Drogenpolitik - Standpunkte des Kollektiv Roter Sternenfunke

Kollektiv Roter Sternenfunke

Standpunkte zur Drogenpolitik

Über die Definition von “Drogen” streitet sich auch die Wissenschaft. Wir definieren in unserem Text als “Droge” jede stoffliche Substanz, die das Bewusstsein verändert. Drogen sind zum Beispiel alkoholhaltige Getränke, Cannabisprodukte, Ecstasy oder Kokain aber auch so alltägliche Konsumprodukte, wie Kaffee oder Aspirin. Einige Drogen sind legal und frei verkäuflich, andere wurden illegalisiert und Konsument_innen wie Verkäufer_innen werden polizeilich verfolgt.


Man kann Drogen aus den unterschiedlichsten Gründen konsumieren. Koffein, Amphetamin und Kokain zum wach und fit werden, Cannabis, Ketamin und Heroin zum Entspannen, Alkohol und Ecstasy zum Benebeln und LSD oder Pilze, um seiner Wahrnehmung einen Streich zu spielen. Auch psychosoziale Aspekte spielen eine große Rolle. Gerade das Konsumieren “um irgendwie besser drauf zu sein” sollte kritisch gesehen werden und eines dürfen wir nie vergessen: Jede Droge birgt grundsätzlich die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit – ein Zustand, der nach Möglichkeit vermieden werden sollte.

Oft sind auf bestimmten Veranstaltungen nur spezielle Drogen akzeptiert. Konsum ist also auch eine kulturelle Frage. So ist bei den allermeisten gesellschaftlichen Anlässen Alkohol akzeptiert, während beispielsweise Konsument_innen von Cannabis, Ecstasy oder LSD ihre eigenen Subkulturen außerhalb der Mehrheitsgesellschaft bilden müssen.
Wie verlogen der Umgang mit Drogen ist, zeigt sich in den höchsten Kreisen der Gesellschaft, wo Kokain weit verbreitet und toleriert ist, solange darüber nicht öffentlich gesprochen wird. Man denke dabei nur an den Fund von Kokainspuren auf den Toiletten des Bundestags. Die Droge passt eben gut zu den herrschenden Umgangsformen. Prohibition und Ideologie verhindern jedoch den offenen Umgang damit.

Staatliche Verbotspolitik…
Eine Mischung aus neoliberaler und konservativer Ideologie, dazu Halbwissen und Horrorgeschichten, bestimmen die offizielle Drogenpolitik in Deutschland. Der gesunde, stets arbeits- und leistungsfähige Mensch, gilt als ideal. Gleichzeitig werden Bier, Wein und Schnaps als Teil einer deutschen Leitkultur verherrlicht und mit entsprechenden Veranstaltungen zelebriert – vom Karneval bis zum Oktoberfest. Da ist es nur folgerichtig, dass aufputschende Medikamente, beispielsweise zur Unterdrückung von Erkältungskrankheiten, ihre Nischen bei den akzeptierten Drogen finden. Klar auch, dass diese wie Alkohol nicht als Drogen bezeichnet werden und ungern darüber gesprochen wird.

Wenn über Drogen geredet wird, dann sind das oft Geschichten über kranke Menschen, deren Leben von Problemen bestimmt ist. Dass viele dieser Probleme erst durch die Illegalisierung verursacht werden, ist wenig bekannt. Verunreinigter und gestreckter Stoff schadet der Gesundheit, der Schwarzmarkt verlangt überteuerte Preise und durch die gesellschaftliche Ausgrenzung, die Konsument_innen erfahren, geht ihnen auch sozialer Halt verloren.

Ohnehin ist die Kriminalisierung das größte Problem von Drogenkonsu­ment_innen, auch von solchen, die eigentlich keine Probleme haben müssten. Repression wird gegen alle ausgeübt, nicht nur auf die organisierte Drogenmafia. Wer seinem Kumpel etwas Gras mitbringt, ist gleich ein Dealer und kann empfindlich bestraft werden. Konsument_innen werden oft über die Hebel Führerschein oder Arbeitgeber bestraft – selbst wenn sie im Auto oder auf der Arbeit nüchtern waren und sich der Konsum woanders abspielte.

Staatliche Verbote führen sogar soweit, dass bestimmte Hilfsangebote nicht möglich sind. Dabei wären sie so wichtig: saubere und sichere Konsumräume oder das chemische Prüfen von Substanzen auf gefährliche Giftstoffe (“Drug-Checking”), um nur einige zu nennen. Andere Länder sind da weiter. In Deutschland ist ein konservativer Rückschritt zu beobachten. Selbst die Grünen, die sich einst eine progressive Drogenpolitik auf die Fahne geschrieben hatten, wollen heute davon nichts mehr wissen.

… und linke Antworten
Das staatliche Drogenchaos mit all seinen verlogenen Widersprüchen, scheinheiligen Argumenten und ideologischen Verblendungen kann für uns kein Maßstab sein. Wir sagen “Deutschland, halt’s Maul!” und orientieren uns an linken Ideen und humanistischen Werten. Staatliche Bevormundung, kulturelle und gesellschaftliche Zwänge lehnen wir ab.

