Im Verlauf der diesjährigen Luxemburg-Liebknecht-Demonstration haben wir, eine kleine Gruppe emanzipatorischer Kommunist_innen, am Rand der Demo ein Transparent entrollt, dass sich gegen die positive Bezugnahme linker Zusammenhänge auf die Führerfiguren Stalin, Mao und Lenin wendete. Wenige Minuten später wurden wir von aufgebrachten Teilnehmer_innen aus marxistisch-leninistischen Blöcken mit Stöcken angegriffen, das Transparent in Stücke zerrissen. Menschen die sich spontan mit uns solidarisierten und versuchten uns von den Angreifer_innen abzuschirmen, wurden getreten und mit Fäusten geschlagen.
Dieser Gewaltausbruch ist weder überraschend, noch ein bedauerlicher, unrepräsentativer Vorfall, sondern verdeutlicht, wie es um die Gesinnung maßgeblicher Teile der Gedenkveranstaltung bestellt ist. Es gab noch keine LL-Demonstration, auf der nicht Stalin, Mao und Lenin verherrlicht und deren Verbrechen relativiert wurden. Keine LL-Demo ohne dogmatische Gesellschaftsanalysen autoritärer K(lein)-Gruppen mit blutrünstigen Revolutionsphantasien.
Dies alles geschieht unwidersprochen unter dem Label 'Rosa Luxemburg' und unter Bezugnahme auf reaktionäre Kommunismus-Vorstellungen. Kommunismus aber hat nie etwas anderes bedeutet als die Emanzipation von jeglichen Herrschaftsverhältnissen und lässt sich nicht vereinbaren mit der orthodoxen Weltsicht die sich aus den Staatsideologien historischer stalinistischer Herrschaftsstrukturen destilliert hat.
Wir bedauern es, dass das Transparent nicht lange genug Bestand hatte, um die Teile der Demonstration zu erreichen, denen ein Mindestmaß an Reflexion zuzutrauen ist und so lediglich unverbesserliche Stechschritt-Sozialist_innen in dessen Genuss kamen. Unsere Aktion richtet sich an diejenigen Teilnehmer_innen, die ein kritisches Verhältnis einnehmen gegenüber den stalinistischen, maoistischen und „marxistisch“-leninistischen Unzumutbarkeiten, die auf dieser Demonstration präsentiert werden.
Sicher ist es ohnehin fraglich welches emanzipatorische Potential die „Luxemburg-Liebknecht-Gedenkdemonstration“ bietet und wie viel an linkem Personenkult in dieser Veranstaltung genuin angelegt ist. Doch unabhängig davon möchten wir unsere Aktion als einen Aufruf an selbstreflektierte Teilnehmer_innen verstanden wissen, diese Veranstaltung solange zu boykottieren und stattdessen emanzipatorische Alternativveranstaltungen zu besuchen und zu schaffen, wie weiterhin Konterfeis von Mao, Stalin oder Lenin präsentiert werden und in Flyern die autoritären Regime der Sowjetunion, DDR oder des maoistischen Chinas verharmlost werden.
Diejenigen, die berechtigte Vorbehalte haben, das Gedenken an Rosa Luxemburg den Kasernenhof-Kommunist_innen zu überlassen, rufen wir dazu auf, zukünftig stalinistische und maoistische Äußerungen auf dem Umzug nicht länger zu tolerieren: Verdeutlicht den Träger_innen dieser Symbole, dass sie mit Widerspruch zu rechnen haben, verwickelt sie in Diskussionen und ruft antistalinistische Parolen.
Nicht zuletzt fordern wir von den Veranstalter_innen der Demonstration und dem LL-Bündnis einen antistalinistischen und antimaoistischen Grundkonsens zu vereinbaren und der Verherrlichung autoritärer, diktatorischer Regime - ob historisch oder bestehend - eine deutliche Absage zu erteilen.
Derartige Ideologien können und dürfen nicht Teil einer radikalen Linken sein, die sich bedingungslos gegen Herrschaft, Unterdrückung, Ausbeutung und Ausgrenzung richtet.
Klasse Aktion
Und längst überfällig! Vor allem die inhaltliche Kritik!
Für den Kommunismus!
Traurig
Traurig was sich heutzutag alles Kommunismus bezeichnet. Stalin zu kritisieren, das sollte eigentlich normal sein, wie es auch
immer mehr blogs erkennen: http://diefreiheitsliebe.de/freiheit/prugeln-fur-stalin-und-mao#comment-...
Für eine konsequente Kritik des Realsozialismus
In der Tat.
Die Diktaturen und Nomeklaturas des Realsozialismus haben die kommunistische Bewegung, ja den Begriff "Kommunismus" für die große Masse der Bevölkerung verbrannt.
Unsere heutige Schwäche als Linke ist direkt und hauptsächlich darauf zurückzuführen, genauso wie der unglaubliche Aufstieg des Faschismus in Ländern des früheren Ostens.
Es gibt trotzdem immer noch Menschen die den Realsozialismus und seine Verbrechen glorifizieren. Eine Linke die wieder wachsen möchte muss sich öffentlich wahrnehmbar und konsequent von diesen Strömungen abgrenzen oder ihre orthodox-marxistischen Akteure dazu bewegen das zu tun. Letzteres ist nicht in Aussicht. Also muss eine erfolgsorientiere, kommunistische und herrschaftskritische Linke die noch einen Silberstreifen am Horizont sehen möchte sich endlic hvon ihnen und ihren Freunden distanzieren.
zB so: http://www.paeris.net/kommunismus-eine-klarstellung/
quellen und argumente
der von musiker und blogger classless kulla zitierte slogan stammt übrigens aus dem buch "KOMMUNISMUS. kleine geschichte, wie endlich alles anders wird" von bini adamczak www.unrast-verlag.de/unrast,2,186,13.html - dort finden sich auch alle argumente, warum verschiedene gesellschaftsmodelle nicht als kommunismus bezeichnet werden können ... die historische auseinandersetzung mit stalisnismus und leninismus hat die autorin in ihrem nächsten buch "GESTERN MORGEN. über die einsamkeit kommunistischer gespenster und die rekonstrukion der zukunft" nachgereicht.
