Am heutigen Donnerstag statteten wir dem Neonazi Frank Arens an seiner Wohnung in Bochum-Riemke einen Hausbesuch ab und informierten seine Nachbarschaft über dessen neonazistischen Umtriebe. Arens ist ein einschlägig vorbestrafter und gewalttätiger Neonazi, der dem aktiveren Kreis des kürzlich verbotenen "Nationalen Widerstands Dortmund" (NWDO) zugerechnet werden kann.
Damals...
Frank Arens ist schon seit den 1980er Jahren in der militanten Neonaziszene aktiv - damals noch in den Strukturen der seit 1995 verbotenen "Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei" (FAP). Im Mai 1987 verübte er zusammen mit anderen Nazis der FAP einen gefährlichen Brandanschlag auf eine von Tamil_innen bewohnte Flüchtlingsunterkunft in Witten-Annen.
Im Januar 1988 begann vor dem Bezirksjugendschöffengericht in Bochum schließlich der Prozess gegen Arens und weitere damals aktive Neonazis. Gegen den heute 43-Jährigen wurden gleich mehrere Verfahren in einem Prozess zusammengefasst: zum einen wurde ihm die Beteiligung an dem oben genannten Brandanschlag zum Vorwurf gemacht. Zum anderen sollen er und seine rechten Komplizen kurz darauf das Auto eines SPD-Politikers verfolgt und mit Leuchtspur-Munition beschossen haben. Darüber hinaus hätten sie in einer Kneipe randaliert und rechte Parolen gerufen. Außerdem habe er in seinem Personalausweis einen FAP-Stempel gesetzt. Des Weiteren hätte er am 09. Mai 1987 bei einer Fahrzeugkontrolle Polizisten beleidigt und getreten sowie am 10. Juli 1987 bei einer Feier im Zentrum der "Nationalistischen Front" in Bielefeld gegen das Versammlungsgesetz verstoßen. Frank Arens wurde daraufhin zu zwei Jahren und sechs Monaten Haftstrafe ohne Bewährung verurteilt. Er wurde noch im Gerichtssaal festgenommen, da der Richter davon ausging, dass bei ihm Fluchtgefahr bestünde.
Während seiner Haftzeit, die er in Bochum absitzen musste, wurde der gebürtige Herner intensiv von der "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige" betreut. In den Folgejahren saß Arens für zahlreiche weitere politisch motivierte Straftaten auf der Anklagebank. Im Jahr 1992 etwa, musste sich Arens gemeinsam mit dem bundesweit bekannten rechten Gewalttäter Siegfried "SS-Siggi" Borchardt erneut vor Gericht verantworten.
...wie heute...
In all den Jahren hat er seine extrem rechte Einstellung nicht geändert. Einziger Unterschied: heute tritt er nur nicht mehr bei öffentlich Veranstaltungen auf und hält sich eher im Hintergrund. Dennoch hat er insbesondere für die Dortmunder Neonaziszene eine große Bedeutung. Und das nicht etwa, weil er als Borchardts privater Chauffeur fungiert und ihn unter anderem regelmäßig zum sogenannten Kameradschaftstreffen kutschiert. Sondern er ist vielmehr deshalb so relevant, weil er einer der Finanziers des "Nationalen Widerstands Dortmund" ist: angefangen damit, dass er das Geld für Luftballons wie am 01. Mai 2007 spendet, über Computer und Ersatzteile für das (ehemalige) "Nationale Zentrum", die er besorgt, bis hin zu Raten, die von ihm übernommen werden, um seine Neonazi-Freunde vor dem Knast zu bewahren. Unter dem Pseudonym "Spenderkreis LOK" wird deshalb unter anderem Arens für seine finanzielle Unterstützung in den Berichten des NWDO fleißig gedankt.* Das "LOK" bezieht sich dabei auf eine Spardose, die den Dortmundern überreicht wird, die die Form einer Lokomotive hat. Und das wiederum steht im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Arens beim Starlight Express in Bochum arbeitet. Dort ist er unter anderem für die Instandhaltung des Bühnenbilds verantwortlich. Insgesamt also eine runde Sache.
