Rosa Denkstütze für die Bundeswehr

Rosa Panza

Einige Mitglieder der autonomen Gruppe ‚Rosa Tank Gang‘ haben in der Nacht von Donnerstag auf Freitag (15./16.03.2012) einen Panzer des Deutschen Panzermuseums Munster mit rosa Farbe lackiert. Die AktivistInnen richten sich mit ihrer Aktion sowohl gegen die kriegerischen und wirtschaftlich motivierten Einsätze der Bundeswehr im Ausland, als auch gegen die Inhaftierung der Antimilitaristin Hanna Poddig, die am Donnerstag ihre 90-tägige Haft in der JVA Frankfurt antrat.

 

Hanna Poddig wurde verurteilt, weil sie sich am 10.02.2008 an der Bahnstrecke zwischen Husum und Kiel an die Gleise kettete, um die Weiterfahrt eines Zuges der Bundeswehr zu verhindern. Dieser Transport sollte Kriegsmaterial und Fahrzeuge für die Ausbildung einer Einheit der NATO liefern. Diese ist dafür zuständig im Bedarfsfall weltweit schnell einsatzfähig zu sein und u.a. den NATO-Staaten den Zugang zu Rohstoffen zu erzwingen.

Seit Jahren finden unter Beteiligung der Deutschen Bundeswehr Kriegseinsätze statt, die in der Öffentlichkeit als „humanitäre Einsätze“ propagiert werden. Wir distanzieren uns entschieden von diesem heuchlerischen Deckmantel. Es ist allzu offensichtlich, dass hinter diesen Einsätzen, wie beispielsweise in Afghanistan, die Verfolgung von rein wirtschaftlichen Interessen steht.

Das Panzermuseum wurde Ziel unserer Aktion, da es seit Jahren für eben diese verherrlichenden Darstellungen von Krieg, Verbrechen und Mord bekannt ist. Es dient ausschließlich der Propaganda. Insbesondere Kindern und Jugendlichen wird hier ein total verklärtes Bild von Militär und Krieg vermittelt. Denn das es dabei ums Helfen, Friedenssicherung oder Schutz der Bevölkerung geht ist völliger Nonsens. Die restaurierten, glänzenden und ausgestellten Panzer sollen jedoch genau das suggerieren: Krieg ist etwas Harmloses. Die Panzer werden absolut zweckentfremdet als Kunstobjekt ausgestellt. Dabei wird ausgeblendet, dass an jedem Panzer das Blut vieler Menschen haftet und der einzige Sinn und Zweck das Töten von Menschen ist, um die Interessen der Herrschenden durchzusetzen. Denn Krieg kann niemals Frieden bringen.

„Mir kann niemand erklären, wie ein Panzer Frieden bringen soll, und Gewehre Kinder füttern können. Erst Kriegsmaterial in Krisengebiete zu verkaufen, um bei Bedarf wiederum mit eigenen Soldaten zu intervenieren, löst keine Probleme.“ – Zitat Hanna Poddig aus der PM vom 10.02.2008.

Wir fordern die sofortige Freilassung von Hanna Poddig.

Krieg doof, Bundeswehr doof, Knäste doof – Hanna freilassen

Rosa Tank Gang

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- Es wäre von Vorteil wenn die Stadt erwähnt würde, eventuell schon in der Überschrift und auf jeden Fall in den Tags zum Artikel damit das nicht die Moderatoren nachtragen müssen. Dem Namen des Museums nach zu Urteilen hat die Aktion in Munster stattgefunden.

- Das eingeblendete Datum auf den Bildern kann rückschlüsse auf das Kameramodell geben, insbesondere wenn sie später irgendwanneinmal in Bullenhände gelangen sollte. (Farbe/Größe/Stil der Einblendung variiert bekanntlich.)

 

Nichtsdesdotrotz, weiter so!

jedes objektiv ist wegen seiner bauart (linsenschliff, fotorezeptoren, etc.) einzigartig und hinterlässt einen spezifischen fingerabdruck der auch bei häufigem  kopieren und ausdrucken erhalten bleibt.

"Die Panzer werden absolut zweckentfremdet als Kunstobjekt ausgestellt. Dabei wird ausgeblendet, dass an jedem Panzer das Blut vieler Menschen haftet und der einzige Sinn und Zweck das Töten von Menschen ist, um die Interessen der Herrschenden durchzusetzen."

