[B] HEUTE! Solidemo für Flüchtlinge und Hamburg

Demo

Solidarität mit Flüchtlingen in Hamburg, Berlin und überall. Wo in Hamburg in einer beispiellosen Riesen-Razzia gezielt rassistische Kontrollen zum Auffinden und zur "Rückführung" von Flüchtlingen genutzt werden, wo in Berlin die Menschen lieber verhungert werden lassen, als das menschenunwürdige Asylsystem anzutasten und wo vor Lampedusa in dem verzweifelten Versuch das europäische Festland zu erreichen, dank FRONTEX und der rassistischen EU-Mauer-Politik hunderte Flüchtlinge sterben, da muss man auf die Straße gehen und seiner Wut gegenüber diesen menschenverachtenden Zuständen freien Lauf lassen. Unangemeldet - unkontrolliert - spontan - widerständig.

 

In Hamburg wurden am vergangenen Freitag mit 700 Polizeikräften gezielt nach Flüchtlingen gesucht, um sie in Abschiebeknäste zu stecken. Der Hamburger Innensenator, ein Sozialdemokrat, setzte ein Ultimatum bis zum heutigen Mittwoch. Flüchtlinge, die sich bis dahin nicht melden, werden Gegenstand einer Menschenhatz, an deren Ende die nur allzuoft im Tod endende Abschiebung steht. Eine Solidaritätsdemonstration mit 2000 Menschen am Dienstag wurde mit brutaler Gewalt schon Minuten nach dem Start aufgelöst.

Währenddessen werden in Berlin die Flüchtlinge aus München von der Gesellschaft im Stich gelassen. Ihr Hungerstreik wird zwar medial begleitet, aber nur geringfügig unterstützt. Ihre Forderungen erhalten kein Gehör, auch nicht am Pariser Platz, wo Bundestagsabgeordnete und Regierungsvertreter nur wenige Meter gehen müssen, um mit den Flüchtlingen direkt ins Gespräch zu kommen. Man lässt Menschen lieber erbärmlich verhungern und verdursten, als über die schnelle und notwendige Änderung des menschenfeindlichen Asylsystems überhaupt erst nachzudenken und zu debattieren, geschweige denn, sie zu vollziehen. Stattdessen nimmt sich der CDU-Innensentor Henkel, der den Volksmob in Hellersdorf seit Monaten nur halbherzig in seine Schranken weist, heraus, das Ende des Hungerstreiks zu fordern.

Und nicht nur in Berlin werden Tote ohne weiteres in Kauf genommen. Das europäische Grenzsystem nimmt die Toten vor Lampedusa systematisch in Kauf, FRONTEX geht gezielt auf Menschenjagd. Das es ein Fall in die Medien geschafft hat, ist umso erstaunlicher, als dass inzwischen das gesamte Mittelmeer blutrot von den jährlich tausenden Toten an den verschiedenen Grenzgebieten sich verfärbt hat. Eine Änderung der Politik der "Festung Europa" würde zwangsläufig bedeutet, den europäischen Sozialabbau zu beenden und damit die internationale Konkurrenzfähigkeit angeblich zu gefährden. Profitinteressen, Leistungsfähigkeit und imperialistische Hegemonie stehen weit vor den Menschenleben, die sie dafür opfern.

Deswegen müssen wir auf die Straße gehen. Beginnend in Kreuzberg, nahe des Görlitzer Parks - täglich Schauplatz von alltagsrassistischen Bullenkontrollen - am Lausitzer Platz, suchen wir uns unseren Weg in das Herz der Bestie. Gemäß der Direktive der Vollversammlung der Roten Flora werden auch wir über die legalen Aktionenformen hinaus unseren Widerstand artikulieren.

Dort, wo die Bullen unsere Demonstration zu stoppen versuchen, teilen wir uns auf und verwandeln diese Nacht in eine unkontrollierbare Situation. Dezentrale Aktionen sollen überall in der Stadt auf den rassistischen Alltag und dein Anteil, den Kapitalismus und Staat daran tragen, aufmerksam machen. Ob in Steglitz, ob in Hellersdorf, ob in Kreuzberg oder in Spandau. Ob Sparkassen, ob Schaltkabel der S-Bahn, ob Bullenreviere, ob Abschiebeknäste und "Ausländerverwaltungen". Organisiert euch, bildet Banden, lasst uns unsere Wut auf die Straße tragen und gleichzeitig Flüchtlingen überall zeigen: sie sind nicht alleine, ihrem Kampf gehört unsere Solidarität!

Datum: Mittwoch, 16. Oktober 2013 | Ort: Berlin - Lausitzer Platz | Zeit: 20 Uhr

Nutzt alle Kanäle, um die Information zu verbreiten. Kommt pünktlich, kommt entschlossen und lasst euch nicht auseinanderbringen. Bringt Transpis, bringt Seile, bringt Pyros, übernehmt Verantwortung und steht zusammen!