Als politische Forderung vertreten wir folgerichtig die Position: Für die Legalisierung ausnahmslos aller Drogen! Wir sind der Meinung, dass jede und jeder konsumieren sollte, was sie oder er möchte. Wir wollen uns nicht in die individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Menschen einmischen. Wir mischen uns dann ein, wenn Drogenkonsum mit einem Verhalten einhergeht, das andere belästigt, diskriminiert, sie gefährdet oder ihnen schadet. Somit orientieren wir uns an dem Gedanken “Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.” (Kant)

Konkret bedeutet das, wir mischen uns ein, wenn betrunkene Sexisten Frauen anbaggern, wenn zugekokste Machos Streit suchen oder wenn jemand dicht ins Auto steigen will. Solange jedoch ein Mensch keinem anderen Schaden zufügt, sehen wir keinen Anlass, ihn zu bevormunden und ihm irgendwelche Dinge zu verbieten. Auch das Recht auf Selbstverletzung und Selbstzerstörung sehen wir als Teil der persönlichen Freiheit, was nicht bedeutet, dass wir Leute im Stich lassen, die um Hilfe rufen.

Erst die Legalisierung von Drogen und die Akzeptanz des freiwilligen Konsums ermöglicht es Präventions- und Hilfsangeboten, gezielt bei den Menschen anzukommen. Bewusstes Handeln ist die beste Voraussetzung, Abhängigkeiten zu vermeiden. Selbstbestimmung muss dabei stets als Ziel formuliert werden.

Legalisierung würde ferner die unmenschlichen Zustände beenden, die der Schwarzmarkt verursacht. Zwar findet auch auf dem legalen Markt der kapitalistischen Gesellschaften Ausbeutung statt, durch die Legalisierung könnten sich Arbeiter_innen in der Drogenproduktion zumindest auf Arbeitsschutzgesetze berufen und Gewerkschaften gründen, was wesentliche Fortschritte, beispielsweise gegenüber den heutigen Zuständen in den Kokain produzierenden Ländern bedeuten würde. Dieses Thema ist allerdings zu komplex, als dass man es umfassend in diesem Text besprechen könnte.
Dass Anspruch und Wirklichkeit bei der Forderung nach Legalisierung und Freiheit durchaus auseinander gehen, wollen wir im nächsten Abschnitt erläutern. Denn “das Richtige” im falschen Ganzen umzusetzen, ist alles andere als leicht.

Konsequenzen für unsere Partys
Als Party veranstaltendes Kollektiv haben wir den Anspruch, dass bei uns alle so feiern können, wie sie wollen – selbstbestimmt, ohne Ängste und Zwänge. Dazu gehört auch die freie Entscheidung, ob, und wenn ja, welche Drogen konsumiert werden. Und natürlich gehört dazu auch die Freiheit “Nein” sagen zu dürfen, zu Alkohol, Koks, Ecstasy oder was immer einem angeboten wird. Wer nüchtern bleiben will, soll nüchtern bleiben!

Trotz allem sind wir in den Zwängen von Staat und Gesellschaft gefangen. Freie Entscheidung hin oder her – an der Bar können wir zwar Alkohol in rauen Mengen ausschenken, würden wir aber Gras oder Ecstasy verkaufen, dann wären unsere Partys schnell vorbei.

Wir wollen und werden keine Hilfssheriffs spielen und uns nicht in die Angelegenheiten der Leute einmischen. Dennoch dürfen wir aus Gründen des Selbstschutzes nicht alles tolerieren. Offener Konsum illegalisierter Drogen wird früher oder später die Polizei auf den Plan rufen. Wir bitten deshalb alle Gäste, sich so zu verhalten, dass unsere Partys keine Angriffsfläche für Repressionsbehörden bieten. Auch wenn wir uns Drug-Checking neben der Tanzfläche und saubere, sichere und gemütliche Konsumräume wünschen – so wie es das in anderen Ländern bereits gibt – hier sind uns leider die Hände gebunden.

