Milchausstieg selber machen!

Flyer: Ausgemolken

Unentbehrliches Lebensmittel? Natürlich und gesund? Im Einklang mit Tier und Natur? Milch hat dank jahrzehntelanger Werbung ein weißes, reines Image. Zahlreiche Mythen umranken die Muttermilch des Rindes. Doch die Realität sieht ganz anders aus. Die Kampagne Ausgemolken thematisiert die zahlreichen Schattenseiten der Milch.

 

Und lädt zum Ausprobieren leckerer Alternativen ebenso ein wie dazu, sich aktiv an der offenen Kampagne zu beteiligen.

Ausbeutung und Leid


Eine Kuh gibt nicht von allein Milch. Wie alle Säugetiere muss sie dazu erst ein Kind bekommen, das in der Regel unmittelbar nach der Geburt von ihr getrennt wird. Die männlichen Kälber erwartet die Kälber- oder Rindermast und ein früher Tod im Schlachthof, während den weiblichen Tieren eine Zukunft als Milchkuh bevorsteht. Die meisten Kühe verbringen ihr Leben als Produktionseinheit auf rutschigen Spaltenböden im Stall, ohne als Milchkuh jemals eine grüne Wiese zu sehen. Durch die unnormale Milchleistung, auf die sie gezüchtet wurden, leiden diese „Hochleistungskühe“ an verschiedensten Krankheiten. Die Milchproduktion weist einen enormen Verschleiß an Tieren auf. Nach vier bis sechs Jahren und einigen Schwangerschaften sind die Milchkühe „verbraucht“. Unter normalen Umständen kann eine Kuh bis zu 20 Jahre alt werden.

 

Der Preis der Milch - Tierleid und -ausbeutung

Eine Kuh gibt nicht von allein Milch. Wie alle Säugetiere muss sie dazu erst ein Kind bekommen, das in der Regel unmittelbar nach der Geburt von ihr getrennt wird. Die männlichen Kälber erwartet die Kälber- oder Rindermast und ein früher Tod im Schlachthof, während den weiblichen Tieren eine Zukunft als Milchkuh bevorsteht. Die meisten Kühe verbringen ihr Leben als Produktionseinheit auf rutschigen Spaltenböden im Stall, ohne als Milchkuh jemals eine grüne Wiese zu sehen. Durch die unnormale Milchleistung, auf die sie gezüchtet wurden, leiden diese „Hochleistungskühe“ an verschiedensten Krankheiten. Die Milchproduktion weist einen enormen Verschleiß an Tieren auf. Nach fünf bis sechs Jahren und einigen Schwangerschaften sind die Milchkühe „verbraucht“. Unter normalen Umständen kann eine Kuh bis zu 20 Jahre alt werden.

 

Laut einer aktuellen Studie der EU (siehe unten) ist die Haltung von Kühen in Deutschland mangelhaft: Entzündete Euter, Verhaltensstörungen, lahmende Tiere, Fortpflanzungsprobleme und schlechte Zuchtauswahl. Trotz Kenntnis dieser Tatsachen beruhigt das Bundeslandwirtschaftsministerium den Verbraucher mit steuergeldfinanzierten Milchmarktstützungskampagnen, die das falsche Bild von glücklichen, gesunden Kühen auf grünen Wiesen vermitteln und den Milchabsatz künstlich steigern sollen. Jüngst beschlossene, millionenschwere Beihilfen aus Steuergeldern subventionieren das bemängelte System zusätzlich. Aktuelles Bildmaterial, welches abseits von pressewirksam vorbereiteten Hochglanzställen erstellt wurde, zeigt die wahren Zustände in Deutschlands Kuhställen und untermauert die Ergebnisse der EU-Studie.

 

Seit Jahrzehnten verwaltet die EU milliardenschwere Agrarsubventionen, Butterberge und Milchseen, doch nach der Gesundheit der Kühe fragte bisher niemand. Das hat sich nun mit der Veröffentlichung der wissenschaftlichen Untersuchung der „Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit“ EFSA geändert. Das Elend der Milchkühe in Deutschland und Europa ist nun behördlich dokumentiert. Der jahrzehntelange Kampf um Milchpreise und die damit einhergehende Zucht von immer unnatürlicheren Hochleistungskühen hat seinen Preis: systematisch kranke Kühe und Leiden im Stall.

 

Leidvolle Haltungssysteme, mangelhaftes Management, kranke Kühe, gesundheitsschädliche Zucht: dies ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Gutachten der EFSA vom Juli 2009. Die in der Studie bemängelten Haltungssysteme und nur auf höhere Milchleistung gerichtete Zucht sind in Deutschland, Europas Milchhersteller Nummer eins, Standard. Weidehaltung gehört schon lange der Vergangenheit an und ist nur noch in Ausnahmefällen anzutreffen. Die überwiegende Mehrzahl der 4,2 Mio. Milchkühe in Deutschland lebt ganzjährig in Boxenlaufställen. Nur die Phase zwischen Kindheit und Geschlechtsreife erleben einige Milchkühe in den Sommermonaten auf der Weide. Danach stehen sie ganzjährig auf glitschigen, verdreckten Böden in engen Stallungen und werden krank. Die Zucht auf maximale Milchleistung wird von der EU-Studie ebenso als Ursache für Krankheiten und Verletzungen kritisiert.

 

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV), wo das Gutachten seit Juli bekannt ist, versucht derweil das Bild von der glücklichen Kuh auf der grünen Wiese durch steuergeldfinanzierte Kampagnen in die Köpfe der Verbraucher zu implantieren und damit eine künstliche Nachfrage zu produzieren. Die am 19. Oktober 2009 in Brüssel beschlossenen Beihilfen in Höhe von 280 Mio. EUR wurden ebenfalls maßgeblich auf Drängen von Deutschland bewilligt. Diese sollen, so Aigner, nicht direkt an Bauern ausgezahlt, sondern ebenfalls für „absatzsteigernde Maßnahmen“ verwendet werden. Insgesamt werden 2009 für solche sogenannten Marktinterventionen 600 Millionen Euro EU-weit ausgegeben.