Arens dürfte nicht schlecht gestaunt haben, als ihm am Morgen des 23.08. mehrere Beamte die Verbotsverfügung des NWDO überreichten und seine Wohnung durchsuchten. Denn laut des Innenministeriums zählen er und 61 weitere Neonazis zum NWDO-"Verein", der seit besagtem Donnerstag nun verboten ist. Seine Frau "Tülli" Özkaya dürfte von der ganzen Angelegenheit nicht so begeistert gewesen sein.
...ein Neonazi!
Es wird deutlich, dass Arens immer noch ein aktiver Teil der Neonaziszene im Ruhrgebiet ist. Obgleich er nicht öffentlich auftritt, pflegt er nach wie vor freundschaftliche Beziehungen zu Neonazis aus der Generation der "NSU"-Mörder und insbesondere zu Siegfried Borchardt. Nach Jahren aktiver Arbeit im parteiförmigen Neonazismus (FAP, NF) orientiert er sich verstärkt seit den letzten Jahren an den sogenannten "Freien Kräften": Er nimmt vor allem an den konspirativen Treffen und Veranstaltungen der gewalttätigen Dortmunder Neonazi-Gruppierung aus dem Spektrum der "Autonomen Nationalisten" teil.
Was bleibt uns abschließend zu sagen? Egal ob rechte_r Demogänger_in, Strippenzieher_in oder sonst wie aktiver Neonazi im Hintergrund: Wir haben euch im Visier, Dortmunder Neonazis! the harder they come, the harder they fall!
Unterstützt das Dortmunder Antifa-Bündnis!
Kommt zum Antifacamp nach Dortmund/Mülheim!
Gemeinsam mit dem Alerta-Bündnis in Lütgendortmund und Hörde auf die Straße!
* "Wir bedanken uns bei allen Aktivisten aus dem Ausland und den Reisegruppen aus Deutschland. Dank gilt auch allen aktiven Gruppen und Einzelaktivisten, die uns in der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben! Besonderer Dank geht hierbei an die NPD-Unna, NPD-Verden, Die Lok, Resistore Vertrieb und an die Band Civil Disorder." infoportal-dortmund.net; 12.09.2008
"Besonders bedanken möchten wir uns bei der NPD Unna / Hamm und der 'LOK', die uns im vergangenen Jahr unterstützt haben." infoportal-dortmund.net; 13.12.2008
"Weiterhin wurde sich bei allen Personen bedankt, die im vergangenen Jahr durch finanzielle Spenden die politische Arbeit in Dortmund gefördert und einen wichtigen Bestandteil für dieses erfolgreiche Jahr gebildet haben. Herauszuheben sind hierbei das 'Identify Project', die NPD Unna, sowie der Spenderkreis LOK." infoportal-dortmund.net; 12.12.2009
Nazi hat auch Adresse
Er wohnt in der Tippelsberger Straße 65
Frage
Kann das das bitte näher erläutert werden? Hat seine Frau einen türkischen/kurdischen Migrationshintergrund? Und er als Nazi ist mit ihr zusammen? Und sie weiß, mit wem sie zusammen ist? Verstehe ich grad nicht so ganz.
Genau so!
Anhand des Namens kann man auf einen Migrationshintergrund schließen. Ob sie es wusste und ignoriert hat, es nie richtig wahrhaben wollte oder von den Ereignissen überrascht wurde... wir werden es nie erfahren. Nun weiß sie es aber.
Dass er Nazi ist und eine Frau mit Migrationshintergrund hat klingt im ersten Moment vielleicht komisch, ist ja aber auch nicht ausgeschlossen. Vor seinen Kameraden aus Dortmund wird er das bestimmt nicht breit getreten haben. ;)
Der Neonazi und seine türkische Frau
Ich gehe mal davon aus, dass ihr richtig recherchiert habt und die "Tülli" Özkaya keine Nachbarin ist. Sehr merkwürdige Geschichte auf jeden fall. Die Frau soll von nichts gewusst haben. Also irgendwie kann ich das gar nicht glauben. Da ist eine Erklärung angebracht, soll vorkommen hilft kaum weiter.
Der Fragende und die Antwortende
Richtig!
Das hat niemand behauptet. Lies den Text.
Das ist dein Bier.