Eine klare Position haben wir zum Thema Dealer_innen. Grundsätzlich wollen wir nicht, dass Personen auf unsere Partys Geschäfte machen und das betrifft jede Form von Business, also auch den Verkauf von Drogen. In manchen Clubs gibt es Absprachen zwischen Dealer_innen und Betreiber_innen mit Gewinnbeteiligung für das Schweigen der letzteren. Solche Deals sind uns fremd. Wenn Dealer_innen gezielt Leute ansprechen und unsere Partys als Plattform für ihre Geschäfte missbrauchen, werden wir intervenieren und sie hinaus bitten.
Eine weitere notwendige Maßnahme ist das Einmischen, wenn es drogenbedingte Vorfälle gibt, bei denen Menschen zu Schaden kommen oder es ihnen einfach nicht gut geht. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass ihr euch bei Problemen immer an uns wenden könnt. Sprecht am besten die Menschen an der Bar oder an der Kasse an. Wir haben fast immer Sanis auf unseren Partys, zumindest aber Leute, die wissen, was bei Fehl- oder Überdosierungen zu tun ist. Wir werden euch mit Wasser, Essen, Ruhe und zur Not dem Krankenwagen oder dem Notarzt weiterhelfen. Wir werden in solchen Situationen NIEMALS die Polizei rufen.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieser Broschüre arbeiten wir noch an Konzepten, um unsere Partys hinsichtlich Aufklärung und Gesundheitsschutz zu verbessern. Geplant sind Infotische zum Thema Drogen, die Bereitstellung von kostenlosem Wasser und safer-use Utensilien (z.B. Röhrchen) sowie das Einrichten ruhiger Chill-Out-Bereiche (was räumlich nicht immer einfach ist).
Weiter werden wir uns bei drogenbedingten (und nüchternen) Verhaltensweisen einmischen, wo Gäste belästigt, diskriminiert oder angegriffen werden. Leider mussten wir schon häufig die Erfahrung machen, dass meist betrunkene Männer übergriffig wurden, Frauen sexistisch anbaggerten und sich aggressiv verhielten. Auch hier gilt: sprecht die Menschen an der Theke und am Einlass an und mischt euch ein!

An dieser Stelle wollen wir anmerken, dass Drogen – welcher Art auch immer – alleine noch keinen schlechten Menschen machen. Verhaltensweisen sind immer Ergebnis sozialer Umstände und persönlicher Entscheidungen. Drogen können unterdrückte Verhaltensweisen jedoch auslösen oder verstärken. Ein Sexist wurde nicht erst durch die acht Bier zum Sexisten. Da muss schon einiges davor schief gelaufen sein. Trotzdem kann es sein, dass die Person nüchtern die Klappe hält und erst im betrunkenen Zustand frauenfeindliche Sprüche klopft. Alkoholverbot wird das Problem nicht lösen, kann aber kurzfristig helfen, die Symptome zu bekämpfen und zum Schutz der Anwesenden beizutragen. In der Regel bitten wir solche Leute zu gehen, denn sexistische Verhaltensweisen haben auf unseren Partys nichts zu suchen.

Wenn ihr Anregungen zu diesem Text habt, uns eure Ideen mitteilen oder Kritik loswerden wollt, dann nutzt unsere Kontaktmöglichkeiten oder sprecht uns einfach persönlich bei unseren Partys an. Und jetzt: Viel Spaß beim Feiern!

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wäre ein schöner liberaler ansatz, wenn man nicht sehen müsste, dass die hiesige linke massiv in alkohol- und drogenkonsum versinkt. vorallem, wenn man bedenkt, wie unglaublich viele persönliche probleme durch das ganze zeugs kompensiert werden sollen. weniger davon - und manchmal auch eine etwas rigorosere drogenpolitik - täte der politischen schlagkraft, der überzeugungsfähigkeit und der psychischen stabilität der leute vielleicht gar nicht so schlecht: es ist immer ziemlich deprimierend, wenn jede zweite demo in den medien unter anderem dadurch entwürdigt wird, dass wieder irgendein vollsoffener laberkopf irgendwas vom "scheißkapitalismus" in die kamera lallt.

allerdings lösen sich persönliche Probleme nicht durch ein Verbot von Drogen.

Ohne Verbote wäre es vielleicht einfacher Leute darauf anzusprechen, warum sie das tun und wie man ihnen helfen kann. Das wäre meiner Meinung nach auch ein wesentlich solidarischerer Umgang damit, als den LEuten das Gefühl zu vermitteln, dass sie ihren Scheiß in linken Läden genauso heimlich konsumieren müssen wie überall sonst auch, weil sie sonst mit Stigmatisierung und Ausgrenzung zu rechnen haben.

 

Es ist darüber hinaus nicht nur die hiesige Linke, die in solchen Problemen versinkt. In rechten Subkulturen sind gerade Alkoholprobleme wesentlich weiter verbreitet und auch in "seriöseren" Nazikreisen wird fleißig konsumiert (man denke nur an das Soli-Koks für Wohlleben). In der Mehrheitsgesellschaft zeigen sich die selben Probleme mit klassenspezifischen Unterschieden. Während in der Unterschicht vor allem der Alkoholismus ein riesen Problem ist, kommen bei Leuten mit mehr Geld noch die synthetischen Drogen dazu. Immer mehr Jobs haben ein Anforderungsniveau, dass für viele nur noch mit Drogen zu bewältigen ist.

 

Psychische Traumata, das Scheitern an den Anforderungen, die der Kapitalismus an die Leute stellt oder die Angst davor treiben Leute in den Konsum von Drogen. Mit einer rigoroseren Drogenpolitik sind die Probleme aber nicht gelöst, sondern es kommen dadurch eher noch mehr Probleme zustande.

