Anleitung: Demonstrieren ohne Smartphone - wie geht das?

Kaputtes Smartphone

Aus Anlaß des kommenden Demo-reichen 1.-Mai-Wochenendes hier eine kleine Anleitung für das aufregende Erlebnis, sich ohne Handy auf die Straße zu begeben!
1. Schritt: ganz tief durchatmen
2. Schritt: mit den Leuten, mit denen Du Dich zur Demo verabredet hast, Uhrzeit und Treffpunkt ausmachen, am besten auch noch für Nachzügler*innen oder vielleicht auch "immer zur vollen Stunde links vom Lauti"
3. Schritt, kurz vor der Demo: das Samrtphone liebevoll in die Hand nehmen, es nocheinmal streicheln, um sich für ein paar Stunden voneinander zu verabschieden; das Handy bei diesem Schritt einfach anlassen, dann kann es fröhlich seinen Standort vor sich hinfunken und wird sich schon nicht alleine fühlen
4. Schritt: der WG / den vertrauten Freund*innen mitteilen, wo Du heute hingehst und ab wann und wie sie aktiv werden sollen, wenn Du nicht wie vereinbart zurückkommst
5. Schritt: eine Armbanduhr einstecken, vielleicht auch einen Stadtplan
6. Schritt: dem Smartphone noch einmal zuwinken - und die Türe hinter sich zuziehen
7. Schritt: noch tiefer durchatmen
8. Schritt, auf der Demo: die anderen am Treffpunkt finden und nochmal abchecken, ob alle Schritt 1-7 bisher erfolgreich absolviert haben und sich dann gegenseitig auf die Schulter klopfen
9. Schritt: sich auf der Demo nach der Selbsthilfegruppe "Ich-bin-auch-zum-ersten-Mal-ohne-Handy-unterwegs" erkundigen, um bei eventuellen Entzugserscheinungen (Suchtdruck!) Unterstützung zu bekommen

10. Schritt: absprechen, wie Ihr Euch wiederfindet, wenn Ihr auseinander geratet; vereinbart einen (sich wiederholenden) Treffpunkt für Nach-der-Demo

 

Und das Gute ist: es funktioniert wirklich!!!

So viel zur Anleitung, hier noch ein paar Argumente:

Beispiel 1: für die Sicherheitsorgane sind selbst großflächige Funkzellenabfragen bei Demonstrationen ein leichtes Spiel. Eines der bekanntesten (öffentlich gewordenen) Beispiele ist die Erfassung der mitgeführten eingeschalteten Handys auf den Anti-Nazi-Protesten in Dresden im Februar 2011. Unter dem Vorwand von Ermittlungen gegen eine kriminelle Vereinigung erfasste die „SoKo 19/2“ der sächsischen Polizei die Daten von etwa 1 Mio Handys. Mindestens 138.000 Telefongespräche und Kurzmitteilungen sowie der genaue Standort von allen Personen, die sich in einem bestimmten Teil Dresdens aufhielten, wurden über einen Zeitraum von mehreren Stunden ausgespäht.
https://www.datenschutzbeauftragter-info.de/die-polizei-dein-freund-und-...
oder
https://www.taz.de/!5032584/

Es mag sich jede*r selbst überlegen, was mit diesen einmal erfassten Daten passiert

Nun mag  mensch sagen: ich habe dort nix Illegales getan oder es macht mir nix aus, dass mich die Behörden als Antifaschist*in abspeichern

Hier Beispiel 2:

Im Zuge des sogenannten "Kotti-Verfahren" in Berlin sind einige Erkenntnisse zum Vorgehen des LKA bekannt geworden. In den Ermittlungen des Staatsschutzes sind verschiedene Straftaten zusammengezogen worden (eine militante Aktion vom 7. Juni 2013 während einer Spontandemonstration am Kottbusser Tor aus Anlass der Gezi-Park-Revolte in der Türkei, eine sogenannte schwere Brandstiftung am 1. Mai 2015 bei der versuchten Besetzung eines ehemaligen Kaufhauses in Neukölln sowie 13 Anschläge). Es gab in diesen Zusammenhängen Auswertungen von Funkzellenverbindungsdaten. So weit wenig überraschend.