Gefällt mir, aber...
...Lenin würde ich nicht unbedingt mit Stalin und Mao auf eine Stufe stellen.
Exakt gleich Stufe nicht unbedingt...
aber großen Unterschied gibt es dennoch nicht! Militarismus, Großmachtstreben, Personenkult, Unterdrückung (insbesondere von anderen Linken, Sozialisten, Kommunisten, Anarchisten) etc.
Marxist
auch wenn ich Lenin kritisch sehe und mich vielen der oben genannten Kritikpunkten anschließen würde, muss ich doch anmerken, dass der Personenkult um Lenin zum größten Teil nicht von ihm selbst ausging, sondern hauptsächlich erst nach seinem Tod von Stalin inszeniert wurde....
Lenin
Danke, das versuche ich auch gerade einigen Sturköppen auf fb beizubringen. Trotzki hat auf Anweisung Lenins die ukrainischen Anarchisten gekillt. Geh mir ab mit den Beiden.
ahistorische Prügelmarxisten
... ahja ... wer hat den das Gulag und Geheimdienstsystem aufgebaut? Wie viele Menschen hat Lenin auf dem Gewissen? Kannst du das bitte nochmal nachlesen und bitte nicht auf Jubelseiten. Lenin war ein authoritäres Schwein, mit Emanzipation hat er ja wohl nichts zu tun. Das da aus einer libertären, emanzipatorischen Ecke Kritik kommt ist ja wohl richtig und wichtig.
Vor alle legitimiert nichts, das hier angebliche Linke auf tatsächliche Linke einprügeln, weil sie ein Transparent hochhalten. Ein tatsächlicher Linker kennt noch andere Arten der Kommunikation, er kann reden ... differenziert und teilt die Welt nicht ein ein in Freund und Feind / kommunistisch und antideutsch oder andere Dualismen. Eine Linke die mit Kritik nicht umgehen kann ist keine.
Gute Aktion, dieser Aufmarsch authoritärer Wahnsinniger gehört blockiert. Nach der Aktion überlege ich mir auch ob ich nächstes Jahr hinfahre, um diesen Gruselauflauf zu stören.
eine Nummer drunter
...also aktiv gegen die reaktionären, revanchistischen Gruppen vorgehen/sie blockieren oder isolieren und den Aufzug an sich nicht torpedieren.
Wenn jemand aus Berlin dafür einen halbwegs brauchbaren Aufruf schreibt und mobilisiert würde ich dafür die weite Strecke fahren und wüsste auch einige andere die das würden.
Nie wieder Parteiherrschaft, nie wieder Realsozialismus.
ja genau! nein, nein, das ist nicht der kommunismus!
Fotos der Demo
Fotos der LL-Demo, u.a. mit der Transpiaktion auch unter: http://www.flickr.com/photos/pm_cheung/sets/72157628879372197/
"Überschattet wurden die friedlichen Veranstaltungen von teils heftigen Übergriffen stalinistischer Demonstrationsteilnehmer auf andere Demonstranten. So griffen sog. Stalinisten an der Frankfurter Allee Ecke Ruschestrasse andere Demonstrationsteilnehmer, die mit einem Transparent das Gedenken an Lenin, Mao und Stalin kritisierten."
Sehr schöne Aktion, bitter nötig in diesem Pfuhl.
Antideutsche
Das Transparent mit den durchgestrichenen Köpfen kommt klar aus dem antideutschen Spektrum. Die Leute, die das hochhielten waren keine Teilnehmer der Demo und wollten nur provozieren!
Der "Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus" ist eine ekelhafte Provokation. Der Begriff des "Stalinismus" ist ein antikommunistsciher Begriff, der jederzeit von der bürgerlichen Presse benutzt wird um die Idee einer anderen Gesellschaft schlecht zu machen. Der Stein muss weg! dass man sich da gleich kloppen muss ist sicherlich nicht der richtige weg.
Und wie diese antideutschen auch was gegen Türken/Muslimen haben kann man gut in den kommentaren hier lesen http://de.indymedia.org/2012/01/323054.shtml
warum...
..."stalinismus" ein antikommunistischer begriff? wie würdest du die zeit in der sowjetunion unter stalin bezeichnen? wurden dort ideen "einer anderen gesellschaft" umgesetzt? gehörte der gulag zu diesen ideen? wieviele menschen wurden in dieser zeit der tollen ideen umgebracht allein deswegen, weil sie andere vorstellungen von einer freien gesellschaft hatten?
die sowjetunion war eine diktatur. freiheit gab es dort keine.
Stalinismus bleibt Stalinismus ...
und auch wenn der Begriff auch von bürgerlichen Honks instrumentalisiert wird, wird der Stalinismus nicht besser wenn wir in deshalb aufhören zu kritisieren!
Genau und deswesen müssen sie Antideutsche sein und wer folglich Antideutsch ist, hat man gefälligst wie mordende Faschisten zu behandeln!
Ich habe gehört das Antideutsche angeblich auch essen und trinken, bin ich jetzt auch AD weil ich esse und trinke
Das Bild des Tranpis stammt vom Cover von Classless Kulla und er ist zuvorderst Kommunist und "Antideutsch" ist mittlerweile längst zum antikritischen Kampfbegriff geworden und jede Kritik von vornerein verwerfen zu können!
Deine Ideologie zeugt nur wie richtig diese Aktion war!
Titel: *
lest endlich mal bücher und kapiert, dass antikommunismus in unserer bewegung nichts zu suchen hat.. egal ob mensch anarchist ist, oder sonstwas
lern selber lesen
lest endlich mal bücher und lernt gefälligst nicht nur Parteiprogrammpunkte auswendig!
