Auf Indymedia wurde am 3. März 2012 von "einer autonomen Gruppe aus
Berlin" eine in Berlin lebende Person als vermeintliche VS-Informantin
geoutet.
In dem Text wird diese Person der Antifaschistischen
Linken Berlin (ALB) zugeordnet, weiter wird geschrieben, die Person
hätte den Verfassern des Schreibens in einer Konfrontation ihre
Spitzel-Tätigkeit gestanden, nach dem Gespräch seien mehrere Personen
aus der ALB informiert worden.
Wir sind als Gruppe von der
Veröffentlichung vollkommen überrascht worden. Wir wurden nach dem
angeblichen Geständnis nicht kontaktiert oder anderweitig informiert,
insofern wurden uns bislang auch keine Beweise, die diesen Vorwurf
untermauern, vorgelegt.
Sofort nach Bekanntwerden der
Anschuldigungen haben wir Gespräche mit der betreffenden Person als auch
mit Leuten aus ihrem Umfeld geführt. Seit diesem Zeitpunkt ist die
Person nicht alleine gewesen.
Zur bundesweiten Struktur der
Interventionistischen Linken (IL) hat die Beschuldigte keinen Kontakt,
sie war weder auf Treffen noch ist sie in Mailinglisten eingeschrieben.
Seit
dem Indymedia Posting versuchen wir Kontakt mit dem Personenkreis
aufzunehmen, der diese Veröffentlichung verantwortet. Bislang erfolglos.
Wir fordern die Verfasser/innen dringend dazu auf, mit uns Kontakt
aufzunehmen. Diese Art der Veröffentlichung ist verantwortungslos und,
sollte sich weiterhin niemand mit uns darüber auseinander setzen wollen
und/ oder konkrete Beweise bringen, auch unglaubwürdig.
Eine
Vorverurteilung lehnen wir ab. Für Gespräche mit Gruppen und
Einzelpersonen sind wir offen, unsere derzeitige Priorität gilt der
Aufklärung dieser schwerwiegenden Vorwürfe! Habt etwas Geduld - solange
bitten wir alle sich nicht an Spekulationen zu beteiligen. Anna und
Arthur halten's Maul.
Eine weitergehende Einschätzung zu den Vorwürfen werden wir zeitnah veröffentlichen.
Antifaschistische Linke Berlin (ALB), 4. März 2012, 20:19 Uhr
Danke ALB
Vielleicht sollten die Moderationskriterien doch einmal überdacht werden, wenn hier scheinbar Rufmord begangen wurde. Wenn die ALB nichts von Kontaktaufnahmen zu ihr weiß, dann werden auch die offensichtlichen Trolle in der Kommentarspalte des jetzt versteckten Artikels deutlich. Schon die Hausdurchsuchung und das vermeintliche Handy (das dann sicher auch keinen Pin hatte) machen stutzig...
Die ALB sollte jetzt auch nicht den Fehler begehen durch ihre Dementis dem VS wirklich noch Informationen über Personen und Strukturen zu liefern.
Stellungnahme des EA Berlin
Am Samstag Abend wurde auf Indymedia eine Person aus Berlin als vermeintliche VS-Informantin geoutet. Bisher besteht kein Kontakt zu der Gruppe, die für die Recherche und Veröffentlichung verantwortlich ist. Es konnte daher nach unserem Kenntnisstand die Existenz dieser Gruppe und ihre Glaubwürdigkeit nicht bestätigt werden. Wir fordern die Gruppe dringend auf, sich mit der ALB, uns oder einer anderen Struktur, der sie vertrauen, in Verbindung zu setzen.
Die aktuelle Situation ist sicherlich für viele Leute nervenaufreibend. Die Möglichkeit, dass eine gute Bekannte für den VS gespitzelt haben könnte, und die Unsicherheit, ob da etwas dran ist, nimmt sicherlich nicht wenige emotional mit. Bitte vergesst trotzdem nicht: Keine Spekulationen! Kein Getratsche! Keine unnötigen Infos für Bullen und Geheimdienste!
http://ea-berlin.net/outing-einer-angeblichen-informantin-des-vs-auf-ind...
