In Dortmund gedachten am 4. April 2012 Angehörige, Freunde und andere Menschen Mehmet Kubaşık. Der Mann war vor sechs Jahren in Dortmund von Neonazis des „NSU“ getötet worden. An der Todesstelle in der Dortmunder Nordstadt versammelten sich rund 80 Personen zu einer Kundgebung. Anschließend fand eine Veranstaltung zum Thema „NSU und Verstrickung von Nazis und Geheimdiensten“ statt, an der auch Angehörige des NSU-Opfers Kubaşık teilnahmen.
Die Gedenkkundgebung fand an der Stelle statt, wo am 4. April 2006 der Kiosk-Betreiber Mehmet Kubaşık getötet wurde. Neonazis des „NSU“ ermordeten Kubaşık in seinem Geschäft, das er in der belebten Dortmunder Nordstadt an der vierspurigen Mallinckrodtstraße betrieb.
Auf der Kundgebung, zu der die Bündnisse Dortmund gegen Rechts und Dortmund stellt sich quer aufgerufen hatten, fand zunächst Helmut Manz, Stellvertretender Bezirksbürgermeister der Innenstadt-Nord, sehr bewegende Worte. Auf Manz, der u.a. bei der Linkspartei und beim Bündnis „Dortmund stellt sich quer“ aktiv ist, war erst im letzten Sommer selbst ein Anschlag von Neonazis verübt worden. Dabei wurde sein PKW stark beschädigt. Anschließend verwies Anna Conrads, NRW-Landtagsabgeordnete der Linkspartei aus Duisburg, in einem kurzen Beitrag darauf, dass in NRW noch immer die Statistiken zu neonazistischer Gewalt verfälscht sind. So tauchen z.B. vier Morde, die Dortmunder Neonazis in den Jahren 2000 und 2005 begangen haben, nicht in der Aufstellung zu „Politisch motivierter Kriminalität“ auf.
Im Anschluss an die Gedenkkundgebung fand im nahegelegenen Dietrich-Keuning- Haus eine Veranstaltung „Blutspur der NSU“ statt. Dabei wurde die Geschichte des „NSU“ eingebettet in die Tradition des Zusammenspiels von faschistischen Strukturen und Organisationen mit staatlichen Institutionen in Deutschland.
Eine Vertreterin des Dortmunder Bündnis gegen Rechts hatte vor Beginn der Veranstaltung herzliche und ergreifende Worte an die anwesende Tochter und die Witwe des getöteten Mehmet Kubaşık gerichtet. Beide hatten zuvor nicht an der Gedenkkundgebung teilgenommen, da sie seit dem Mord an ihrem Vaters bzw. an ihrem Ehemann die Todesstelle nicht mehr besucht haben.
Das Bündnis Dortmund stellt sich quer wird auch in Zukunft an Mehmet Kubaşık erinnern, ebenso wie an die andere Todesopfer neonazistischer Gewalt in Dortmund (erst wenige Tage zuvor hatte die Polizei in Dortmund eine Gedenkveranstaltung für den Punker Thomas Schulz attackiert).
Nazi-Aufmarsch am 1. Mai in Dortmund ist abgesagt!
Ein für den 1. Mai geplanter Neonazi-Aufmarsch in Dortmund wurde von den Nazis selbst abgesagt. Dafür findet ein Naziaufmarsch am 1. Mai in Bonn statt (Infos dazu unter: www.bonn-stellt-sich-quer.de).
Nächste Aktion gegen Nazis in Dortmund
Antifaschistischer Frühjahrsputz / Saubermachspaziergang am Freitag, 27. April 2012, Treffpunkt: 15 Uhr, U-Bhf. Heinrichstraße
Laternenpfähle, Ampeln, Verkehrsschilder und Haltestellen sollen von Nazi-Stickern und sonstiger faschistischer Propaganda gesäubert werden. Es geht über die Rheinische Straße vorbei am Nazi-Zentrum bis nach Dorstfeld.
Weitere Termine unter: http://dortmundquer.blogsport.de/termine
Wahlkampf? Na logo!
Anna Conrads von "Die Linke" beim Fotoshoting im Gedenken.
Wie peinlich ist das denn!
Salafisten
Um von dem NSU Terror abzulenken scheint sich der Staatsappart nun wieder auf die alte und allgegenwärtigen Bedrohung der "muslimischen Terroristen" festgeschossen zu haben, in Form der islamistischen Splittergruppe der Salafisten.
Nazis am 1. September 2012 in Dortmund stoppen!
Ein geplanter Naziaufmarsch am 1. September 2012 in Dortmund soll im Außenbezirk Hörde stattfinden. Randbezirk ist ja schon mal besser als Innenstadt, aber wir gönnen den Nazis nicht mal ein brach liegendes Feld, eine einsame Insel oder die kasachische Steppe. Naziaufmarsch blockieren! Am 1. September alle nach Dortmund! http://dortmundquer.blogsport.de/2012/08/10/nazi-aufmarsch-am-1-9-in-dor...