Um als Linke schalgkräftiger zu sein, sollte meiner Meinung nach eher darauf gesetzt werden, den Leuten zu helfen, die zugrunde liegenden Probleme zu lösen und ihnen zu mehr "psychischer Stabilität", wie du das nennst, zu verhelfen.

 

Der Drogenkonsum, der hier beschrieben wird setzt eigentlich danach erst an. Wenn psychisch stabile Menschen Drogen konsumieren und zwar nicht um Probleme zu kompensieren, sondern um Spaß zu haben. Das als Position festzuhalten finde ich wichtig. Wenn darüber natürlich die Probleme der Leute ausgeblendet werden, läuft was falsch.

Ein aufgeklärter Ansatz, wie ich finde. Gefällt mir.

Der Einwurf im ersten Kommentar ist natürlich richtig und sollte berücksichtigt werden.

 

Just say know

das is doch der letzte scheiß mit "legaliserung aller drogen".

handlanger der pharmazeutischen konzerne seid ihr, man sagt dazu "pharmakratie".

darauf liefe es doch hinaus, alle ferngesteuert durch substanzen. nein, das ist müll.

 

das ganze als "utopie" zu verklären ist eine sache, aber als tatsächliche politische forderung ist es nichts anderes als der aufstandsbekämpfung das wort zu reden. hab an einzelnen stellen wirklich nicht mehr weitergelesen. die kids die sich mit 15 das gehirn mit E schädigen, die frauen die mittels drogen in die prostitution gezwungen werden, nein kein wort davon.

 

sie haben in den 1960/1970er jahren die sozialen bewegungen massiv mit drogen angegriffen. davon nichts mehr wissen zu wollen und nur bloß im selbstgefälligen besserwissen einer "reformierten" gesellschaft sich zu ergötzen, was ei ekelhafter wohlstandschauvinismus. legalisiert ihr mal die klebstoffe der 8jährigen kinderprostituierten auf den müllkippen lateinamerikas, aber dann geht auch zu den grünen die ihr "kritisiert" sie hätten ihre liberalen ansätze vergessen. verpisst euch, pusher.

Scheiße. Jetzt ists raus.

Das Kollektiv Roter Sternenfunke wird von der Pharmaindustrie finanziert und versucht 8 jährige mittels Klebstoff in die Prositution zu treiben. Da haben sie bestimmt nicht mit gerechnet, dass sie so leicht zu durchschauen sind.

 

Falls es dir nicht aufgefallen ist: Das hier sind Positionen die sich hauptsächlich der Frage widmen, wie auf Partys, die hier stattfinden, mit Drogen und Drogenkonsum umgegangen werden soll.

 

Vielleicht hättest du dir vor dem Abschicken deines Kommentars mal den Schaum vorm Mund wegwischen und dir den Artikel vielleicht doch noch mal in Ruhe ganz durchlesen sollen. Aber wenn du noch nicht mal dazu bereit bist so eine Position ganz zu lesen, dann ist ja eigentlich auch schon klar, dass deine Reaktion aus einem bloßen Bauchgefühl heraus geschrieben wurde. Sowas kann man finde ich nicht ernst nehmen.

ja stimmt schon, ich hielt den text für was grundsätzlicheres als nur ne handlungsauffassung bei partys.

nichtsdestotrotz, auch in dem falsch-verstehen kommt ja dennoch die problematik hervor.

 

und demnach, in einem obige kommentar wird gemeint es seie falsch wenn leute ausgegrenzt würden und heimlich konsumieren müssten, da seie eine linke struktur zu besserem fähig. als gedanke, ja, kann ich nachvollziehen und befinde ich mitunter für richtig, aber wenn du mal gesehen hast wie leute absichtlich mit drogen fertiggemacht werden ... nein. ganz einfach, sowas kann nicht angehen dass leute mit gift diszipliniert werden sollen mafiöse strukturen zu decken. und ja, grundsätzlich hilft dagegen sich zu verwehren dass in unseren läden soche sachen zu haben sind, und das sind sie auch wenn nicht getickt wird sondern wer nur was mitbringt wovon er was abgegen kann. letztlich ... nein keine infiltration durch konsumenten ermöglichen. schützt euch. in hamburg der anfänglichen 1990er jahre klebten überall "heroin dealer verpisst euch" aufkleber, nur mal dass man da im hinterkopf hat dass es anscheinend ne deutliche notwendigkeit gab das klarzustellen. wieso riskieren dass es wieer so kommen könnte? dann müssen solche partys eben woanders gefeiert werden, auch als teilbereich denkbar, aber ein offener übergang ist nicht akzeptabel. linke szene und drogenszene dürfen ganz einfach nicht verschmelzen, das geht schief.

Ich geb dir recht, dass die Strukturen in der "Drogenszene" zum kotzen sind, nichts mit fortschrittlicher Politik zu tun haben und aus linken Läden ferngehalten werden sollten.