 

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Unten im Hafen setzen sie die Segel
Fahren hinaus aufs offene Meer
Zum Abschied winken ihre Familien
Schauen ihnen noch lange hinterher
Und das Wasser liegt wie ein Spiegel
Als sie schweigen durchs Dunkel ziehen
Kaum fünfzig Meilen bis zum Ziel
Das so nah vor ihnen liegt

Sag mir, dass das nur ein Märchen ist
Mit Happy End fpr alle Leute
Und wenn sie nicht gestorben sind
Leben sie noch heute

Sie kommen zu Tausenden, doch die Allermeisten
Werden das gelobte Land niemals erreichen
Doch die Patrouillen werden sie aufgreifen
Um sie in unserem Auftrag zu deportieren
Und der Rest, der wird ersaufen
Im Massengrab vom Mittelmeer

Weil das hier alles kein Märchen ist
Kein Happy End für all die Leute
Und wenn sie nicht gestorben sind
Sterben sie noch heute!

 

Seit Kreativ, Phantasievoll, Wütend!

Feuer und Flamme den Abschiebebehörden!

Schön zu sehen, dass sich die linke Politik in Deutschland endlich wieder mit den Schwächsten solidarisiert. Wichtige Kämpfe in Hamburg, München, Duisburg und Berlin. Wichter wäre aber leider wohl den Kampf auch in die Provinz zu tragen. Die traurige politische Praxis des deutschen Volxmob bahnt sich in Güstrow, Greiz und ähnlichen provinziellen Gegenden an - hier fehlt dann leider aber die progressive Intervention. Wobei der REspekt gegenüber denjenigen, die dort vor Ort arbeiten umso größer ist!

Verdammt, ihr ganzen Wohlstandslinken, kommt aus euren Löchern und macht euch endlich grade, für alle die vor unseren Haustüren absaufen, deportiert und in den Tod geschickt werden!

Wer kann das elend unterbinden wenn nicht wir!?

 

Heute Abend ist Showtime!

Henkel, Friedrich, Merkel in die Nordsee treiben!

 

Lampedusa ist Überall!

20:40 etwa zog ein teil der demo vom kreuzberger "görlitzer bahnhof" die skalitzer entlang, unter vielen parolen wurden viele baustellenbegrenzungen auf die straße verlegt, und auch ein polizeiwagen mit einem eisengitter in der frontscheibe verziert. der mob zog schnell weiter, bankenscheiben blieben unversehrt. es waren einige hundert schwarz gekleidete, über gewahrsamnahmen kann ich nichts sagen.

 

jetzt, eine stunde darauf sind vielleicht 50 bis 200 menschen noch auf der oranienstraße, sie sind sehr laut, fordern eine andere grenzpolitik der eu, solidarität mit geflüchteten. immer wieder geht es die o-straße hoch und runter, die bullen bitten per lautsprecher um eine anmeldung der demo, immer wieder kommt es zu losen umzingelungen durch die cops.

 

kamerateams und fotografen machten aufnahmen von kraftvollen, teils hüpfendem protest, es wurden englische und französische sprechchöre gerufen, einzelne hatten den mut, als der mob langsam stagnierte sich unterzuhaken und einfach weiterzuziehen, was schon ausreichte, damit sich die leute wieder motiviert in bewegung setzten. 

 

wo die vielen anderen kleingruppen hin sind, ob es noch andere aktionen diese nacht gibt, ist von der oranienstraße aus nicht abzusehen. für die refugees im o-platz scheint es wenigstens keine gefahr durch die polizei zu geben.

wir waren an der spitze am kotti noch vor der bullenkette und sind zu circa 50 leuten durch die straßen gezogen (wir wollten nicht mit dem demozug richtung oranienplatz, richtung neukölln wäre besser gewesen), waren laut und haben viele cops an uns gebunden. wir haben uns dann ruckartig aufgelöst um keine festnahmen zu riskieren.
am kotti wurden grade zwei demolierte streifen abgeschleppt.

Krasse Aktion von Euch. Die Revo steht quasi vor der Tür!

ach komm, wir halten uns nicht für übelst krass und fühlen uns wie gott wenn wir durch die straßen ziehen.

ich halte es für legitim den angestauten unmut mal freien lauf zu lassen. dass es viele menschen geben mag die das nicht nachvollziehen, damit kann ich leben. reicht schon wenn ich sowas hier lese: http://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg/terror-im-namen-der-toleranz...

Was soll der quatsch? Leute, die Gewalt (egal gegen wen) scheisse und unangebracht finden, werden gleich in die Bild-Proletenecke gestellt oder was!? Du bist einfach nur unreif, feddich.

Missverständnis. Ich habe nix gegen Gewalt. Ich habe uach nix dagegen, wenn 30 Gymnasiasten aufarbeiten wie sie ohne Bullen (nagut, ein Trupp lief semimotiviert hinterher) über den Lausi ziehen und ein paar Sprüche aufsagen (kraftvoll und lautstark, Anwohner hörten interessiert zu, blablablubb), aber daraus dann eine revolutionäre Aktion zu machen, die ein klares taktisches Ziel verfolgt hat (lol @ Bullenbindung), ist vielleicht bissi übertrieben.