Es gibt mehr und vor allem bessere Bücher als die von Stalin! Und Stalin hat alles verraten, was sich Marx als Sozialismus oder gar Kommunismus vorgestellt hat. Antistalinismus ist für den Kommunismus!
krude
"Unsere Bewegung"? - Nicht wenn darunter Parteidiktaturen wie die Sowjetunion, die DDR bis China, Kambodscha oder Nordkorea subsumiert werden.
Die sind villeicht mal aus einem extrem autoritären Zwei der Bewegung gewachsen, identisch mit ihren Inhalten ist das alles nie gewesen.
Wollt ihr das die Menschen uns mit ihren Verbrechen identifizieren?
krude krude ^^
Wer die oben genannte Staaten als kommunistisch bezeichnet hat keine Ahnung. Nur weil sie sich Kommunisten nennen, müssen sind es noch lange keine sein!
Stalinismus und die bürgerlichen Medien
Wenn der Stalinismus ein politischer Kampfbegriff bürgerlicher Medien sei, was ist dann die Bezeichnung des Systems der Sowjetunion und Chinas als "Kommunismus"?
Weder die Sowjetunion noch China war bzw. ist ein Kommunismus. Beide Staaten bau(t)en auf einen starken Staat incl. Unterdrückung und Verfolgung politisch Andersdenkender auf. Ein Kommunismus hingegen muss zwangsläufig auf seine Gegner_innen eingehen. Andernfalls ist das System nichts anderes als eine Diktatur, wobei man bedenken muss, dass Diktatur und Kommunismus per se nicht vereinbar sind.
Schade, dass es noch viele Menschen gibt, die nicht gelernt haben ihre Positionen und ihre Handlungen zu reflektieren und sich weiterhin von längst verstorbenen Menschen leiten lassen, die irgendwann mal irgendwen interpretiert und weitergedacht hatten und damit keinen Gegenpol zum Faschismus aufbauten, sondern einen antifaschistisch angestrichenen Scheinkommunismus, der korrekterweise eher als Staatskapitalismus anzusehen ist, da in diesem System - insbesondere in China - die Bevölkerung ausgebeutet wird, um den Kampf gegen ein anderes System zu gewinnen, wobei allerdings Grundprinzipien des zu bekämpfenden Systems angewandt werden.
Ein System kann nur bekämpft werden, indem man die Grundprinzipien des Systems offenlegt, die Grundprinzipien durch eigene Prinzipien, wie Solidarität, Vertrauen, Respekt, ... ersetzt und diese Prinzipien auch lebt sowie aus der eigenen Suppenküche heraus kommuniziert.
???
Wer behauptet denn, China oder Sowjetunion wären Kommunismus. Die einzigen, die dahingehend etwas behaupten, sind die Antikommunisten, die den Kommunisten vorwerfen, sie würden es behaupten.
Schon schlimm, wenn man den unterschied zwischen Sozialismus und Kommunismus nicht versteht. Aber das traue ich Leuten ey nicht zu, die Israel für kommunistisch halten. (Armes Israel kann ich da nur sagen, solche Spinner wie die ADs hat es echt nicht verdient.)
bitte...
... zeige mir nur einen einzigen "antideutschen", der Israel für kommunistisch hält...
Witzig ist auch, dass dein Beitrag impliziert, China und Sowjetunion wären Sozialismus. Ich möchte jetzt gern weinen.
Dumm??
Was ist denn Kommunismus, du Hirntoter? Doch bloß die Bewegung(!), welche den gegenwärtigen Zustand aufhebt(!), kein Ideal, kein Utopia. Natürlich ist Israel kommunistisch. Es ist kommunistisch weil es Teil dieser Bewegung ist; notwendig sein muss. Alles andere ist Aufklärungsverrat, Trotzkismus, anarchistischer Totalschaden und führte unweigerlich in die Barbarei.
Antdeutsche werden auch immer blöder.
wer sind denn "diese antideutschen"?
pauschalisierungen "wie diese..." sind sooo laaaangweilig.....!!!
vielleicht schreiben das ja gar keine "antideutschen" in die kommentarspalten...? sondern neonazis???
die leute mit dem transpa waren jedenfalls weit mehr als nur einfache "antideutsche"...
aber von progressiver kritik oder gar selbstkritik scheinst du noch nichts gehört zu haben....
Prokationen angekündigt!
Die Prokationen waren auf "de.indymedia.org/O.P." angekündigt. Zuertst versuchte man unter dem Label "Zombie.Apocalypse" für eine Provokation an der demo zu werben. Die Abfuhr zu eindeutig, man unterlies diese Form einer "Satire".
Provoziert wurde aber trotzdem mittels eines albernen Transparentes und mit dummen Sprüchen.
Auch das hat inzwischen Tradition:
- Provokationen an der Strecke der jährlichen 1. Mai - Demo in Kreuzberg/Neukölln
- Provokation gegen "Dresden stellt sich quer". Hier werden Transpis nicht etwa gegen Nazis gezeigt, sondern gegen die BlockierInnen, die man Nazis gleichsetzt
- Antideutsche Demo gegen Neubau einer Moschee in Kreuzberg
....
Diese und andere Aktionen dienen nur der Provokation - warum versteckt ihr euch immer nahe oder hinter den Bullen und heult rum, wenn ihr mal eine fangt?
Euer ganzen Auftreten hat nichts mit angeblicher "emanzipatorischer Kritik" zu tun.
Das Ganze dann noch mit den jahrelangen Auseinandersetzungen um den "Stein "Der Opfer des Stalinismus" zu vermengen, zeigt, wess Geistes Kind ihr seid. Würden, die Leute die meinen sich zeitgleich dort mit Deutschlandfähnchen treffen, zum grossen Teil die Gedenkstätte gerne planieren.
Schlechter Versuch der Rechtsfertigung der eigenen Gewaltlust!