Das Problem ist aber: Die Leute nehmen Drogen. Auch linke tun das. Es klappt nicht, die linke Szene von der "Drogenszene" komplett zu trennen (so, wie das auch bei keiner anderen Szene klappt), es sei denn man versucht die Drogenproduktion selbst in die Hand zu nehmen (was ich für unrealistisch halte und darüber hinaus zu viele rechtliche Probleme mit sich bringt, als dass es sinnvoll wäre). Ich finde es auch nicht sinnvoll den Drogenkonsum an sich zu verteufeln.

Wichtiger ist es den Leuten zu ermöglichen Drogen in einem sinnvollen Rahmen zu konsumieren und zu ermöglichen, dass sie das selbstbestimmt und bewusst tun. Mit Alkohol klappt das doch auch ganz ok. Zumindest kann man den Leuten sagen: Hey, ich finde es scheiße, dass du dich immer so hart betrinkst und dann nichts mehr auf die Reihe kriegst. Warum machst du das denn? Musst du dich wirklich immer total abschießen? Warum schaffst du es nicht nach ein paar Bier schluss zu machen und dich an dem leichten Rausch zu freuen?

 

Kiffen ist mittlerweile ja auch schon so Normalität geworden, dass man da recht offen drüber reden kann und den Leuten sagen kann, wenn man das Gefühl hat, dass sie sich durch ihr gekiffe selbst schaden.

Bei beiden Drogen haben die Leute aber halt auch in der Regel genug Erfahrung und Wissen darüber, dass sie es selbst ganz gut dosieren können, wenn sie wollen.

Grade Synthetische Drogen sind aber auch in linken Kreisen noch so tabuisiert, dass man oft garnicht oder nur zufällig mitbekommt, dass jemand sie konsumiert. Man fragt sich dann manchmal, warum Person X immer so fertig ist, nichts auf die Reihe bekommt und kriegt manchmal auch von Geldproblemen mit. Ich denke, wenn man es solchen Personen ermöglicht, da offener mit umzugehen, ihnen Informationen zu sicherer Dosierung und Einnahme geben kann und die Person auch sonst darüber informieren kann, wie die Droge auf den Körper und die Psyche wirkt ist der Person damit mehr geholfen, als wenn die einzigen Personen mit denen sie darüber reden kann ihre Dealer sind (die ihr natürlich sagen, dass das alles total Harmlos ist und sie ruhig ordentlich was nehmen kann).

Es geht ja nicht um eine Verharmlosung von Drogen, sondern genau im Gegenteil darum es zu ermöglichen auf der Grundlage, dass man die Risiken kennt eine selbstbestimmte Entscheidung treffen zu können.

Das ist denke ich auch das beste Mittel gegen solche Disziplinierung mittels Drogen und gegen alle Versuche die Bewegung zu betäuben.

 

Aber du hast schon recht: Die Problematik kommt in dem Text ein wenig zu kurz

aufklären über verantwiortungsvollen gebrauch ist selbstveständlich richtig.

aber es ist nicht verkehrt das synthetisches "tabuisiert" wird, wir können uns darüber nicht angreifbar machen lassen.

das heißt im klartext: bei konsum von harten sachen raus. dann muß man eben lieber weniger leute sein als welche mitzutragen die eine derartige gefährung darstellen. es kann nicht sein dass junge leute wenn sie sich an uns halten da ganz sicherm it in kontakt kommen ohne dass wir kapieren dass es ne maßnahme gegen uns ist. man kann sicherlich bei einiges einiges tolerieren, aber wenn es um grundsätzlichkeiten geht: nein. dafür sind auch einfach schon zu viele gestorben oder darüber kaputt gegangen als dass wir ("nichts und niemand wird vergessen") darüber hinwegsehen könnten. und wenn es dann eben bedeutet dass weniger leute zu den partys kommen ist das halt so. wenn jemand den sozialarbeiter geben will kann er/sie dass auch in ner anderen struktur machen anstelle die unsre zu gefährden. da muß klar getrennt werden, harte sachen sind inakzeptabel.

Die Klebstoffe der 8 jährigen auf den Müllkippen Lateinamerikas haben wir schon vor langer Zeit legalisiert. Es ist uns sogar schon geglückt durchzustzen, dass selbst in Europa manche Geschäfte - unter der Ladentheke - Klebstoff verkaufen. 

Bald wird sogar Alkohol legal sein und die Linke ist endgültig am Boden.

Was für ein blauäugiger und ignoranter Text. Den Idealisten Kant zu zitieren ist nur Ausdruck dieses stinkbürgerlichen Individualismus, der hier propagiert wird - Jeder soll tun und lassen können, was er/sie will und auf die gesellschaftlichen Verhältnisse in denen das geschieht, wird nicht im geringsten Eingegangen. Und das "Recht auf Selbstzerstörung", das ihr propagiert, lässt jede/n der/die mal das Elend einer offenen Drogenszene gesehn hat, schaudern. Spaziert doch nächstens mal durch die Parks von Athen, vielleicht wisst ihr dann, was ich meine.