Nichts ermittelt: Der Berliner Ermittlungsausschuss
Der EA Berlin wird kritisiert für sein Verhalten nach einem Spitzelvorwurf.
Vor einem Jahr wurde im Open Posting von Indymedia und auf indymedia-linksunten gegen eine Frau der Vorwurf veröffentlicht, sie sei ein Spitzel: http://www.antifa.de/cms/content/view/1917/42/
Es gibt eine deutliche Kritik am Vorgehen des Berliner EA in dieser Sache und an seiner Stellungnahme: http://ea-berlin.net/zu-den-spitzelvorwurfen-vom-marz-2012
Nachfolgend zur Dokumentation der Kritik ein Ausriss aus einem Text "Einiger Anarchist_innen", Interim 744, November 2012, S. 8ff
Der EA Berlin hat sich mit seiner ersten Veröffentlichung als Vermittler ins Spiel gebracht. Wir fanden diesen Schritt damals gut, genießt der EA doch in vielen Spektren der Bewegung hohes Ansehen und Vertrauen. Nach der Veröffentlichung vom Mai 2012 haben wir allerdings den Eindruck, dass es innerhalb des EAs keine Vorstellung gegeben hat, welche Verantwortung damit übernommen wurde. Es scheint, als hätte sich der EA, wie auch wir, von dem konspirativen Gehabe der Gruppe einlullen lassen.
Wir sind entsetzt über eine Position die sagt, dass es einen Spitzelvorwurf gibt, der weder entkräftet noch bestätigt wird. Bisher war es in unseren Zusammenhängen üblich, dass erst dann jemand ein Spitzel ist, wenn dies nachgewiesen wurde. Anstatt die Position zu vertreten, dass kein „Beweis“ erbracht worden ist und somit der Vorwurf vom Tisch ist, vermittelt der EA, dass die Bringschuld der beschuldigten Person nicht erbracht wurde. Was soll das?!? Wie kann so ein Gegenbeweis überhaupt erbracht werden? Anrufen beim VS und sich schriftlich bestätigen lassen, kein Spitzel zu sein? Keinerlei Widersprüche in seinem Leben zu haben, der neue gläserne Mensch zu sein, nie angegeben zu haben ..., die Liste ist endlos. Es ist eine Umkehrung dessen, was bei so einer Beschuldigung notwendig ist. Der Beweis muss von denen erbracht werden, welche die Beschuldigung erheben und nicht umgekehrt. Das sollte der Mindeststandard sein. Es ist unmöglich, den Beweis zu erbringen, nicht für den VS zu arbeiten. Mit der Position des EAs wird genau das eingefordert. Das ist um so schlimmer, weil der EA bisher als Antirepressionsgruppe mit so einer langen Geschichte einen hohen politischen Stellenwert hat, Stellungnahmen von ihm gehört werden und ein anderes Gewicht haben, als die von einer x-beliebigen Gruppe.
In seiner Stellungnahme beschreibt der EA die Art und Weise der Kommunikation zwischen ihm und der „AG“. Darin wird deutlich, dass allein diese Gruppe die Art und Weise der Kommunikation vorgegeben hat und der EA zum nicht mitbestimmenden Objekt geworden ist, weil die Drohung im Raum stand, dass sonst keinerlei Kommunikation mit der Gruppe stattfinden kann. Normalerweise ist es ein beiderseitiges Interesse, dass die Kommunikation stattfinden kann. Es darf nicht sein, dass nur die eine Seite die Bedingungen vorgibt, zumal diese in der Bringschuld der Beweise war und nicht irgendjemand anderes. Jeder verantwortungsvolle Zusammenhang hätte in dieser Situation den Willen und das Bedürfnis zur Aufklärung gehabt. Die Glaubwürdigkeit eines Kontakts lässt sich nicht darüber herstellen, dass Fragen scheinbar „plausibel“ schriftlich beantwortet werden, sondern darüber, dass der Kommunikationsweg bekannt ist, dass klar ist, mit wem gesprochen wird. Bei so einem Outing kann es nicht darum gehen, die 100-prozentige Anonymität zu wahren, weil es dafür gar keine Notwendigkeit gibt. Es geht vielmehr darum, die Vertrauenswürdigkeit der outenden Gruppe zu überprüfen. Für uns ist das - nicht definierte - Sicherheitsbedürfnis des EAs nicht nachvollziehbar. Es wird nicht ersichtlich, worin dies eigentlich besteht.
