Heute Abend wurde der Marktplatz im Freiburger Stadtteil Vauban besetzt. Mit der Aktion wollen wir auf mehreres aufmerksam machen.
Vor drei Jahren wurde das Gelände M1 im Eingang zum Stadtteil Vauban von dem Kunst- , Kultur- und Wagenkollektiv Kommando Rhino besetzt. In den 2 Jahren der Besetzung hat sich, neben einen Lebensraum für ca. 40 Menschen, ein Platz entwickelt der zum Austausch eingeladen und auf dem unkommerzielle Kunst und Kultur angeboten wurde. So gab es zahlreiche Konzerte, Kunst-Ausstellungen, Volxküchen, Cafés, Kneipenabende und noch vieles mehr, ganz ohne Konsumzwang. Am 3.8.2011 ließ die Stadt Freiburg das Gelände und somit den Frei- und Lebensraum auf dem M1-Gelände gewaltsam räumen, um den Platz frei zu machen für einen hässlich grünen Betonklotz, das mal ein „Öko“-Hotel sein soll.
Dies ist aber nichts neues in den Super-Öko-Alnaturabourgeoisie-Vorzeigeviertel der Vauban. So wurden in diesem Viertel schon etliche Wagenburgen, wie z.B. die Schattenparker geräumt und vertrieben. Nun gibt es anstelle eines selbstbestimmten Wagenplatz einen Ekel-„Öko“-Wohnkomplex auf dem Gelände V8.
Doch auch noch heute ist der Druck den die Stadt auf alternative Einrichtungen und Gruppen, die nicht verwertbar sein möchten und/oder nicht verwertbar leben wollen, groß. So wird das besetzte Häuschen in der Gartenstraße 19, in dem ein Info- und Umsonstladen sowie eine kleine Bibliothek und eine Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt etabliert wurden, durch eine Allgemeine Baurechtliche Nutzungsverfügung massiv eingeschränkt. Auch wurden dieses Jahr unkommerzielle Straßenfeste, wie das in der Gartenstraße und dem traditionellen 1.Mai Straßenfest im Grün, per Allgemeinverfügung versucht zu verhindern. Auch der Wagengruppe Sand im Getriebe wird von der Stadt und ihren Institutionen klar gemacht das sie hier im „sauberen“ Freiburg nicht erwünscht sind. Was durch Druck auf die Eigentümer_in des derzeitigen Geländes der Bahn deutlich wird, eine Einheit in Sachen Wohnraumpolitik soll suggeriert werden „Wagenplätze sind nicht erwünscht weder auf privatem noch auf städtischen Grund“ lautet das Motto.
Aber auch in den anderen Städten haben immer mehr autonome Zentren zu kämpfen. So sollen das Haus Mainusch in Mainz, das IvI in Frankfurt, das AZ Aachen um einige zu nennen bald ersatzlos verschwinden. Auch Bestrebungen nach solchen Räumen werden angegangen und bekämpft, so gibt es seit Jahren immer noch keinen Ersatz für geräumte Projekte, wie z.B. in Heidelberg oder Karlsruhe.
So wurde es Zeit das sich in Freiburg mal wieder der öffentliche Raum angeeignet wird um sich dort ohne Zwänge aufhalten zu können, und eine aktive Mitbestimmung über die öffentlichen Räume und Plätze in der Stadt zu bekommen.
Nehmen wir uns die Häuser und Plätze die wir brauchen!
Gegen die Hetze, gegen Gesetze – für mehr Wagenplätze!
Her mit den Autonomen Räumen!
Wir werden niemals ruhig bleiben!
Läuft die Besetzung noch?
Wollt ihr da bleiben? Sollen mehr Leute hingehen? Gibt es ein Programm oder ähnlich?
Update
Ca. 50-60 Menschen schauen gerade einen Film (Open-Air-Kino) es gibt VoKü, Getränke, Strom und Musik. Bisher nur eine Streife der Bullen in zivil. Kommt noch vorbei und auf eine lange Nacht an der neuen Feuertonne ;)
Heute?
Wie sieht es heute aus? Läuft die Besetzung noch? Lohnt eine Anreise?
ay
Bitte gebt mal ein Update wie es vor Ort aussieht. Danke.
Aktion wurde beendet
Nach etwas Feuerwerk, lecker Film und VoKü, Infostand, AnwohnerInnenstress und zurückhaltender Bullerei wurde die Aktion gegen 2.00 beendet. Ein schöner kleiner Kneipen-Abend wie wir ihn auf Rhino so oft feiern durften... Wir kommen wieder, Vauban ist viel zu sauber!