whore
And take care that you decide first
Thousands of supermarkets full of things
Why don’t we steal them for our old age?
Give up God, and your father
Don’t desire wedding and a coolie’s wage
Refuse to be a double slave-woman
Our children will grow in communes
So give it up, give up the party
Don't tug your own corpse around in their time
Stop being the interpreter of the central donkey [i.e. central committee]
Refuse to be an instructor and an instructed
Piss on the Parliament and smash their offices
Let bureaucracy drown itself
And wear a hood when they are up your neck
So that they don’t recognise you in the riot
Give up the army, this sheep pen
And let them think we are nuts
They arm the people for a stupid motherland
Hierarchy is not a thing for anarchists
In this society we have rotten to the bone
Inhumane institutions have become our rule
Give it all up and lets live uncomfortably
See how they follow, and we go against the flow.
Was für ein Unsinn
Du willst also hier festlegen (oder irgendwen überzeugen?), das Anarchist_Innen nicht zur Wahl gehen dürfen? Und schon gar nicht Syriza??
Sorry, aber so ein Schubladendenken und ideologischer Dogmatismus sind genau das Gegenteil von Anarchismus, vielleicht solltest du dich bei irgendeiner fundamentalistischen Religionsgemeinschaft bewerben.
Was für ein Unsinn....
Anarchismus ist demnach also beliebig, "tu was du willst, denk was du willst, handle wie du willst mache dein Kreuz, verzichte darauf, verlass dich auf den Paralamentarismus, vertraue ihm nicht. Du hast die Wahl, treffe sie. Interessante Sichtweise! Was haben Prinzipien denn mit einer fundamentalistischen Religionsgemeinschaft gemein?"
Zur KKE. Einge scheinen wenig über das Verhältnis zwischen KKE und AnarchistInnen zu wissen. Hier einige Links.
http://de.contrainfo.espiv.net/2014/05/05/thessaloniki-molotovangriff-au...
http://de.contrainfo.espiv.net/2011/10/24/heike-schrader-lugt-in-ihrem-a...
https://linksunten.indymedia.org/node/48970
https://linksunten.indymedia.org/node/49612
https://linksunten.indymedia.org/node/49066
Prinzipien
Die KKE hat auch Prinzipien, findest du das ok? Prinzipien sind nur dann ok wenn sie nicht unveränderbar sind und immer wieder an der Realität gemessen werden. Genau das verweigern aber fundamentalistiche Religionsgemeinschaften genauso wie die KKE und einige Möchtegern-Anarchisten. Das Vorteilhafte im Anarchismus liegt nämlich genau in der Negierung dieses totalitären Prinzips.
kein grund beleidigend zu werden
"Du willst also hier festlegen (oder irgendwen überzeugen?), das Anarchist_Innen nicht zur Wahl gehen dürfen?"
nichts liegt anarchist*innen ferner als wählen zu gehen, sie lehnen herrschaft von menschen über menschen in jeglicher form ab aber mit dem kreuzchen auf dem wahlzettel gibts du deine zustimmung, von anderen menschen beherrscht zu werden und es ist mit sicherheit nicht teil des anarchismus, sich auch noch bewusst herrschaft aufzubürden. antikapitalist*innen demonstrieren schließlich auch nicht für profitmaximierung der kapitalisten und wie viele antimilitarist*innen kennst du, die sich für die aufrüstung der bundeswehr einsetzten? es ist einfach völlig paradox
Differenzieren und Entscheiden
*mit dem kreuzchen auf dem wahlzettel gibts du deine zustimmung, von anderen menschen beherrscht zu werden*
So ein Quatsch, es ist wichtig zu differenzieren. Das Kreuzchen kann manchmal Wichtiges entscheiden, und manchmal gar nichts, das muss Mensch als Anarchist_In immer für den jeweiligen Fall entscheiden. Das Kreuzchen bei der Syriza in der aktuellen Wahl wird sehr wahrscheinlich hunderte griechische Strände vor der Bebauung retten, Wälder vor den Goldminen und einige Menschen vor dem Tot. Natürlich müssen wir ein Auge drauf haben und weiter auf der Straße kämpfen, damit diese Dinge auch wirklich umgesetzt werden, aber ich wüsste nicht wie unsere anarchistischen Genoss_Innen das alles ohne Syriza hinbekommen sollten, unter Samaras jedenfalls würden die meisten nach und nach im Knast landen. Und ein paar Kreuze zu wenig hatten natürlich auch die Folge, dass jetzt die Rechtspopulisten mitreden dürfen, dumm gelaufen, bedank dich dafür u.a. bei den passiven Anarchist_Innen, die jetzt auch noch stolz drauf sind ihre Stimme der Syriza verweigert zu haben. Und herrschen werde die Herrschenden sowieso, ob Syriza oder andere, da muss man sich einfach für das kleinere Übel entscheiden.
syriza und anel sind seit 2012 ein paar
klar jetzt sind die "passiven" anarchist*innen schuld daran, dass syriza rechtsoffen ist. immer wieder die gleiche hetze, schuld sind immer die anderen.
