Die Gruppe Bashkowsky ruft für Montag den 15.10. 2012, ab 18:30 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg auf. Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel hat den Bezirksbürgermeister von Neukölln, Heinz Buschkowsky, eingeladen, damit dieser aus seinem rassistischen Buch "Neukölln ist überall" liest. Bei der anschliessenden Diskussion geht es laut SPD auch um "Überfremdungsängste" und so übernimmt die Partei das rechtspopulistische Vokabular.
Gleichzeitig häufen sich die Anschläge von Nazis, nicht nur in Neukölln. So wurde in dieser Woche südlich von Neukölln ein Flüchtlingsheim in Waßmannsdorf (bei Schönefeld) angegriffen. Dort hinterliessen die Naziverbrecher_innen den Schriftzug "Rostock ist überall". In Anspielung auf das Pogrom 1992 in Rostock-Lichtenhagen. Heinz Buschkowsky dagegen spielt den Naziterror herunter und sieht nur "Einzelvorfälle." Es seien laut Buschkowsky nur "acht, neun polizeibekannte Neonazis, richtige Vollpfosten, die vor Ort ein ausgesprochenes Ärgernis sind", aber "dieses verirrte Protestpotenzial [sei] doch recht bescheiden." In Anbetracht des dritten Anschlags auf das "Anton-Schmaus-Haus" der Falken seit Juni 2011 klingt das wie Hohn.
Buschkowsky düngt damit bewusst den Nährboden für die Nazisaat, die in diesen Tagen erneut aufgeht. In seinem Buch betrachtet Buschkowsky Migrantinnen und Migranten als Menschen 2. Klasse, die es ihm unmöglich machen würden seine geliebte Currywurst in Neukölln zu kaufen. Buschkowsky sieht in Migrantinnen und Migranten stets die Kriminellen. So schreibt er:
„Jeder, der in irgendeiner Form die deutsche Gesellschaft sichtbar repräsentert, wird zum Ziel von Aggressionen. In Neukölln betrifft das insbesondere die arabischen Großclans, die zu einem erheblichen Anteil in die organisierte Kriminalität verstrickt sind oder sie auch darstellen.“
(S. 239/240)
Und weiter:
„Zu dem früher üblichen Bestand der türkisch- und arabischstämmigen Bevölkerung haben sich zunehmend Schwarzafrikaner im Gebiet niedergelassen. Mit den Afrikanern ist noch mehr Brutalität, Drogen- und Alkoholmissbrauch eingezogen. Türkische und arabische Männer sitzen in den Cafés. Afrikanische Männer sitzen zu Hause, sehen fern, spielen, telefonieren und trinken. Afrikaner lassen sich noch schwerer in die Karten schauen als die anderen Ethnien.“ (S. 247)
Das nur zwei Beispiele für den offenen Rassismus des Heinz Buschkowsky. Dazu passt, dass "Neukölln ist überall" vom Ullstein-Verlag herausgegeben wird, der ebenso zum Springer-Konzern gehört, wie die "bild"-Zeitung, in der ein Vorabdruck erschien. Gegen diese populistische und nationalistische Scheiße erheben wir lautstark Widerspruch. Nicht das von Heinz Buschkowsky beschriebene Neukölln ist überall, sondern der Rassismus ist überall in Deutschland und die SPD rollt ihm den roten Teppich aus. Wir zählen auf Eure tatkräftige Unterstützung! Kein Fussbreit den Rassisten und Faschisten!
Montag, 15.10. 2012, ab 18:30: Vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin-Kreuzberg. Wilhelmstr. Ecke Stresemannstr. 10963 Berlin - Kreuzberg
U-Bahnhof Hallesches Tor, Bus M 41.
Kleine Änderung
Die Kundgebung findet nicht direkt an der Ecke Stresemannstr. und Wilhelmstr. statt, sondern gleich gegenüber an der Wilhelmstr. Ecke Friedrich-Stampfer-Str.