Schülerinnen und Schüler einer Hauptschule im badischen Lörrach nutzen einen von EnBW gesponserten Wettbewerb dazu, sich klar gegen den Atomkurs des Konzerns zu positionieren. "Atomkraftwerk - Das muss nicht sein". So heisst ein Video-Clip, der in den vergangenen beiden Tagen rund 5.000 mal bei You-Tube angeklickt wurde. Tendenz: steigend.
So hatte sich die EnBW das sicherlich nicht vorgestellt als der Konzern zusammen mit den baden-württembergischen Kultusministerium den Schülerwettbewerb "Energie-Reporter im Einsatz" ins Leben riefen.
Dabei klang das Konzept doch so erfolgsversprechend: das Image nachhaltig verbessern, indem Schülerinnen und Schüler eine Filmkamera geschenkt wird, mit der sie einen möglichst stumpfsinningen und unkritischen Videoclip zum Thema Energie drehen. Was hängen bleiben soll, ist klar: eine positive Assoziation mit einem Konzern, der für seine Profitinteressen bereit ist, über unzählige Leichen zu gehen.
Die Schülerinnen und Schüler der Neumatt-Schule in Lörrach hielten sich nur leider nicht an die Regie-Anweisung. Mit Hilfe der von EnBW bezahlten Kamera drehten sie einen Anti-Atom-Clip, der sich nun mit Hilfe der Internetgemeinde zu einer großen Demonstration gegen EnBW, den Betrieb von Atomanlagen und die enge Verzahnung von Energiekonzernen und Bildungsträgern entwickeln könnte.
"Die wollen sich bei uns einschleimen"
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,758254,00.html