"Und herrschen werde die Herrschenden sowieso, ob Syriza oder andere, da muss man sich einfach für das kleinere Übel entscheiden." solange es impfungen gibt muss ich mich nicht zwischen pocken und mumps. mama anarchia, wie konnte die anarchist*innen bisher nur OHNE syriza überleben?! syriza hin oder her, der kampf für freiheit geht weiter.
?!
Kampf für die Freiheit im Knast? Träum weiter!
schon mal was
von knastaufständen, gefangenbriefe, knastgewerkschaften, hungerstreiks, dachbesetzungen, ausbrüchen etc. gehört?
there are countless ways to fight!
aha
Du kannst ja dann Gefangenbriefe schreiben oder den Ausbruch versuchen. Ich beschäftige mich derweil mit dem Kampf auf der Straße und mach zwischendurch mein Kreuzchen, wenn es mir passt oder auch nicht.
mach ruhig,
aber wunder dich nicht, wenn du als "anarchist" nicht ernstgenommen wird.
Schuldfrage?
Ne, schuldig sind sie nicht, aber ganz simpel hat jede und jeder der Syriza nicht gewählt hat natürlich eine Mitverantwortung dafür dass sie eine absolute Mehrheit knapp verpasst hat und es zu der Koalition gekommen ist. Andersrum hat natürlich jede und jeder der Syriza gewählt hat eben so eine Mitverantwortung dass Syriza so stark wurde und es zu der Koalition kommen konnte.
Diese Verantwortung sollte man erstmal akzeptieren, wie man das dann bewertet ist was anderes. Also ich persönlich könnte mit der Verantwortung Syriza mit zur stärksten Partei gemacht zu haben besser leben als mit der Alternative, eine nd als stärkste Partei nicht mitverhindert zu haben oder eben eine absolute Mehrheit von Syriza mitverhindert zu haben.
Jeder trägt Verantwortung für die Zusammensetzung des Parlaments, Wähler wie Nichtwähler.
andere entscheiden lassen
"solange es impfungen gibt muss ich mich nicht zwischen pocken und mumps. mama anarchia, wie konnte die anarchist*innen bisher nur OHNE syriza überleben?! syriza hin oder her, der kampf für freiheit geht weiter."
Tja, die Impfung gibts bisher wohl offensichtlich nicht, jetzt hast du einfach andere zwischen pocken und mumps entscheiden lassen. Natürlich geht der Kampf weiter, syriza hin oder her, aber mit syriza ists einfacher als mit nd oder goldener morgenröte.
antifaschistischer selbstschutz etc.
gerade weil die syriza gewonnen hat besteht die gefahr, dass die gm noch stärker wird, denkst du wirklich syriza kann all die tollen wahlversprechen ala pasok wirklich einhalten? was passiert wohl nach ihrem scheitern? es wird einen fatalen rechtruck geben. die chancen das noch verhindern zu können, sind, dass sich die außerparlamentarischen kräfte bündeln und nachhaltig in die zivilbevölkerung hineinwirken, den antifaschistischen selbstschutz organisieren, das muss jetzt im großem maßstab passieren: selbstorganisierung von unten. gd wird in der bevölkerung kaum als neo-nazipartei angesehen, die gefahr, die von ihr ausgeht extrem unterschätzt, da besteht dringender handlungsbedarf. es sollte doch durch recherchen und dokumentionen möglich sein, schon allein aus historischen gründen (naziterror in GR im 2.wk mit extrem hohen opferzahlen in der bevölkerung) diese neo-nazis als das aufzuzeigen was sie sind: neo-nazis mit klarem bezug auf den ns. und wenn ich familienangehörige durch nazis verloren habe, unterstütze ich dann nazis?
prophezeiung
Ich halt nichts von prophetischen Prophezeiungen. Klar ist das Syriza innerhalb des kapitalistischen Systems agiert. Inwieweit sie ihre Versprechen einhelten oder nicht, dafür ists paar Tage nach der Wahl viel zu früh.