 

„Ohne gesunde Tiere keine gesunden Lebensmittel“, meint Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner auf ihrer Homepage. Wie es tatsächlich um die Gesundheit der Milchkühe bestellt ist, zeigen die abseits von für die Presse vorbereiteten Hochglanzställen heimlich erstellten Aufnahmen aus 3 Bundesländern und 5 Betrieben. Die Aufnahmen zeigen: Schwere Verletzungen, schlimme Euterentzündungen, lahme Kühe, ein Leben auf kotübersäten, glitschigen Böden, mangelnde Hygiene, Kälbchen isoliert von Müttern und Artgenossen, Milchkühe in Kettenhaltung.

 

Die Studie der EU und die Recherchen zeigen die schlimmen Zustände in deutschen Kuhställen. Politik und Werbung suggerieren lediglich Scheinwelten, die in der Praxis niemals machbar sein werden. Aber selbst wenn dies möglich wäre, dann bliebe der Fakt, dass Ställe niemals tiergerecht sein können.

 

Bio als Lösung?

Glückliche Biokühe auf grüner Wiese sind die Idealvorstellung des Vegetariers, der beim Einkauf penibel auf Produkte aus vermeintlich „artgerechter“ Tierhaltung achtet. Ein Blick nach Bayern verschafft Aufklärung: in 900 bayrischen Biobetrieben leben die Milchkühe in Anbindehaltung – und das ganz legal. Der Besuch eines Biobetriebs ist oft selbst für Verfechter des “artgerechten Einsperrens” und “tiergerechten Tötens” ernüchternd.

 

Und selbst, wenn die Unterschiede zur konventionellen Haltung tatsächlich so groß wären, wie die Bio-Werbung suggeriert: Das Grundproblem bleibt bestehen. Tiere sind auch in “bio” nur Waren, Gegenstände und Produktionsmaschinen. Sie dienen auch in “bio” uns Menschen, sind angeblich für uns da. Für Kühe heißt das konkret: Für die Erzeugung von Milch müssen sie zwangsgeschwängert, eingesperrt, von ihren Neugeborenen getrennt und nach einigen Jahren wegen wirtschaftlicher Unrentabilität getötet werden. Ebenso wie ihre männlichen Nachkommen, die als “Nebenprodukt” der Milcherzeugung anfallen und zwangsläufig als “Fleisch” getötet werden, da auch Bio-Landwirte sie nicht einfach um ihrer selbst willen 20 Jahre lang auf ihren Höfen füttern, bevor sie eines natürlichen Todes sterben.

 

Die EFSA-Studie

Laut Studie der EFSA sind die wesentlichsten Anzeichen für mangelhaften Tierschutz bei Milchkühen Lahmen und Mastitis (Euterentzündung) sowie Funktionsstörungen bei der Fortpflanzung, beim Stoffwechsel und in Bezug auf das Verhalten der Milchkühe.

 

Ein zu geringes Platzangebot, schwere Bein- und Fußkrankheiten durch Betonböden oder nassen bzw. mit Gülle verschmutzen Böden, mangelhafte Pflege und Hygiene stellen laut Gutachten die größten Gefahren für die Verursachung von Bein- und Fortbewegungsproblemen bei Milchkühen dar. Die lahmen Kühe haben „Schmerzen und größere Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer Lebensbedingungen… und sind anfälliger für reduzierte Fertilität, Mastitis und Stoffwechselkrankheiten“, schreibt die EFSA in ihrer Zusammenfassung. Die nicht artgerechten Bedingungen (falls es so etwas wie "artgerechte" Haltung gäbe) in Boxenlaufställen und Anbindeställen gepaart mit Managementfehlern sind danach die Ursache der schon als obligatorisch zu bezeichneten Krankheiten.

 

Neben Bein- und Fußkrankheiten leiden Milchkühe laut EFSA häufig unter Euterproblemen. Nicht tiergerechte Ausgestaltung von Standplatz/Box und Platzmangel verursachen Trittverletzungen, unzureichende Hygenie und schlechte Melktechniken führen oftmals zu infektiösen Eutererkrankungen (Mastitis). Nicht nur die Haltungssysteme, sondern auch die auf hohe Milchleistung gerichtete genetische Auswahl sind der Kuhgesundheit abträglich. EFSA: „Langfristige genetische Auswahl mit dem Ziel hoher Milchleistung ist der Hauptfaktor, der bei Milchkühen schlechtes Wohlbefinden, insbesondere Gesundheitsstörungen, verursacht. Diese Auswahl hat auch zu Veränderungen der Körperform und Körpergröße von Milchkühen und damit zu veränderten Anforderungen an ihr Verhalten und andere adaptive Mechanismen geführt. Der Platzbedarf der Milchkuh hat sich vergrößert, und ihre Verwundbarkeit durch mechanische Einwirkungen und Wunden auf den äußeren Teilen des Körpers, der Haut, den Gliedmaßen und den Klauen haben zugenommen.“ Die Lahmheit, Euterentzündungen, Fortpflanzungsstörungen und Stoffwechselstörungen sind also auch die Folge einer krankhaften Zucht auf hohe Milchleistung. Zitat: „Es wurde festgestellt, dass die der Milchleistung zugrunde liegende genetische Komponente mit dem Auftreten von Lahmheit, Mastitis, Fortpflanzungs- und Stoffwechselstörungen positiv korreliert.“

 

Die Gutachten sind unter www.efsa.europa.eu zu finden. Wer sehen möchte, was Mastitis bedeutet, kann sich auf YouTube ein Video dazu ansehen (besonders gegen Ende interessant).

