Die Markierung dieses Gebäudes ist der Versuch, auf die untragbare Asyl- und Migrationspolitik aufmerksam zu machen.
Leider ist es für die meisten Menschen normal, dass es „Menschen 2. Klasse“ gibt, die nicht das Recht haben, überall dort hinzugehen, wo sie hin möchten.
Der einzige Fehler, den diese Menschen gemacht haben, ist am „falschen“ Ort und unter „falschen“ Umständen geboren worden zu sein. Je krasser eine Situation von Konflikten, Ausbeutung und Umweltzerstörung geprägt ist, desto höher ist der Druck, eine riskante und bereits im Vorfeld illegalisierte Perspektive im neokolonialen Norden zu suchen.
Die logische Konsequenz der europäischen Abschottungspolitik ist, dass Menschen einen Fluchtweg in Kauf nehmen müssen, der nicht nur lebensbedrohlich, sondern auch erniedrigend und traumatisierend ist. Wenn die Menschen diese Wege überleben und ankommen, wird sich mit Hilfe von Behörden und Bullen größte Mühe gegeben, dass es hier keinen Platz für die gibt.
Außer natürlich für schlecht bezahlte, gefährliche oder kriminalisierte Arbeit. Wahrscheinlicher aber ist, dass Menschen, die in die Mühlen des europäischen Asyl- und Aufenthaltssystems gedrängt wurden, in prekären Zuständen u.a. in Containern, Lagern etc. isoliert, entrechtet und entmündigt darauf warten müssen, wieder abgeschoben zu werden. Jene, die von den Behörden teilweise über Jahre hinweg geduldet werden und damit jeden Tag mit einer ungewissen Zukunft konfrontiert sind, können sich noch „glücklich“ schätzen.
Das völlig unsachliche Bedrohungsszenario der „unkontrollierten“ Migration, die „unseren“ europäischen Wohlstand gefährden soll, wird als Legitimationsgrundlage genutzt, Menschen ihre Rechte abzuerkennen, die Grenzen dicht zu machen und billigend in Kauf zu nehmen, dass Tausende bei dem Versuch hier herzukommen, krepieren.
Die konsequente Beteiligung unser eurozentrischen Gesellschaft, die durch den (Neo-) Kolonialismus, die Ausbeutung von Rohstoffen und Arbeitskräften und im Kampf um geostrategische Machtverhältnisse, maßgeblicher Initiator und Verursacher von Zuständen in den betroffenen Ländern ist, wird ausgeblendet und ignoriert.
Dieser Logik folgend legitimiert sich das System permanent selber. Aktuell werden Geflüchtete, die sich nicht stillschweigend von einer menschenverachtenden Politik bevormunden und instrumentalisieren lassen, sondern seit Monaten Widerstand leisten, massiv und gezielt schikaniert. Je konsequenter sie sich für ihre Rechte einsetzen und sich offensiv verhalten, desto nachdrücklicher argumentiert die Politik mit ihren vermeintlich „demokratischen“ Handlungsgrundlagen. Es reicht einfach! Bloße Betroffenheit angesichts der vergangenen und andauernden Katastrophen kann und wird an diesen Zuständen nichts ändern. Solange wir weggucken, wird das kapitalistische und rassistische System mit all seinen Strukturen funktionieren, weil wir seine Ursache sind.
Lasst uns aber auch über symbolische Aktionen hinaus Widerstand organisieren. Lasst uns Infrastrukturen aufbauen, die langfristig und über bloße Protestkonjunkturen hinaus fortwirken und bestehen.
Öffnung aller Grenzen
Sofortiger Abschiebestoff
Lager und Residenzpflicht abschaffen
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