Wer soll die liefern? Wie die Lebensperspektive des Nazis Arens und seiner Frau ist, das kann wohl nur einer von Beiden erklären. Und die werden sich hier bestimmt nicht zu Wort melden.
Herzlichen Glückwunsch an die Organisatoren dieser Aktion.
Das eine Person, die bei Starlight arbeitet ein Mitglied der Dortmunder Naziszene sein soll, war seit mindestens 2 Jahren bekannt. Bochumer Antifas wurden damals angesprochen, ob sie dort jemanden kennen würden. Sie konnten dazu nichts sagen. Weitere Informationen gab man ihnen nicht.
Nun scheint man die Verbotsverfügung des NW-Dortmund als Outing-Anlass zu nehmen.
Inhalt dieses Outings: Informationen vor 20 Jahren und 2-3 Interneteintragungen aus den letzten Jahren.
Was das heißt ist klar. Keine Informationen von örtlichen Antifas, als Warnung vor diesem Nazi und als Möglichkeit, dass in der Kommune vor Ort recherchiert und gehandelt werden kann. Breitere und tiefere Recherche und damit Analyse des persönlichen, beruflichen und des Wohnumfelds gleich Null.
Jetzt eine aufgesetzte Ad hoc - Aktion, bei der eine Nachhaltigkeit der Aktion nicht nachzuvollziehen ist.
Aber es scheint auch nicht um Nachhaltigkeit zu gehen. Kurzfristige "Löcher reißen" wie der Innenminister Jäger, darum scheint es zu gehen. Und um Aktionismus.
Die Initiatoren werden sich auf Grund ihres Aktionismus auf die Schulter klopfen und sich toll finden.
So what?
oh, yeah!
hihi, nur weil man dich aus gutem grund nicht informiert hat, musst du dich doch jetzt nicht wieder lauthals beschweren und irgendwelche vermeintlichen oder tatsächlichen absprachen ausplaudern. hättest du den text richtig gelesen, dann wüsstest du, dass der herr arens nicht in bochum, sondenr in dortmund aktiv ist und es deshalb keine informationen zu seinen aktivitäten in bochum gibt. nur weil man dich vielleicht nicht informiert hat, heißt es doch nicht, dass nicht andere aus der stadt involviert waren. daran sieht man doch mal wieder, dass du dich selbst für den nabel der welt hältst. entschuldige, aber das ist numal nicht so.
in dem artikel ist alles relevante zu arens' person geschrieben. aus welchem umfeld er kommt, was er gemacht hat, wo er heute aktiv ist, welche strukturen er unterstützt, wo er wohnt und arbeitet sowie ein foto. was will man mehr? ich sach nur, super recherche. find dich damit ab. wenn du mehr machen willst, steht es dir doch wirklich frei, selbst nochmal aktiv zu werden und mit der guten informationsgrundlage aktiv zu werden. das ist dir doch nicht verwehrt, sondern von den leuten sicherlich auch gewünscht. immer dieses abgrenzen geht mir so auf die nerven. nutze doch die infos, wenn du meinst, dass das outing nichts war, anstatt hier nur zu quängeln und dich aufzuführen wie ein platzhirsch, nur weil man dich nicht vorher um erlaubnis gefragt hat, ob man das outing "machen darf"... o.O
Oh yeah
Eine politische Kritik wird erwidert mit einer personalifizierten Anmache.
Inhaltlich wird auf die Kritik nicht eingegangen.
Mehr hat der Schreiber anscheinend nicht zu bieten.
- Man informiert Antifaschisten seit Jahren nicht über den Wohnort eines Nazis vor Ort.
Es erfolgt keinerlei Recherche im Umfeld und werden auch nicht von den Initiatoren der Aktion gemacht.
Der Behelf sind 25 Jahre alte Bezüge die ausgewälzt werden, da man außer drei Internetverweise Nichts hat.
Von diesen schließt man auf die aktuelle Betätigung des Nazis. Was vor Ort läuft, weiß man nicht, interessiert nicht.
Der Nabel der Welt ist die eigene Wahrnehmung, die wie zu sehen sehr dürftig ist.
- Das Umfeld, der Stadtteil, alles das wo man mittels eines Flugblatts informiert hat dient als Oberfläche der Selbstdarstellung. Der Stadtteil, die sozialen und politischen Bezüge vor Ort sind nachrangig, wenn nicht egal.