 

Das wäre vor einigen Jahren noch richtig gewesen. Das Museum befindet sich jedoch in einem tiefgreifenden Wandel. Hier einige Beispiele:

Seit 2009 werden für Kinder Arbeitsblätter angeboten, genau den Zusammenhang von Politik und Gewaltausübung zum Kern haben und die Kinder zur eigenständigen, kritischen Reflexion anregen.

Seit 2009 ist ein Mediaguide in 2 Sprachen u.a. die Zusammenhänge zwischen Rüstungsindustrie und Kriegführung thematisiert.

2010 fand eine Ausstellung zum Jahrestag des Blitzkrieges statt, die u.a. die Massenflucht von Zivilisten und die (in Deutschland noch völligunbekannten) rassistisch motivierten Ermordungen afrikanischer Soldaten in der französischen Armee durch die Wehrmacht breit thmeatisierté.

Seit 2011 wird in jeder Führung durch das Museum u.a. bspw. der Zusammenhang von Holocaust, Vernichtungskrieg, Rüstungsindustrie und Panzerwaffe thematisiert.

Seit 2012 werden in der Ausstellung zum ersten Mal seit der Eröffnung Fotos von Toten und Verwundeten gezeigt, um ehrlich den Kern des Krieges darzustellen.

Ab Mitte 2012 wird es einen Audioguide "Frauen in Krieg und Militär" geben, der die Rolle von Frauen als Opfern und Täterinnen sowohl im Kern als auch an der Peripherie des Krieges darstellt.

Offen gestanden, die Aktion hätte zu keinem falscheren Zeitpunkt stattfinden können. Das Museum bemüht sich, multiperspektivisch und kritisch zu werden, und als Quittung bekommt es von denjenigen, die eine multiperspektivischere und kritischere Ausrichtung fordern, einen Farbanschlag.

 

Wirklich konstruktiv.

Ein Panzermuseum in der Nähe des KZ Bergen-Belsen kann niemals politisch korrekt sein. Gute Aktion!

Munster liegt rein gar nicht in der "Nähe" vom KZ in Bergen-Belsen,

sondern ca. 40km weit entfernt!!!

wenn es stimmt, was mensch panzermuseum da schreibt, war die aktion aus eurer sicht wirklich nicht so berauschend.

 

andererseits könnte man den panzer ja auch in pinkenem zustand belassen und zusätzliche flyer anfertigen, die für die museumsbesucher bereit liegen, in denen darauf aufmerksam gemacht wird, dass kreativer, antimilitaristischer widerstand auch an anderen orten so aussehen könnte, oder?

ich kann mir vorstellen, die leute werden sich aus neugier um die flyer reißen, als creme de la creme der ausstellung eventuell sogar mehr besucher anlocken!

 

dann wird das ganze sozusagen ultimativ multiperspektivisch :)

Der gesamte Vorstand des Panzermuseums Munster besteht aus  kriegsverherrlichenden Propagandafunktionären die das Morden der Bundeswehr legitimieren.


Ein Beispiel für die menschenverachtende aktive Kriegsuntertützung ist das Vorstandsmitglied des Panzermuseums Adolf Köthe:

 

Gutes Miteinander: Bundeswehr und Munster Bürgermeister Adolf Köthe berichtete in seiner Rede von einem erfolgreichem Jahr 2010 für die Stadt Munster. Neben der Glasausstellung mit rund 7.000 Besuchern sei vor allem das Deutsche Panzermuseum Munster, mit rund 86.000 Besuchern gut besucht worden. Gemeinsames Ziel des Bürgermeisters und des Standortältesten sei es, Munster weiterhin als größten Standort des Deutschen Heeres sehen zu können. In Munster seien 6.000 Soldaten stationiert. Aus diesem Grunde, so Köthe, müsse man sich keine existenziellen Sorgen machen, die Strukturreform würde aber trotzdem nicht spurlos an Munster vorbeigehen.

 

„Eine gute militärische Infrastruktur sowie eine sehr gute zivil-militärische Zusammenarbeit lassen mich positiv in die Zukunft blicken.“ Unterstützung der Soldatenfamilien Mit Bezug auf den Auslandseinsatz der Panzerlehrbrigade 9 bat Bürgermeister Köthe besonders um eine positive Unterstützung der Soldatenfamilien. Aus Munster werden rund 2.000 Soldaten nach Afghanistan gehen. Gleichzeitig lud er zum offiziellen Verabschiedungsappell der Stadt Munster ein.

oh mein Gott!