1. Wer sagt das das von den selben Leuten wie der geplante Zombie-Walk ist? Man weiß es nicht!
2. Wenn man sich von Kritik an der Lenin, Stalin, Mao - Glorifizierung provoziert fühlt und dann auch noch statt Argumente voranbringt lieber zuschlägt, zeigt das nur wie richtig und wichtig diese Kritik ist!
3. Wer sagt das das ADs waren? Nur weil sie euch kritisieren nicht eurer Doktrin unterliegen und dafür bereit sind auch Gewalt einzusetzten? Und selbst wenn es ADs waren inwiefern rechtfertigt es wie eine wildgewordene Horde auf diese einzuprügeln?
4. Was hat diese Aktion mit anderen angeblichen Provokationen zu tun? Nichts! Das muss hier nur zur Rechtfertigung der eigenen Gewaltlust herhalten
5. "Hinter Bullen versteckt"? Komisch, aber ich hab weit und breit keine Bullen gesehen...
6. Inwiefern soll diese Aktion nichts mit emanzipatorischer Kritik zu tun haben, der gewalttätige Angriff auf diese kleine Gruppe aber schon??
7. Zu dem Letzten Absatz brauch ich nicht noch extra darauf eingehen, wes Geistes Kind dieser Schreiber ist zeigt er vielmehr selbst!
So und jetzt noch viel Spass dir, lieber ewiggestriger, der Angst vor einer Amerikanisch-Israelisch-Antideutschen Weltverschwörung hat!
Die ewig Gestrigen
Mal ernsthaft: Niemand, der klaren Verstandes ist, kann ernstahft behaupten, daß Lenin, Mao oder Stalin Menschenfreunde waren, denen es um die Herrschaft des Proletariats ging. Niemand kann ernsthaft behaupten, daß Leute, die andere Meinungen mit Gewalt unterdrücken, im Recht sind. Niemand kann ernsthaft behaupten, daß Gewalt durch die Farbe der Ideologie des Prügelnden zu rechtfertigen ist. Nur die ewig Gestrigen, bildungsresistente Fanatiker mit pseudo-politischer Möchtegern-Ideologie!
Das sind keine Linken, das sind üble Mitmenschen, die ihre wahre Identität verbergen und damit die angeblichen Ideologien ad absurdum führen.
Aktion wars ja
Aktion kann man dies nennen, ok. Aber wo war die Kritik? Nein, nein, nein,ok, aber warum nein steht nicht dabei? Auch im Text oben nicht. Und warum ihr euch so emanzipatorisch findet erschließt sich mir auch nicht. Und überhaupt, wer seit ihr, dass ihr entscheidet was der Kommunismus ist und was nicht? Wundert ihr euch warum ihr kein Beifall für eure Aktion bekommen habt? Fragen über Fragen.
Wörter
Massenmörder hochhalten,und sie ehren. Da sieht jeder welches System sich diese Menschen wünschen. Einen starken Führer,der mit der Peitsche regiert. Überlasst das Wort "Kommunismus" doch den Masochisten.
Nehmen wir die guten Essenzen von dieser Philosophie und schaffen etwas neues. Mit "Kommunismus" kann man doch eh heute niemanden mehr kommen,das Wort ist einfach versaut.
Ach und fast jeder hier,der den Begriff "antideutsch" benutzt,egal ob pro oder contra ist wahrscheinlich ein Troll...die sich dann auch noch gegenseitig betrollen.
Gegen die Dummheit . Für eine lebenswerte Zukunft. Danke.
sowieso und ob
es gibt einen artikel bei welt online, da wird marx und lenin in eine linie gestellt und beide als verbrecher verleumdet. viele glauben das auch. am besten schmeißen wir den ganzen marxismus über bord.
anarchie finden auch so ziemlich alle doof und verstehen sie nicht. also scheiß drauf.
und antideutsch ist so ziemlich das hirnloseste an ideologischen auswüchsen, was dieses land neben nazis zu bieten hat, aber im völkischen denken einigen sich auch wieder beide, daher erst recht in die tonne damit.
am besten lassen wir das diskutieren und überhaupt alles sein. lass uns einen saufen gehen.
prost oi.
ich seh schon, du bist die hellste leuchte hier. bitte, führe du uns doch ins licht, du könner.
Rosa Luxemburg
“….Dutzende Polit-Sekten, die sich nach der Revolution mit Sicherheit sofort alle gegenseitig an die Wand stellen würden, weil sie jeden verdächtigen, das K-Wort falsch auszulegen, erfreuen sich daran, hier mit so vielen Genossen gemeinsam auf die Straße zu gehen und das K-Wort auszusprechen. Und auch der kleine Antifa-Tross verspürt weniger das Bedürfnis, sich von all den autoritären Stalinos zu distanzieren, als vielmehr sichtbar die Genugtuung, Teil eines möglichst großen Bündnisses zu sein, das ja ach so viele Gesichter hat, die alle für »Befreiung« stehen – weitgehend unabhängig davon, wovon die sich im einzelnen befreien wollten.”
http://jungle-world.com/artikel/2011/02/42397.html
und ergänzend das Luxemburgzitat:
“Schon seit vielen Jahren finden am Jahrestag des Heldentodes von Kunicki, Bardowski, Ossowski und Pietrusiński an den Gräbern derer, die für den internationalen Sozialismus gefallen sind, sozial-patriotische Plänkeleien statt, die das Andenken der Gründer der ersten sozialistischen Partei in Polen verletzen.
Wir denken hier an die alljährlichen Festlichkeiten, die besonders im Ausland durch die “Polnische Sozialistische Partei” veranstaltet werden. Ihr Ziel ist es, die Vergangenheit der polnischen Arbeiterbewegung zugunsten des heutigen Nationalismus, der sich unter der Tarnkappe des Sozialismus verbirgt, zu usurpieren. Wir denken an die aufdringlichen Huldigungen jener politischen Richtung, für deren Programm und politische Ethik Leben und Tätigkeit der Gefallenen nur verdammenswert waren. (…) Wir wollen das Andenken der Helden des “Proletariat” weder monopolisieren noch in engem parteilichem Interesse darum kämpfen wie um den Leichnam des Patrokles.
