PRESSEMITTEILUNG
Mit einer Mahnwache wird eine Fläche für das antimilitaristische Camp erstritten. Mit einer Versammlungsanmeldung reagieren die OrganisatorInnen jetzt auf die seit Monaten festgefahrenen Verhandlungen um eine Fläche für das antimilitaristische "war starts here"-Camp in Letzlingen. Am vergangenen Mittwoch wurde beim Ordnungsamt des Altmarkkreis Salzwedel eine Dauermahnwache für den Zeitraum vom 10.- 17. September auf dem Marktplatz in Letzlingen angemeldet.
Mit dieser Versammlung, zu der mehrere hundert Teilnehmer_innen erwartet werden, protestieren die Antimilitarist_innen unter dem Motto "Jedes Camp braucht seinen Platz" gegen die Verweigerungshaltung der politischen Führung von Stadt Gardelegen und der Gemeinde Letzlingen bei der Campplatzsuche. "Wir werden solange auf dem Martktplatz sein, bis wir einen geeigneten Campplatz haben", betont Karoline Puls von der Campvorbereitung. Da das Camp regulär am Mittwoch anfängt, wollen die Camporganisator_innen den politischen Druck für die Genehmigung eines geeigneten Campplatzes erhöhen, indem sie schon 2 Tage vorher auf den Marktplatz kommen und für ihr Anliegen werben. "Wir wollen die skandalösen Zustände in der Region öffentlich machen, in der sich die gewählten politischen Vertreter_innen gebärden wie eine zivile Vorfeldorganisation der Militärs und des GÜZ-Betreibers Rheinmetall", so Karoline Puls weiter.
"Dabei soll diese Dauermahnwache keine Ersatzveranstaltung für das Camp
sein", versichert Puls. "Auf dem Marktplatz werden wir die geplanten
Informations- und Diskussionsveranstaltungen zum GÜZ, zu Krieg und
Militarisierung auf keinen Fall so gut durchführen können wie in einem
regulären Camp." Trotzdem macht es Sinn, diese Dauermahnwache genau hier
im Zentrum von Letzlingen zu plazieren: Die mangelnde Unterstützung bei
der Campplatzsuche durch die politischen Verantwortlichen sowie die
Angst potentieller Grundstückseigentümer_innen, sich mit einer
Campunterstützung gegen das GÜZ zu positionieren, zeigen eindeutig, wie
stark nicht nur die Gemeinde Letzlingen, sondern die gesamte Region sich
im Würgegriff von Rheinmetall und Bundewehr befinden. "Die Folgen der
Militarisierung für das zivile Leben an Militärstandorten ist ja gerade
eines der Hauptthemen des Camps, und das können wir der internationalen
Öffentlichkeit durch diese Dauermahnwache womöglich sogar besser
vermitteln als durch Infoveranstaltungen auf unserem Camp."
Natürlich, und das bestreitet Puls auch gar nicht, "ist die
Dauermahnwache ein Mittel, nun den Druck zu erhöhen, damit die
Verantwortlichen einlenken und es endlich eine Platzlösung gibt.
Bürgermeister Fuchs und Ortsbürgermeisterin Lessing haben uns von Anfang
an vermittelt, dass sie unsere Form antimilitaristischer Proteste am
liebsten durch Aussitzen verhindern wollen. Ihre permanent wiederholte
Aussage, dass es in Letzlingen keine öffentlichen Flächen gäbe, die die
Stadt zur Verfügung stellen könnte, ist nichts als eine peinliche
Schutzbehauptung, um sich vor einer Problemlösung zu drücken, die dem
Camp als legitimen Ausdruck des Protests gegen das GÜZ zukommt".
Auch in Letzlingen gibt es wie in allen Gemeinden vergleichbarer
Größenordnung Flächen, die für öffentliche Veranstaltungen genutzt
werden. Wenn die politischen Verantwortlichen daran interessiert sind,
ein Camp in einem vernünftigen und angemessenen Rahmen stattfinden zu
lassen, werden Sie ihren Einfluss geltend machen, dass eben eine solche
Flächen gefunden wird. "Mit ihrer Strategie des Aussitzens haben Fuchs
und Lessing sich selbst einen Bärendienst erwiesen", so Puls.
Mit ihren Versuchen ein Camp in Letzlingen zu verhindern, haben sie nur
bewirkt, dass mit der geplanten Dauemahnwache der Protest nun mitten auf
den Marktplatz rückt, konstatiert Puls abschliessend.
mehr Infos:
unbequem ehrlich, oder so.
Na dann hoffen wir mal, dass es sich nicht so entwickelt wie bei den Genossen die den Dorstfelder Nasen nun auf die Pelle rücken wollten!
BW-Einsatz im Inneren - Großeinsatz angekündigt
das schreibt die "Volksstimme", regionale Tageszeitung für Sachsen-Anhalt, am gestrigen Antikriegstag:
http://www.volksstimme.de/nachrichten/sachsen_anhalt/924429_1000-Polizis...
Auf rund 1000 Polizisten sowie Feldjäger der Bundeswehr wartet am 15. September einen der größten gemeinsamen Einsätze der vergangenen Jahre. Militante Gegner kündigen offen die Besetzung des Gefechtsübungszentrums in der Heide an.
Letzlingen l Nur wenig dringt von den Vorbereitungen des Großeinsatzes am Sonnabend, 15. September, im Gefechtsübungszentrum Colbitz-Letzlinger Heide an die Öffentlichkeit. So viel ist aber klar: Es ist keine Übung, auf die sich Polizisten und Feldjäger der Bundeswehr vorbereiten.
Allein die Polizeidirektion Nord wird nach Volksstimme-Informationen zehn Hundertschaften zur Absicherung des "Aktionscamps" der Gruppe "WarStartsHere" (übersetzt: der Krieg startet hier) einsetzen. Hinzu kommen Einheiten der Bundespolizei und Feldjäger. Sie sollen aus der ganzen Republik stammen. Hauptmann Thomas Herzog, Sprecher des Übungszentrums, hält sich noch bedeckt: "Ich darf nichts sagen." Er vertröstet auf nächste Woche. Die Antimilitaristen zeigen indes mehr Offenheit und rufen nicht nur im Internet, sondern auch auf Plakaten und mit Pressemitteilungen zum mehrtägigen "Entern des Übungszentrums" auf. So heißt es: "Wenn wir erst einmal auf dem Gelände sind, werden wir auf uns aufmerksam machen und die Bundeswehr dazu zwingen, den Übungsbetrieb zu unterbrechen." Weiterhin wollen die Aktivisten Schilder abreißen und neue mit Parolen zum Desertieren aufstellen. Gebäude sollen "verschönert" und "unübliche Hindernisse" aufgestellt werden. Die Feldjäger und Wachleute könnten "kaum etwas dagegen tun bei dem unübersichtlichen Gelände", heißt es weiter.
Der Einsatz der Beamten dürfte tatsächlich eine Herausforderung werden. Der Übungsplatz ist 232 Quadratkilometer groß und besteht zum Großteil aus Wald- und Heidelandschaft.
Sprecherin der Antimilitaristen Karoline Puls meint: "Wir erwarten 500 Teilnehmer und erhalten auch Unterstützung aus mehreren europäischen Staaten."
Polizeisprecher Frank Küssner: "Wir werden Störungen und Straftaten konsequent verfolgen." Die Demonstration wurde durch eine Privatperson aus Rostock beim Landkreisamt angemeldet.