Wie sich ein Artikel verändert. erste Version von 19:17, zweite von 19:52, dritte von 20:49, vierte von 22 Uhr, fünfte vom 13.07. 9 Uhr sowie die sechste Version aus der gedruckten Ausgabe vom 13.07.
Die Antifa Freiburg hat am Samstag eine Demonstration durch die Innenstadt veranstaltet. Der Protestzug richtete sich gegen den Kapitalismus und den G8-Gipfel im italienischen L'Aquila.
Die unangemeldete Demonstration der Antifa Freiburg zog vom Schwabentor Richtung Innenstadt. Trotz angekündigten "Kontrollverlusts" blieb die Lage ruhig, es kam lediglich zu einem kleinen Zwischenfall.
Die Demonstration, an der sich rund 250 Menschen beteiligten, trug den Titel "Kapitalismus überwinden, die falsche Freiheit auf der Strecke lassen". Sie setzte sich am Samstag gegen 17:30 Uhr am Schwabentor in Gang, verlief nach einer Kundgebung am Bertoldsbrunnen weiter in Richtung Basler Straße. Unter den mehrheitlich schwarz gekleideten Demonstranten befanden sich auch einige Vermummte.
"Kontrollverlust" blieb aus
Über das Internet hatte die Antifa zuvor zum "Kontrollverlust" aufgerufen. Der Plan der Autonomen: Mit vielen kleinen Aktionen in der Innenstadt Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich am Ende zu einer unangemeldeten Demonstration zusammen finden. Auch eine Wasserbomben-Schlacht am Augustiner-Platz war angekündigt. Der Platz blieb jedoch von 17 Uhr an größtenteils leer.
"Da haben sich zehn Leute mit Wasser bespritzt, das war kein Fall für uns", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid, der gleichzeitig das Vorgehen der Autonomen kritisierte: "Es ist zur schlechten Tradition geworden, dass Demonstrationen in Freiburg nicht mehr angemeldet werden." Dem setzte Jonas Spanier, Mitorganisator der Demonstration, entgegen: "Wir haben die Demonstration bewusst nicht angemeldet, weil wir in der Vergangenheit Repressalien der Polizei gegen die Verantwortlichen der Demonstration erfahren haben."
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als der Zug am Bertoldsbrunnen Station machte. Die Polizei entdeckte an der Spitze des Zuges Demonstranten mit Schlagstöcken. "Es waren rund sechs Personen", sagte Polizeisprecher Schmid. "Wir haben sie aufgefordert, die Schlagwaffen herauszugeben." Nachdem die Demonstranten die Stöcke beiseite geschafft hatten, setzte sich der Zug Richtung B31 und Johanneskirche fort.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry Hochuli sagte, die Kooperation mit den Demonstranten habe sehr gut geklappt. Ziel der Demonstration ist nach Polizei-Angaben der Stadtteil "Im Grün", wo der Zug aufgelöst werden soll.
Auswirkungen hatte die Demonstration auf den Stadtbahn-Verkehr, der rund eine Stunde nicht über den Bertoldsbrunnen verlaufen konnte. Die gleichzeitig stattfindende Freiburger Laufnacht blieb unberührt.
Die Demonstration der Antifa Freiburg in der Innenstadt ist offenbar außer Kontrolle geraten. Rund 200 Randalierer sollen nach Polizeiangaben für massiven Schaden gesorgt haben.
Der Protestzug habe sich an der Wilhelmstraße / Adlerstraße aufgelöst
und rund 200 Demonstranten seien plötzlich in Richtung Werthmannstraße
gestürmt. Die Randalierer entfernten Absperrgitter für die Freiburger
Laufnacht und zerstörten mehrere Schaufenster. Die Polizei vermutet,
dass Schlagstöcke und Steine hierfür benutzt worden sind. Wie
Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid gegenüber der Badischen Zeitung
mitteilte, sei ein massiver Schaden entstanden, der nach ersten
Schätzungen im vierstelligen Bereich liegt.
Noch zuvor verlief die Demonstration friedlich und die Polizei
vermerkte lediglich einen kleinen Zwischenfall, sprach insgesamt von
einer sehr guten Kooperation. Nachdem sich die Demonstration wie
geplant im Stadtteil "Im Grün" ihrer Auflösung näherte, geriert der
Protest offenbar doch noch außer Kontrolle.
Die Antifa Freiburg hatte die unangemeldete Demonstration gegen den
Kapitalismus und den G8-Gipfel im italienischen L'Aquila veranstaltet.