Was aus der "Outingaktion" am Arbeitsplatz erfolgt ist vielleicht noch ablesbar. Aber mehr nicht. Also warum Outing im Stadttei und der Stadt, wenn die dort lebenden Menschen seit Jahren es nicht wert waren informiert zu werden?
Stadtteilarbeit ist etwas anderes.
Diese Form identitärer auf sich selbst fixierter Politik spricht Bände. Und das was man selber macht, anderen vorzuwerfen liegt da nahe.
Dortmund
Klingt nach dem gleichen Muster wie: http://www.nadir.org/nadir/initiativ/azzoncao/bonazikonz.html
Dank und Rüffel!
A) Danke für das Outing. Egal wer es durchführt, egal wer wem vorher nicht bescheid gesagt hat. Ich habe 15 Jahre Erfahrung in Nazi-Outings und weiß durch einiges Feedback aus Wohnvierteln, dass es für recht viele was bringen kann, eine Chance ist, aktiv zu werden. Gerade für nicht so Antifa-Organisierte/Informierte. Und für die Geouteten ist eine Zeit relativer Gemütlichkeit vorbei. Den Stress haben Sie verdient.
B) Hört auf, Euch hier so blöde und öffentlich anzumackern wie kleine Kinder! Es geht gemeinsam gegen Nazis und reaktionäre Politik, gegen Rassismus und die Entwertung von Menschen. Das ist ein anstrengender Kampf, der langen Atem und solidarisches Miteinander braucht. Hört Euch gegenseitig zu, kritisiert euch solidarisch und habt bei Eurer Kritik das gemeinsame Ziel vor Augen! Lasst auch mal unterschiedliche Einschätzungen und Strategien stehen.
Fight together!
!La isquierda unida
jamas sera vencida!
Gut gemacht!
15:1
POL-BO: Farbschmierereien in Bochum
Bochum (ots) - Eine etwa 30-köpfige Gruppe meist jugendlicher Personen wurde am heutigen Tag, 30.08.2012, gegen 15:30 Uhr, von Zeugen dabei beobachtet, wie sie einen Schriftzug auf den Gehweg einer Straße in Bochum-Grumme sprühte, wobei eine Person, die der rechten Szene angehören soll, geoutet wurde. Nachdem sie Flugblätter an dort parkenden Fahrzeugen verteilt hatten, flüchteten sie. Als Aussteller der Flugblätter zeichnete sich eine linksgerichtete Organisation verantwortlich. Im Zuge der Fahndung wurde eine Gruppe von zehn Personen im genannten Ortsteil festgestellt und in Gewahrsam genommen. Eine etwa gleichstarke Personengruppe wurde gegen 16:50 Uhr von Polizeikräften im Innenstadtbereich gesichtet. Bei Annäherung der Beamten flüchteten sie. Insgesamt wurden aus dieser Gruppe fünf Personen zur Personalienfeststellung dem Polizeigewahrsam zugeführt. Alle Personen wurden nach den polizeilichen Maßnahmen entlassen.
ruhrnachrichten
http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/bochum/Starlight-Express-geht-gege...
Polizei
Der Polizei nicht bekannt?
Dass sehen wohl einige Nachbarn anders!!!
old stuff
Hier Frank Arens auf einem Outing Flugblatt, das Ende der 80er Jahre über die Wittener FAP erstellt wurde.
Super!
Das nenne ich mal eine gute Zusammenarbeit. So haben wir alle etwas von der Recherche. Hier haben Dortmund und Bochum gut zusammengearbeitet! Weiter so! Damit bestätigt sich ja, dass die Infos aus dem Artikel vollkommen korrekt waren, wenngleich die Nörgler hier immer noch was zu meckern haben werden. Scheiß drauf! Bye, bye, Arens!
Nachtrag zum Outing des Nazis Frank Arens aus Bochum
https://linksunten.indymedia.org/de/node/67097
Christian Wiggershaus, Siegfried Borchardt und Frank Arens am Dorstfelder Nazi-Zentrum (Dortmund, 2012)
Nazikarre in Bochum abgefackelt!
https://linksunten.indymedia.org/de/node/72070
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11530/2367191/pol-bo-pkw-am-...