Der formulierte Anspruch sich selbst eingeschaltet zu haben, um dem potenziellen Misstrauen in der Szene entgegen zu wirken, wird unterlaufen, wenn sich in der eigenen abschließenden Stellungnahme nicht positioniert wird. Stattdessen werden zwei scheinbar gleichwertige Möglichkeiten propagiert, die die Unsicherheit weiterhin am Kochen halten und damit die Arbeit der untersuchenden Gruppe in Frage stellen. Wozu wird die eigene Positionslosigkeit nach außen getragen? Für uns kann es in dieser Situation keine friedliche Koexistenz zwischen den beiden Positionen geben. Wir erwarten vom EA, dass er seinen Umgang mit dem Problem eines nicht belegten Outings neu diskutiert und sich dazu äußert, sich an der Diskussion beteiligt, was die Herangehensweisen bei einer Enttarnung von Bullen und Spitzeln sein sollen und dass wir gemeinsame verbindliche Standards erarbeiten. Vor diesem Hintergrund finden wir es fatal, dass der EA dazu aufruft, keine Recherchen zu der ominösen „AG“ zu unternehmen. Der EA rät zum Nichtverhalten und legitimiert die vorher von ihm kritisierte Gruppe, indem er sie als besonders schützenswert erklärt. Der Schutz der Gruppe wird gleichgesetzt mit der Notwendigkeit der Aufklärung des Vorwurfs.
Wir sehen keine Notwendigkeit, die „AG“ weiter zu schützen. Sie hat durch ihr verantwortungsloses Verhalten die Existenz eines Menschen gefährdet, Misstrauen innerhalb der Bewegung gesät und Tür und Tor für unbelegte Denunziationen geöffnet. Beziehungen und Freundschaften sind langfristig ge- und zerstört worden. Grundlagen des politischen und sozialen Umgangs wurden damit in Frage gestellt. Es kann nur darum gehen, dieser Gruppe den Schutz zu nehmen und sie aus allen politischen Zusammenhängen auszuschließen.
Is klar
Die Kritik hat Hand und Fuß - Danke dafür!
Die Kritik in dem instruktiven Text am EA teile ich. Er hat sich in diesem Fall wirklich nicht so verhalten, wie es sich für einen EA gehört. Auch ich bin der Meinung der Anarchist*innen und erwarte vom EA, dass er seinen Umgang mit dem Problem eines nicht belegten Outings neu diskutiert und sich dazu äußert. Das hat er bislang nicht gemacht. Deshalb arbeiten Berliner Gruppen und Demo-Organisator*innen (1. Mai) nicht mit dem EA zusammen. Auch bei der Blockupy-Repression gibt es Boykottaufrufe.
Der Berliner Ermittlungsausschuss hat einen herben Vertrauensverlust erlitten. Es entstand der Eindruck, dass er mit einer Berliner Antifa-Gruppe noch schmutzige Wäsche zu waschen hat. Ein EA sollte aber nicht politische Differenzen zu Genoss*innen dazu nutzen, die Genoss*innen in Gefahr zu bringen.
