Gestern, Freitag der 12.Oktober, zwischen 15-16 Uhr griffen die Bullen im Stadtteil Connewitz die Stockartstraße an. War das eine der „Überraschungen“, die der neue Polizeipräsiden Merbitz vor kurzem so großspurig ankündigte? Anfangs war noch nicht klar, warum und weshalb die Cops mit mehreren Einsatzhunderstschaften die komplette Stö abriegelten, solidarische Menschen auf Distanz hielten und mit einem Hubschrauber das Viertel überwachten. Relativ schnell wurde bekannt, dass die Razzia auf die Stockartstraße 3 und 5 abzielte und im Zusammenhang mit Betäubungsmitteln steht. Die Presse berichtete unverzüglich sehr euphorisch wie beispielsweise die BILD mit dem heroischen Titel „Polizei stürmt Connewitz“.
Es wurden angeblich Waffen, Betäubungsmittel in „nicht unerheblicher Menge“, Bargeld und zwei Tresore sichergestellt. Beteiligt an der Razzia waren sächsische Spezialeinheiten. Die Stockartstraße ist eine der letzten Überbleibsel der Connewitzer Hausbesetzungsära und Symbol der linken Szene in Connewitz. Mehrere Häuser sind bis heute selbst verwaltet. Bei weitem nicht verwunderlich, dass ein großer Teil der in Connewitz Lebenden sehr aufgebracht und wütend auf die Razzia reagierte. Es ist festzuhalten, dass auch diese Razzia, die auf Betäubungsmittel abzielte und auf den ersten Blick nicht politisch motiviert ist, konsequent abzulehnen. Eine Hausdurchsuchung in Connewitz ist immer und in jedem Fall ein Angriff auf das Viertel, ein Angriff auf linke Strukturen, ein Angriff auf uns. Deshalb nutzten etliche wütende Menschen die darauf folgende Nacht, um ihren Frust über die dreiste Machtdemonstration der Bullen raus zulassen. Die Presse berichtet über Barrikadenbau, Steinwürfe auf Einsatzwagen der Polizei, Farbbomben und ein Molotowcocktailwurf auf Polizeireviere. BILD.de berichtet von „Schweren Krawallen in Leipzig“ nach „Drogenrazzia“. In Connewitz auf der Prinz-Eugen-Straße wurden in beide Richtungen Barrikaden errichtet und in Brand gesetzt. Eintreffende Bullenwagen wurden angegriffen. Im Leipziger Westen wurde das Polizeirevier in der Weißenfelser Straße mit einem Moltowcocktail angegriffen. BILD schreibt dazu „zum Glück erlosch der Brandsatz“. Gegen die Polizeihauptwache in der Dimitroffstraße flogen Farbflaschen. An etlichen Stellen und Stadtteilen Leipzigs wurden Müllcontainer in Brand gesteckt. Festgenommen wurde im Zusammenhang mit den nächtlichen Ausschreitungen niemand. Lediglich willkürliche Personalienfeststellungen einschließlich ED-Behandlungen waren mal wieder Programm. Für das restliche Wochenende kündigte die Polizei wieder ein großes Aufgebot und starke Präsenz an, die nicht unbeantwortet bleiben wird. Seid bei dem, was ihr macht vorsichtig (Handys ausschalten oder Akku raus, nutzt Handschuhe und Vermummt euch zum Selbstschutz, macht nichts über Facebook aus redet lieber von Angesicht zu Angesicht). Aktuell gehen die Bullen scheinbar noch von einem größeren Gefahrenpotential aus, sind demzufolge absolut motiviert verdächtige Personen festzustellen. Zeigt dem degradierten Bullenschwein Merbitz, dass Connewitz mehr ist als nur ein Stadtteil, wo seine behelmten Zieh(-)kinder sich wie die „Axt im Walde“ benehmen können und wir unser Viertel, unsere Straßen und unsere Häuser konsequent schützen und verteidigen!
Zusammen und entschlossen gegen jede Form von Repression!
Auch ein Heer von Bullen ist machtlos gegen unsere Stadtguerilla Taktiken.
