Das traditionelle Antifa-Straßenfest in Heidelberg findet in diesem Jahr im Rahmen der Kampagne "Knietief im braunen Sumpf - Studentenverbindungen abschaffen!" statt. AgitProp-Theater, Polit-Quiz, Infostände, Redebeiträge - Live-Musik von IDIOPHON und UEBERDOSIS GRAU. Im Anschluss wie immer "Spaß auf der Gass" mit ausgelassenem "Fang den Hut"-Spiel
Vom Korporations-Musical "The Student Prince" bei den Heidelberger Schlossfestspielen bis zu den burschenschaftlichen "Studentenkuss"-Pralinen, vom obligatorischen Besuch im mit Zirkeln und Wappen bemalten "Studentenkarzer" bis zu den allgegenwärtigen "Alt Heidelberg du Feine..."-Postkarten: Heidelberg ist berüchtigt für seine schamlose Verklärung und Vermarktung des reaktionären Brauchtums der Studentenverbindungen. Und diese (rechts)konservativen Männerbünde gehören keineswegs der Vergangenheit an, sondern zeigen "in Couleur" und durch Werbung für ihre rückständigen Veranstaltungen regelmäßig Präsenz in der Heidelberger Innenstadt.
Ein Höhepunkt der korporierten Umtriebe war über Jahrzehnte hinweg die Nacht zum 1. Mai, dem Kampftag der ArbeiterInnen: Jedes Jahr zogen in der Nacht des 30. April Heidelberger Studentenverbindungen mit Fackeln und Degen durch die Heidelberger Altstadt, um gegen Mitternacht auf dem Marktplatz den Mai mit allerlei "volkstümlichem" Liedgut zu begrüßen. Bei diesem so genannten Maiansingen stand auch immer das "Deutschlandlied" in allen drei Strophen auf dem Programm. Pöbeleien, Angriffe auf Andersdenkende und rassistische Übergriffe gehörten ebenso zu diesem Abend wie Besuche aus der organisierten Neonaziszene. Das alles war Grund genug, gegen diese öffentliche Darstellung nationalistischer und frauenfeindlicher Ideologie vorzugehen: So formierte sich seit den 1980er Jahren verstärkt antifaschistischer Widerstand, dem es 1997 erstmals gelang, die grölenden Korporierten vom Marktplatz fern zu halten.
Seither wird versucht, den frei gewordenen öffentlichen Raum mit linken emanzipatorischen Inhalten zu füllen. Deshalb findet seit 1998 jedes Jahr am 30. April das Antifaschistische Straßenfest mit Infoständen linker Gruppen, Redebeiträgen und Live-Musik auf dem Universitätsplatz statt, meist mit wechselnden thematischen Schwerpunkten. Diesmal soll aber der Fokus wieder klar auf die rechten Studentenverbindungen gerichtet sein, indem das 15. Antifaschistische Straßenfest im Rahmen der Kampagne "Knietief im braunen Sumpf - Studentenverbindungen abschaffen!" steht.
Die studentischen Korporationen – 1945 von den Alliierten zu Recht als Nachfolgeorganisationen des Nationalsozialismus verboten – sind nach wie vor keine harmlosen Traditionsvereine, sondern männerbündische Kaderschmieden im Dienste von Nationalismus, Rassismus, Sexismus und sozialer Ungleichheit. Sie sind nicht modernisierbar oder reformfähig – sie gehören schlicht auf den Müllhaufen der Geschichte.
Und so werden wir den diesjährigen 30. April dazu nutzen, den antifaschistischen Kampf gegen Studentenverbindungen fortzuführen, indem wir ihre reaktionären Inhalte thematisieren und dem rechten Treiben der Korporierten entgegentreten. Deshalb heißt es auch in diesem Jahr wieder:
Zusammen kämpfen - zusammen feiern!
Studentenverbindungen auflösen!
Und am Tag darauf in Mannheim Nazi Aufmarsch verhindern
Hallo Leute,
feiert schön, aber ohne Alk, denn am nächsten Tag müsst Ihr alle fit sein um gemeinsam mit uns Mannheimern den geplanten Nazi-Aufmarsch zu verhindern.
Näheres auf den Websites von Mannheim gegen Rechts und AK Antifa Mannheim.
Treffpunkt für alle AntifaschistInnen ist 9 Uhr Gewerkschaftshaus Mannheim
Kommt pünktlich.......
Nazis von der Strasse fegen
Aufmarsch in Mannheim verboten
Der Aufmarsch in Mannheim ist nun endgültig verboten, in Speyer jedoch wird er wohl stattfinden! (Quelle: http://vghmannheim.de/servlet/PB/menu/1276452/index.html?ROOT=1153033)
Was die Gewerkschaftsdemo angeht, finde ich es ein wenig komisch, dass sich linke Gruppen bereits ab 9 Uhr daran beteiligen - um 9 Uhr startet das Ding mit einem Gottesdienst!
Finde ich persönlich jetzt ja nicht so toll... gerade nicht bei einer solchen Veranstaltung....
Nicht endgültig verboten
Die Bundes-NPD kann weiter gegen das Verbot klagen, die Abweisung der Klage bezieht sich auf den Kreisverband Rhein-Neckar ("fehlende Antragsbefugnis", da der Aufmarsch von den Nazis im Namen der Bundespartei angemeldet worden war).
Der Beschluss ist unanfechtbar
Nein, es wurde bereits ein zweites Mal geklagt und diese Klage wurde heute ebenfalls abgewiesen.
Und eine weiter Klage wird es wegen diesem Satz nicht geben können: Der Beschluss ist unanfechtbar (Az: 1 S 913/12).
Der Beschluss ist unanfechtbar
Nein, es wurde bereits ein zweites Mal geklagt und diese Klage wurde heute ebenfalls abgewiesen.
Und eine weiter Klage wird es wegen diesem Satz nicht geben können: Der Beschluss ist unanfechtbar (Az: 1 S 913/12).