 

Setzt euch mal mit der Geschichte und Gegenwart der Drogenpolitik innerhalb der linken Bewegung auseinander, angefangen bei den Überschneidungen von ArbeiterInnen-Bewegung und Abstinenz-Bewegung, informiert euch über die Geschichte der Black Panther Party, sprecht mit nordirischen Republikanern oder griechischen Anarchos oder nur schon mit jemandem der die 80er-Unruhen in Zürich und die 90er-Drogenszene da miterlebt hat.

 

Und nein, ich bin weder straight-edge, noch völlig unerfahren im Drogenkonsum.

Aber für diese Position würdet ihr wohl in jedem Land, mit einer relevanten Linken-Bewegung, die den Kontakt zu den Proletarisierten und den Verelendeten noch nicht ganz verloren hat (und genau das ist hier das Problem, denke ich) mindestens eins vor den Latz bekommen.

ja richtig, ist schon fast ein grund wütend zu werden.

 

gerade auch in einem internationalen kontext; das ist in lateinamerika niemandem zu vermitteln.

da klebt so derart viel blut dran, dass die haltung noch nicht mal mehr als nur bloß eurozentristisch betrachtet werden kann, das ist einfach völlig weltfremd und offensichtlich nur bloß soetwas wie die legitimation eigener unzulänglichkeiten. ich halt auch nicht unbedingt was von straight edge, auch wenn die entstehung in den anfänglichen 80ern aus guten gründen geschah, aber einer repressiven drogenpolitik nur bloß trotzig entgegenzuhalten "alles für alle" führt zwangsläufig in den (nicht nur inhaltlichen) untergang. ein weiteres beispiel ist die haltung des AZ Köln, wo auf deren webseite ein ähnliches selbstverständnis dargestellt wird. dort heißt es alle dürften gerne auf was auch immer kommen solange nicht getickt wird, und das ist so derart selbst-verlogen dass ich wirklich nur bedingt solidarisch bin. kein interesse n anlaufpunkt zu schaffen wo die jugend mit harten sachen in berührung kommt, dafür sind einfach schon viel zu viele gestorben oder verelendet mit denen man ne menge andere sachen hätte machen können. drogen gegen soziale bewegungen einzusetzen ist seit jahrzehnten DIE bullen-/geheimdienststrategie und erst recht wenn man sich anschaut in welchem ausmaß staatliche stellen dealen kann einem schlecht werden von dem text. zum nachlesen, für die gruppe wirklich pflichtlektüre: The Great Heroin Coup: Drugs, Intelligence and International Fascism von Henrik Krüger; ein sehr gutes Buch das detailliert Hintergründe in den 1970er Jahren aufzeigt.

kein interesse n anlaufpunkt zu schaffen wo die jugend mit harten sachen in berührung kommt, dafür sind einfach schon viel zu viele gestorben oder verelendet mit denen man ne menge andere sachen hätte machen können.

Anlaufpunkte für "harte Sachen" kann ich dir in jeder Stadt in der ich länger als ne Woche war auf Anhieb drei nennen. Wenn du denkst, dass du Kinder und Jugendliche vor Drogen vernhalten könntest solltest du vielleicht besser keine bekommen, weil du sonst bitter enttäuscht wirst.

Beim zweiten Teil würde ich mich doch schon interessieren was du denn für "Sachen" mit Leuten machst. Ist dein Argument gegen Drogen wirklich, dass damit Leute verloren gehen mit denen man (du?) sonst irgendwelche Pläne hätte erfüllen können? Ich will doch keine Ressource sein auf die irgendwelche Kader ein Anrecht haben. Da mach ich mich lieber selbst kaputt. 

 

drogen gegen soziale bewegungen einzusetzen ist seit jahrzehnten DIE bullen-/geheimdienststrategie und erst recht wenn man sich anschaut in welchem ausmaß staatliche stellen dealen kann einem schlecht werden von dem text

jaja sieh du mal hinter jedem Joint und jedem Gramm Speed ne Geheimdienststrategie. Der Mechanismus "Konsum -> Aufgabe der polit. Praxis" ist natürlich nicht so klar und einfach wie du ihn hier zeichnest. Dass es natürlich auch so kommen kann und dass man das natürlich auch als Strategie einsetzen könnte und dass es vermutlich auch passiert, geschenkt. Drogenkonsum macht mich aber noch lange nicht zum vollkommen wehr-, ahnungs- und widerstandslosen Opfer. 

man findet das buch von henrik krüger auch online.

lies es. die situation hat sich seit den 1970ern letztlich nur verschärft.

die kolonieserung osteuropas ist ganz wesentlich darüber im gange.

sie zerschlagen die grundlage zukünftiger sozialer bewegungen noch bevor diese entstehen.

Tja, klingt ja erstmal alles schön und gut. Zumindest in der Theorie, da sind aber auch alle Menschen schlau, emanzipiert und reflektieren ihr Tun und Denken.

