[BaWü] Auf nach Karlsruhe: Den Nazis keinen Meter!

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Am Samstag, den 25. Mai 2013, wollen Neonazis durch Karlsruhe marschieren. Mit der geplanten Demonstration beziehen sich die Faschisten einerseits auf eine Reihe bekannter Holocaustleugner und andererseits auf einige Gesinnungskameraden aus der militanten Naziszene. Obwohl diese sich zurzeit in Haft befinden, stellen sie für die faschistische Bewegung weiterhin einen Bezugspunkt dar, sodass sie bundesweit auf den Aufmarsch am 25. Mai mobilisiert. In Karlsruhe wollen die Faschisten am Sitz des Bundesverfassungsgerichtes für deren Freilassung demonstrieren, sicherlich nicht ohne auch mit einem Auge auf den Prozess gegen den selbsternannten "NSU" in München zu schielen.

 

Es gilt dem rechten Treiben entschlossen entgegenzutreten, der Aufmarsch in Karlsruhe ist dabei nur eine wichtige Gelegenheit. Faschistische Umtriebe sind auch in Baden-Württemberg keine Seltenheit. Immer wieder kommt es zu Aufmärschen, Kundgebungen oder Übergriffen von Neonazis. So etwa der versuchte neunfache Mordversuch an Migranten im schwäbischen Winterbach 2011 oder die Kontakte der militanten Naziszene in Ludwigsburg zum "NSU". Die geringen Strafen für die Faschisten zeigen einmal mehr, dass wir uns im Kampf gegen Nazis nicht auf den bürgerlichen Staat und seine Institutionen verlassen dürfen.

Um die Angriffe von Rechts abzuwehren und ihren Auftritten etwas entgegenzusetzten, müssen wir überregionale Strukturen aufbauen, die sich langfristig und kollektiv organisieren. Nur so ist es möglich, sich gegen die immer militanter agierende Naziszene behaupten zu können. Diese Strukturen sind es, die auf der Straße eine erfolgreiche Praxis entwickeln müssen, an der möglichst viele Menschen partizipieren können und die sich nicht in der Wahl ihrer Mittel beschränkt. In Karlsruhe gilt es einen weiteren Schritt in diese Richtung zu gehen: Blockieren, verhindern und verunmöglichen wir Naziaufmärsche!

Am 25. Mai 2013 auf nach Karlsruhe - den Nazis keinen Meter!

Die Antifaschistische Aktion aufbauen!

 

Gemeinsame Anreise

Mannheim | 9.15 Uhr | HBF

Tübingen | 7.00 Uhr | HBF

Reutlingen | 7.30 Uhr | HBF

Stuttgart | 8.30 Uhr | HBF, Gleis 5

Heilbronn | 8.30 Uhr | HBF, Vorplatz

Villingen-Schwenningen | 7.30 Uhr | Villingen BHF

Achern | 9.00 Uhr | BHF

Bühl | 9.00 Uhr | BHF

Rastatt | 9.15 Uhr | BHF

Lörrach | organisierte Anreise über AFA Lörrach

Freiburg | 7.45 Uhr | HBF

 

Aktuelle Informationen

keinmeter.org | Twitter | Antifa-Bündnis Karlsruhe | Autonome Antifa Karlsruhe

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Die geringen Strafen für die Faschisten zeigen einmal mehr, dass wir uns im Kampf gegen Nazis nicht auf den bürgerlichen Staat und seine Institutionen verlassen dürfen.

 

Wären höhere Strafen etwa besser? Ich finde es ja eigentlich ganz nett: Ihr wollt ein Aufruf schreiben und den Staat dabei auch nicht verschonen, wo ihr ansetzt offenbart allerdings schon euren staatsaffirmativen Inhalt. Ihr werft dem  bürgerlichen Staat nicht etwa vor eine Herrschaft durchzusetzen die nicht gut für die Menschen ist (wäre ja auch komisch den Leute ihr wohlergehen aufherrschen zu müssen), auch nicht die Sortierung der Menschen in nützlich und unnütz werft ihr ihm vor, nein die geringen Strafen für Faschisten. Was habt ihr eigentlich an den Faschisten zu kritisieren? Das würde mich mal ernsthaft interessieren. Ihr begnügt euch damit die Tatsache das die da rumlaufen wollen zu skandalisieren. Kein Wort zu den Inhalten die, die da vertreten werden. Wenn ihr ernsthaft etwas gegen das tun wollt, was diese Faschisten da denken, dann kritisiert doch ihren Inhalt. Dann seid ihr aber auch ganz schnell bei einer Kritik der bürgerlichen Gesellschaft die sich nicht damit zufrieden geben kann höhere Strafen für Faschisten zu fordern sondern die Abschaffung dieser Verhältnisse.  Von der Linkspartei bis hin zu NPD wollen die doch alle den Erfolg Deutschlands in der internationalen Staatenkonkurrenz, was die Demokraten von den Faschisten trennt, ist die Überzeugung welche Mittel dazu notwendig sind. Die Faschisten wollen halt einen richtig starken Staat und stellt alle unter Illoyalitätsverdacht die nicht per Blut und Boden Definition zum eigenen Staatsvolk gehört.  Die Demokraten sind da schon ne Nummer anders, aber auch die wollen Deutschland voran bringen.