Was soll der gute Herr den als BM einer Stadt die Bundeswehrstandort ist sagen - Bundeswehr geh weg und lass unsre Bürger arbeitslos werden??? Und das er es begrüsst das 2000 Soldaten nach Afganistan gehen davon is jawohl gar keine Rede - er bat nur darum die Familien zu unterstützen. Erst denken dann schreiben!

ja, gute idee, dass könnte der herr bürgermeister zum beispiel ja mal sagen! es soll nämlich auch jobs geben, für die mensch nicht morden muss. aber wer aus verfehltem idealismus, macht oder finanziellen interessen heraus gerne in ärsche kriecht, den sollte mensch nicht rausziehen, das stinkt furchtbar..

 

guter ansatz, aber denken kannst du scheinbar auch nicht, sonst würdest du nicht so einen angepassten blödsinn rauslassen.

Ja, Krieg und Auslandseinsätze alles doof, an Panzern klebt Blut, ja, stimmt ja alles, sehe ich auch heutzutage nicht anders.

 

Aber historische Bestände eines Museums, welches sich nunmal mit Geschichte auseinandersetzt, angreifen? Denkt doch mal um die Ecke, wer die Welt verbessern will, darf nicht davon ausgehen, dass sie vor XX Jahren schon gut war, sondern es nunmal erst wird. Die Menschheitsgeschichte ist nunmal sehr gewalttätig, und es ist unsere Aufgabe, daran mit allen Mitteln etwas zu ändern. Da finde ich es eher nützlich wenn einem das durch Museen oder andere Form der Dokumentation mal wieder ins Gedächtnis gerufen wird.

 

Das Museum verfügt auch über ausgestelltes Kriegsgerät aus dem 2. Weltkrieg und kurz danach (zB T-34-85, zwei T-34 sind auch in Berlin ausgestellt, einer war mal in Chemnitz und wurde dort zum Hassobjekt von Faschos) wo ich mich schon frage wo zB daran das Problem ist und wie man gegen Hitler und co. hätte anders vorgehen sollen als es letztendlich getan wurde. Dieser Krieg hat letztendlich Frieden gebracht, und zwar für unzählige Juden, "Anders-Aussehende", Homosexuelle, Behinderte, Kommunisten und Demokraten.

 

Jetzt könnte man natürlich sagen "klar, das war aber für 70 Jahren"......stimmt! Aber ihr habt ein Museum angegriffen, und ein Museum hat immer was mit der Vergangenheit, und nicht mit der Gegenwart zu tun. ;)

Stimme was das angeht auf jedenfall zu. Leider haben so manche Linke immer noch nicht Krieg als realpolitisches Mittel in einer nicht befreiten Gesellschaft verstanden. Die Art und Weise militärischer Einsätze darf und soll natürlich immer wieder diskutiert und kritisiert werden. Auch die motivation die hinter einem kriegerischen Einsatz steckt sollte immer wieder hinterfragt werden. Aber aus einem strengen Pazifismus heraus jeden militärischen Einsatz als abgrundtief schlecht (in seiner Motivation und Wirkung) darzustellen greift zu kurz und wird dem ganzen nicht gerecht.

Der Krieg gegen Nazi-Deutschland musste geführt werden und musste so geführt werden wie es getan wurde. Wer diese Tatsache anzweifelt sollte sich bei nächster Gelegenheit ein Geschichtsbuch zu Hand nehmen.

 

Zitat einer Shoah-Überlebenden:

"Lieber eine Bombe auf den Kopf als nach Auschwitz" (Henny Brenner)

Ausschwitz als moralischen Unterbau zu nutzen um moderne Kriege zu rechtfertigen ist sehr makaber.

 

Krieg bringt tausendfaches Leiden. Physische Leiden wie Tot, Kälte, Hunger, Verstümmelungen und Vergewaltigung. Und darüber hinaus nachhaltiges psychisches Leiden, Depression, Angst, Verzweifelung, Hass und das Gefühl von Hilflosigkeit im Angesicht von Kriegsmaschinen. Und dieses Leiden trifft nunmal nicht alle Beteiligten an Kriegen. Politiker, Strategen und Rüstungsindustrie leiden genausowenig wie solche Kriegsbefürworter wie "Dingeling", die auf der bequemen Couch zuhause die Kriegsbereitschaft durch Propaganda erhöhen und somit den "Krieg an der Heimatfront" unterstützen.

 

Nie wieder Faschismus!

Nie wieder Krieg!

ist eine ge­mein­sa­me Ein­rich­tung des Aus­bil­dungs­zen­trums Muns­ter, der Bun­des­wehr und der Stadt Muns­ter.

wie "kritisch" das sein kann zeigt ein Promovideo:

http://www.youtube.com/watch?v=Rx88g96d4pU