Traumgedanken
Alles fängt mit dem bloßen Gedanken an...
Ich träume von dem Tag an dem in unseren Städten alles Geld auf den Straßen umher fliegt und kein Mensch sich die Mühe machen wird es aufzuheben, da es wertlos geworden ist.
Ich träume von dem Tag an dem wir nur noch Jemenschd sind und nicht auch Etwas, nie mehr der Verwertungslogik unterworfen.
Ich träume von dem Tag an dem ich meinen Pass anzünden kann ohne bestraft zu werden.
Ich träume von dem Tag an dem Jenen gedacht wird die heute noch als „Spinner“, „Chaoten“ oder ähnliches abgestempelt werden.
Ich träume von dem Tag an dem wir die unsichtbaren Fesseln, in unseren Köpfen überwunden haben, denn sie sind die Voraussetzung für die sichtbaren.
Ich träume von den Menschen die das hier verstehen.
Ich träume von dem Tag an dem ich nicht mehr zu träumen brauche.
Wenn die Welt jenes genannten Tages anfängt in euren Gedanken lebendig zu werden,
dann denkt nach wie sie verwirklicht werden kann, denn Alles fängt mit dem bloßen Gedanken an.
Kandis, eine Stimme aus dem Off
alles klar
Ja, Jemenschd
Wenn meine Theorie vom Plädoyer für Diskurstheorie stimmt, ergäbe dies durchaus Sinn!
Denn Sprache erzeugt auch Realität, also muss mensch auch anti-sexistisch schreiben, oder soll eine emanzipatorische Gesellschaft sich immer noch auf eine männerdominierte Sprache verlassen?
bildhaftende Gestaltung
Wah in Lyrik, das ist Anarchie
mhm
dann denkt nach wie sie verwirklicht werden kann, denn Alles fängt mit dem bloßen Gedanken an.
um, ja. Soweit so gut. Aber dann?
Bisschen mehr Reflexion über die Praxis hätte dem Gedicht gut getan. Träumen ist schön, aber auch langweilig, wenn der Frage nach der Praxis so konsequent ausgeblendet wird. Denn recht schnell stellt sich bekanntlich die Frage: Wie kann eine Praxis gegen die Totalität überhaupt aussehen? Was bleibt außer Klassenkampf, um den Kapitalismus zu überwinden?
Nothing new..
Plädoyer wofür?
Würde mensch dieses Gedicht in Deutschunterricht mitbringen (es sei denn die Schule ist so konservativ dass es als "extremistisch" gilt) wäre die erste inhaltliche Frage doch: was will uns der*die Autor*in damit sagen?
Im Titel steht doch was von einem "indirekten Plädoyer", bloß wofür?
Vielleicht gerade dafür selber weiter zu denken und nicht sich immer als vorkauen zu lassen, quasi Gedanken in die Welt zu werfen und so andere damit anzuregen.
In dem recht kurzen Gedicht ist oft die Rede von Gedanken, vielleicht ist es auch ein Plädoyer für Diskurstheorie.
Und ich glaube vorallem ein Plädoyer dafür sich zu trauen, sich auch vorzustellen wie die Anarchie/der Kommunismus aussehen könnte.
Gibt von einer Berliner Gruppe auch einen guten Artikel zum Thema, gegen Adornos Bilderverbot zu denken, leider fällt mir der Titel gerade nicht ein...
Aber schön nach der ganzen Grass-Scheiße mal ein gutes Gedicht zu lesen.
Letzte Anmerkungen
@ anonym das Gedicht hatte nicht den Zweck über Praxis zu sprechen, sondern "nur" das Bedürfnis nach der befreiten Gesellschaft zu zeichnen. Die notwendige Praxis bleibt Aushandlungssache der Menschen.
@ Großstadtelfe Nette Analyse ;)
Das mit dem Plädoyer für Situationismus hast zu vergessen.
Wahrscheinlich meinst du diesen Text, oder?
http://www.paeris.net/wie-ueber-kommunismus-reden/