 

Milch und Umwelt
Die UNO Landwirtschaftsorganisation FAO stellte 2006 fest, dass 18 Prozent der globalen menschenverursachten Treibhausgase auf das Konto der Tierhaltung gehen. Mittlerweile gibt es Schätzungen, die sogar weit über 20 Prozent hinausgehen. Das ist weit mehr, als der gesamte Verkehr mit Flugzeugen, Autos, Lastwagen, Bahnen und Schiffen auf die Klimawaage bringt (14 Prozent).

Einen beträchtlichen Anteil an den Tierhaltungsemissionen haben die Wiederkäuer, die besonders viel des Treibhausgases Methan ausstoßen. Dass sie das tun, ist ganz normal, doch dadurch, dass wir Menschen für unsere Zwecke Milliarden von ihnen halten, ist die berühmte pupsende und rülpsende Kuh mittlerweile ein großer Klimafaktor geworden – also die Milch, die wir konsumieren. Einen Liter Milch zu trinken, ist für das Klima so schädlich, wie 7 Kilometer mit einem durchschnittlichen Auto zu fahren. Ein Päckchen Butter (250g) entspricht sogar mehr als 40 Kilometern.

 

Anders gerechnet: Jede Kuh trägt mehr zum Klimawandel bei als zwei durchschnittliche Autos!

 

Foodwatch stellte 2008 in “Klimaretter Bio?” fest, dass eine Ernährung ohne Kuhmilch und Fleisch mindestens drei mal so klimafreundlich ist wie eine Ernährung, die kein Fleisch, aber Milchprodukte enthält (siehe Grafik).

 

Und außer dem Klima?

Tierhaltung – und damit auch die Milch – trägt noch zu vielen anderen ökologischen Problemen unverhältnismäßig viel mehr bei, als wenn wir pflanzliche Alternativen äßen und tränken (zur Erklärung siehe www.nandu.net/verschwendung). Die FAO sagte 2006 zusammenfassend: “Die Tierhaltung stellt sich als eine der zwei oder drei bedeutendsten Ursachen für die meisten ernsten Umweltprobleme heraus, von der lokalen bis zur globalen Ebene.” (FAO: Livestock’s long shadow, 2006, Executive Summary)

 

Ein Beispiel: “Eutrophierung von Gewässern”. Dieser nüchterne Fachbegriff steht für die dramatische Überdüngung von Seen und Küstengewässern weltweit. Und dazu trägt die Milch auf zwei Weisen bei:

  1. Da ein Großteil der Böden durch jahrzehntelange intensive Nutzung ausgelaugt ist, wird beim Ackerbau stark auf Düngemittel zurückgegriffen. Weil mittlerweile in Deutschland in einem durchschnittlichen Liter Milch (über das Futter der Tiere) mehr Soja, Mais und Getreide stecken (nämlich circa. 250 g, vgl. Christiana Schuler, “Für Fleisch nicht die Bohne”, 2008, Tab. 2) als beispielsweise in einem Liter Hafer- oder Sojamilch (ca. 100 g, vgl. Sojamilchrezepte) wird für das Tierprodukt Milch (ebenso wie für Fleisch) mehr gedüngt als für die gleiche Menge “Pflanzenmilch”.
  2. Außerdem fallen bei jeder Art von Tierhaltung die Ausscheidungen der Tiere an, bei uns größtenteils in Form von Gülle. Diese wird dann als Dünger ausgebracht und dabei oft regional überdosiert, da sich lange Transportwege wirtschaftlich nicht lohnen.

Was ist nun das Problem an zu viel Dünger?

 

In ihm befinden sich eine Menge Stickstoff- und Phosphatverbindungen (“Pflanzennahrung”), die durch Regen oder Abwässer in die Flüsse, Seen und Meere gelangen. Dort sorgen sie dafür, dass sich an der Oberfläche des Wassers mehr Kleinstlebewesen bilden als normaler Weise. Diese sinken dann ganz gewohnt auf den Grund ab, wo bei ihrer Verwesung den tieferen Wasserschichten Sauerstoff entzogen wird. Aufgrund ihrer stark erhöhten Masse entstehen sauerstoffarme Wasserschichten, die zu einem Massenaussterben der dort (noch) lebenden Tiere führt.

 

Die sogenannte Algenblüte ist ein weiteres Phänomen, das durch Überdüngung entsteht, Massensterben von Fischen verursacht und zur Sperrung von Seen und Küstengewässern für Menschen führt.

 

Das klingt vielleicht zunächst nicht all zu dramatisch. Wenn aber Scholle und Forelle nichts mehr zum Atmen haben, ersticken sie erstens selbst qualvoll (umgekehrt würden wir nicht gerne in Schollenkot verenden). Und da zweitens das Absterben einiger Arten (Tiere wie Pflanzen) oft zu irreversiblen Schäden im ganzen Ökosystem führt, entziehen wir uns hiermit als Menschen langfristig selbst die Lebensgrundlage.

Zum Weiterlesen:

 

Wie gesund ist die Milch?

Milch gilt allgemein als ausgesprochen gesund, ja sogar als unverzichtbar. Eigentlich erstaunlich, wenn man sich überlegt, dass nur der Mensch systematisch die Muttermilch einer anderen Tierart trinkt, noch dazu im Erwachsenenalter. Schließlich dient Kuhmilch ursprünglich der Ernährung von Kälbern und unterscheidet sich in der Zusammensetzung stark von der menschlichen Muttermilch (beispielsweise enthält sie mehr als doppelt soviel Eiweiß). Umso erstaunlicher wird die Situation, wenn man bedenkt, dass weltweit 2/3 der Erwachsenen Menschen eine Milchzuckerunverträglichkeit aufweisen.