Im Falle eines konkreten Anschlages jedoch wurden nicht nur Funkzellendaten zum Tatzeitpunkt und Tatort erfasst, sondern auch die Daten einer bestimmten Funkzelle drei Tage vor der versuchten Brandstiftung: der Platz vor der Berliner Gedächtniskirche. Der Grund hierfür könnte in einem Bekennerschreiben liegen, das Bezug nimmt auf einen Protest von Flüchtlingen an der Gedächtniskirche am 20. Mai 2014. Das LKA hat anscheinend auch für diese Kundgebung die Funkzellendaten erfasst und mit den gesammelten Telefonnummern der anderen Ermittlungskomplexe verglichen.
https://linksunten.indymedia.org/en/node/174013 und https://ea-berlin.net/update-zum-kotti-verfahren-august-2015#content

 

Um es nochmal deutlich zu sagen; alle Teilnehmer*innen oder auch nur Unterstützer*innen der Flüchtlingsproteste vor der Gedächtniskirche rund um den 20. Mai, die ein Handy dabei hatten oder mit den Anwesenden telefonierten, sollten davon ausgehen, nun mit ihren Namen und Adressen in Ermittlungsakten erfasst zu sein, in denen wegen versuchten Mordes ermittelt wird.
Es handelt sich hierbei um Leute, die vielleicht Schlafplätze oder Essen organisierten,  die zufällig wegen der Transparente stehen blieben, um Menschen, die sich selber niemals freiwillig in eine militante Demo einreihen würden, um eine WG, die ihre Mitbewohnerin vor Ort anriefen oder oder oder...

Sind die Standortdaten eines Handys einmal von den Behörden erfasst, geschieht durch diese Stellen immer auch eine Interpretation, warum ein Handy an welcher Stelle war - unabhängig von der eigenen Absicht/Motivation.


Es gibt also kein harmloses: "ich nehme mein Handy doch nur auf friedliche Kundgebungen/Aktionen mit".

 


Als letztes Beispiel soll hier die Massenbeschlagnahme von Mobiltelefonen in Leipzig in einem Kessel in der Braustraße nach einer linken Spontandemonstration am 15.1.2015 dienen (https://linksunten.indymedia.org/en/node/158805). Beschlagnahmt wurden 150 Handys, sechs SIM-Karten, sechs SD-Karten und drei iPods. Die Maßnahme wurde mit vermeintlichem Landfriedensbruch begründet, die Polizei interessierte sich laut eigener Aussage vor allem für Fotos auf den Geräten. Hierbei benutzte sie verschiedene Technik, unter anderem des Herstellers Cellebrite, um Passwortsperren zu umgehen.
Näheres dazu hier: https://netzpolitik.org/2016/massenbeschlagnahme-von-mobiltelefonen-in-l...

Neben der Erfassung der Teilnehmer*innen ging es hier zusätzlich darum, Daten aus den beschlagnahmten Handys abzugreifen - auch hier möge sich jede*r selbst überlegen, was damit passiert.

Über die Problematik des Fotografierens auf Demos ist an anderer Stelle schon viel geschrieben worden.

 

Wieviele weitere Fälle von Handyerfassungen sind noch gar nicht bekannt geworden, da die Ermittlungen (noch) im Stillen verlaufen?

 

Wie sähe wohl die eigene Datenbank aus, in der die Anwesenheit Deines Handy auf Demonstratioen und Kundgebungen  mitgeschnitten und gesammelt worden ist?

 

Kannst Du Dir vorstellen, dich mit deinen Freund*innen auf der Demo zu treffen, ohne, dass Ihr dafür telefonieren müsst?

 

So, und jetzt das Handy an die Ladestation gestöpselt und raus auf die Straße!

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So wie in dem Artikel oft betont wird dass jede*r selbst darauf kommen könne, was mit den Daten passiert, ist dies hier eindeutig der Versuch, eine Verschwörungstheorie zu entfachen. In Deutschland gibt es sensible Gesetze zum Schutz von privaten Telefon-Daten, was Ermittlungen gegen Terrorist*innen oder gegen andere kriminelle Subjekte oft erschwert. Die aufgeführten "Beispiele" sind Einzelfälle, die in ihrer jeweiligen Form auch ein juristisches Nachspiel haben könnten, aber keinesfalls können diese Ereignisse als warnende Folie benutzt werden.