Sie zog vom Schwabentor Richtung Innenstadt. Trotz angekündigten
"Kontrollverlusts" blieb die Lage zunächst ruhig, es kam lediglich zu
einem kleinen Zwischenfall.
Die Demonstration, an der sich rund 250 Menschen beteiligten, trug den
Titel "Kapitalismus überwinden, die falsche Freiheit auf der Strecke
lassen". Sie setzte sich am Samstag gegen 17:30 Uhr am Schwabentor in
Gang, verlief nach einer Kundgebung am Bertoldsbrunnen weiter in
Richtung Basler Straße. Unter den mehrheitlich schwarz gekleideten
Demonstranten befanden sich auch einige Vermummte.
Über das Internet hatte die Antifa zuvor zum "Kontrollverlust"
aufgerufen. Der Plan der Autonomen: Mit vielen kleinen Aktionen in der
Innenstadt Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich am Ende zu einer
unangemeldeten Demonstration zusammen finden. Auch eine
Wasserbomben-Schlacht am Augustiner-Platz war angekündigt. Der Platz
blieb jedoch von 17 Uhr an größtenteils leer.
"Da haben sich zehn Leute mit Wasser bespritzt, das war kein Fall für
uns", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid, der gleichzeitig das
Vorgehen der Autonomen kritisierte: "Es ist zur schlechten Tradition
geworden, dass Demonstrationen in Freiburg nicht mehr angemeldet
werden." Dem setzte Jonas Spanier, Mitorganisator der Demonstration,
entgegen: "Wir haben die Demonstration bewusst nicht angemeldet, weil
wir in der Vergangenheit Repressalien der Polizei gegen die
Verantwortlichen der Demonstration erfahren haben."
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als der Zug am Bertoldsbrunnen
Station machte. Die Polizei entdeckte an der Spitze des Zuges
Demonstranten mit Schlagstöcken. "Es waren rund sechs Personen", sagte
Polizeisprecher Schmid. "Wir haben sie aufgefordert, die Schlagwaffen
herauszugeben." Nachdem die Demonstranten die Stöcke beiseite geschafft
hatten, setzte sich der Zug Richtung B31 und Johanneskirche fort.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per
Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in
Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry
Hochuli sagte während des laufenden Protestzuges, dass die Kooperation
mit den Demonstranten sehr gut geklappt habe. Diese Aussage wird
Hochuli nach den jüngsten Ereignissen wohl revidieren.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per
Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in
Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry
Hochuli sagte, die Kooperation mit den Demonstranten habe sehr gut
geklappt. Ziel der Demonstration ist nach Polizei-Angaben der Stadtteil
"Im Grün", wo der Zug aufgelöst werden soll.
Auswirkungen hatte die Demonstration auf den Stadtbahn-Verkehr, der
rund eine Stunde nicht über den Bertoldsbrunnen verlaufen konnte. Die
gleichzeitig stattfindende Freiburger Laufnacht blieb unberührt.
Polizei-Hubschrauber über Freiburg, Randale in der Innenstadt: Die Demonstration der Antifa Freiburg war am Abend außer Kontrolle geraten. Mittlerweile hat sich die Szenerie wieder beruhigt.
Nach einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration hatte sich
der Protestzug nach Polizeiangaben sich an der Wilhelmstraße /
Adlerstraße aufgelöst und rund 200 Demonstranten waren plötzlich in
Richtung Werthmannstraße gestürmt. Die Randalierer entfernten
Absperrgitter für die Freiburger Laufnacht und zerstörten mehrere
Schaufenster. Die Polizei geht davon aus, dass Schlagstöcke und Steine
hierfür benutzt worden sind. Wie Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid
gegenüber der Badischen Zeitung mitteilte, sei ein massiver Schaden
entstanden, der nach ersten Schätzungen im vierstelligen Bereich liegt.
Noch zuvor verlief die Demonstration friedlich und die Polizei
vermerkte lediglich einen kleinen Zwischenfall, sprach insgesamt von
einer sehr guten Kooperation. Nachdem sich die Demonstration wie
geplant im Stadtteil "Im Grün" ihrer Auflösung näherte, geriet der
Protest doch noch außer Kontrolle.
Die Antifa Freiburg hatte die unangemeldete Demonstration gegen den
Kapitalismus und den G8-Gipfel im italienischen L'Aquila veranstaltet.