 

Was also steckt hinter dem Mythos von der gesunden Milch?


Diabetes

Diabetes bei Kindern und Jugendlichen ist oft auf Kuhmilcheiweiß zurückzuführen. Das Immunsystem des Körpers reagiert auf das Milcheiweiß, und dadurch erhöht sich das Risiko, an Jugenddiabetes zu erkranken. Auch Altersdiabetes wird mit einem hohen Anteil tierischen Eiweißes in der Nahrung in Zusammenhang gebracht (vgl. [3] Kap. 9: “Milch und Diabetes”).

 

In Ländern mit einem sehr niedrigen Milchkonsum (z.B. Japan) ist das  Risiko an Diabetes zu erkranken minimal. Hingegen haben Länder, in denen viel Milch getrunken wird, die meisten Diabetes-Erkrankungen aufzuweisen. (http://www.ausgemolken.net/gesunde-milch.html)

 

Osteoporose

Osteoporose ist eine Knochenkrankheit, bei der die Knochendichte abnimmt. Kalzium ist wichtig für den Aufbau und Erhalt der Knochen, und Milch enthält viel Kalzium (Hauptursache für das gesunde Image der Milch). Nur hat die Sache einen Haken: Eine Ernährung mit vielen tierischen Proteinen begünstigt die Kalziumausscheidung. Der Mensch nimmt also über Milchprodukte Kalzium auf, scheidet dieses aber teilweise durch andere Bestandteile der Milch wieder aus.

 

Bei der Verdauung von tierischem Protein (wie dem Milcheiweiß) entsteht Phosphorsäure. Zur Neutralisation der Phosphorsäure benötigt der Körper Kalzium. Da hierzu oft mehr Kalzium, als in der Milch vorhanden ist, benötigt wird, schwämmt der Körper sogar Kalzium aus den Knochen aus. Der hier beschrieben Effekt wurde bereits 1920 wissenschaftlich dokumentiert [1].

So kommt es dazu, dass bei Menschen, die an Osteoporose erkrankt sind, sich diese Krankheit durch den Milchkonsum weiter verschlimmert. Menschen, die weitgehend auf Milch verzichten, haben eine höhere Knochendichte (vgl. [2] Kap. 10 bzw. , [3] Kap. 7) und haben seltener Hüftknochenbrüche. (http://www.ausgemolken.net/gesunde-milch.html)

 

Das Diagramm zeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Hüftknochenbrüchen und der Art des Proteins in der Nahrung besteht. Mit steigendem Anteil des aufgenommenen pflanzlichen Proteins  - gegenüber tierischem Protein - nimmt die Anzahl an Brüchen exponentiell ab. 

Grünes Blattgemüse, Samen und Nüsse, Sojabohnen, Tofu und auch hartes Leitungswasser enthalten Kalzium – dieses kann mindestens genauso gut oder sogar noch besser vom Körper aufgenommen werden (vgl. zum Beispiel Nährwerttabelle der Veganen Gesellschaft Österreich).

 

Neben Kalzium ist Vitamin C und Magnesium für den Knochenaufbau wichtig. Vitamin C ist ausreichend in Obst und Gemüse enthalten. Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt sind Nüsse, Geteide, Hülsenfrüchte, Mandeln und Kakao.

 

Laktoseintoleranz

Bei einer Laktoseintoleranz (auch Milchzuckerunverträglichkeit genannt) ist der Körper nicht in der Lage, Laktose zu verdauen. Grund dafür ist eine fehlende oder geringe Produktion des Verdauungsenzyms Laktase. Laktase wird von allen Säugetieren während der Stillzeit gebildet. Danach geht die Laktaseproduktion auf ein Minimum zurück, da der Körper diese Fähigkeit nicht mehr benötigt. Etwa zwei Drittel der Weltbevölkerung sind laktoseintolerant – wobei die Intoleranz keine Krankheit, sondern ein ganz natürlicher Vorgang ist. Nur ein Teil der Angehörigen einiger Populationen – von Menschen in Kulturen, die seit cirka 9.000 Jahren Milchwirtschaft betreiben – entwickelt auch im Erwachsenenalter genug Laktase, um Milchzucker verdauen zu können.

In Deutschland haben etwa 15% der Bevölkerung eine Laktoseintoleranz (siehe Tabelle in Wikipedia); in Südostasien sind es 98% und in China 94%. Selbst in einzelnen Ländern ist die Laktoseunverträglichkeit sehr unterschiedlich ausgeprägt: während sie nur bei 17% der Menschen in Nordfrankreich vorhanden ist, liegt der Anteil bei in Südfrankreich lebenden Menschen bei 65%.

Der Konsum von Milchprodukten und in Fertigprodukten enthaltenem Milchzucker verursacht bei Menschen mit Laktoseintoleranz Blähungen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.

Für Quellen und mehr Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Laktoseintoleranz

 

Säuglingsernährung

Die menschliche Muttermilch ist genau so zusammengesetzt, dass sie das Immunsystem des Kindes aufbaut. Die Kuhmilch ist analog genau auf die Gesundheit des Kalbes zugeschnitten. Für Menschenkinder ist Kuhmilch sehr viel weniger geeignet und schlechter verträglich, da die Verdauung des Kindes auf Menschenmilch eingestellt ist. Die Eiweiße der Kuhmilch begünstigen die Entstehung von Allergien wie Neurodermitis. Viele allergiekranke Kinder konnten durch eine tiereiweißfreie Ernährung eine deutliche Linderung erfahren (vgl. Spiller 1996, Kap. 3: “Der deutliche Unterschied: Frauenmilch – Kuhmilch”).

