Totalitarismus in Hamburg: Von Kriegserklärungen und natürlich kann geschossen werden....

Die Hamburger Morgenpost zitiert nicht nur die in der Meldung geäußert Meinung des Polizeipräsidenten, auch andere Stimmen kommen zur Wort, die hier im Wortlaut folgen: "Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch zeigt sich erschrocken zum Vorfall: "Derart zielgerichtete und massive Übergriffe auf Polizeibeamte sind unerträglich. Ich bin entsetzt über die Gewalt, bei der unsere Beamtinnen und Beamten zum Teil schwer verletzt wurden."

 

Der stellvertretende Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in Hamburg, Klemens Burzlaff, betont zudem, dass der Angriff geplant und bis aufs kleinste Detail durchdacht war. "Es ist unfassbar mit welcher Brutalität diese Straftäter gegen unsere Kolleginnen und Kollegen vorgegangen sind. Wer aus kürzester Distanz Flaschen und Steine auf Polizisten wirft, nimmt billigend in Kauf, dass Menschen getötet werden!", so Burzlaff in einer schriftlichen Mitteilung.

 

Und Gerhard Kirsch, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei Hamburg, sagt: "Es muss jedem klar sein, dass eine Dimension erreicht wurde, die den Schusswaffengebrauch, den sich vor dem Hintergrund der sich dann ergebenden Folgen niemand vorstellen und wollen kann, dennoch wahrscheinlich machen könnte."


Kai Voet van Vormizeele (CDU) fordert vom Senat ein Konzept gegen linksextreme Gewalt.

Kai Voet van Vormizeele, innenpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, fordert: "Der Senat muss jetzt dringend ein klares Konzept gegen linksextreme Gewalt vorlegen. Eine weitere Eskalation der Gewalt darf nicht akzeptiert werden."

In einer schriftlichen Mitteilung heißt es weiter: "Offenbar bezeichneten sich die brutalen Kriminellen von gestern Abend selbst als Fans des FC St. Pauli. Der Verein ist jetzt aufgefordert, sich eindeutig von diesen Gewalttätern zu distanzieren!"

Zitatende.

 

Der Polizeibericht liefert die Stichworte, die Eskalationsspirale geht inzwischen so weit, dass die Gefahr von Schusswaffeneinsatz bereits angekündigt wird. Es ist bekannt, dass die Polizei bewaffnet ist und in Situationen, die sie selbst als Notwehr erachtet auch einsetzt. Oder ihre Waffen zieht, wie nachweislich am 21.12. in Hamburg bei Aufläsung der Demonstration für Erhalt der Roten Flora, der Essohäuser und der Solitarität mit der Lampedusagruppe geschehen.  Wer den Einsatz von Schusswaffen aber aufgrund eines omnösen Angriffs in dieser Form öffentlich propagiert ist ein gefährlicher Scharfmacher und bringt Menschen in Lebensgefahr: Es scheint als sein den Verantwortlichen jedes Mittel recht, um sich als Opfer von brutalen Gewalttätern hinzustellen, keinen Widerspruch zu dulden und die Öffentlichkeit auf die höchste Eskalationsstufe vorzubereiten.  Die Mopo steht dem wenig nach, indem sie den Angriff in ihrere Überschrift als "Kriegserklärung" betitelt. Dagegen fällt ab, sollte aber ewähnt werden, dass hier der Verein St. Pauli in einen lt. Aussage der Polizei stattgefundenen und angeblich geplanten Angriff auf die Davidwache hineingezogen wird.

 

Wahrheitsfindung:

Der Mopo Artikel beinhaltet einen krassen Widerspruch. Das Hetzblatt schreibt zum Tathergang: (...) Der Mob zog dann in Richtung Hein-Hoyer-Straße, an der Ecke zur Seilerstraße kamen ihnen zwei Polizisten entgegen.Ohne Ankündigung wurde einem von ihnen (45) ein Stein ins Gesicht geworfen - dabei erlitt er einen Kiefer- und Nasenbeinbruch, ein Zahn brach zudem ab. Zwei zu Hilfe eilende Beamte (48 und 49) aus der Davidwache wurden ebenfalls attackiert und verletzt." Passt diese Aussage zur Behauptung des Polizeipräsidenten alles wäre bis auf´s kleinste Detail geplant? Auch schreibt die Mopo in ihrem Artikel von einem Buttersäurenaschlag auf die Davidwache um 2 Uhr, im Polizeibericht steht nichts davon.Wir werden wohl nie erfahren woher die Zeitung ihre Informationen hat, ob frei erfunden,   durch Polizeinformation oder anderer Quelle. Der Wahrheitsfindung könnte die genauen Hintergründe dienlich sein.