Die Sache ist noch lange nicht vorbei und vergessen und vergeben. Darum gibt es eine öffentliche Debatte und die darf auch nicht bloß in Hinterzimmern geführt werden. Der EA sollte sich endlich öffentlich äußern. Seine letzte Stellungnahme darf nicht sein letztes Wort bleiben. Eventuell sollte sich der Ermittlungsausschus Berlin auch entschuldigen, wenn er die Entschuldigung wirklich ernst meint, sonst wird die Katastophe nur noch größer und immer mehr Gruppen arbeiten nicht mehr mit dem EA zusammen. Damit wäre keinem gedient.
Ihr macht es mal wieder spannend
A) Sie sagt, es stimmt,
B) Sie sagt, es stimmt nicht,
C) Sie sagt, es stimmt, aber nicht so.
Bitte ankreuzen. Das würde schon weiterhelfen.
Wenn A) und C) angekreuzt, dann ist die Gruppe, die den Artikel geschrieben hat, völlig unwichtig.
Macht euch nicht interessanter als ihr seid.
Unerträglich
Ich finde es unerträglich, wie hier der Umgang mit einem Vorwurf ausgetragen wird. Auf beiden Indy's wird der Text der autonomen Gruppe komplett heruntergespielt. Einige schreiben, sie würden erst auf die Stellungsnahme der ALB vertrauen und noch viele andere schwachsinnige Kommentare, die den Fakt der Vorwurfes überhaupt nicht wirklich interessiert. Auch jetzt kommt von der großen ALB nichts anderes. In keinem einzigen Satz wird werden auf die Vorwürfe eingegangen. Es wird stattdessen, der Spieß umgedreht und einfach die Verfassergruppe dargestellt als eine ominöse Gruppe, die es vielleicht gar nicht gibt und sich nur einen Scherz erlaubt. Mit solchen Aktionen macht sich die ALB immer unsympatischer und stellt damit auch ein Sicherheitsrisiko dar. Hinhaltetaktiken sind bei solchen Vorwürfen fatal und führen zu noch mehr Spekulationen und auch den Umgang mit anderen ALB-Angehörigen.
nur kein stress
ich finde das verhalten der ALB korrekt und wünsche mir sowas in alle ähnlichen fällen. bevor nicht 100% abgeklärt ist, dass infos stimmen soll sowas nicht an die öffentlichkeit. mir gerüchten, die dann doch nicht wahr waren, können leben zerstört werden. klar, müssen linke strukturen geschützt werden, doch wenn in der veröffentlichung der 'autonomen gruppen' offenbar infos nicht stimmen (z.b. die ALB wäre informiert worden), dann wirft das schon fragen nach der seriosität auf... ich denke für alle unbeteiligten ist es zumutbar noch ein paar tage zu warten bis ALB und umfeld diese sache geklärt bzw sich einer lösung angenähert hat. solidarische grüße an die ALB!
i don´t like yellow press
Die Stellungnahme der ALB ist genauso schlecht wie der ursprüngliche Text.
Einerseits wurden Begriffe, deren heteronormative Konnotation auf Anrüchigkeit der betreffenden Person anspielen oder diese explizit darstellen soll, verwandt, andererseits wird sich in Polemik geübt, sich sprachlicher Mittel der Abschwächung oder anderen Sprachmustern bedient, die ebenso wenig Klarheit schaffen oder verschaffen, vielmehr dafür Sorge tragen, dass zusätzlich Zweifel gesät werden, die persönliche Unsicherheiten nach sich ziehen und folglich Hetze oder dergleichen noch fördern.
Was sich für mich ausreichend darstellt, ist das Problem einer heterogenen Szene, die sich in homogenen Macht-/Strukturen suhlt und diese nicht bereit ist, aufzubrechen, um eine Basis der Kommunikation zu schaffen, auf der es möglich ist, das Problem der/des Einen konstruktiv zu klären.
An so manchem Kommentar auf de.indymedia als auch linksunten ist deutlich herauszulesen, dass es um die Institutionalisierung eines Organs geht. Dabei wird die eigene Verantwortung der Gruppen deutlich vernachlässigt bzw. in Übertragungsmechanismen an Andere verwiesen.