 

Mittlerweile empfehlen sogar praktisch alle Kinderärzte, die Kuhmilch im späteren Lebensalter für unbedenklich halten, im ersten Jahr des Kindes keine Kuhmilch zu füttern. Sollte das Stillen durch die Mutter nicht möglich sein, raten sie zu “Säuglingsnahrung”, also einem Fertigprodukt, das mit viel Aufwand zur Nachahmung menschlicher Muttermilch maßgeschneidert wurde (vgl. z. B. www.kindergesundheit-info.de).

 

Multiple Sklerose (MS)

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems und wird seit einigen Jahren mit Diabetes und Milch in Verbindung gebracht.(http://www.ausgemolken.net/gesunde-milch.html)

 

Das Diagramm zeigt das Verhältnis zwischen auftretenden Erkrankungen an Multiples Sklerose und dem Konsum von Kuhmilch. Auch wenn die statistischen Daten auf einen Zusammenhang deuten sind sie kein Beweis hierfür. Die genaue Ursache ist bis heute nicht gefunden.

 

Morbus Chron

Einige aktuelle Untersuchungen weisen auf einen Zusammenhang von Milch und Milchprodukten mit der chronischen Darmentzündung “Morbus Chron” hin: Übersicht, neue Untersuchung der Tierärztlichen Hochschule Hannover

 

Quellen:

  • [1] Barzel U.S. "Acid loadingandosteoporosis." J. Am. Geriatr. Soc. 30 (1982): 613
    Sherman HC. "Calcium requirement for maintenance in man." J. Biol. Chem. 39 (1920):  21-27
  • [2] Colin T. Campbell: The China Study: The Most Comprehensive Study of Nutrition Ever Conducted and the Startling Implications for Diet, Weight Loss and Long-term Health, Benbella Books, 2006, Amazon-Link
  • [3] Wolfgang Spiller, "Macht Kuhmilch krank?", 1996, Amazon-Link

 

Weiterführende Informationen:

Eine gesunde vegane Ernährung ist hingegen sehr leicht möglich. Viele einfache Tipps finden sich zum Beispiel im V-Heft.

 

Alternativen zur Milch

„Ohne Milch kann ich nicht leben. Das schmeckt viel zu gut.“

Viele Menschen kennen nur die althergebrachte Kuhmilch. Schnell kommt man daher auf den Gedanken, man müsse in Zukunft auf Milch verzichten, wenn man von den vielen Schattenseiten der Milch erfährt. Dabei muss niemand auf Milch verzichten: Schließlich gibt es viele pflanzliche Milchprodukte, beispielsweise aus Soja.

 

Es gibt die gesunden Alternativen in unzähligen Geschmacksrichtungen, in Form von Milch, Joghurt, Pudding, Sahne und Schokolade. Da ist für jeden etwas dabei. Sojamilch ist auch nicht die einzige Alternative, die es zur tierlichen Milch mittlerweile gibt. Wem Sojamilch nicht liegt, für den gibt es im Bioladen Reis-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss-, Quinoa-, Kokos- und Dinkelmilch, und es werden immer mehr Sorten. Auch Kombinationen aus den verschiedenen Produkten sorgen für ein neues Geschmackserlebnis. So sieht man immer häufiger Soja-Reis-Milch, welche von Natur süß ist und eine helle, weiße Farbe hat. 

 

Und wer sich erst noch an den neuen Geschmack gewöhnen will, dem versüßt vielleicht das bessere Gewissen den Genuss: Alternativprodukte schützen die eigene Gesundheit, die Umwelt und vor allem das Leben der vielen Lebewesen, die für die "Produktion" von tierischer Milch leiden müssen.

Mehr Tipps: * Konkrete Produkte * Alternativen zu anderen Tierprodukten

 

Über die Kampagne

Ausgemolken - Milchausstieg selber machen ist eine Kampagne von AktivistInnen der Tierrechts- und anderer Bewegungen, die sich für ein Ende der Benutzung von Kühen und anderer "Milchtiere" für unsere menschlichen Zwecke einsetzen.

 

Die Kampagne ist emanzipatorisch und herrschaftskritisch und sieht sich in einer Tradition des gewaltfreien Widerstands. Ihr zugrunde liegt die Vision der gesellschaftlichen Befreiung der (menschlichen und nichtmenschlichen) Tiere aus menschlicher Herrschaft. Aktivitäten, die diese Grundsätze nicht verletzen, dürfen gerne als Teil der Kampagne dargestellt werden.

 

Die Kampagne wird dezentral von unabhängigen Gruppen und AktivistInnen getragen. Die Kampagnenkoordination wird von einer Gruppe geleistet, die sich über aktive Mitarbeit freut (Kontakt derzeit über www.nandu.net). Gestartet wurde die Kampagne von der Tierrechtsorganisation die Tierfreunde e.V. und Aktiven des offenen Netzwerks Nandu.

 

PS: Ausgemolken - Milchausstieg selber machen ist außerdem eine Reminiszenz an die Gruppe .ausgestrahlt und die Kampagne Atomausstieg selber machen!, deren Arbeit wir sehr begrüßen und an deren Namen uns zu bedienen wir einfach nicht widerstehen konnten.

 

www.ausgemolken.net

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Nach dem Lesen dieser Propagandaschrift stelle ich mir die hungernden Kinder in Sahelzone vor, wie sie herumirren auf der Suchen nach dem nächsten Bioladen um dort "Reis-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss-, Quinoa-, Kokos- und Dinkelmilch" zu erwerben.

 

Allein dieser Aspekt, über die angebliche weltweite Verfügbarkeit von Ersatz-Lebensmittel für notwendige (!!!) tierische Nahrungsmittel, zeigt die Arroganz und Abgehobenheit dieser fundamentalistischen Gläubigen.

