2013 ist am 12., aber auch am 19. Januar, mit einem Naziaufmarsch in Magdeburg zu rechnen. Die neofaschistische "Initiative gegen das Vergessen" um den JN-Bundesvorsitzenden und Ordnungsdienstleiter der NPD Andy Knape, ruft an beiden Tagen zum "Gedenkmarsch" in Magdeburg auf. Der als "Gedenkmarsch" missbrauchte Anlass ist die Bombardierung der Stadt am 16.01.1945. Die erfolgreiche Organisation der Aufmärsche in Magdeburg begünstigt den Rückhalt des Magdeburger Faschisten Knape in der rechten Szene. An der "Initiative gegen das Vergessen" sind neben Knape u.a. Sascha Braumann (Blood and Honour-Aktivist), Andreas Biere (ehem. NPD) und Tino Steg (NPD) beteiligt.
Aktuelles
Nach
Polizeieinschätzungen wird es wahrscheinlich keine Großdemo der
rechten Szene um den 13. Februar in Dresden geben. Es wird zwar zu
einem Fackelmarsch am 13. Februar mobilisiert, von einem
Wochenendaufmarsch sehen die Nazis jedoch wahrscheinlich, wie schon
2012, ab. Stattdessen wird mutmaßlich zu einem „Großkampftag“
in Magdeburg aufgerufen. Es sei demnach in Magdeburg an beiden
Samstagen mit deutlich mehr als bisher 1000 Nazis zu rechnen. Wir
hingegen nehmen an, dass lediglich Knape als Anmelder des Aufmarsches
am 12.01.2013 über das Mobilisierungspotenzial verfügt, um mehr als
1000 Nazis auf die Straße zu bringen. Für den 12. Januar 2013 soll
Andy Knape die "Nordroute" angemeldet haben, für den 19.
Januar Sascha Braumann die "Südroute". Knape wird neben
Maik Müller (Aktionsbündnis gegen das Vergessen), Andreas Biere
(Initiative gegen das Vergessen) und Daniel Weigl (freier Aktivist)
als Redner für den 12.01.2013 angekündigt. Als Ordnungsdienstleiter
der NPD wird er aber höchstwahrscheinlich am 19.01.2013 auf dem
Landesparteitag der NPD in Sachsen verfügbar sein müssen. Für den
19.01.2013 gibt es noch keine weiteren Hinweise auf den Ablauf einer
mutmaßlichen Demonstration.
Hintergrund
und Kontext
Versuche,
die Aufmärsche in Magdeburg zu be- und verhindern, beschränken sich
auf eine nach ideologischer Vorgabe des Verfassungsschutzes als
"Extremisten" ausgegrenzte antifaschistische Szene.
Außerdem sichert der Staat mit dem Durchprügeln des
Nazi-Aufmarsches das Gemeinschaftsgefühl der Faschisten und ein
identiätstiftendes Erlebnis. Die aktuell beschämende Berühmtheit
Sachsen-Anhalts resultiert aus einem diskriminierenden und
rassistischen Gesetzesentwurf, dem Sicherheits- und Ordnungsgesetz
(SOG LSA) [<-Link: http://is.gd/polizeigesetz],
das Polizeibehörden zur "Gefahrenabwehr" mit
weitreichenden Befugnissen ausstatten soll. Es ist nicht davon
auszugehen, dass dieses Gesetz bereits im Januar 2013 in Kraft tritt.
Allerdings kann nicht ausgeschlossen werden, dass dennoch danach
verfahren wird.
In einem Bundesland, in dem aber selbst die
Datenerhebung zum Thema Fremdenfeindlichkeit zur Reproduktion von
Alltagsrassismus verkommt [<-Link:
http://magdeburg-nazifrei.com/?p=731],
fühlen sich Faschisten und Rassisten sicher. Das ist der politische
Kontext, in dem gewaltbereite Faschisten wüten und zu Hunderten zum
"Gedenken an die deutschen Opfer" durch die
Landeshauptstadt marschieren. Unsere (unvollständige) Chronik
rechter Aktivitäten 2012 [<-Link:
http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=41]
gibt Auskunft über die bisher in der Öffentlichkeit registrierten
Vorkommnisse.
Das linke Bündnis "Magdeburg Nazifrei"
hat sich am 31.05.2012 als spektrenübergreifender Zusammenschluss
aus Blockadewilligen gegründet und ruft dazu auf, bereits die
Auftaktkundgebungen zu blockieren. Für den 12.01.2013 wird als
Auftaktkundgebung der Hauptbahnhof Magdeburg angenommen. Mobilisiert
wird bundesweit, um den "Gedenkmarsch" nicht erst loslaufen
zu lassen, sondern die zugereisten Nazis ohne jeden Aufmarsch bereits
am Bahnhof zur Abreise zu zwingen. Die Faschisten werden demnach
durch frühzeitige Blockaden an der Anreise zur Auftaktkundgebung
gehindert.