Außerdem ist es praktisch, auf der Demo online zu sein, Info-Tweets, Kartenmaterial oder ähnliches ist schnell abrufbar. Ich sehe keinen Grund, mich selbst zu geißeln und diesen Glauben an die bösen finsteren Mächte zu übernehmen.

 

Einfach mal ein bisschen Gesetze stöbern und weniger "glauben".

...halt praktisch is..

Dann nimm s doch mit ! :DD

wenn du nix zu verbergen hast, dann nimms halt mit.

... macht sich erst recht verdächtig.

in den kapitalistischen Staatsapparat, das stimmt nachdenklich.

Behörden setzen sich ja niemals -und erst recht nicht wenn es um linke AktivistInnen geht- über Gesetze hinweg...wie könnte man nur darauf kommen...!?

Solange du kein Material (Bilder, Chats, etc.) auf deinem Smartphone hast, was andere Menschen belasten könnte, steht es dir natürlich frei, dein Smartphone mitzunehmen, praktisch ist es auf jeden Fall, klar, aber es kann auch unangenehm werden...

Und wenn wir dann alle Gesetze verstanden haben dann halten sich auch alle daran. dann ist die mutti glücklich oma und opa freuen sich auch wieder und der freundliche Bulle von nebenan wird auch wieder zum Kaffee eingeladen und weil das alles so schön ist nennen wir uns dann Bürger*innen und danch gehts ab zur wahlurne. Und da es gerade son spass macht bewerben wir uns alle als Stiefelknecht für unsere schöne stolze nation. Lang lebe die Gesetzgeber*in.

Glaub doch nich soviel an Gesetze, hört sich son büschn nach Verschwörungstheoriegebrabbel an..

 

(A)

Und wenn wir dann alle Gesetze verstanden haben, dann halten sich auch alle daran.

jetzt ist die mutti glücklich oma und opa freuen sich auch wieder und der freundliche Bulle von nebenan,

wird auch wieder zum Kaffee eingeladen und weil das alles so schön ist nennen wir uns dann Bürger*innen, danach gehts ab zur wahlurne.

So, da es gerade son spass macht bewerben wir uns alle als Stiefelknecht für unsere schöne stolze nation.

Lang lebe die Gesetzgeber*in. Und fertig ist das Reich. Bitte!

 

Glaub doch nich soviel an Gesetze, hört sich son büschn nach Verschwörungstheoriegebrabbel an..(Ironie ende)<-- wurde vergessen, sry!

also für dich zum nochmal lesen, diesmal mit der gedanklichen stimme von Peter Lustig. Der war nämlich Reptiloid aber weißte ja, Monsieur Gesetzestreu.

(ok hier ist jetzt wirklich ende! neee nicht mit Faschos foppen, mit der ironie)

 

(A)

Ich weisz nicht was daran Verschwörungstherie sein soll.

 

Deutsche Behörden dürfen das alles nicht. Ausländische Geheimdienste dürfen aber hier rumschnüffeln wie sie wollen. Seit Snowden und der BND-Affäre dürfte bekannt sein dasz die Amerikaner und Britwn hier nach herzenslust Daten sammeln.

 

Diese Daten dürfen vom Verfassungsschutz verwendet werden, nur spionieren darf er nicht selbst. Der BND schnüffelt im Gegenzug die Briten und Amerikaner aus und gibt die Daten an die dortigen Behörden weiter (diese dürfen ihre eigenen Bürger auch nicht beliebig ausspähen). Die Dokumente hierzu sind im Netz öffentlich zugänglich (Snowden-Dokumente) und kein Politiker bestreitet dieses fragliche Dreiecksgeschäft ernsthaft.

es ist normal

daß

dich dein staat beschattet

funkzellenabfragen durchgeführt werden

vorratsdaten gespeichert werden

polizei, sog. staatsschutz, sog. verfassungsschutz, lka, bka, bnd, geheimdienste etc. pp. mehr dürfen oder und einfach machen und nötigenfalls recht beugen oder brechen als sie zugeben oder öffentlich sagen

wenn du im wissen dessen handelst

deine sache

wie du damit umgehst

Auch deine Meinung ist zum Glück nur ein "Einzelfall". Gesetze helfen nicht gegen Machtmissbrauch, Plattformdominanz und "Büroversehen". Nur Datensparsamkeit kann dir in der schönen neuen Welt die Repression ersparen.