 

Extremste wertschöpfende Produktionsbedingungen bis tief hinein in den Lebensmittelbereich (Futtermittelanbau, Tierhaltung, Verarbeitungsbedingungen) ist für die Autorenschaft dieses Beitrags kein Thema - kann auch nicht.

 

Schließlich steht im Mittelpunkt ihres Interesses das Kuhbaby, Kuhkind, Kuhfrau und Kuhmann sowie Kuhoma und Kuhopa.

Das ist selbstredend Quatsch. Im Zentrum steht ein obskurer Naturglaube, der jegliche zivilisatorischen Entwicklungen samt seiner enormen und selbstproduzierten Nebenwirkungen (Kapitalismus) negiert. Das Menschen als "Waren, Gegenstände und Produktionsmaschinen" behandelt werden, z.B. bei der Produktion von sogenannten Alternativprodukten,  wird bei denen unter den Teppich gekehrt.

 

Missionarisch wird in diesem Beitrag die angebliche Existenz einer Gleichheit zwischen verschiedenen Lebewesen suggeriert bzw. wieder angestrebt. Dem widersprechen erst einmal einfachsten Beobachtungen in der Natur. Und zweitens beginnt die Veränderung hin zur Befreiung von menschlicher Herrschaft bei den Menschen.

Solange dies nicht erledigt ist, wird die Welt durch den Nichtkonsum von Milchprodukten nicht besser. Im Gegenteil. Menschen, die sich allein auf Veganismus einnorden und für die menschliche Produktionsbedingungen einen Nebenwiderspruch darstellen, sind Teil des Problems.

Was genau tust Du für die Kinder in der Sahelzone? Um diese Kinder geht es aber auch nicht. Hier in Deutschland sind Milchalternativen problemlos erhältlich. Einfach mal vor der eigenen Tür kehren und nicht in die Ferne schweifen. Es geht um das, was hier und jetzt getan werden kann.

Ein Theil der Bourgeoisie wünscht den socialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern.

Es gehören hierher, Oekonomisten, Philantropen, Humanitäre, Verbesserer der Lage der arbeitenden Klassen, Wohlthätigkeits-Organisirer, Abschaffer der Thierquälerei, Mäßigkeits-Vereinsstifter, Winkelreformer der buntscheckigsten Art.

Ja, es geht um das, was hier und jetzt getan werden kann - gegen ausbeuterische Arbeitsbedingungen, die "ausgemolken.net " jedenfalls nicht hinterfragt.

 

Und in Wahrheit geht es nicht um Tierrechte, sondern um eine diffuse Befreiung von persönlicher Schuld, wie sie in jeder x-beliebigen religiösen Gemeinschaft auch zu finden ist. Bevor ihr Tiere befreit, andere Menschen mit eurer Missionierung belästigt, befreit euch selbst vom fundamentalistischen Gedankengut.

Die meisten Tierrechtler_innen und Tierbefreier_innen setzen sich sehr wohl auch gegen die Ausbeutung von Menschen ein. Ein beliebter Spruch lautet:"Für die Befreiung von Mensch und Tier". Ich muss mich nicht von persönlicher Schuld befreien, ich bin gegen jedwede Ausbeutung. Das nennt sich auch "Total Liberation". Vielleicht leidest Du aber unter Schuldgefühlen, die Du mal eben auf andere projezierst. Dein gesamter Kommentar besteht nur aus (haltlosen) Anschuldigungen und Unterstellungen. Wenn Du den Artikel einfach mal richtig lesen würdest, könntest Du sehen, dass der Verzicht auf Tiermilch der Umwelt und somit dem KLimaschutz zugute kommt, was dann auch den Menschen in der Sahelzone hilft, die ganz besonders vom Klimawandel betroffen sind. Dein Kommentar klingt für mich, als sträubtest Du Dich mit Händen und Füßen gegen die Wahrheit. Aber manche lassen sich eben auch von Fakten nicht beirren.

9/11 war ein inside job, dies und das hat es nicht gegeben, wir werden allen durch Haarp, Chemtrails, Strahlung vergiftet, Magnetismus macht Wasser sauber und gesund, der Mensch ist ein Pflanzenfresser.

Alles nur die Wahrheit - oder doch nicht?

Bitte hier lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ern%C3%A4hrung_des_Menschen
http://de.wikipedia.org/wiki/Gebiss

PS: Als Mensch, der sich sehr gut mit Glaubensrichtungen aller Schattierungen auskennt, weiß ich, dass Gläubige resistent gegen Argumente und Aufklärung sind. So ist es nun mal mit Sekten mit oder ohne Gottheit.

Wer keine Argumente hat, sucht sich Ersatzschauplätze.

AntiMil, AntiSpe, AntiAtom, Antifa, Antira, t.b.c.

 

Yippieh, alle scheiße außer wir...

Nach dem Lesen dieser Propagandaschrift stelle ich mir die hungernden Kinder in Sahelzone vor, wie sie herumirren auf der Suchen nach dem nächsten Bioladen um dort "Reis-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss-, Quinoa-, Kokos- und Dinkelmilch" zu erwerben.

 

Was hat dein populistischer Kommentar mit dem Inhalt des Textes zu tun? Du spielst auf zynische Art und Weise hungernde Menschen gegen das berechtigte Engagement für Tiere aus. Außerdem sind die Ursachen von Hungersnöten oft Überweidung und intensive Landwirtschaft, die Futtermittel für z.B. die Milchkühe Europas anbaut. That's capitalism...

 

Allein dieser Aspekt, über die angebliche weltweite Verfügbarkeit von Ersatz-Lebensmittel für notwendige (!!!) tierische Nahrungsmittel, zeigt die Arroganz und Abgehobenheit dieser fundamentalistischen Gläubigen.