Sie zog vom Schwabentor Richtung Innenstadt. Trotz angekündigten
"Kontrollverlusts" blieb die Lage zunächst ruhig. Die Demonstration, an
der sich rund 250 Menschen beteiligten, trug den Titel "Kapitalismus
überwinden, die falsche Freiheit auf der Strecke lassen". Sie setzte
sich gegen 17:30 Uhr am Schwabentor in Gang, verlief nach einer
Kundgebung am Bertoldsbrunnen weiter in Richtung Basler Straße. Unter
den mehrheitlich schwarz gekleideten Demonstranten befanden sich auch
einige Vermummte.
Über das Internet hatte die Antifa zuvor zum "Kontrollverlust"
aufgerufen. Der Plan der Autonomen: Mit vielen kleinen Aktionen in der
Innenstadt Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich am Ende zu einer
unangemeldeten Demonstration zusammen finden. Auch eine
Wasserbomben-Schlacht am Augustiner-Platz war angekündigt. Der Platz
blieb jedoch von 17 Uhr an größtenteils leer.
"Da haben sich zehn Leute mit Wasser bespritzt, das war kein Fall für
uns", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid, der gleichzeitig das
Vorgehen der Autonomen kritisierte: "Es ist zur schlechten Tradition
geworden, dass Demonstrationen in Freiburg nicht mehr angemeldet
werden." Dem setzte Jonas Spanier, Mitorganisator der Demonstration,
entgegen: "Wir haben die Demonstration bewusst nicht angemeldet, weil
wir in der Vergangenheit Repressalien der Polizei gegen die
Verantwortlichen der Demonstration erfahren haben."
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als der Zug am Bertoldsbrunnen
Station machte. Die Polizei entdeckte an der Spitze des Zuges
Demonstranten mit Schlagstöcken. "Es waren rund sechs Personen", sagte
Polizeisprecher Schmid. "Wir haben sie aufgefordert, die Schlagwaffen
herauszugeben." Nachdem die Demonstranten die Stöcke beiseite geschafft
hatten, setzte sich der Zug Richtung B31 und Johanneskirche fort.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per
Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in
Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry
Hochuli sagte während des laufenden Protestzuges, dass die Kooperation
mit den Demonstranten sehr gut geklappt habe. Diese Aussage wird
Hochuli nach den jüngsten Ereignissen wohl revidieren.
4. Version von 22 Uhr
Polizeihubschrauber über Freiburg, Randale in der Innenstadt: Die Demonstration der Antifa Freiburg ist am Abend kurzzeitig außer Kontrolle geraten. Mittlerweile hat sich die Szenerie jedoch wieder beruhigt.
Nach einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration hatte sich der Protestzug wie geplant im Stadtteil "Im Grün" seiner Auflösung genähert. Nach Polizeiangaben hatte sich die Demonstration schließlich an der Wilhelmstraße / Adlerstraße aufgelöst, ehe ein Teil der Demonstranten plötzlich in Richtung Werthmannstraße stürmte. Die Schätzungen von Augenzeugen über die Anzahl der Demonstranten gehen dabei weit auseinander, von 50 bis zu 200 war die Rede. Nach Angaben von Augenzeugen seien die schwarz gekleideten Demonstranten teilweise mit Steinen in der Hand bewaffnet gewesen.
Bei ihrem Zug in Richtung Rotteckring hätten sie, so Augenzeugen, die Absperrung für die Freiburger Laufnacht überschritten, seien jedoch von der Polizei aufgehalten und auf die Bertoldstraße in Richtung Hauptbahnhof abgedrängt worden. Im Bereich zwischen Stadttheater und Stadtbahnbrücke kam es schließlich zur Randale.
Am Regierungspräsidium wurde eine Frontscheibe zerstört und das Polizeischild beschädigt. Bei einer Bank wurde eine Scheibe eingeschlagen, in einem Lokal wurden nicht nur Sonnenschirme zerstört, sondern auch Steinplatten beschädigt. Ein Ladenbesitzer äußerte gegenüber der Badischen Zeitung, dass die Randale etwa fünf Minuten gedauert habe. Dabei hätten die Randalierer auch dort Zerstörungen angerichtet, wo sich noch Gäste befunden hätten.
Die Polizei vergrößerte ihr Aufgebot nach den Ereignissen in der Bertoldstraße, über der Innenstadt kreiste ein Polizeihubschrauber. An der Ecke Belfortstraße / Wilhelmstraße standen sich beide Seiten gegenüber, inzwischen jedoch wieder friedlich. Zu Auseinandersetzungen ist es nicht gekommen. Die Polizeikräfte, mit Einsatzanzügen ausgestattet, beobachteten die verbliebenen Demonstranten. Der Bereich war für den Verkehr abgesperrt worden.
Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid teilte gegenüber der Badischen Zeitung mit, dass nach ersten Schätzungen ein Schaden im vierstelligen Bereich verursacht worden ist. Zuvor war die Demonstration friedlich verlaufen und die Polizei vermerkte lediglich einen kleinen Zwischenfall, sprach insgesamt sogar von einer sehr guten Kooperation.
Die Antifa Freiburg hatte die unangemeldete Demonstration gegen den Kapitalismus und den G8-Gipfel im italienischen L'Aquila veranstaltet. Sie zog vom Schwabentor Richtung Innenstadt. Trotz angekündigten "Kontrollverlusts" blieb die Lage zunächst ruhig. Die Demonstration, an der sich rund 250 Menschen beteiligten, trug den Titel "Kapitalismus überwinden, die falsche Freiheit auf der Strecke lassen". Sie setzte sich gegen 17:30 Uhr am Schwabentor in Gang, verlief nach einer Kundgebung am Bertoldsbrunnen weiter in Richtung Basler Straße. Unter den mehrheitlich schwarz gekleideten Demonstranten befanden sich auch einige Vermummte.
Über das Internet hatte die Antifa zuvor zum "Kontrollverlust" aufgerufen. Der Plan der Autonomen: Mit vielen kleinen Aktionen in der Innenstadt Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich am Ende zu einer unangemeldeten Demonstration zusammen finden. Auch eine Wasserbomben-Schlacht am Augustiner-Platz war angekündigt. Der Platz blieb jedoch von 17 Uhr an größtenteils leer.
"Da haben sich zehn Leute mit Wasser bespritzt, das war kein Fall für uns", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid, der gleichzeitig das Vorgehen der Autonomen kritisierte: "Es ist zur schlechten Tradition geworden, dass Demonstrationen in Freiburg nicht mehr angemeldet werden." Dem setzte Jonas Spanier, Mitorganisator der Demonstration, entgegen: "Wir haben die Demonstration bewusst nicht angemeldet, weil wir in der Vergangenheit Repressalien der Polizei gegen die Verantwortlichen der Demonstration erfahren haben."
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als der Zug am Bertoldsbrunnen Station machte. Die Polizei entdeckte an der Spitze des Zuges Demonstranten mit Schlagstöcken. "Es waren rund sechs Personen", sagte Polizeisprecher Schmid. "Wir haben sie aufgefordert, die Schlagwaffen herauszugeben." Nachdem die Demonstranten die Stöcke beiseite geschafft hatten, setzte sich der Zug Richtung B31 und Johanneskirche fort.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry Hochuli sagte während des laufenden Protestzuges, dass die Kooperation mit den Demonstranten sehr gut geklappt habe. Diese Aussage wird Hochuli nach den jüngsten Ereignissen wohl revidieren.
5. Version vom 13.7., 9 Uhr
Demonstranten richten Schäden in Freiburg an
Polizeihubschrauber über Freiburg, Randale in der Innenstadt: Die Demonstration der Antifa Freiburg ist am Samstagabend kurzzeitig außer Kontrolle geraten. Randalierer hatten in der Bertoldstraße mehrere Sachbeschädigungen angerichtet.
Nach einem weitgehend friedlichen Verlauf der Demonstration hatte sich der Protestzug wie geplant im Stadtteil "Im Grün" seiner Auflösung genähert. Im Bereich der Wilhelmstraße / Belfortstraße erklärte ein Sprecher des Protestzuges die Demonstration per Lautsprecherdurchsage schließlich für beendet. Daraufhin rannte eine größere Personengruppe in Richtung Werthmannstraße und dort zum Stadttheater weiter.
Die Schätzungen von Augenzeugen über die Anzahl der Demonstranten gehen dabei weit auseinander, von 50 bis zu 200 war die Rede. Nach Angaben von Augenzeugen seien die schwarz gekleideten Randalierer teilweise mit Steinen in der Hand bewaffnet gewesen.
Bei ihrem Zug in Richtung Rotteckring hätten sie, so Augenzeugen, die Absperrung für die Freiburger Laufnacht überschritten, seien jedoch von der Polizei aufgehalten und auf die Bertoldstraße in Richtung Hauptbahnhof abgedrängt worden. Im Bereich zwischen Stadttheater und Stadtbahnbrücke kam es schließlich zur Randale.