....Bulle. Du mußt so etwas ja erzählen.

..und wenn Du ein leeres "oldschool"-handy mit ner anonymen prepaid-karte mitnehmen willst um zB den EA anzurufen oder anderen Bezugsgruppen/Demobezogenen-Orgakram zu erledigen, dann schalte es erst in einer der nächsten Funkzellen an..also nicht bei Dir zuhause.

 

Ja, zu Fotos wurde schon viel gesagt, gibt aber wohl immernoch keinen Konsens ob sie nutzen oder nur böse sind. ..einfache Antworten sind meist bei Populisten zuhause.. Verantwortungsvoller Umgang schon beim Erstellen und vorherige Überlegungen wie mit Speichermedien umzugehen ist, finde zB ich besser als verteufeln. (Machen indy-Artikel auch schöner)

Was wärn mit Akku raus nehmen? Trotzdem möglich?

Gegen Beschlagnahme hilft das nicht. Was wir brauchen könnten, wäre ein demoweites verschlüsseltes Funknetz geeignet für billige Geräte. Wäre für einige Aktionen sicherlich cool.

Sorry, aber schonmal was von VPN und Telegram gehört?

... mausetot in dem Sinne, daß es weder angepeilt noch zu sonst irgendwas ge- oder mißbraucht werden kann (und ja, Smartphones, die ohne jede Stromversorgung noch irgendwas tun, DAS ist bis auf weiteres tatsächlich Verschwörungstheorie)... aber es kann immer noch beschlagnahmt und nach nützlichen Sachen durchsucht werden.

 

Wenn zu Kommunikation und Koordination wirklich ein Handy nötig wäre, dann ein Demohandy mit anonymer SIM, das auf neimanden zurückverfolgt werden kann, keine Kontakte drauf, keine Fotos drauf etc....

 

Ich weiß, mit einem Smartphone könnte man wiederum besser verschlüsselter kommunizieren (Telegram/Signal/ggf. XMPP + OTR), Zeugs (Beweisvideos gegen Polizeigewalt z.b.) unzerstörbar in "Echtzeit" in Sicherheit schaffen etc., als es mit einem notfalls entsorgbaren unverfänglichen Dummphone. Da muß man Nutzen und Risiken abwägen, ob es notwendig oder sinnvoll ist oder ob es alternativen gibt.

 

Ach ja, es existieren immer noch Telephonzellen. Die lassen sich immer noch für den Zellennutzer weitestgehend anonym nutzen. (Ob Telephonzellen bei entsprechenden Demolagen grundsättzlich abgehört werden, womit man zumindest alle angerufenen Personen ggf. in die Schußlinie bringt, ist noch eine andere Frage.)

abgesehen davon, daß es auch ohne die neuen Gesetzesideen de facto kaum möglich ist, anonyme SIM-Karten zu haben. Selbst bei den Billighandies mit Prepaid-Tarif, die man cash auf Kralle im Supermarkt kauft, läßt sich die SIM-Karte nachher zwar ggf. mit einer völligen Fakeadresse (bitte überpürüfen, ob sie wirklich fake ist, um keine Unbeteiligten reinzuziehen) aktivieren, mit Guthaben (ebenfalls cash am Supermarkt!) aufladen und telefonieren, aber in dem Moment, wo der Netzbetreiber seinen Willkommensbrief als - natürlich - unzustellbar zurück bekommt, ist die Nummer deaktiviert. Solche Supermarkt-Prepaidtarife sind nur brauchbar, wenn man sie unmittelbar nach Kauf solange nutzen kann bis zur Abschaltung und sie dann wegschmeißen kann...

... also ich kenne mehrere ("ganz normale"1)läden in denen mensch sich einfach prepaid karten kaufen kann, ohne irgend eine information abgeben zu müssen, ganz einfach geld gegen ware, so wie beim bäcker und anderswo. das mensch die nur einmal benutzen darf und sich für die näxte demo, oder action, wieder eine neue besorgen musz, sollte klar sein. das selbe gilt auch für die handys. und wo ihr irgend nen alten knochen gratis, oder für nen fünfer bekommen könnt findet ihr in eurer nähe schon raus. und wenn die bezugsgruppe/ gang gröszer ist kauft ihr euch halt nen neuen knochen für fünfzehn ois im supermarkt oder weesz der fuchs wo.