 

Du kannst Pflanzenmilch aus zig verschiedenen Früchten (siehe Artikel) relativ einfach herstellen. Insofern ist sie theoretisch weiter verfügbar wie Kuhmilch. Und warum ist Kuhmilch "notwendig (!!!)"? Der Text legt doch sehr schön die Nachteile für Tier, Mensch und Umwelt dar. Darauf gehst du mit keinem Wort ein und tust das Anliegen der Kampagne als " Arroganz und Abgehobenheit dieser fundamentalistischen Gläubigen" ab.

 

Extremste wertschöpfende Produktionsbedingungen bis tief hinein in den Lebensmittelbereich (Futtermittelanbau, Tierhaltung, Verarbeitungsbedingungen) ist für die Autorenschaft dieses Beitrags kein Thema - kann auch nicht.

 

Diese Bedingungen findest du in allen Produktionsbereichen. Das Anliegen der Kampagne ist, auf das Leid der Kühe und die folgen des Milchkonsums für Tier, Mensch und Umwelt aufmerksam zu machen. Aber schon klar: Es gibt kein Richtiges im Falschen, darum lassen wir einfach alles beim Alten.

 

Schließlich steht im Mittelpunkt ihres Interesses das Kuhbaby, Kuhkind, Kuhfrau und Kuhmann sowie Kuhoma und Kuhopa.

 

Nein. Im Mittelpunkt ihrer Kampagne steht die Kuh und die Folgen von Milchkonsum für Tier, Mensch und Umwelt.

 

Das ist selbstredend Quatsch. Im Zentrum steht ein obskurer Naturglaube, der jegliche zivilisatorischen Entwicklungen samt seiner enormen und selbstproduzierten Nebenwirkungen (Kapitalismus) negiert. Das Menschen als "Waren, Gegenstände und Produktionsmaschinen" behandelt werden, z.B. bei der Produktion von sogenannten Alternativprodukten,  wird bei denen unter den Teppich gekehrt.

 

Wo siehst du hier einen "obskuren Naturgklauben"? Wo wird der "Kapitalismus negiert"? Warum unterstellst du den Autor_innen, dass sie nicht wissen, dass das alles unter kapitalistischen Bedingungen geschieht? Nur weil sie es nicht erwähnen? Unterstellst du das allen Autor_innen von allen Texten zu allen Themen, die nicht immer explizit erwähnen, dass der Kapitalismus das Problem ist?

 

Missionarisch wird in diesem Beitrag die angebliche Existenz einer Gleichheit zwischen verschiedenen Lebewesen suggeriert bzw. wieder angestrebt. Dem widersprechen erst einmal einfachsten Beobachtungen in der Natur. Und zweitens beginnt die Veränderung hin zur Befreiung von menschlicher Herrschaft bei den Menschen.

 

Was ist an dem Artikel "missionarisch"? Sie wollen uns nicht bekehren, sondern aufklären. Das ist ein wichtiger Unterschied. Und wo wird die "Gleichheit zwischen verschiedenen Lebewesen suggeriert bzw. wieder angestrebt"? Auf dieser Unterstellung baust du dann deine nächste Behauptung "Dem widersprechen erst einmal einfachsten Beobachtungen in der Natur." auf. Was bedeudet für dich "Gleichheit"? Für mich persönlich ist die Tatsache wichtig, dass die allermeisten Tiere leidensfähig sind. Das macht uns zumindest ähnlich. Ich will nicht leiden und will auch nicht, dass andere Menschen und Tiere leiden müssen. Aus dieser einfachen ethischen Forderung heraus, bin ich vegan.

Dann schreibst du "zweitens beginnt die Veränderung hin zur Befreiung von menschlicher Herrschaft bei den Menschen.". Das ist eine (richtige) Binsenweisheit. Aber warum schließt das den Tierrechtsaktivismus aus? Und außerdem beziehen sich die Autor_innen nicht nur auf Tiere sondern schreiben deutlich "Ihr zugrunde liegt die Vision der gesellschaftlichen Befreiung der (menschlichen und nichtmenschlichen) Tiere aus menschlicher Herrschaft.".

 

Solange dies nicht erledigt ist, wird die Welt durch den Nichtkonsum von Milchprodukten nicht besser. Im Gegenteil. Menschen, die sich allein auf Veganismus einnorden und für die menschliche Produktionsbedingungen einen Nebenwiderspruch darstellen, sind Teil des Problems.

 

Warum unterstellst du, dass sich die Autor_innen "allein auf Veganismus einnorden"? Unterstellst du das auch Anti-Atom-Aktivist_innen oder Antifas, die einen Text zu ihrem Thema veröffentlichen?

 

Veganismus ist kein Allheilmittel und er schafft auch nicht den Kapitalismus ab. Er ist ein Versuch, in einer Welt voller Leid und Ungerechtigkeit, die ethische Entscheidung zu treffen "Da mache ich nicht mit.". Bei vielen bleibt dieser Versuch beim veränderten Konsumverhalten stecken. Bei vielen setzt aber ein intensives Nachdenken über Herrschaft, Wirtschaftsform und viele andere Widerlichkeiten unser Welt ein.

Und was die Kinder in der Sahelzone unbedingt brauchen ist Kuhmilch? Hanebüchener Unfug. Das mit der Laktoseintoleranz hast du auch nicht kapiert, oder?

Und selbst wenn sie nicht laktoseintolerant wären, die imaginären Milchkühe in der Sahelzone futtern noch mal genau was?