Aber wenn die Ehrung des Andenkens der Gehenkten zu einem gedankenlosen und lauten Sport wird, wenn sie zur gewöhnlichen Reklame erniedrigt wird, zum Aushängeschild einer politischen Gruppe, mehr noch, wenn zu diesem niedrigen Zweck die eigenen Ideen und Taten der “Proletarier”, für die sie in den Tod gegangen sind, vor den Augen des Volkes mißbraucht und mißdeutet werden, dann ist es einfach die Pflicht derer, die dem Geiste ihrer Grundsätze nach die direkten Erben der revolutionären Tradition des “Proletariat” sind, laut zu protestieren. Wir sind keine Freunde jener regelmäßigen alljährlichen Feierlichkeiten zum Andenken revolutionärer Traditionen, die schon durch ihre mechanische Regelmäßigkeit alltäglich werden und, wie alles, was traditionell ist – ziemlich banal.””
Rosa Luxemburg, Der Partei »Proletariat« zum Gedächtnis, in: Przeglad Socialdemokratyczny, Nr. 1, Januar / Februar 1903, in: Rosa Luxemburg, Politische Schriften III, Frankfurt am Main 1968. Die genannten vier führenden Mitglieder des »Proletariat« waren 1886 in Warschau hingerichtet worden.
Rosa und Karl würden im Grabe routieren...
Auf einer Gedenkveranstaltung für (durch SPD-beauftragt, von Freikorps ausgeführt) ermordete Anführer der Kommunistischen Partei habt ihr nichts besseres zu tun, als andere Führungspersönlichkeiten zu Verleumden mit einem Spruch, wie man ihn von trotzigen Kindern erwartet und der für mich beim ersten hören wie Sarkasmus klingt?
Ihr tragt zuerst Zwist rein mit so einer dort völlig deplazierten Kinderei und wollt dann noch die Veranstaltung spalten, als eine der letzten, die das gesamte linke Spektrum vereinigt, und meint es sei dann noch Wert, den selbstverständlichen Gegenwind als bösen autoritären Gewaltsausbruch der total totalitären Brutalostalinos in einem Artikel breit zu treten?
Statt anderen Kommunisten und Sozialisten mit eurem Kindergarten auf den Keks zu gehen, gedenkt doch in Ruhe, haltet euch von diesen "Unbelehrbaren" fern, geht zum Gedenkstein der "Opfer des Stalinismus" der rein Zufällig, total unantikommunistisch, dort platziert wurde, genauso wie ihr, und haltet euch selbst für links.
Ihr seid diesen "Stalinisten" und anderen Bösartigen Unkommunistischen Leuten, die ja alle Rechts von euch stehen und sich alle nur zusammentun, um EUCH allein und höchstpersönlich das Leben bitter zu machen, ist doch eh klar, übrigens genauso unwillkommen. Aber mit so einer unsinnigen, deplatzierten habt ihr wirklich den Vogel abgeschossen. Bildet einen Block für euch und gedenkt auf eure Weise, demonstrativ ohne weiteren Personenkult usw., dann werdet ihr auch nicht im "Stechschritt" umgetrampelt und verprügelt.
Und wenn der Aufruf an die "Anderen", die bei der Veranstaltung bleiben wollen, ihr Maulhelden traut euch ja anscheinend nicht mehr, mit Argumenten dem politischen Gegner dort entgegenzutreten, tatsächlich ernst gemeint ist, bitte, gerne doch. Aber warum nicht gleich so? Warum müsst ihr euch blamieren und euch aus dem Staub machen, um jetzt anderen zu sagen, sie sollten doch für euch bitte die Aufklärungsarbeit übernehmen?
Abschließend noch, die Bemerkung kann ich mir auch nicht verkneifen, neben großes "Wir Emanzipatorisch, Ihr Diktatorisch!" in möglichst großer Wortgewalt, die Kenner dieser Sprache nun wirklich nicht mehr beeindruckt, kommt bei dem Text wirklich nichts rum. Den ganzen Text könnte man mindestens um die Hälfte kürzen, ohne dass ihm an Aussage etwas verloren ginge, im Gegenteil, man würde sich vielleicht auch mal klarer formulieren. Lest doch mal ein paar Texte der Leute, denen gedacht wurde, die konnten das nämlich, statt die Veranstaltung zu missbrauchen und eigene Inkompetenz in solchen Artikeln zu demonstrieren.
immer das gleiche schauspiel
genau die gleiche masche wie immer
am beispiel griechenland, als man von stalinistischen roten bullen laberte, die angeblich die demonstranten schlugen und vom parlament abhielten.
videobeweise zeigten dann ein komplett umgekehrtes bild, als es von diesen emanzenspinnern und ihren freunden propagiert wurde. da attackierten sie mit tränengas die friedlichen demonstranten, rannten immer wieder rein, während die "roten bullen", ganz einfach nur zum schutz vor diesen staatsschutzunterwanderten spinnern, diese leute zurücktrieben und sich sofort wieder zurückordneten. die attacken kamen ganz klar von einer kleinen gruppe außerhalb der demonstration. es sind immer die gleichen stumpfen lügen. sie provozieren und attackieren und spielen sich dann in die opferrolle ein. das spielchen beherrschen sie perfekt, immerhin reicht es um sich in ihrem eigenen dreck zu suhlen und gegenseitig zu bestätigen, so heftig die realität ihnen auch widerspricht.
nie wieder autoritärer Sozialismus
Verlink die angeblichen "Videobeweise" doch mal. ;)
haha lol
"Den ganzen Text könnte man mindestens um die Hälfte kürzen, ohne dass ihm an Aussage etwas verloren ginge, im Gegenteil, man würde sich vielleicht auch mal klarer formulieren."
das selbe kann man auch über deinen text sagen xD
zum artikel selbst:
GUTE AKTION!
freut mich als anarchisten auch mal kommunisten zu sehen die gegen das vergessen vorgehen :)
kein gott. kein staat. kein vaterland.