Medienspiegel:
http://www.bild.de/regional/leipzig/razzia/razzia-in-connewitz-26683564.bild.html
http://www.sz-online.de/Nachrichten/Chemnitz/Polizei-SEK_stuermte_Connewitz/articleid-3180025
Bericht über Geschichte Connewitz und Stö:
http://www.anarchismus.at/die-autonomen/6118-20-jahre-autonome-linke-in-...
Prisma
Für alle jene die eine offensive Abendplanung im Sinne haben:
https://linksunten.indymedia.org/node/23028
In dieser geht es zum einen um den Selbstschutz für eine militante Aktion und man findet da auch Anleitungen für den Bau von Brandsachen.
Update
"Die Polizei, so Dietrich, will ihre Präsenz im Leipziger Süden in den kommenden Tagen massiv verstärken"
So hieß es, doch von einer verstärkten Präsenz ist momentan nichts zu spüren. Bisher wenig Bullen in Connewitz (1-2 Streifenwagen) und es gab mind. 1 kleine Barrikade.
Auf das es eine heiße Nacht wird!
Hrmpf
Wer blöd genug ist ein hausprojekt mit solchen Nebenerwerbstätigkeiten zu gefährden sollte sich nicht wundern. Mal ganz abgesehen davon das ich eh die Meinung "Drogendealer zu Windspielen" vertrete, sollte eigentlich jedeR Mensch welcheR von Wand bis Tapete denken kann drauf bedacht sein der repression nicht noch zusätzliche Hebelpunkte gegen Hausprojekte zu liefern. Von daher keine Solidarität aus dieser Ecke.
Occupy Ganjah
Ich unterstütze mit meinen Schwarzmarktabgaben lieber ein Hausprojekt als Deine Flugreisen, und dafür dass unsere Lebensweise von den Staaten kriminalisiert wird kann ich auch nichts. Inwieweit eine offene Besetzung konfliktarm genug sein kann um Freiraum für stille Aktivitäten zu bieten muss außerdem ohnehin auch aus weitreichenderen Gründen bedacht werden.
Vergeltungsmaßnahmen folgten zeitnah!
Aktivisten und Sympathisanten reagierten zeitnah und setzten ein deutliches Zeichen gegen die faschistischen Repressionsorgien des unerträglichen Unrechtsstaates BRD:
Krawalle in Leipzig mit brennender Barrikade – Molotowcocktails fliegen gegen Polizeirevier
Matthias Roth
Leipzig. Nach dem Großeinsatz der Polizei am Freitagnachmittag im Leipziger Stadtteil Connewitz war die Nacht zum Sonnabend von Krawallen überschattet. „In der Prinz-Eugen-Straße haben gegen 23 Uhr Barrikaden gebrannt“, sagte Kriminalhauptkommissar Jack Dietrich aus dem Lagezentrum der Polizei.
Zwischen 20 und 30 schwarzgekleidete und teils vermummte Personen, die die Beamten der Connewitzer Szene zurechnen, hätten Blumenkübel, Zaunfelder, Fensterläden und Müll auf der Straße zusammengetragen und schließlich angezündet. Die eintreffenden Polizeikräfte seien mit Pflastersteinen beworfen worden. Den Randalierern gelang Dietrich zufolge die Flucht. Verletzt worden sei niemand, mehrere am Straßenrand geparkte Autos wurden der Polizei zufolge beschädigt.
Die Prinz-Eugen-Straße war nicht der einzige Ort für Übergriffe. Nach Angaben von Jack Dietrich haben unbekannte Täter das Gebäude der Polizeidirektion in der Dimitroffstraße mit einem Farbbeutel beworfen. Glimpflich endete ein Brandanschlag auf das Polizeirevier in der Weißenfelser Straße. „Dort haben unbekannte Täter mehrere Molotowcocktails an das Gebäude geworfen“, berichtete Dietrich. Gezündet habe aber keiner davon. Die Gefäße sollen nun kriminaltechnisch untersucht werden.
Der Staatsschutz und Brandexperten haben die Ermittlungen aufgenommen. Festnahmen habe es keine gegeben. Die Polizei, so Dietrich, will ihre Präsenz im Leipziger Süden in den kommenden Tagen massiv verstärken.
...
(Q.: http://www.doebelner-allgemeine.de/web/daz/nachrichten/detail/-/specific...)