"Nach dem Lesen dieser Propagandaschrift stelle ich mir die hungernden Kinder in Sahelzone vor, wie sie herumirren auf der Suchen nach dem nächsten Bioladen um dort "Reis-, Hafer-, Mandel-, Haselnuss-, Quinoa-, Kokos- und Dinkelmilch" zu erwerben." Bei soviel Stumpfsinn fehlen fast die Worte. Falls es dich interessiert, haben ca. 80% der Menschen in der Sahelzone eine Laktoseintoleranz; d.h. sie trinken alleine auch schon aus gesundheitlichen Gründen keine Kuhmilch und das hat erstmal nix mit Kapitalismus zu tun. Was soll also dein zynischer Kommentar? Und je weiter du südlich den Erdball entlang gehst desto größer wird diese Zahl; so liegt der Wert ab der Mitte Südamerikas, Afrikas und in Südostasien bei nahezu 100% von Menschen die eine Laktoseintoleranz aufweisen. Ich lege dir hierzu den Artikel zu Milch bei Wiki ans Herz (http://de.wikipedia.org/wiki/Milch). Zudem wird hier auf andere gesundheitliche Schäden durch Milchkonsum eingegangen. Soviel zum Thema "notwendige (!!!) tierische Nahrungsmittel". Wessen Argumentation hier also näher an der "Arroganz und Abgehobenheit fundamentalistischer Gläubigen" liegt ist ja wohl offensichtlich. Bevor du hier also loslegst hättest du dich auch ertsmal zum Thema Kuhmilch informieren können. Stattdessen wird mit reichlich Halbwissen drauf los gebashed.

...Und hör´ bitte auf mit dem Gefasel von Haupt- und Nebenwidersprüchen. Der Kapitalismus ist vielleicht ein großes Problem und seine Abschaffung unerlässlich, alleine aber hierbei stehen zu bleiben ist völlig verkürzt. Vielleicht sind Argumentationsversuche wie die deinen auch eher Teil des Problems.

Die medizinischen Argumente halte ich teilweise für unwissenschaftlich. Nicht jede Korrelation ist ein kausaler Zusammenhang. Das Argument der auf diesem Planeten verfügbaren Nutzfläche halte ich für nicht von der Hand zu weisen. Mir geht es im Folgenden also nicht darum gegen das Eindämmen des Konsums von Tierprodukten zu argumentieren. Mir stellen sich folgende moralischen Fragen:

 

Wieso dürfen denn keine nichtmenschlichen Tiere ausgebeutet werden? Geht es um Leid? Was ist für euch (vegan lebende Menschen) Leid? Gibt es eine Grenze zwischen Lebewesen denen wir Menschen Leid zu fügen dürfen? Bakterien? Parasiten? Liegt es nicht auf der Hand, dass die Menschen zu Grunde gehen, wenn sie sich nicht vor bestimmten anderen Arten schützen? Wenn es also eine Grenze gibt: wo liegt diese? Und wieso darf anderen kein Leid zugefügt werden? Wegen dem Leid selbst? Aus welchem logischen/empirischen Grund sollte das Leiden von Lebewesen verhindert werden? Ist das Verhindern von Leid eine moralische Entität?

 

Wenn nun jede Art nicht für sich steht, was unterscheidet dann ein Tier (menschlich oder nichtmenschlich, um im Sprech zu bleiben) von einer Pflanze? Kann es dann legitim sein, Pflanzen anzubauen, um selbst am Leben zu bleiben? Und was unterscheidet irgendein Lebewesen denn von toter Materie? Jedes Objekt ist aus den gleichen Teilchen zusammengesetzt. Es drängt sich gerade zu auf, dass Leben erst dadurch besteht, dass bestimmte physikalische Gestzmäßigkeiten die Wechselwirkung von Quanten definieren. Eine spezielle Anordnung bestimmter Teilchen definiert also das, was wir als Leben bezeichnen.

 

Entweder ich habe die Logik hinter dem Antispeziesismus nicht verstanden, oder sie ist nicht existent. Vielleicht hat ja jemand Antworten auf genau diese Fragen ...

Die Logik ist nicht existent. Das menschliche Leben an sich fordert den Tod von Milliarden Lebewesen auch ohne die Nahrungsaufnahme. Konsequenter Antispeziesmus bedeutet Suizid. 

warum darf der fuchs den hasen fressen, ich aber nicht? leidet der hase dann mehr, als wenn ich ihn um die ecke bringe?

 

und noch mal ernsthaft:

einen solchen artikel, wie den obigen, kann man wirklich nur aus einer privilegierten position heraus schreiben. sich gesund vegan zu ernähren ist extrem zeitaufwendig, da es die meisten lebensmittel, oder eben nur sehr wenige, so, direkt, in fertiger form zu kaufen gibt. außerdem sind die meisten veganen lebensmittel nicht als solche deklariert. das heißt, ich muss mich dauernd umfassend informieren, recherchieren. ich muss längere wege in kauf nehmen, da ich in einem supermarkt nicht alles bekomme, was ich für eine halbwegs abwechselungsreiche ernährung brauche.

so, und wer, wenn er, wie die meisten, in kapitalistischen arbeitszwängen steckt, womöglich sein karges gehalt noch aufstocken muss obwohl er an die 50 stunden pro woche arbeitet, hat für soetwas zeit???

desweiteren: zeigt mir die harz4-familie, die es sich ansatzweise leisten kann, auch nur einen bruchteil ihrer lebensmittel im bioladen zu kaufen...

vielleicht solltet ihr die realität gelegentlich mal mit in eure heren gedankenspiele einbeziehen...

Zu den probagierten Alternativen:

 

Bin selbst im Agrargroßhandel tätig und möchte ihnen hier nun mal einiges zu den sog. "Alternativen" sagen, nicht mehr und nicht weniger.

 

Hafer BIO: D/EU 220 €/to. bis 230 € - CHINA (Schiff, Flugz.) 150 €/to. BIO "klimaschonend" angebaut und geliefert. 

 

Kann sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden...................