 

Es stellen sich Fragen: Würde ein geplanter Angriff eingeleitet mit solch ungewöhnlichen St. Pauli Fangesangen und würden St. Pauli Schals getragen. War die Absicht demnach der Öffentlichkeit die Militanz eines Teils der St. Pauli Fanszene zu offenbaren? Würde die Polizei  gegen 8. Menschen, die unmittelbar nach Angriffen auf PolizistInnen festgesetzt wurden nur Platzverweise erteilen, ohne sie zum Tathergang zu vernehmen? Im Polizeibericht meldet sich schnell der Hamburger Polizeipräsident mit einer Verurteilung zu Wort. Auch das geschieht ehr selten, handelt es sich doch um einen Fahndungsaufruf und keine Pressemitteilung. Die Mopo und andere Medien zitieren die Verlautbarung des Polizeivertreters im Wortlaut, wie nicht anders zu erwarten.  

 

Nicht nur die Polizei Hamburg ist für Lügenkonstrukte bekannt.

 

Wenn alle Dämme reißen ist Besonnenheit  ein guter Ratgeber. Vielleicht gibt es Menschen, die zur besagten Zeit in der Nähe der Davidwache waren und von der größeren Polizeiaktion etwas mitbekommen haben. Vielleicht bestätigen sie aber auch, dass es sich um einen Fake für die öffentliche Meinung handelt. Vielleicht gelingt es einmal mehr Gegeninformationsstrukturen die Wahrheit ans Licht kommen zu lassen. Wie Polizei und Medien Hand in Hand arbeiten und öffentliche Meinung schaffen ist nichts Neues, hier spielt der ganze Apparat aber gefährlich mit dem Feuer und es ist nicht abzusehen, ob die Verantwortlichen jemals zur Besinnung kommen. 

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Fakt ist dass 4 Polizisten mit Pommes beworfen wurden umnd es kam zu 2 Nasenhaarbrüchen.

Das kränkt die Ehre und daher muss nach GdP-Meinung scharf zurückgeschossen werden.

 

Schön wäre wenn die Berufsschläger in Uniform mal Namensschilder tragen würden und nicht vermummt als Amokhorde Städte bedrohen. 

"Berufsschläger in Uniform" ist genauso eine Verallgemeinerung wie "alle Linken sind Gewalttäter"...seeeeehr hilfreich für die ganze Situation ;)!

Hey,

aber klar sind ALLE PolizistInnen staatlich bezahlte Gewalttäter.

 

Das Ausnahmsweise eine Allaussage empirisch möglich, ist liegt an ihrem Berufsbild. Die Polizei ist nämlich dafür da, das staatliche Gewaltmonopol durchzusetzen. Und wie soll das anders gehen, als wenn allen beteiligten klar ist, dass die Cops dabei selbstverständlich auch im Rahmen der Verhältnismäßigkeit Gewalt anwenden dürfen und KÖNNEN (sie werden ja alle darin ausgebildet.

 

Eine gute Zusammenstalllung zu dem Thema findet sich hier: 

 

http://www.husuma.nirgendwo.info/dokumentation-zu-polizeigewalt-in-schle...

 

Die zeigen dort, dass es eigentlich keine relevante gesellschaftliche Gruppe in der Republik gibt, deren Vertreter nicht der Meinung sind, dass PolizistInnen nichts mit Gewalt zu tun habe. Und nicht einmal die Linke kritisiert das....

Es kann doch nicht sein das mensch sich rechtfertigen muss das Bullen scheisse und Gewalttäter_innen sind!!

Sie schlagen zu, sie morder, sie lassen Leute verbrennen, sie tuen menschen sexualisierte Gewalt an, sie zerstören Privasphären... reicht das nicht????

Geht raus und greift sie an, denn sie haben es verdient!!!!!

Egal was genau da passiert is aber was meinst du mit vermummt als Amokhorde Städte bedrohen genau?