Am Regierungspräsidium wurde eine Frontscheibe zerstört und das Polizeischild beschädigt. Bei einer Bank wurde eine Scheibe eingeschlagen, in einem Lokal wurden nicht nur Sonnenschirme zerstört, sondern auch Steinplatten beschädigt. In der Wilhelmstraße war zudem die Schaufensterscheibe eines Autohauses eingeworfen worden.
Ein Ladenbesitzer äußerte gegenüber der Badischen Zeitung, dass die Randale etwa fünf Minuten gedauert habe. Dabei hätten die Randalierer auch dort Zerstörungen angerichtet, wo sich noch Gäste befunden hätten.
Die linke Szene interpretiert die Geschehnisse etwas anders. In einer Presseerklärung schreiben die Organisatoren zu den Zwischenfällen: "Im Anschluss [an die Demo] gab es verschiedene direkte Aktionen von einigen KapitalismusgegnerInnen. Dabei wurden gezielt Einrichtungen, die für die herrschenden Verhältnisse stehen, symbolisch angegriffen."
Die Polizei vergrößerte ihr Aufgebot nach den Ereignissen in der Bertoldstraße, über der Innenstadt kreiste mehrere Minuten lang ein Polizeihubschrauber. Wie Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid der Badischen Zeitung auf Nachfrage mitteilte, war die Lage am späten Abend wieder ruhig. Allerdings sei eine starke Polizeipräsenz noch weiterhin notwendig gewesen, auch wenn man die Situation unter Kontrolle bringen konnte.
Nach ersten vorsichtigen Schätzungen, so Schmid, sei durch die Randale ein Schaden im vierstelligen Bereich verursacht worden. Bei den Ausschreitungen wurde niemand verletzt. Die Polizei nahm zur Identitätsfeststellung kurzfristig zwei Jugendliche fest. Dem einen wird ein versammlungsrechtlicher Verstoß (Vermummungsverbot), dem anderen ein Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen.
Zuvor war die Demonstration friedlich verlaufen und die Polizei vermerkte lediglich einen kleinen Zwischenfall, sprach insgesamt sogar von einer sehr guten Kooperation.
Die Antifa Freiburg hatte die unangemeldete Demonstration gegen den Kapitalismus und den G8-Gipfel im italienischen L'Aquila veranstaltet. Sie zog vom Schwabentor Richtung Innenstadt. Trotz angekündigten "Kontrollverlusts" blieb die Lage zunächst ruhig. Die Demonstration, an der sich rund 250 Menschen beteiligten, trug den Titel "Kapitalismus überwinden, die falsche Freiheit auf der Strecke lassen". Sie setzte sich gegen 17:30 Uhr am Schwabentor in Gang, verlief nach einer Kundgebung am Bertoldsbrunnen weiter in Richtung Basler Straße. Das "Demonstrationsbündnis Kontrollverlust" gibt die Gesamtzahl der Teilnehmer mit 600 bis 700 an. Etwa die Hälfte sei vermummt gewesen – "aus Schutz vor Nazis".
WASSERBOMBENSCHLACHT FIEL IN WASSER
Über das Internet hatte die Antifa zuvor zum "Kontrollverlust" aufgerufen. Der Plan der Autonomen: Mit vielen kleinen Aktionen in der Innenstadt Aufmerksamkeit auf sich ziehen und sich am Ende zu einer unangemeldeten Demonstration zusammen finden. Auch eine Wasserbomben-Schlacht am Augustiner-Platz war angekündigt. Der Platz blieb jedoch von 17 Uhr an größtenteils leer.
"Da haben sich zehn Leute mit Wasser bespritzt, das war kein Fall für uns", sagte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid, der gleichzeitig das Vorgehen der Autonomen kritisierte: "Es ist zur schlechten Tradition geworden, dass Demonstrationen in Freiburg nicht mehr angemeldet werden." Dem setzte Jonas Spanier, Mitorganisator der Demonstration, entgegen: "Wir haben die Demonstration bewusst nicht angemeldet, weil wir in der Vergangenheit Repressalien der Polizei gegen die Verantwortlichen der Demonstration erfahren haben."