De.indymedia dafür verantwortlich zu machen, die Struktur eines Kontrollorgans vernachlässigt zu haben, erkenne ich als solches nicht an. Wofür man die Redaktion in die Pflicht nehmen kann, sind die unschönen, niveaulosen Bemerkungen stehen gelassen zu haben. Dem Grundkontext der Veröffentlichung solcher Nachrichten hat sich de.indymedia verschrieben, woraufhin es ausreichend „schöne“ Spitznamen bekommen hat.
Wer sich also dessen nicht bewußt ist, dass auch eine linksverortete Veröffentlichungsplattform sich den Mechanismen der yellow press bedient, sollte sich genau an dem Punkt Gedanken machen, warum dies so ist und folglich, was daran geändert werden MUSS und nicht nur sollte.
(Zitat Stellungnahme ALB 04.03.2012)
Warum wurde denn der Kontext der autonomen Gruppe in Anführungszeichen gesetzt?
Die Gruppe hat ganz offensichtlich aus dem Kontext der Autonomie heraus auch so gearbeitet. Es gibt gar keinen Grund dies in irgendeiner Art und Weise ins Groteske zu setzen oder die Recherche zu diffamieren, nur weil man mit dem Ergebnis sich nicht einverstanden zeigt. Oder soll hier Einzeltäter_Innen-Tun im Hinblick auf die Veröffentlichung herausgestellt werden? Zitate sind kenntlich zumachen. Da dies unterlassen wurde, kann man also schlussfolgern, dass es sich dabei nicht um ein solches handelt.
(Zitat Stellungnahme ALB 04.03.2012)
Den ersten Hauptsatz gilt es aus eigenem Interesse der betreffenden Person gegenüber und auch aus Verantwortung der Gruppe als solches nicht zu erwähnen. Für die betreffende Person kann es sich als ein Zeichen der Ab- und damit auch Ausgrenzung („wird….zugeordnet,…) lesen. Ferner muss dieser Umstand gar nicht erwähnt werden, da es vollkommen nebensächlich ist, ob die betreffende Person der Gruppe zugehört oder ihr die Zugehörigkeit zugeschrieben wird. Eine passive Wortwahl lässt genau solche Spekulationen auf Seiten Unwissender zu. Ferner geht in ihrer Nebenbedeutung auch auf die Abweisung der Schuld der benannten Gruppe mit. Nicht nur die Berliner Szene ist im Stande de.indymedia zu lesen und es sollte bei einem solchen Vorfall dafür Sorge getragen werden, dass Informationen, die es nicht anzumerken gilt, auch so behandelt werden. Die hier verwandten Sprachmuster sind nur die Wirkung, die Ursache ist schon im Ausgangsartikel zu finden und da kann man den Verfasser_Innen den Schuldpart ruhig geben. Eine Gruppe zu benennen, ist sicher eine sehr hilfreiche Information für jene, die an Informationen Interesse haben, sollten wir doch aber genau an dem Punkt ansetzen und überdenken, dass eben nicht nur die eigenen Strukturen Interesse an solchen Informationen haben. Worin sich das Warum des Interesses nun genau begründet, sei an dieser Stelle dahingestellt. Und nein, JeneR, die/der da nun denkt, dass doch der VS im Falle einer Tätigkeit der besagten Person sowieso bereits die Gruppenzugehörigkeit kenne, sei gesagt, im Falle einer Nichttätigkeit ist diese dann benannt. Also unterlässt man es einfach, Gruppen zu benennen.
Gibt es bei der ALB ein Gremium, das jederzeit mit solchen Informationen betraut werden kann bzw. sich in einem solchen Vorfall als Ansprechorgan verantwortlich zeichnet, oder wer zeichnet hier für das -WIR-? (Das ist ein rhetorischer Einwand.)
Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Mitglieder in der Kürze der Zeit befragt worden sind, ob ihnen in den letzten 2 Wochen der vorliegende Sachverhalt angetragen wurde. Allerdings erscheint es mir auch eigenartig, dass im Falle des Herantragens dies nicht sofort dazu geführt habe, dass es in die Gruppe getragen und diskutiert wurde.
Die Frage des Vertrauens der Gruppenmitglieder untereinander als auch der autonom recherchierenden Gruppe zur ALB steht hier ganz schön auf dem Spiel.
Wenn man hinsichtlich der Verfahrensweisen mit brisanten Themen weiß, ist es nicht verwunderlich, dass so etwas auf einer Plattform wie de.indymedia verhandelt wird. Es ist verantwortungslos, unumstritten, jedoch auch wiederum nicht verwunderlich. Wenn die Verfahrensweise nicht geklärt ist, kann man sich auch solche Kommentare wie von anonym „mit dem Outing Artikel folglich irgend etwas nicht stimmen konnte“ (Zitat 04.03.2012 anonym) ersparen.
(Zitat Stellungnahme ALB 04.03.2012)
Und…? Es ist Eure (ALB) politische Verantwortung den Anschuldigungen nachzugehen und zur Aufklärung des Sachverhalts beizutragen. Solche Sätze haben den faden Beigeschmack politischer und sozialer Polemik in Verbindung des pathosschwangeren. Es darf doch nicht erst eines solchen Vorfalls bedürfen, dass klar wird, dass man in politischen Zusammenhängen auch einen Grad an Verantwortung in den sozialen Bereich hineinreichend trägt und andersherum genauso.
Beim dritten Satz dieses Zitats weiß ich nicht, was ich damit anfangen soll. Steht er als Gegenbeweis zu den Behauptungen? Soll er als entlastendes Mittel dienen?
Ich gestehe, dass ich es als fragwürdig erachte, dass nach der Bekanntgabe eines solchen Vorwurfs binnen 24h ein solcher Fakt hinreichend überprüft werden konnte.
Deshalb ist es auch nur allzu verständlich, dass die aufgestellten Zuweisungen auf de.indymedia nicht in so kurzer Zeit geprüft und gegebenenfalls entlastet werden können.
(Zitat Stellungnahme ALB 04.03.2012)
Und wenn man den nachgestellten erläuternden zweiten Hauptsatz herausnimmt und den ersten Hauptsatz in seiner Reinform liest, bleibt nur noch
„Diese Art der Veröffentlichung ist verantwortungslos und, …, auch unglaubwürdig.“
(Zitat Stellungnahme ALB 04.03.2012) stehen.
Das stimmt nicht.
Spitzel, wie es so schön benannt wird, gehören geoutet. Schnell, massiv, weitverbreitet, nicht auf Indizien basierend. Außer Frage steht hierbei, wie man mit den Informationen vor der Bekanntgabe umgeht. Für diese Umgangsweise wird es sicher Gründe geben, man kann nur hoffen, dass sie nicht im Bereich der Banalität zu finden sind.
Wer sich mit welcher Artikulation unglaubwürdig macht, wird sich hoffentlich bald zeigen.
Anna und Arthur halten´s Maul.
Schön wäre es gewesen, wenn die ALB damit angefangen hätte und sich nicht mit einer so unmöglichen Stellungnahme ins verbale Aus schösse.
danke
gut und treffend analysiert... pro *gefällt mir*button auf linksunten ;-)
Danke, gute Analyse
für Nichtstudent_Innen
die Kurzanalyse:
Die autonom agierende Recherchegruppe als auch die ALB bedienen sich sprachlicher Mittel, die einerseits die betreffende Person diffamieren und das nicht nur durch den Spitzel-Vorwurf, auf den es sich allerdings beschränken sollte, und andererseits von der Verantwortungsübernahme durch Abschwächung und/oder Polemik abgelenkt.
