[Berlin] Flüchtlinge im Hungerstreik vor dem Brandenburger Tor

Zelt vor dem brandenburger Tor

Einige der Flüchtlinge die am derzeit am Berliner Oranienplatz ein Protestcamp erichtet haben sind in den Hungerstreik getreten. Um mehr Aufmerksamkeit zu erreichen, hatten sie am 24.10 gegen 16 Uhr ein Zelt vor dem Brandenburger Tor errichtet. Obwohl die Polizei dieses Zelt gegen 21: 45 wieder abbaute blieben die Hungerstreikenden und einige unterstützer_innen ohne Schlafsäcke, Isomatten und Dach über dem Kopf am Brandenburger Tor. Sie wollen auch noch die nächsten tage und Nächte am Brandenburger Tor bleiben.

 

Konkret fordern sie:

 

  • Abschaffung des Abschiebegesetzes
  • Anerkennung ALLER Asylsuchenden als Politische Flüchtlinge
  • Abschaffung der Residenzpflicht
  • Abschaffung der Lager und Sammelunterkünfte für Flüchtlinge.

Die gesamte Erklärung findet sich hier

 

Frühere Protestaktionen der Flüchtlinge

 

Dies ist nicht die erste Protesaktion der Flüchtlinge. EInige von ihnen sind bereits seit dem 18. März auf der Strasse. Dort begann ihr Protest nach dem Selbstmord von Mohammad Rahsepar Ende Januar in einem Würzburger Flüchtlingslager. Nach einem Boikott der in Bayern zugeteilten Essenspakete traten sie am 18. März in der Würzburger Innenstadt in den Hungerstreik. Dort harrten sie bis zum 8. September aus. Nach mehreren Pausen nähten sich einige von ihnen mitte Juni ihre Lippen zu und traten in einen trockenen Hungerstreik. Anfang juli erfolgte die Ausweitung des Protestes auf mehrere Städte. Schon bald gab es Protestzelte in Aub, Bamberg, Berlin, Düsseldorf, Nürnberg, Passau und Regensburg. Nach vielfältigen Aktionen vor Ort begann am 8. September ein Protestmarsch von Würzburg bis Berlin. Gleichzeitig fuhren Aktivist_innen mit einem Bus durch Nord- und Westdeutschland und machten mit Aktionen wie der Besetzung der Ausländerbehörde in Bielefeld auf sich aufmerksam.

 

Die Polizei veruschte permanent die Zelte durch Schickanen zu zermürben. (Verbot von Schlafen, Heizung, Strom, zunähen der Lippen, geschlossenen Zelten, etc...). Doch die Repression - blieb zumindest bei einigen - ohne Wirkung. 2 Tage vor Beginn des Protestmarsches nach Berlin wurde in Würzburg ein Flüchtling wegen Verletzung der Residenzpflicht festgenommen und zurrück nach Düsseldorf gefahren. Das Signal war klar Einschüchterung. Dennoch begannen am 8. Spetember ca. 20 Flüchtlinge nach Berlin zu laufen. Übernachtet wurde teilweise auf freiem Feld und Angriffe von Nazis entschlossen abgewehrt.

 

Sehenswerte Videos zum Protestmarsch gibt es z.B. von 3sat 1 2 3 oder von Cosmo Tv

 

Der Protestmarsch erreichte am 6. Oktober Berlin. Seitdem gibt es mehrere Protestzelte am Oranienplatz. Am 13. Oktober gab es eine Demonstration mit mehr als 6000 Telnehmenden vom Oranienplatz zum Reichstag. Am 15. Oktober besetzten einige Aktivist_innen die Nigerianische Botschaft um auf dubiose Abschiebepraktiken aufmerksam zu machen. Die Polizei verhaftete dabei 28 Personen, lies aber alle noch am selben Abend wieder frei. Viele der festgenommen berichteten im Anschluss von rassistischen Misshandlungen. Am 24.10 traten einige Flüchtlinge vor dem Brandenburger Tor  in den Hungerstreik. Sehenswertes Video zur Aktion und vom Abbau des Zeltes durch die Polizei.

 

Aktuelle Infos:

refugeetentaction.net

facebook

 

Infos (Statement, Pressepiegel, Videos,Bilder) zur Aktion am Brandenburger Tor:

Artikel auf refugeetentaction.net

 

Solidarität muss praktisch werden

Die Flüchtlinge rufen dazu auf zum Brandenburger Tor zu kommen um sie in ihrem Kampf zu unterstützen.

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Video vom rbb: Klick mich

News via facebook:

"Derzeit sind ca. 50 Menschen am Brandenburger Tor. Es sind 20 Geflüchtete im Hungerstreik. 17 Männer und 3 Frauen. Sie wünschen sich warme Kleidung, mehr Unterstützer_innen vor Ort und natürlich die Durchsetzung ihrer Ziele

There are about 50 people at Brandenburger Tor. 20 refugees are on hungerstrike. (17 men and 3 women). The need warm clothes and more supporters and of course the fulfilling of their demands."

Am 25. Oktober hat die Polizei gegen 1:45 Uhr mehrere Einheiten aufgefahren und die am Brandenburger Tor anwesenden dazu aufgefordert die Schlafsäcke zu entfernen. Obwohl diese vorher noch geduldet wurden. Bei der anschliessenden Entfernung der Schlafsäcke und Decken wurden 2 Personen festgenommen. (Stand 26.10 2:00 Uhr)

Haben diesen Artikel etwas upgedated und erweitert auf no-racism.net veröffentlicht.

 

Im März 2012 begannen in Würzburg Proteste von Flüchtlingen, die sich über ganz Deutschland ausbreiteten. Am 6. Oktober 2012 kam ein Protestmarsch in Berlin an. Seither gab es in der Hauptstadt mehrere Aktionen. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, sind am 24. Oktober ca. 20 Flüchtlings- Aktivist_innen in Hungerstreik getreten.

 

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