[HH] Burschenschaftler Thorsten Stepath geoutet

Thorsten Stepath

Der in München lebende Burschenschaftler Thorsten Stepath wurde heute an seinem Arbeitsplatz in der Philharmonie Hamburg an der Staatsoper geoutet, wo er als Orchesterdirektor tätig ist. Dies geschah sowohl an der Staatsoper als auch in der direkten Umgebung mittels Plakaten. Die Fassade wurde großzügig mit mehreren Schriftzügen verschönert, welche seine Mitgliedschaft als alter Herr in der Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock thematisieren.

Im Folgenden wird das Outing dokumentiert:

 

Achtung! Thorsten Stepath:
Geistiger Brandstifter der Deutschen Burschenschaft

Der Name Stepath wird öffentlich in den meisten Fällen mit klassischer Musik in Verbindung gebracht. Er genießt gesellschaftliche Anerkennung durch seine Funktion als Orchesterdirektor der Philharmoniker Hamburg an der Staatsoper. Die Kehrseite des gefeierten Orchesterdirektors ist der braune Propagandist des „völkischen Nationalismus“. Thorsten Stepath ist Mitglied der Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock im Dachverband Deutsche Burschenschaft (DB).

Stepaths Lebenslauf umfasst eine stetig steile Karriere, was nicht zuletzt von der in Burschenschaftskreisen propagierten Vetternwirtschaft herrührt. Nach seinem Studium in  Musikwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaften an den Universitäten in Würzburg und Bayreuth übernahm der Burschenschaftler von 2001 bis 2008 die Produktionsleitung der  Bayerischen Staatsoper. Im Jahr 2010 wurde Stepath Orchesterdirektor der Philharmoniker Hamburg und diese Funktion hat er bis zum heutigen Zeitpunkt inne. Bis dato kaum beachtet wurde seine zweite Karriere als „Alter Herr“ mehrerer Burschenschaften.

Begleitmusik zu Suff und Hetze

Die Deutsche Burschenschaft ist ein Verband akademischer Neonazis aus Deutschland und Österreich, der immer wieder durch seine rechtsradikalen Umtriebe in die Schlagzeilen gerät. In der DB tummeln sich Abgeordnete der NPD und Funktionäre der NPD-Jugendorganisation JN genauso wie FPÖ-Parlamentarier und offen neonazistische Kameradschaftler. Die Redaria-Allemannia Rostock ist eine der größten Burschenschaften in der Deutschen Burschenschaft und eine der einflussreichsten: sie stellte 2012 den Vorsitz des Dachverbands. Für sie gestaltete Stepath das „Kommersbuch“ (Liederbuch der Studentenverbindungen) inhaltlich und musikalisch neu. [2]

Regelmäßig richtet die DB große Veranstaltungen aus und es gab wohl kaum ein Verbandstreffen in den letzten Jahren, für das Thorsten Stepath nicht die musikalische Untermalung des völkischen Diskurses organisiert hätte. Auf dem „Festkommers“ im „Sudetendeutschen Haus“ im München spielte er beispielsweise im Oktober 2009 Hitlers Lieblingsmarsch, den „Badenweiler-Marsch“, um 2000 Jahre Hermannsschlacht zu feiern. [3] Ebenfalls in München unterstützte er im Juni 2011 den durchweg faschistischen DB-Flügel der Burschenschaftlichen Gemeinschaft aus Anlass ihres 50. Jahrestages. Stepath hat keine Sympathien für Nazis in Vollcouleur – er ist selber einer.

Damit muss feststehen: Thorsten Stepath hat ausmusiziert!
Nazis raus aus der Staatsoper!

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[1] Abb. 2 & 3: Burschenschaftlicher Abend mit anschließender Liederkneipe der Libertas Würzburg
[2] vgl. Burschenschaftliche Blätter 2009, Heft 3, S. 140
[3] vgl. Der Rechte Rand Nr. 121, November/Dezember 2009

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Hey,

 

super Artikel und super Aktion total spannend!

 

Weiter so!