Die Realität sieht doch aber ganz anders aus. Ich selbst engagiere mich auch in einem Projekt, gibt auch ne Bar und Konzerte, ect. Und was da teilweise abläuft ist einfach nur der pure Exzess. Mit Alkohol sowieso, aber gerade mit diversen illegalen Substanzen ist es echt anstrengend. Und da leiden in der Regel nicht nur die User (langfristig) sondern leider auch allzu oft die anderen Partygäste. Der Stress mit denen, sei es wegen irgendwelchen  Schlägereien, oder weil die körperlich abklappen und Hilfe brauchen (die sie auch bekommen), ist einfach scheiße. Mag sein das man damit in 9 von 10 Fällen gut feiern kann und alles toll ist. Aber unter dem einen Absturz leiden immer auch viele andere. Naja, und ein toleranter Umgang mit Gras, Pep oder Crystal spricht sich eben auch rum. Und ruft zwangsläufig die Cops auf den Plan...

Das zu "Drogen und Party", viel schlimmer sind aber "Drogen und die Linke" vor allem im eher subkulturellen Bereich. Da macht Drogenkonsum echt viel kaputt. Und ruck zuck wird aus nem Hausprojekt mit vielen motivierten Leuten ne "Opiumhöhle". Klar, sind alles freie Menschen, die selbst entscheiden können was sie tun und was nicht. Aber die individuelle Freiheit hat manchmal gravierende Auswirkungen auf das Kollektiv.

Das ist die Realität an der Mensch sich orientieren muss, jetzt nur noch schnell einen Weg finden der diese Welt mit der Utopie verbindet, und loslegen ;-)

Video

Die Realität der "Drogenbekämpfung" in den USA

 

http://www.youtube.com/watch?v=k2vUvKNRYA4&list=PL6E5F8617A40FF575&index=41

Kollektiv Roter Sternenfunke -  Partykollektiv aus Mannheim

 

http://rotersternenfunke.noblogs.org

 

http://www.facebook.com/kollektivrotersternenfunke

"Über die Definition von “Drogen” streitet sich auch die Wissenschaft. Wir definieren in unserem Text als “Droge” jede stoffliche Substanz, die das Bewusstsein verändert."

 

Danke für den Text, aber solche Definition ist diesem Diskurs leider nicht angemessen. Eurer Definition nach wäre eine Pizza für einen hungrigen Menschen eine Droge, denn nach dem Komsum wird dieser Mensch ein anderes Bewusstsein haben. Oder diese Energieriegel für Sportler_innen. Also ohne eine Aussage über die biochemische Potenz oder das Abhängigkeitspotential von Stoffen werdet ihr nicht den Begriff "Drogen" definieren können. Macht es euch bei allem guten Anspruch des Textes nicht zu einfach. Denn nach eurer Definition ist alles eine Droge was ich dafür halte.

„Wir definieren in unserem Text als “Droge” jede stoffliche Substanz, die das Bewusstsein verändert. … Aspirin.”

 

Der Absatz allein ist ja schon Schmand. Aspirin hat auf das Bewusstsein keinen Einfluss, bestenfalls indirekt (durch Linderung von Schmerz) auf die Gemütslage. Wenn aber jede indirekte Wirkung, die also nicht auf der gezielten Freisetzung von „spaßigen” Neurotransmittern oder direkter Interaktion der „Droge” an entsprechenden Rezeptoren beruht, zur Definition von (psychoaktiven) Drogen, die man im Rahmen von Parties antrifft, dient, kommt man schnell vom hundertsten ins tausendste. Das ist sinnlos.

Aspirin wird durchaus auch als Aufputschmittel empfohlen. Die Wirkung ist umstritten und es wirkt nicht bei allen so, aber es kann durchaus auch als Aufputschmittel wirken. Ich schätze mal, dass die Nennung von Aspirin darauf abzielt.

Hab jetzt grad keine Quellen, aber durchsuch einfach mal das Internet danach. Da werde sich bestimmt interessante Sachen zu finden lassen.

Wenn ich mir aber anschaue, dass Leute, die sich einen Wanderrucksack und einen Druckkochtopf im Netz bestellen, Besuch vom Geheimdienst bekommen, dann sollte man nach Drogenrezepten besser vom Inernetcafe aus suchen ;-) Andererseits haben wir hier ja auch gelernt, dass das Drogenkonsumieren Herrschaftsstrategie ist. Also sehen die das vielleicht auch ganz gerne.

"Konkret bedeutet das, wir mischen uns ein, wenn betrunkene Sexisten Frauen anbaggern, wenn zugekokste Machos Streit suchen oder wenn jemand dicht ins Auto steigen will. Solange jedoch ein Mensch keinem anderen Schaden zufügt, sehen wir keinen Anlass, ihn zu bevormunden und ihm irgendwelche Dinge zu verbieten."

 

"Erst die Legalisierung von Drogen und die Akzeptanz des freiwilligen Konsums ermöglicht es Präventions- und Hilfsangeboten, gezielt bei den Menschen anzukommen. Bewusstes Handeln ist die beste Voraussetzung, Abhängigkeiten zu vermeiden. Selbstbestimmung muss dabei stets als Ziel formuliert werden."