Homepage: http://magdeburg-nazifrei.com
- Mobiclip: http://www.youtube.com/watch?v=N0ycMPLloJY
- An-/Abreise: http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=797
- Hashtag #mdnazifrei
Aufruf
in deutsch [Link:
http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=126]
Call-Out
in english [Link:
http://magdeburg-nazifrei.com/?page_id=126&lang=en]
Gegenaktivitäten
+++
Vorabenddemo am 11.01.2013 +++Blockaden am 12.01.2013 +++
Linksradikale Demo am 12.01.2013 +++ Meile der Demokratie am
12.01.2013 +++
Vorabenddemo am 11.01.2013
Zum
11.01.2013 ruft die "Initiative Vorabenddemo MD" zur
antifaschistischen und antirassistischen Demo durch die Magdeburger
Innenstadt auf. Treffpunkt ist 18 Uhr am Hauptbahnhof. Dabei geht es
nicht nur ums Warmlaufen für den Samstag, sondern es werden
antifaschistische, antirassistische und solidarische Inhalte in den
Vordergrund gerückt.
Blockaden
am 12.01.2013
Treffpunkt für alle, die den Naziaufmarsch
verhindern wollen, ist am 12.01.2013 um 9 Uhr der Magdeburger
Hauptbahnhof. Das Bündnis "Magdeburg Nazifrei" stellt die
gesamte Infrastruktur und Vernetzung an diesem Tag:
Ermittlungsausschuss (EA), Demo-Sanitäter_innen, Versorgung der
Blockaden mit warmen Getränken und veganem Essen, Anwält_innen vor
Ort, einen Infoticker und Infotelefon sowie auch Kartenmaterial zur
Orientierung. Die Veröffentlichung weiterer Details erfolgt
zeitnah.
Homepage: http://magdeburg-nazifrei.com
Linksradikale
Demo am 12.01.2013
Der Arbeitskreis Antifaschismus Magdeburg
ruft zur linksradikalen Demonstration ab 10.30 Uhr und im Anschluss
zu direkten Aktionen gegen den Naziaufmarsch auf. Es wird Rassismus
als gesamtgesellschaftliches Problem thematisiert und eine
konsequente Kritik an den bestehenden Verhältnissen auf die Straße
getragen. Im Anschluss wird den Nazis mit handfesten Argumenten
entgegengetreten.
5.
Meile der Demokratie 2013
Wie auch in den Vorjahren wird vom
"Bündnis gegen Rechts" Magdeburg in Kooperation mit der
Stadt auf dem Breiten Weg eine "Meile der Demokratie"
organisiert. Auch am 19.01.2013 sollen unter dem Motto “Kein Tag
für Nazis!” Mahnwachen und Kundgebungen stattfinden. Zu Blockaden
ruft das "Bündnis gegen Rechts" nicht auf, diese sind
jedoch im Aufruf zu "vielfältigen" Aktionen "überall
in der Stadt" mitgemeint. Anliegen der Demokratiemeile ist es,
Gesicht zu zeigen und so den Nazis entgegenzutreten. Außerdem
ermögliche die Meile sicheren "Bewegungsfreiraum" und
besetze die Innenstadt.
Finger weg vom BgR!
Warum verweist ihr denn an dieser Stelle auf die so genannte Meile der Demokratie. Zumal ihr ja schon weiter oben richtig festgestellt habt: „Versuche, die Aufmärsche in Magdeburg zu be- und verhindern, beschränken sich auf eine nach ideologischer Vorgabe des Verfassungsschutzes als "Extremisten" ausgegrenzte antifaschistische Szene.“
Diese ideologische Vorgabe des VS erfüllt die Meile mit Bravur, zumal wenn mensch sich die Beteiligten mal anschaut….
Und was die mit „vielfältigen Aktionen“ meinen sollten die doch selbst erklären, dass solltet ihr nicht zu eurer Aufgabe machen. Wenn darunter Blockaden zählen dann sollen sie das auch so benennen. Grundsätzlich sollte man der Meile selbst überlassen ihre Werbung zu machen. Warum übernehmt ihr deren Job?
Bleibt eurem Selbstverständnis bitte treu und positioniert euch eindeutig gegen Faschismus und Rassismus, dazu gehört endlich seinen eignen roten Faden durchzuziehen und nicht auf alles zu verweisen, was meint mal im Januar die Nazis doof zu finden.
19.1. Magdeburg-Buckau 12 Uhr
Den Link zur Nazi-Seite findet ihr auf https://nonationalism.wordpress.com/2012/12/07/demo/
Magdeburg-Nazifrei schreiben wir gleich mal eine Email mit der Info.