Heute vor 94 Jahren wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht von den Kräften Reaktion ermordet. Diesen bedeutenden Vordenkern und auch allen anderen Gefallenen des Spartakusaufstandes gedachten heute eine kleine Gruppe in Jena.
Vor dem Hotel und Restaurant „Zur Noll“ wurde an die dort stattgefundene Osterkonferenz 1916 erinnert. Zu diesem illegalen Treffen der oppositionellen Arbeiterjugend, hielt Karl Liebknecht eine Rede. Von ihr ging das Signal gegen weiteren Krieg, für Internationalismus und Klassenkampf aus. Leider wird in Jena heute keineswegs an dieses wichtige antimilitaristisches Zusammentreffen erinnert-stattdessen wird mit dem „Vorzeigeunternehmen“ Carl-Zeiss geworben, welches durch seine Entwicklungen von Militärtechnik bekannt ist. Demnächst soll hier mit dem Unternehmen Astrium eine 100%ige Tochter des Rüstungskonzerns EADS angesiedelt werden1.
Anschließend zogen die Teilnehmer_innen an den Lutherplatz, wo sich ehemals das Karl Liebknecht Haus befand. Es diente der KPD und ihrer Jugendorganisation, sowie der Redaktion der Roten Fahne als Räumlichkeit. Heute steht an diesem Platz nur noch eine Erinnerungstafel. Ein Aktivist hielt hier eine Rede, die an das Werk von Karl und Rosa erinnerte und zeigte, dass ihr Wirken auch auf die heutigen politischen Prozesse anwendbar ist. Zum Abschluss ging es zum Ehrenmal am Heinrichsberg, wo sich heute ein Gedenkstein für die Opfer des Faschismus befindet. Hier wurde Innegehalten und Texte von Rosa und Karl verlesen. Dabei wurden Parallelen zum aktuellen Geschehen gezogen und u.a. der Militäreinsatz in Mali angesprochen. Außerdem wurde auch an die 3 in Paris getöteten kurdischen Freiheitskämpferinnen sowie Antifaschisten in Russland und überall gedacht.
Lang lebe Spartakus!
1 http://www.jenapolis.de/2012/11/kein-ruestungsunternehmen-im-gewerbegebi...
Im Stadtradt wurde, dem Verkauf des Areals bereits zugestimmt