(A)
Dito
Ja, so kommen wir endlich weiter und können die Vergangenheit aufarbeiten und uns endlich auf unsere Gemeinsamkeiten konzentrieren.
Als A finde ich echt nicht witzig wenn Kommunisten immer wieder diese Mörderbanden verklären. Das waren und sind(Fidel) alles Anarchistenmörder.
Und wenn es jetzt Kommies gibt die das endlich einsehen, freut mich das sehr.
Spalter sind die Betonköpfe!
Vereinigung
Jedes bessere dörfliche Oktoberfest hat mehr förderliches Vereinigungspotential für das linke Spektrum als dieses Gruseldefilee von Reflektions-Verweigernden Autoritäts-Linken. Was ist denn aus der Linken geworden? Ein diskurs-unfähiger Haufen, der in ideologischen Grabenkämpfen seine Erfüllung sucht und - den armseligen bürgerlichen, bipolaren Extremismusbegriff nacheifernd - sich eben solch einen mit der Unterteilung in Anti-D's und -Imps' einen eigenen schafft, anstatt mit den aus den humanistischen Verfehlungen im Kampf um eine gerechte Welt herausdestilierten Errungenschaften eine neue Welt aufzubauen. Das Brett vorm Kopf der Linken kann auf jeden Fall nicht groß genug sein
.
Wer es wagt, einen der Führer zu beleidigen, ist also ein "trotziges Kind", heute ists noch "Kindergarten", wofür ein paar Schläge mit der Fahnenstange angemessenes Mittel sind, morgen gibt's dann Arbeitslager für die "Maulhelden".
Dabei ist die Aussage "Wir emanzipatorisch, ihr diktatorisch" doch mehr als genug - wenn deren Äußerung anstatt inhaltlicher Auseinandersetzung jedes mal von neuem wieder nur Gewalt provoiziert - na dann bestätigt sich ihre Notwendigkeit.
Schwarz Rot Gold
sind ziemlich viele der Fahnen, die auf den Fotos auf flickr.com zu sehen sind...
in zusammenhang mit dem Bericht hier ist das wirklich bedenklich!
toleranz
wer sich nun dermaßen langweilt sonntags das er die LL-Veranstaltung stören muss, dem sei gesagt das pures abwarten reicht bis die altgenossen ausgestorben sind, die diese demo gerne nutzen um ein paar alte weggefährten wieder zusehen. etwas verdrehte aus dem lager s.wagenknecht kann man auch woanders argumentativ begegnen...
wo ist die kritik?
wo ist denn die kritik an lenin, stalin und mao? ich finde sie nicht!
geh lesen
Oh nein, wieder so ein geschichtsloser Roter, der gerne eine Erklärung dafür hätte, warum die Niederschlagung des Kronstädter Aufstands, die Zwangsdeportationen unter Stalin oder die Millionen Hungertoten unter Mao nicht ok waren. Wie abstoßend dumm ihr doch seid!
Lenin etc.
Das sind alles Anarchistenmörder, verdammt nochmal !! Unter anderm!
Zitat:
Sicher ist es ohnehin fraglich welches emanzipatorische Potential die „Luxemburg-Liebknecht-Gedenkdemonstration“ bietet und wie viel an linkem Personenkult in dieser Veranstaltung genuin angelegt ist. Doch unabhängig davon möchten wir unsere Aktion als einen Aufruf an selbstreflektierte Teilnehmer_innen verstanden wissen, diese Veranstaltung solange zu boykottieren und stattdessen emanzipatorische Alternativveranstaltungen zu besuchen und zu schaffen, wie weiterhin Konterfeis von Mao, Stalin oder Lenin präsentiert werden und in Flyern die autoritären Regime der Sowjetunion, DDR oder des maoistischen Chinas verharmlost werden.
Und Ihr meint damit vermutlich so emanzipatorische Veranstaltungen die Krieg und Mord verherrlichen solange diese nur von der Nato geführt werden und einmal das Wort Menschenrechte fällt???
Eurer Kritik am Stalinkult und an diversen Unterstützer dieser Demo teile ich allerdings trotzdem vorbehaltslos.
Post Scriptum
Ja, Mensch kann auch selbst als Unbeteiligter Beobachter nur sagen, danke für die Aktion!
+++
Auf der LL Demo ganz vorne, dritte Reihe hinter dem Fronttranspi der Betonkopffraktion, und damit sogar in den Öff.Rech.Medien zu sehen, lief ein Freak mit einer Antispefahne.
Und am Wagen der Partei "die Linke" (PDL) lief eine mit einer TierRechtsfahne.
Außerdem gab es wieder einen eigenen Block von "Palästinafahnen".
Ganz zu schweigen von den Stalinistischen Übergriffen und Angriffen, sowie der Schändung des Andenkens Verstorbener.
...
Na, wenn das mal kein echter "Antikommunismus" ist!?!
...
Rosa und Karl gedenken? Ja, immer.
Aber; LL-Demo? Nee, danke. Nie wieder.
+++
Dagegen hat es unbewusst sogar die reaktionäre ARAB mit einer ihrer Parolen richtig ausgedrückt.
"Gegen das Konstrukt von Volk, Nation und Rasse [...] - Klasse gegen Klasse"!!!
human liberation
Die Aktion war definitiv klasse.
Trotzdem finde ich es als Tierbefreiungsaktivist strange das hier Leute die dementsprechende Fahnen tragen auf einmal vergleichend mit dogmatischen Diktaturenfans in einem Atemzug genannt zu werden.
In der Tierrechtsszene bewegen sich tatsächlich einige Reaktionäre. Um so wichtiger, dass es nicht zu einer gesatne Entsolidarisierung anderer Linker kommt damit die radikalen-emanzipatorischen Tierbefreiungsleute weiterhin in der Lage sind diesen Strömungen entgegen zu treten anstatt einen Zweifrontenkonflikt aufgezwungen zu kriegen.