 

1/ ja normal, was ist das schon, ich habe es trotzdem benutzt, sorry

kann auf eine vorhandene adresse zugestellt werden

muß ja nicht deine sein

... ist aber kein feiner Zug, bei einer zustellfähigen Adresse bei einer existierenden, aber völlig ahnungslosen Person dann ggf. das Rollkommando vor der Tür stehen zu wissen. Abgesehen davon, daß diese Person, sofern sie existiert und ahnungslos = uneingeweiht ist, den Brief sowieso aufmachen wird, sich wundern wird und beim Netzbetreiber ggf. den Irrtum aufklärt. Also existierende Adressen für Fakeanmeldungen zu verwenden ist auch keine wirkliche Lösung.

 

Naja, mit der kommenden Rechtslage wird sich das alles sowieso wieder ändern, SIM-Karte anonym über die Theke wird es dann nur geben, wenn schon zur Aktivierung zwingend eine Identifizierung erfolgt, die man nicht faken kann (PostIdent oder ähnliches.....)

Wie wärs denn damit in Zunkunft Naziadressen anzugeben? Da gibts doch die wunderschönen Leaks von AfD-Anhängern...
Und wenn bei denen die Bullen einreiten ists nicht schade drum, vllt könnten die die ja noch ein wenig entwaffnen? ;)

anonyme sim ist sinnfrei, da in den logs auch die imei nummer festgehalten wird. du bräuchtest ein komplett eigenes handy für jede demo oder müsstest mit bekannten, die nicht auf solchen demos rumhängen die handys tauschen :/

Ich seit Jahren Karten vom Discounter mit Fake-Adressen, da ist noch nie eine gesperrt worden weil ein angeblicher Brief nicht ankam.

wenn du auf dein eingezogenes Phone gern mehrere Wochen bis Monate warten möchtest, warum nicht?

Bitte sagen Sie jetzt nichts!!

 

Wie interessiert, die Bullen, an jeglichen informationen sind brauch hier niemand mehr zu erzählen.

Telefone zu Hause lassen. 

 

use your brain not your phone!

ich will hier nicht die gute alte zeit beschwören, das bringt nix. früher war nix besser, eher beschissener. die neue technik kann uns auch was bringen, neben der ganzen neuen scheiße die sie mit sich bringt. medienkompetenz und bildung in linken kreisen ist wichtiger denn je.

aber wir waren uns verschiedener sachen schon damals bewusst oder haben etwas anders im wissen dessen gehandelt. es ist mir darum wichtig das hier loszuwerden:

- wir waren oder sind zt sowieso öffentliche menschen für den staat

- unsere wohnsitze in hausprojekten auf plätzen usw sind dem staat bekannt sofern wir nicht wohnsitzlos sind, dann ist auch das bekannt oder woanders gemeldet sind was immer mehr erschwert wird

- telefone wurden schon immer abgehört

- internet wurde schon immer mitgeschnitten

- post wurde schon immer durchleuchtet

- wenn wir etwas öffentlich politisches gemacht haben wie zb diskutieren oder auf demos gehen dann haben wir das nicht verheimlicht sondern stehen offen zu unserer meinung als linke denn wir wollen die gesellschaft ja auch öffentlich verändern und nicht nur im stillen klandestinen kämmerlein oder als avantgarde allein

- gegen nazis haben wir uns anders zu schützen gewusst und mehr geheimhaltung geübt aber selbst die hatten irgendwann raus wer wir sind und das war beinahe egal denn wir konnten uns schützen und gemeinsam sind wir stark

- öffentlich links zu sein ist keine schande, dazu standen wir, dazu stehen wir, dazu werden wir immer stehen

- berufsverbote oder die angst vor dem staat waren dann eine andere diskussion keine paranoia sondern gegenwehr

- rechte arbeitgeber haben wir sowieso gemieden und auch denen offen gesagt was wir denken und meinen und wie wir handeln werden, nämlich uns organisieren und zur wehr setzen (betriebsräte usw)

- einige haben sogar öffentlich bei wahlen als linksalternative, autonome linke und linksradikale kandidiert

- aktionen die nicht öffentlich sein sollten und sollen wurden und werden anders vorbereitet, garnicht im digitalen oder elektronischen spektrum und nicht im bereich von massen oder versammlungen gemacht auch um andere zu schützen oder wenn dann im hardwarebereich

- alles was unter einer vorstrafe liegt zählte eh nicht

- risiken wurden und werden nur dann bewußt eingegangen wenn es sich lohnt und alles abgesichert ist inklusive anwält_innen für danach

- alles andere ist quatsch

Augenscheinlich scheint das Hirn mancher Genossen schon in diesen kleinen, mehr oder weniger rechteckigen Kisten abgespeichert zu sein -

wenn ich mir so einige Kommentare durchlese.