Ich denke, wenn Dir das Problem nicht bewußt geworden ist, dann lies doch nochmal den Text. Da gibt es einen Satz, der lautet
"Was sich für mich ausreichend darstellt, ist das Problem einer heterogenen Szene, die sich in homogenen Macht-/Strukturen suhlt und diese nicht bereit ist, aufzubrechen, um eine Basis der Kommunikation zu schaffen, auf der es möglich ist, das Problem der/des Einen konstruktiv zu klären."
Wenn Du diesen Satz nicht verstehst, dann lass Dir von Deinen Freunden weiterhelfen. Oder einem Fremdwörterbuch.
Das soll hier nicht herablassend wirken. Ich versteh nur Deinen sprachlichen Umgang nicht. Ich interpretiere ihn als angriffslustig.
So long....
Anna und Arthur halten´s Maul und Politik geht vor Gefühl.
korinthenkacker
"Zitate sind kenntlich zumachen."
dies ist mit den anführungszeichen geschehen. die stellungnahme der alb ist eine replik auf nur eben diesen einen, konkreten und erwähnten text. somit erübrigen sich diese lächerlichen, sich ständig wiederholenden quellenangaben wie du sie verwendest. aber im 2. semester wirst du das dann vielleicht auch noch lernen...
jaja....
ist es nicht, wenn du es als kenntlichmachung ansiehst, anerkennst du auch jede weitere sprachliche entgleisung.
aber das lernst du noch im 2ten semester.
die "..." im text der alb stehen eindeutig für eine diffamierung der recherchierenden gruppe. den beweis führen sie selbst.
Haltet die Schnauze mit eurem ALB-Gedisse
Es geht verdammt nochmal nicht um die ALB, sondern um die Frage, ob die Veröffentlichung auf Indymedia bloßer Rufmord (in Kombination mit massiver Gefährdung linker Strukturen durch das gerade laufende Getratsche) ist oder ob es als bestätigter Spitzel-Fall von ebenfalls beschissen großem Ausmaß anzusehen ist. Um das zu klären, muss irgendwer bestätigen, dass es sich bei den Autor_innen nicht um Leute vom VS handelt, sondern um Aktivist_innen, die mensch kennt.
Dazu stehen der Gruppe etliche Möglichkeiten offen. Wenn sie nicht mit der ALB Kontakt aufnehmen wollen, geht es sicherlich auch vertraulich an den EA. Im Zweifel bestimmt auch über eine Mittelsperson. Oder über eine x-beliebige andere Struktur, denen sie vertrauen.
Falls das nicht geschieht, muss es als richtig widerlicher Fake angesehen werden. Unabhängig davon, wie mensch nun zur ALB, ihren Sicherheitsstandards oder dem Umgang der AAB damals mit der Vergewaltigung steht.
kain :)
Du bist ja einE wirklich netteR Zeitgenosse_In.
Wenn die ALB sich durch Beiträge gedisst fühlt, dann wohl doch eher um die Kritik an Ihren Verlautbarungen.
Und ja, es geht nicht in erster Linie, mir jedenfalls nicht, um die ALB sondern den "Fall". Und wenn es der ALB selber nicht um sie selbst geht, dann sollte sie sich auch so verlautbaren.
Die autonome Gruppe wird ihre Gründe haben und mögen die auch zweifelhaft sein, dass es zu keinem anderen Vorwegumgang ging, aber DAS ist nun nicht mehr zu ändern. DAS ist eine Aufgabe, der sich die Szene generell zu stellen hat. Und wenn es leider immer so unrühmlicher Vorfälle bedarf, dass eine solche Diskussion angestrengt wird, mag man das für bedauerlich halten, sollte dann aber dabei nicht aus den Augen verloren werden.
Was wohl mal klar gestellt werden sollte, es geht bei einem Spitzel-Fall nie um eine bestimmte Gruppe sondern immer um die Szene an sich.
Und ja, die vorwürfeaussprechende Gruppe ist in der Verpflichtung, auf welchem Wege auch immer, zeitnah und vollumfänglich der ALB oder anderen Vertrauensgremien die entsprechenden Informationen und Beweise vorzulegen.