Auf dass es euch dämmert...
"Die vorgeblich „linke Szene“, Tierbefreiungs-, Antifa- und Antira- oder Antisexismus-Gruppen stehen nicht automatisch für den Kampf um die Einrichtung einer befreiten Gesellschaft – teilweise im Gegenteil. Sie stellen für uns daher auch nicht mehr zwangsläufig einen positiven Referenzpunkt dar. Die Tierrechts- bzw. Tierbefreiungsbewegung verortet sich seit ihrem Bestehen in der undogmatischen Linken. In den seltenen Fällen, in denen sie sich überhaupt einmal politisch über das Mensch-Tier-Verhältnis hinaus positioniert hat, geschah dies in Form einer Abgrenzung von der Traditionslinken – als gäbe es kein wesentlich gravierenderes, als gäbe es nicht das zentrale Problem: Kapitalismus."
(http://asatue.blogsport.de/images/ManifestAssoziationDaemmerung.pdf)
http://www.assoziation-daemmerung.de/
wo war eigentlich die nordkorea fraktion?
wurde die nicht eingeladen?
zb von der mlpd die so schön ihre vermeintlichen schwesternorganisationen von ihrem lauti aus einsam abfeierte....
zu wem gehören die denn jetze?
ohweia... geschichtsknitterung aller orten.
*
DIe betrauerten gerade zusammen mit der SDAJ -Partnerorganisation "World Federation of Democratic Youth" den Tod ihres großen Führers. http://www.wfdy.org/2011/12/20/wfdy-message-of-condolences-on-demise-of-...
Für sie auch besser so, denn wer nicht ausreichend trauert wird im demokratischen "best Korea" schließlich ins Arbeitslager gesteckt. =_=
http://www.sueddeutsche.de/politik/politik-kompakt-nordkorea-bestraft-bu...
Vielen Dank
Ich finde den mit der Aktion und diesem Artikel verbundenen Aufruf zur Selbstreflexion sehr begrüßenswert. Selbstreflexion stellt aus meiner Sicht eine der wichtigesten Grundlage jeder emanzipatorischen Gruppe, Einzelperson oder Bewegung dar. Ich denke die gewaltsammen Übergriffe autoritärer Demonstrationsteilnehmer_innen unterstreichen die im Rahmen des Artikels geäußerte Kritik noch zusätzlich unterstreichen und sollten insbesondere emanzipatorisch ausgerichtete Kommunist_innen (einschließlich mir selbst) zum nachdenken anregen.
Für den Kommunismus! Für die Anarchie!
taz artikel
http://www.taz.de/Zwei-Bewegungen-ein-Sonntag/!85701/
Mit der Geschichte befassen, bevor man rumblökt...
Bevor man sich über Stalin, Lenin usw. auslässt, sollte man sich mit der ganzen Geschichte der Sowjetunion befassen. Dazu Dazu gehört nicht nur der 1. Weltkrieg, die Revolution, sondern auch die Zeit nach der Revolution; den Bürgerkrieg, bzw. den Versuch der Zarentreuen und des Großkapitals, das Rad der Geschichte zurückzudrehen. An diesem Versuch, die Feudalherrschaft in der Sowietunjon wieder einzuführen, die junge Sowjetrepublik zu zerstören, beteiligten sich damals auch Polen, Deutschland, Österreich-Ungarn, und Frankreich (Auch Interventionskrieg), um nur einige zu nennen, trotzdem blieb die junge Sowietmacht siegreich. Alles hat seine Vorgeschichte.
"VI
DIE durch die Sozialistische Oktoberrevolution gestürzten russischen Gutsbesitzer und Kapitalisten verständigten sich mit den Kapitalisten anderer Länder über die Organisierung einer militärischen Intervention gegen das Land der Sowjets. Sie setzten sich das Ziel, die Arbeiter und Bauern niederzuschlagen, die Sowjetmacht zu stürzen und unser Land erneut zu unterjochen. Es begannen der Bürgerkrieg und die Intervention. Die Sowjetregierung erklärte: „Das sozialistische Vaterland ist in Gefahr!“ und rief das ganze Volk zum Kampf auf. Die Partei der Bolschewiki mobilisierte die Arbeiter und Bauern zum vaterländischen Krieg gegen die ausländischen Eroberer und gegen die Weißgardisten, die im Dienste der Bourgeoisie und der Gutsbesitzer standen. Im Frühjahr 1918 organisierten die englischen und französischen Imperialisten die Meuterei des tschechoslowakischen Korps, das aus Kriegsgefangenen der österreichisch-ungarischen Armee formiert worden war und nach dem Friedensschluss mit Deutschland über Sibirien nach Frankreich fuhr..." http://www.kommunisten-online.de/historie/stalin_geburtstag.htm#Josef Wissarionowitsch Stalin
Rosa verteidigte die russische Revolution
Wer meint, Rosa Luxemburg gegen Lenin ins Felde führen zu können, hat keine Ahnung von Geschichte. Rosa war glühende Anhängerin der russischen Revolution, sie kritisierte nicht grundlegend, sondern lediglich Nuancen. Sie bewunderte Lenin und dieser schätzte auch Luxemburg. Recht hatten beide. Ein längeres Zitat aus Rosas Text zur russischen Revolution:
"Die Lenin-Partei war somit die einzige in Rußland, welche die wahren Interessen der Revolution in jener ersten Periode begriff, sie war ihr vorwärtstreibendes Element, als in diesem Sinne die einzige Partei, die wirklich sozialistische Politik treibt.
Dadurch erklärt sich auch, daß die Bolschewiki, im Beginn der Revolution eine von allen Seiten verfemte, verleumdete und gehetzte Minderheit, in kürzester Zeit an die Spitze der Revolution geführt wurden und alle wirklichen Volksmassen: das städtische Proletariat, die Armee, das Bauerntum, sowie die revolutionären Elemente der Demokratie, den linken Flügel der Sozialisten-Revolutionäre, unter ihrer Fahne sammeln konnten.