So praktisch Smartphones, Internet und Whatsapp im Alltag auch sein mögen - gegen konstruktive und bewusste Nutzung  ist ja auch nichts einzuwenden - sollte man doch aufpassen, sich vom heutigen Kommunikationsangebot nicht korrumpieren zu lassen. Generation "digital" ist kommunikationssüchtig, wie es mir scheint.

 

 

Wer bei einer Aktion jeglicher Couleur dem Staat die Beweismittel noch hinterher trägt,

ist selber schuld.

 

Also nochmal fix in die Taschen schauen.

 

Und wer Untergrund-Arbeit plant, sollte auch die Bude einer möglichen Wohnungsdurchsuchung besenrein anvertrauen...

....hust Krückstockschwing mitrollatordroh ... hat es sowas nicht gegeben. Very funny, nich? Tia, in früheren Zeiten und das ist so lang noch nicht her. Da gab a auch Demos. Oft warrst in der anderen Stadt, oder draußen an diversen Bauplätzen. Die einzige elekronische Verbindung war das Autoradio. Sonst warst unerreichbar. Meine Fresse, wie haben da die Demos nur funktionieren können?

Ok. Etwas mehr Ernst?

Das erklärt einiges. Mein ganzes Leben hatte ich das Gefühl, das etwas Böses vorgeht.

Ach das ist nur die allgemeine Paranoia. Die hat jeder im Universum.

Jeder?

Ja, jeder.

danke für den artikel! :)

...und wenn ihr euer smartphone mitnehmen müsst, verschlüsselt eure Daten.

Sowohl bei iOS als auch bei Android gilt: Nutzt starke Schlüssel (Muster bzw, Enstperr Pins), es gibt relativ kostengünstige Forensicsoftware, welche einfache Passwörter bzw kurze PINS, relativ schnell Bruten kann. Das gleiche gilt natürlich für die Smartphone Backups auf euren Rechnern. Euer Handy kann so gut verschlüsselt sein wie ihr wollt, wenn eine unverschlüsseltes Backup eures Smartphones zB bei einer Hausdurchsuchung in die Handy der Polizei gerät. - Was hoffentlich selbst dann nicht dann passiert, weil ihr eure Computerfestplatte ja verschlüsselt habt :)

iOS
http://www.darthnull.org/2014/10/06/ios-encryption

Android
http://www.howtogeek.com/141953/how-to-encrypt-your-android-phone-and-wh...

Abends am 1.Mai, an der Kreuzung Oranienstraße/Alte Jakobstraße gesehen. Dunkler VW-T4 Bus mit zwei Bullen vorne drin, Hinten waren zwei Computermonitore durch die Seitenscheiben zu erkennen. Auf dem Dach ein dunkler Dachkoffer. Nachdem man sich den Wagen näher angesehen hat, fuhr dieser auf einmal schnell davon.

Wenn es sich um den Transporter mit dem Kennzeichen B-FU-7264 gehandelt hat mit einem Aufbau Marke Thulebox und einem Kabelstrang ins Innere handelt es sich (laut Bullenangaben) um einen mobilen Digitalfunkverstärker. Das Auto ist oft bei (linken) Demos im Einsatz, daher haben sie sich schonmal erklären müssen.

Ihr verwechselt an einer stelle DNA mit Funkzellenabfragen, zumindest wenn ihr Kotti-Prozess mit der angeblichen Kaufhausbrandstiftung 2015 in Verbindung bringt. Wie im von euch verlinkten Artikel steht, ist die einzige bekannte Gemeinsamkeit eine angeblich an beiden Orten gesicherte gleiche DNA Spur. Über eine Funkzellenabfrage am 1.Mai 2015 im Rahmen der 1.Mai Demo ist nichts Bekannt.