"dass sich die außerparlamentarischen kräfte bündeln und nachhaltig in die zivilbevölkerung hineinwirken, den antifaschistischen selbstschutz organisieren, das muss jetzt im großem maßstab passieren: selbstorganisierung von unten." Ja, da stimm ich dir völlig zu. Widerspricht aber eben nicht Syriza zu wählen mit der Aussicht dass dies unter ihr einfacher möglich sein wird, zumindest nicht härter.
sie kann ihre versprechen gar nicht einhalten
sie ist teil des systems und wird zwangsläufig daran scheitern. da braucht es keinen propheten es ist systembedingt, geschichtlich auch nichts neues.
schwarz-weiß
wieviele ihrer Versprechen wird sie nicht einhalten können? und inwieweit? und wie wird sie damit umgehen? was nimmt sie für die versprechen in kauf, was nicht? fragen über fragen...
Solidarisch weiter in Unterstützungsnetzwerken
Ist ja gut, dass sich einige Leute nun angesichts der Wahlen selbst vergewissern, dass die neue Regierungskoalition in GR von ihrer Identität abweicht.
Ich kenne auch Leute, die sich als Anarchisten und SyndikalistInnen bezeichnen, seit 25 Jahren aktiv sind und sagen:
diese Regierung könnte die sozialen Bewegungen stärken und nicht zerrütten.
LCM schreibt:
"Der Mindestlohn wurde angehoben, von 400 auf 751 Euro. Die Privatisierungen des Hafens von Piräus und des Stromversorgers DEH wurde gestoppt, die 13. Monatsrente wieder eingeführt, tausende Entlassungen im öffentlichen Dienst wurden zurückgenommen. Das sind nur einige der bisher beschlossenen Maßnahmen und die Regierung ist gerade ein paar Tage alt. Wichtig, vor allem um gleich klar zu machen, dass die Anel in Migrationsfragen nichts zu melden hat, ist der Beschluss, Kindern von Einwanderern die griechische Staatsbürgerschaft zu verleihen. Und ebenfalls wichtig, auf einer symbolischen Ebene, ist der entschlossene Widerstand gegen den EU-Kurs gegen Russland, der derzeit mehr als alles andere für Verstimmung bei deutschen Außenpolitikern und Journalisten sorgt."
Syriza ist eine Partei, die kandidierte zu Wahlen, und Ministeriumsämter übernimmt. Das ist doch klar.
Hier kann es nur um Verbesserungen der Lebensbedingungen gehen und nicht um Abschaffung des Staates.
Es ist eine Regierung und keine Anarchie. Das ist doch klar. Was also protestieren Anarchisten überhaupt?
Gegen den Plural an politischen Strömungen in der Gesellschaft?
Die nächste Straßenschlacht kommt bestimmt.
Die kamen auch gegen die Regierung von Evo Morales in Bolivien.
Es wird noch innergriechische Probleme geben:
die mit Rechten und Nazis durchsetzte Bullerei - was werden die so machen?
das Militär? Gibt es da Putschideen?
die Ausführung von politischen Beschlüssen an der Basis des Alltags.
Ein paar Fragen an die Anarchist_innen in Deutschland?
- wie beteiligst Du Dich an der Verbesserung der Lebensbedingungen?
In jeder Lebenslage ein Kampfinhalt - welche erlebst Du?
- welches Problem wird von welchen Leuten gelöst?
- Wie gehen wir die Umgestaltungsfrage an?
- Wo wart Ihr bei den Marchas de la Dignidad, als im März 2014 über 2 Millionen Menschen in Spanien nach Madrid marschierten?
- Wie wird der Bundesregierung der Kampf angesagt im Kampf gegen das Ausrauben der südeuropäischen Arbeiterklasse?
- Wo war die letzte Reaktion auf die Briefbomben, die aus Griechenland bei der Bundesregierung ankamen?
Es gab einige Reaktionen hier auf den Mord an Pavlos Fyssos
Aber die Gesellschaft besteht aus mehr als nur AnarchistInnen, aus mehr als nur Identifikation mit einer Idee, mehr als nur Politik.
Würde Syriza die Stadtbibliothek von Thessaloniki schließen wollen, die Bevölkerung in Syriza würde es verhindern. Ein großer Teil der Bevölkerung Griechenlands ist mobilisiert, organisiert und handlungsfähig.
Solidarität hier heißt jetzt:
Weg mit allen Schulden, Umverteilung und Sozialisierung aller Reichtümer
Deutsche Regierung und Deutsche Bank halt's Maul!
Milliarden Euro Nettotransfer nach GR, Spanien und Portugal, damit alle ein Dach über dem Kopf haben!
ESM Auszahlung jetzt! AfD halt's Maul!