Es sollten viel mehr Burschen an ihren Arbeitsplätzen geoutet werden.

Bei Michael Büge hat das ziemlich gut funktioniert:

 

Die karrierefördernde Wirkung dieser Studentenverbindungen scheint sich jedenfalls bereits zu marginalisieren. Das zeigte erst vergangene Woche die Personalie Michael Büge. Der CDU-Sozialstaatsekretär im Berliner Senat musste gehen, weil er sein Burschenband nicht ablegen wollte. Der Berliner Senat hat mit seiner Entscheidung, Büge zu entlassen, ein wichtiges Statement gesetzt: Die Mitgliedschaft in einer Studentenverbindung der Deutschen Burschenschaft ist mit einem hohen politischen Amt nicht mehr vereinbar.

 

Quelle: Deutschlandfunk, 26.05.2013

Dazu war er Direktkandidat für die FPD im Wahlkreis Waldshut-Tiengen.

Die Burschen haben wirklich einen instinktsicheren Tritt, wenn es um stinkende Parteihaufen geht. Ich sage nur: FDP 4,8% und AfD 4,7% :D

Wenn man richtig hinschaut, kann man sehen, daß via CDU/CSU nun sieben Burschenschafter im neuen Bundestag sitzen - deren Burschenschaften aber allesamt schon vor längerer Zeit oder in jüngerer Vergangenheit aus der DB ausgetreten sind.

Sehr interessant. Ramsauer und Uhl sind offensichtlich, aber wer sind die anderen?

- Dr. Peter Ramsauer (CSU, Franco-Bavaria München - 2013 aus DB ausgetreten)
- Dr. Hans-Peter Uhl (CSU, Arminia-Rhenania München - 2013 aus DB ausgetreten)
- Dr. Michael Fuchs (CDU, Germania Erlangen - 1971 aus DB ausgetreten)
- Paul Lehrieder (CSU, Adelphia Würzburg - 2011 aus DB ausgetreten)
- Joachim Pfeiffer (CDU, Alemannia Stuttgart - 2011 aus DB ausgetreten)
- Wilfried Oellers (CDU, Wartburg Köln - 2012 aus DB ausgetreten)
- Karsten Möring (CDU, Wartburg Köln - 2012 aus DB ausgetreten)

(Quelle: burschenschafterpacktaus.wordpress.com)

Am Rande: Redaria-Allemannia nimmt wohl auch gerade Anlauf zum Austritt.

(Quelle: burschenschaft.jimdo.com)

Die Nazisau wohnt in München: Kolberger Str. 17

Dieser Mensch ist schwul. Wie passt das mit Nazi zusammen???

Schon mal was von Ernst Röhm oder Michael Kühnen gehört?

die waren aber nicht mit einem Mann verheiratet...

Herr Stepath nutzt die Errungenschaften der 68er, die seine Burschenschaft bekämpft. Seine eingetragene Lebenspartnerschaft ist demnach lediglich ein Ausweis seiner Hypokrisie, keineswegs taugt sie als Persilschein. Der Herr wäre ein typischer 131er gewesen, der noch im Rentenalter Zahlungen aufgrund früherer Beiträge in die Angestellten- und Invalidenversicherung eingeklagt hätte.

aha. Glaub ich nicht...

Stepath: eines Tages wirst du vor deine Haustür treten...

Ich möchte auch etwas zu Thorsten Stepath sagen. Als Chef in der Staatsoper ist er ganz fürchterlich. Er nimmt keine Rücksicht auf Familienverhältnisse und wer nicht spurt, der wird runtergemacht. Wenn ich lese, dass er in einer bekanntermaßen schwulenfeindlichen Burschenschaft ist, dann möchte ich schreiben über sein heucheln. Ich hoffe sehr, dass die Staatsoper ihn rauswirft, damit wir nicht länger unter seiner Herrschaft leiden müssen.

Update: Mitte Oktober 2013 trat die Burschenschaft Redaria-Allemannia Rostock aus der Deutschen Burschenschaft aus.