Das "Weinheimer Desaster" war erst der Anfang.
Der NPD-Parteitag am 20. April 2015 – auch diesmal ist es wieder nur Zufall, dass er genau auf des Führers Geburtstag fällt – gibt Anlass zu nostalgischen Erinnerungen an den vermeintlich trostlosen Parteitag in Weinheim zwei Jahre zuvor. Im Vergleich zu dem verlassenen Kuhstall in der brandenburgischen Provinz, der diesmal die 170 Parteimitglieder - zugleich Delegierte - beherbergt, war das Wirtshaus „Zum schwarzen Ochsen“ fast noch komfortabel.
Der anschließende Niedergang des Wirtshauses spiegelte den Niedergang der NPD im Kleinen wieder. Kundschaft und Mitglieder liefen davon, zogen sich ins Privatleben zurück, suchten sich Arbeit oder widmeten sich ganz der organisierten Kriminalität, als die V-Mann-Honorare ausblieben.
Nach alledem hat an diesem traurigen 20. April nicht mal mehr die Antifa den Parteitag eines Pfeifkonzerts für würdig befunden. „Das gibt mir schwer zu denken, dass uns die Zecken jetzt schon so missachten“, sagt Odin Malzbauer, mit 21 Jahren der jüngste Delegierte. „Das ist echt kein gutes Zeichen, die waren doch sonst immer da“, betont seine Mutter Mandy (38), die als inoffizielle Quotenfrau für den Parteivorstand kandidiert.
Die Gründe für den Niedergang sind vielfältig. Wiederholte Handgreiflichkeiten zwischen Parteichef Holger Apfel und Ex-Parteichef Udo Voigt, die in mindestens einem Fall für beide in der Notaufnahme endeten, sind nur eines von vielen Ärgernissen, die nach dem Weinheimer Parteitag an der Basis für Ratlosigkeit sorgten. Bei der bisher schlimmsten Schlägerei zwischen den beiden Politikern bei einem Vorbereitungstreffen zum Pressefest der „Deutschen Stimme“ war auch NPD-Anwalt Carsten Schrank verletzt worden, als er den Streit schlichten wollte. Wer von beiden ihm letztendlich das Nasenbein brach, konnte er anschließend selbst nicht mehr rekonstruieren. Alle Drei hatten aus der Not heraus geplant, die Sache der Antifa in die Schuhe zu schieben, um Schaden von der Partei abzuwenden. Bei ihren Absprachen wurden sie allerdings von einer Krankenschwester belauscht, die mit der Story zum „stern“ ging. Seither hält sich hartnäckig das Gerücht, auch Voigts engster Parteifreund Uwe Meenen sei wenige Jahre zuvor gar nicht von der Antifa verprügelt worden. Doch wenn man sich auf eines verlassen kann, dann darauf, dass die NPD nach Kräften versucht, ihre internen Abrechungen nach außen hin zu vertuschen. Opfer und Täter tun dies mit der gleichen Hingabe für die braune Sache.
Eine weitere Bombe schlug am Neujahrstag 2014 ein: Durch polizeiliche Ermittlungen im Rocker-Milieu wurde bekannt, dass führende Mitglieder der NPD über gemeinsame Geschäftsfreunde von den „Hells Angels“ indirekt mit dem berüchtigten Abou-Chaker-Clan aus dem Libanon, wohnhaft in Berlin-Neukölln verbandelt sind. Bei einer einer geheimen Nahost-Konferenz mit Rommel Abou Chaker und dem NPD-Politiker Jürgen Gansel auf dem Podium hatten die Hells Angels den Saalschutz gestellt. In allen drei Milieus wurde anschließend gemunkelt, Gansel sei von Rommel Abou Chaker nicht nur wegen seines Vornamens fasziniert. Gerüchte über eine homoerotische Schwärmerei Gansels waren nicht abgerissen, bis dieser genervt von allen Ämtern zurücktrat und behauptete, immer streng nach Regie des Verfassungsschutzes gehandelt zu haben. Doch da war das Kind schon in den Brunnen gefallen. „Die dürften doch eigentlich alle gar nicht hier sein“, hatten mehrere NPD-Mitglieder mit Blick auf die Abou Chakers in ihren Austrittserklärungen betont.
Holger Apfel distanzierte sich umgehend von Gansel – ob nur im Namen der NPD oder auch im Namen des Verfassungsschutzes, ließ der Parteichef offen.
Allerdings musste Apfel persönlich seit dem Parteitag in Weinheim wiederholt peinliche Enthüllungen ertragen. Im Sommerloch 2014 plauderte seine Ex-Frau Jasmin gegenüber der „Bunten“ intime Details über Alkoholmissbrauch, Schweißfüße und Bordellbesuche des NPD-Vorsitzenden aus.
Doch an diesem 20. April im idyllischen Kuhstall ist sich Apfel trotzdem seiner Wiederwahl sicher – nicht zuletzt, weil sein Hauptkonkurrent Udo Voigt mit einem Bein im benachbarten Plumpsklo feststeckt und Uwe Meenen vergeblich versucht, ihn herauszuziehen, damit er doch noch seine Parteitagsrede halten kann. Als er es schließlich doch noch schafft, wird Voigts verschmutzte Hose kurzerhand gegen eine Deutschlandfahne getauscht, die er sich um die Hüfte schlingt. Als er den Raum betritt, versucht ihn Apfel zum Gespött zu machen: „Das ist ja wohl das genaue Gegenteil von seriöser Radikalität, wenn Männer Röcke tragen.“ - „Verpiss dich zu deinem V-Mann-Führer, Du Dorfdepp“, poltert Voigt und schleudert einen ranzigen Pferdeapfel in Richtung Rednerpult. Kurz darauf müssen die wenigen Pressevertreter den Saal verlassen.
Wenn´s wenigstens lustig wär...
...aber statt treffender Pointen nur unreifes Gewäsch unter der Gürtellinie, als ob es gegen NPD/VS keine sauberen Argumente und erheiternden Anekdoten gäbe. Mensch könnte meinen das haben irgendwelche AN´s dahingeschmiert um sich daran zu ergötzen für wie infantil sie diese Bewegung halten, jedenfalls scheint das immer noch wahrscheinlicher als dass Antifas so übel auf Michael-Friedman-Abwatschreflex hängengeblieben sind. Es empfiehlt sich beim Verfassen derartiger vaterländischer Stammtischbrüller und Schenkelklopfer daran zu denken dass hier gelegentlich auch internationalistische Beobachter lesen welche die Landessprache können, und vorher zu überlegen ob mensch sich selbst wirklich als derart von Eigenlob durchdrungen präsentieren möchte. Kein gutes Zeichen für indymedia dass solcher Daten-Kompost so lange in der Gerüchteküche liegenbleibt.
Schlechte Witze über Nazis können nur von Nazis kommen
Klar. Aber wer genau lobt sich da jetzt selber? Die mutmaßlichen Autonomen Nationalisten, die das geschrieben haben? Wo haben die denn ihren heldenhaften Auftritt in dem ach so vaterländischen Text?