 

"Weiter werden wir uns bei drogenbedingten (und nüchternen) Verhaltensweisen einmischen, wo Gäste belästigt, diskriminiert oder angegriffen werden. Leider mussten wir schon häufig die Erfahrung machen, dass meist betrunkene Männer übergriffig wurden, Frauen sexistisch anbaggerten und sich aggressiv verhielten."

 

Und vor allem:

"An dieser Stelle wollen wir anmerken, dass Drogen – welcher Art auch immer – alleine noch keinen schlechten Menschen machen. Verhaltensweisen sind immer Ergebnis sozialer Umstände und persönlicher Entscheidungen. Drogen können unterdrückte Verhaltensweisen jedoch auslösen oder verstärken. Ein Sexist wurde nicht erst durch die acht Bier zum Sexisten. Da muss schon einiges davor schief gelaufen sein. Trotzdem kann es sein, dass die Person nüchtern die Klappe hält und erst im betrunkenen Zustand frauenfeindliche Sprüche klopft. Alkoholverbot wird das Problem nicht lösen, kann aber kurzfristig helfen, die Symptome zu bekämpfen und zum Schutz der Anwesenden beizutragen. In der Regel bitten wir solche Leute zu gehen, denn sexistische Verhaltensweisen haben auf unseren Partys nichts zu suchen."

 

Ihr macht es euch zu einfach, wenn ihr die Probleme auf den Drogenkonsum reduziert. Es wir dnicht ohne Grund immer wieder vom "Drogenmissbrauch" geredet. Die Ursachen dafür, dass Leute abstürzen, sich von etwas Abhängig machen oder sich auf Drogen scheiße verhalten liegen nicht in der Droge, sondern in der betreffenden Person selbst. So lange diese Probleme nicht angegangen werden hilft kein Drogenverbot der Welt irgendwas.

Übrigens gibt es auch im Internationalen Kontext und gerade bezüglich der Drogenkriege in Lateinamerika die Forderung der Legalisierung von Drogen. Hier würde die Unterwerfung des Drogenmarktes unter die Kontrolle des Gewaltmonopolisten relativ gesehen eine Fortschritt gegenüber der gewaltsamen Austragung der Konkurrenz zwischen den verschiedenen "Drogen-Kapitalisten" bedeuten.

So lange es soziale Ungleichheit und die daraus resultierenden Probleme gibt, werden Menschen versuchen sich die Welt mit Drogen für eine gewisse Zeit schöner zu machen. Dafür kann ich niemanden verurteilen, so bescheuert ich das auch finden mag. Die Lösung aus einer fortschrittlichen Perspektive kann aber nciht das Verbot von Drogen sondern nur die Lösung der zugrundeliegenden Probleme sein.

Der hier vertretene Ansatz versucht explizit den selbstverantwortlichen und bewussten Konsum zu fördern. Deshalb werden ja auch Informationen zum sicheren und verantwortungsvollen Umgang mit Drogen bereitgestellt. Dazu gehört meiner Meinung nach nicht nur "Safer Use" (also z.B. das BEreitstellen von sauberen Röhrchen u.Ä.) sondern vor allem auch Informationen dazu, wie man verantwirtungsvoll und selbstbestimmt Drogen konsumieren kann und welche (sozialen, psychologischen etc. aber auch rechtlichen) Gefahren dabei bestehen.

Wenn mir jemand deswegen "eins vor den Latz geben" will, kann die Person damit rechnen selbst eins vor den Latz zu bekommen.

Zur Ergänzung sollte man vielleicht noch sagen, dass die "Ursachen dafür, dass Leute abstürzen, sich von etwas Abhängig machen oder sich auf Drogen scheiße verhalten [nicht nur] in der betreffenden Person selbst" liegen. Bei solchem Verhalten müssen natürlich auch die nicht-individuellen Bedingungen aka Strukturen betrachtet werden. Sonst wird das ganze doch sehr individualisierend. Denke aber nicht, dass du das meintest.

 

Und auch da gilt: "So lange diese Probleme nicht angegangen werden hilft kein Frogenverbot der Welt irgendwas."

 

Psychoanalyse und Revolution!

Das Partykollektiv Roter Sternenfunke schreibt:

Solange jedoch ein Mensch keinem anderen Schaden zufügt, sehen wir keinen Anlass, ihn zu bevormunden und ihm irgendwelche Dinge zu verbieten.

 

Dem Statement nach zu schließen gilt dieser Satz für alle Arten von Drogen. Dazu nur ein Beispiel: Dass eine Person Kokain konsumiert und dabei »keinem anderen Schaden zufügt«, ist schlicht unmöglich. Ich nenne nur drei Stichworte: Mexiko – Drogenkrieg – Zapatistas.

 

Die Produktion von Kokain geht mit so viel Leid von so vielen Menschen einher, dass es – vorsichtig gesagt – etwas ignorant ist, zu glauben, Kokain könnte konsumiert werden, ohne anderen Menschen zu schaden. Vielleicht würde es helfen, einmal über den eigenen (europäisch-weißen ?) Tellerrand hinauszuschauen!?