Natürlich lügen die Bullen und natürlich übernimmt die Schundpresse diese Lügen mit Begeisterung, um sie anschließend mit skandalträchtigen Interpretationen zu würzen.
Diese Lügen zu entlarven mag von Zeit zu Zeit angemessen sein - aber ein solcher faktischer "Zeugenaufruf", wie hier veröffentlicht, ist schlicht gefährlich.
Bevor irgendwer auf die Idee kommt, seine persönlichen Beobachtungen der Szenerie auf der Reeperbahn niederzuschreiben oder am Ende sein_ihr persönliches Handyvideo vom Angriff zu veröffentlichen (UtopieTV haben das nach dem letzten Angriff auf die Davidwache und der Demo am Folgetag hervorragend vorgemacht...), sollte sich viel eher darüber unterhalten werden, welche Haltung wir zu Schweinen wie Kopitzsch einnehmen - nämlich eine konfronative ihnen gegenüber, und eine solidarische mit denen, die ihnen offensiv entgegentreten.

"Vielleicht gibt es Menschen, die zur besagten Zeit in der Nähe der Davidwache waren und von der größeren Polizeiaktion etwas mitbekommen haben. Vielleicht bestätigen sie aber auch, dass es sich um einen Fake für die öffentliche Meinung handelt."

 

Leider etwas missverständlich formuliert, das ist aber auch dem Zeitgeist geschuldet, dass es komplett falsch verstanden wird.. Anna und Arthur halten´s Maul gilt immer noch... Das soll kein Zeugenaufruf sein und es sollen auch keine Inhalte mitgeteilt werden. Interessant wäre es nur, wenn es Menschen gibt, die bestätigen können, dass da nichts passiert ist. Falls so etwas aber im Jahre 2014 (mit Handys, Facebook samt grenzenlosen Mitteilungsbedürfnis) zu gsefährlich sein sollte, dann streicht diesen Satz ....Ich bin da durchaus lernfähig....

falls wer neujahr um 12 noch nix vorhat oder noch wach ist:
https://www.facebook.com/events/381299875346717

Machen jetzt auch schon die Hipsterz Riot in ihrem Kiez, weil das gerade Trend ist?

Leider immer wieder anzutreffen: die Tendenz Einiger in der Linken, Aktionen von GenossInnen, die schiefgelaufen sind, im Nachhinein der Gegenseite unterzuschieben, statt (Selbst-)Kritik zu üben, die sich an den eigenen Grundsätzen misst.

 

Es ist mir bekannt, dass die Staatsmacht Fakten verschweigt oder verändert und eigene kriminelle Handlungen unterschlägt, und dass Angehörige der Polizei so gut wie immun gegenüber Strafverfolgung sind. Auch dass die Mehrzahl der etablierten Medien ein Wirgefühl vermitteln will, das alles ausschließt, was nicht ins deutsche Selbstbild passt, und entschieden hat, dass wir (die radikale Linke) nicht dazugehört, und es dann für ausreichend hält, den umformulierten Polizeibericht abzudrucken.

 

Aber das muss doch nicht dazu führen, dass man sich in die Nähe von Verschwörungstheorien begibt oder völlig unbelegte Gerüchte wiedergibt. Die Formulierung als Frage ist ein beliebtes Mittel von Verschwörungsspinnern, eine Behauptung aufzustellen, um sich gleich wieder von ihr zu distanzieren. Dass irgendwelche widersprüchlichen Aussagen gemacht wurden, kommt ständig vor, und ist höchstens ein Beleg dafür, dass hier ein Polizeisprecher versucht, die Leute, die den Angriff durchgeführt haben, noch weiter zu dämonisieren.

 

Glauben die AutorInnen ernsthaft, dass es sich hier um eine "false flag"-Aktion gehandelt hat? Ist es nicht eher so, dass aus unseren eigenen Reihen einige Dinge falsch verstanden wurden und der mögliche Tod eines Polizisten in Kauf genommen wird -- was zu unabsehbaren Folgen für die gesamte (übrigens doch ziemlich kleine) Bewegung führen würde. Haben die Leute, die den Stein auf eine ungepanzerte Person geworfen haben, darüber nachgedacht? Einen Stein auf eine unbehelmte Person zu werfen ist ja wohl unzweifelhaft potentiell tödlich. Dass auch viele Polizeiaktionen potentiell tödlich sind (Schlagstockeinsätze, Wasserwerfer, Pfefferspray usw.) und - notfalls militant bekämpft werden müssen, steht außerfrage.

 

Aber wir müssen doch überlegen: wofür stehen wir eigentlich und wie bringen wir das rüber? Wie werden wir aus einer Subkultur, die ab und zu nachrichtenträchtig aus den Szeneläden auf die Straße tritt, zu einer echten Bewegung, die die Perspektive auf Veränderung herstellt? Jedenfalls nicht, indem wir kritiklos jede Aktion aus den eigenen Reihen mit Hinweis auf staatliche Repression hinnehmen und verteidigen.