Ein kleiner Zwischenfall ereignete sich, als der Zug am Bertoldsbrunnen Station machte. Die Polizei entdeckte an der Spitze des Zuges Demonstranten mit Schlagstöcken. "Es waren rund sechs Personen", sagte Polizeisprecher Schmid. "Wir haben sie aufgefordert, die Schlagwaffen herauszugeben." Nachdem die Demonstranten die Stöcke beiseite geschafft hatten, setzte sich der Zug Richtung B31 und Johanneskirche fort.
Die Polizei verzichtete auf ein Spalier, was die Demonstranten per Lautsprecher begrüßten. "Das ist das erste Mal seit Jahren, dass wir in Freiburg ohne Spalier laufen können." Polizei-Einsatzleiter Harry Hochuli sagte während des laufenden Protestzuges, dass die Kooperation mit den Demonstranten sehr gut geklappt habe. Diese Aussage wird Hochuli nach den jüngsten Ereignissen wohl revidieren. (ergänzt: 13.7., 9 Uhr)
6. Version aus der gedruckten Ausgabe vom 13.07.
Kein gutes Ende für die Kooperation
Zunächst verlief die Antikapitalismus-Demo am Samstag friedlich und in Absprache mit der Polizei — am Ende aber gab’s Randale
Von unserer Redakteurin Julia Littmann
Obschon die "Antikapitalismus-Demonstration" am Samstagnachmittag in der Innenstadt nicht angemeldet war, hatte sich die Polizeiführung entschieden, vor Ort Kooperation mit den Demonstranten zu signalisieren. Zweieinhalb Stunden lang ging das Konzept auf. Mit der Auflösung der Demonstration gegen halb acht im Sedanquartier spalteten sich jedoch etwa 200 Randalierer vom Zug ab und sorgten für Sachschäden — und ein Kippen der kooperativen Stimmung.
Zunächst hatte das Kooperationsmodell Erfolg: Eine Verhandlungspartnerin hatte sich Einsatzleiter Harry Hochuli zur Verfügung gestellt, Schritt für Schritt wurde besprochen, wie sich der Zug von knapp 700 Demonstranten durch die Innenstadt bewegen würde.
Quasi als Nachklapp zum G8-Gipfel in Italien war die Demonstration gedacht, die in Freiburg kritische Positionen nicht nur in Sachen Kapitalismus, sondern auch zudem kundtun sollte, was er an schädigenden Auswirkungen zeige. Transparente und Redebeiträge benannten vorzugsweise Kritik an der "neoliberalen Umstrukturierung von Schulen und Hochschulen" , aber auch Bankster-Gebaren und Kriegstreiberei, die Beschädigung des Klimas und die Verschwendung von Rohstoffen wurden angeprangert. Zur Demo tönte Musik aus einem Lautsprecherwagen, eine Sambagruppe gab noch schnellere Rhythmen vor. Zwei ausführliche Stopps unterbrachen die Bewegung des Zuges: ein Halt am Bertoldsbrunnen und einer in der Kaiser-Joseph-Straße. Jedesmal wurde weiterverhandelt, dann weitergezogen. Über die Dreisam, an der Johanneskirche vorbei ging’s in einem großen Bogen auf die Schnewlinstraße in Richtung Sedanquartier. Auf der Wilhelmstraße sollte die Demonstration zu Ende sein, die Polizeikräfte hatten sich fast vollständig zurückgezogen. Da setzte ein, was als "dezentrale Aktionen" angekündigt — und nicht mehr in den sorgfältig ausgehandelten Absprachen enthalten war: Knapp 200 Demonstrationsteilnehmer eilten im Laufschritt in Richtung Werderring, rissen an der Laufstrecke der Freiburger Laufnacht die Absperrgitter an der Spitzkehre am Rotteckring um, liefen dann jedoch weiter in Richtung Stadtbahnbrücke. Auf ihrem Weg beschädigten diese Demonstranten Schaufensterscheiben, ein Polizei-Hinweisschild, Autos. Die Polizei spricht von einem Schaden von mehreren tausend Euro — und zeigte sich empört und enttäuscht: Die Kooperation habe zu keinem guten Ende geführt, erklärte Polizei-Pressesprecher Karl-Heinz Schmid. Und so endete denn der bis dahin friedliche Verlauf mit einer Verstärkung der Polizeipräsenz an den neuralgischen Punkten der Stadt — an diesem Abend war das auch das Konzerthaus, wo der Uni-Sommerball stattfand — und über allem kreiste ein Polizeihubschrauber.
Verschiedene Redaktionen
Die gedruckte Ausgabe wird von einer anderen Redaktion erstellt, es handelt sich also nicht um die 6. Version des Textes.