Am 25. Mai demonstrieren Nazis in Karlsruhe. Ich weiß nicht, was daran der Skandal ist. Ich weiß was die politisch wollen und lehne das ab, sowie so manch oder einige andere Formen der Politik, die – im Gegensatz zu den Nazis – nicht um eine alternative Form des Regierens kämpfen, sondern bereits an der Macht sind und in der Bildungspolitik vorab ihre Klassengesellschaft mit ihren inneren funktionalen Hierarchien vorwegnehmen; mit Standortpolitik unter anderem auch der billigen Verfügbarkeit der Arbeitsmannschaft Rechnung tragen; zur Bereinigung der in die Krise geratenen Staatsschulden der Gesellschaft eine Sparpolitik verordnen, die zu erkennen gibt, auf welche Interessen es hierzulande ankommt und an welcher Sorte Menschen zu sparen die ökonomische Vernunft vorgibt; bei alledem aber auch sich für die selbst miterschaffenen sozialen „Missstände“ verantwortlich zeigt und sich z.B. der Wohnproblematik annimmt und schaut, was man tun kann ohne gegen das Eigentum und die Macht der Grund- und Wohnungsbesitzern vorzugehen, und auch die Rente muss man regeln ohne zu vergessen, dass niedrige Löhne durchaus ein Standortfaktor sind, um Kapital zu attrahieren, das von fremder Arbeit genug leben kann und auch für den Staat noch was davon übrig bleibt; und das wovon der deutsche Lohnarbeiter vielleicht gerade noch so leben kann, reicht auf einem großen Rest des Globus nicht mal zum Überleben, weil niemand deren Arbeit will und eine Frontex, eine Bundespolizei und weitere Instanzen diese globale relative Überbevölkerung gewaltsam daran hindern in den reicheren Ländern zu versuchen zu Überleben: ein Abenteuer, bei welchem mehr draufgehen als sich eine Untergrundarmee vorstellen mag und auch die von USA, Deutschland und Frankreich geführten Kriege stellen alles andere gegenwärtig in Schatten. Bei alledem geht so ein Aufmarsch der Nazis irgendwie an meiner Lebensrealität vorbei, das meinte nicht zuletzt auch eine Gewerkschafterin zu mir, die sich materiell Sorgen um ihre Arbeit und ihre Zukunft macht.

 

Nicht dass es erfreulich wäre, dass da eine Mannschaft aufmarschiert, welche die Vorstellung verbreitet, erst ein richtig starker Staat würde zum Mittel aller in einem Volk eingesperrten Menschen werden: so stark wie Deutschland schon ist und wodurch es diese Stärke bezieht und weiter zu gewinnen versucht, mag das, was Nazis wollen, noch unangenehmer erscheinen. Es ist aber ein Unterschied, allgemein Nationalismus bekämpfen zu wollen und eine ganze Stadt in Alarmbereitschaft versetzen zu wollen, dass nun wieder die ganz Bösen angekrochen kommen. Ersteres will den Gehorsam aufbrechen, bei welchem sich alle einleuchten lassen, ihrer Pflicht nachzukommen und alles, was der Staat so macht, wäre ein Mittel für sie. Damit wären die sozialen Angriffe auf das materielle Leben zurückgewiesen und den Faschisten ihr Sumpf ausgetrocknet, weil sie an diese nationalistische Grundlage nur radikalisiert anknüpfen. Erhebt man es aber zur absoluten Wichtigkeit sich den Nazis entgegenstellen zu müssen, leistet man damit schon mal eine Ehrenrettung des ganz alltäglichen Wahnsinns. Und zweitens ist man auch da das Fußvolk einer widerlichen Gemeinschaftsveranstaltung, welche sich allen Ernstes zum Ziel setzt die Nazis an ihrem eigenen volksgemeinschaftlichen Maßstab zu blamieren, denn:

 

„Karlsruhe zeigt Flagge“! Der Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) und sein Gemeinderat haben nämlich eine Resolution gegen Rechts verabschiedet. „Die Stadt werde mit 8.000 Plakaten und 280 Großflaggen ausgestattet - allein 190 Riesenfahnen sollen bereits an Privatleute und Unternehmen in Karlsruhe abgegeben worden sein, so Mentrup.“ (ka-news.de) Zwar darf man zwischen großzügigen vier Sprüchen auf den Plakaten wählen, aber das einheitliche Bedürfnis ist klar: Wir Karlsruher sagen Nein zu den Nazis, und zwar jeder: ein stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzende der Porsche AG, ein Präsident der IHK Karlsruhe, eine Pfarrerin, der OB höchstpersönlich – die Wichtigsten werden natürlich einzeln mit Funktion und mit Namen genannt – und natürlich alle Bürger, also die, die nicht so eine mächtige und wichtige Position in dieser Gesellschaft haben. Zusammen sind wir Karlsruhe und zeigen den Nazis geschlossen, dass sie es mit einem Volk zu tun haben, dass sie nur schwer ihres, die von ihnen idealisierte Volksgemeinschaft nennen können: dieses gehorcht nicht ihnen, sondern der SPD oder an anderer Stelle auch der CDU. Damit wäre auf jeden Fall mal ein „Zeichen“ gesetzt und der Stadt Karlsruhe kann schon mal kein weiterer Schaden durch die Anwesenheit von Nazis zugefügt werden. Die Nazis sind nämlich hier die ausgegrenzte und blamierte Minderheit, die es mit einem zusammenhaltenden und aufgeklärten Volk zu tun haben.

 

Muss man sich als Antifaschist dabei eigentlich noch Sorgen machen?