Die wirkliche Situation der russischen Revolution erschöpfte sich nach wenigen Monaten in der Alternative: Sieg der Konterrevolution oder Diktatur des Proletariats, Kaledin oder Lenin. Das war die objektive Lage, die sich in jeder Revolution sehr bald, nachdem der erste Rausch verflogen ist, ergibt und die sich in Rußland aus den konkreten brennenden Fragen nach dem Frieden und der Landfrage ergab, für die im Rahmen der bürgerlichen Revolution keine Lösung vorhanden war.
Die russische Revolution hat hier nur bestätigt die Grundlehre jeder großen Revolution, deren Lebensgesetz lautet: entweder muß sie sehr rasch und entschlossen vorwärtsstürmen, mit eiserner Hand alle Hindernisse niederwerfen und ihre Ziele immer weiter stecken, oder sie wird sehr bald hinter ihren schwächeren Ausgangspunkt zurückgeworfen und von der Konterrevolution erdrückt. Ein Stillstehen, ein Trippeln auf demselben Fleck, ein Selbstbescheiden mit dem ersten einmal erreichten Ziel gibt es in der Revolution nicht. Und wer diese hausbackenen Weisheiten aus den parlamentarischen Froschmäusekriegen auf die revolutionäre Taktik übertragen will, zeigt nur, daß ihm die Psychologie, das Lebensgesetz selbst der Revolution ebenso fremd wie alle historische Erfahrung ein Buch mit sieben Siegeln ist."
Schlechte Versuch der Verfälschung
Sie kritisierte sehr wohl das leninistische System und nicht nur in Nuancen und bei dem von dir angeführten Zitat geht es einzig um die Revolution.
Desweiteren denk ich wird es sicher seinen Grund haben wenn du nicht sagst woher und von wann dieses Zitat stammt.
ja saga mal
Was heißt denn hier "einzig um die Revolution"? Über was reden wir denn hier?
Und wieso Verfälschung? Der Text ist doch ein Zitat und das spricht doch für sich, oder? Dieses Zitat widerlegt hier alle Behauptungen, die in die Richtung gehen, den Versuch zu unternehmen, aus der großen Anhängerin der proletarischen Diktatur (jawohl, lies doch den Text - verdammt) eine unpolitische, abstrakt-freiheitsverliebte Mutter-Theresa mit Knopf-Rose zu machen und damit die große Revolutionärin Rosa Luxemburg mit einer Schamlosigkeit zu zerfleddern, dass es an Leichenschändung grenzt.
Aber gut, lass uns nicht theoretisch werden. Gerne gehe ich den Text Satz für Satz mit dir durch. Diskutier doch am Text und zwar punktgenau und dann diskutieren wir auf der Grundlage von FAKTEN, weil von real getätigten Äußerungen und nicht auf spekulativen Behauptungen bzw. Interpretationen.
Ach ja, und was soll der Blödsinn, dass ich verschweige, woher das Zitat stammt. Ich habe geschrieben, dass es sich um ihren Text über die russische Revolution handelt. Und da ich es hier ja nur mit Rosa Luxemburg Experten zu tun habe, bin ich natürlich davon ausgegangen, dass bekannt ist, welchen Text ich meine.
Also: Rosa Luxemburg, Zur Russischen Revolution, 1918, erschienen in Rosa Luxemburg, Gesammelte Werke, Band 4, Dietz Verlag
manche revolutionen
Wir reden hier von unzählbaren im Namen der Revolution verübten Greueltaten, von einer Pateidiktatur, von einem Armut und hunger begünstigenden, autoritär-staatskapitalistischen System, von extremer ideolgoischer Säuberung in den eigenen Reihen. Wovon denn sonst?
du hast den von dir zitierten text
Ein weiteres Zitat daraus:
"Fällt das alles weg, was bleibt in Wirklichkeit? Lenin und Trotzki haben an Stelle der aus allgemeinen Volkswahlen hervorgegangenen Vertretungskörperschaften die Sowjets als die einzige wahre Vertretung der arbeitenden Massen hingestellt. Aber mit dem Erdrücken des politischen Lebens im ganzen Lande muß auch das Leben in den Sowjets immer mehr erlahmen. Ohne allgemeine Wahlen, ungehemmte Presse- und Versammlungsfreiheit, freien Meinungskampf erstirbt das Leben in jeder der öffentlichen Institution, wird zum Scheinleben, in der die Bürokratie allein das tätige Element bleibt. Das öffentliche Leben schläft allmählich ein, einige Dutzend Parteiführer von unerschöpflicher Energie und grenzenlosem Idealismus dirigieren und regieren, unter ihnen leitet in Wirklichkeit ein Dutzend hervorragender Köpfe, und eine Elite der Arbeiterschaft wird von Zeit zu Zeit zu Versammlungen aufgeboten, um den Reden der Führer Beifall zu klatschen, vorgelegten Resolutionen einstimmig zuzustimmen, im Grunde also eine Cliquenwirtschaft – eine Diktatur allerdings, aber nicht die Diktatur des Proletariats, sondern die Diktatur einer Handvoll Politiker, d. h. Diktatur im bürgerlichen Sinne, im Sinne der Jakobiner-Herrschaft (das Verschieben der Sowjet-Kongresse von drei Monaten auf sechs Monate!). Ja noch weiter: solche Zustände müssen eine Verwilderung des öffentlichen Lebens zeitigen: Attentate, Geiselerschießungen usw. Das ist ein übermächtiges objektives Gesetz, dem sich keine Partei zu entziehen vermag.
Der Grundfehler der Lenin-Trotzkischen Theorie ist eben der, daß sie die Diktatur, genau wie Kautsky, der Demokratie entgegenstellen. „Diktaturoder Demokratie“ heißt die Fragestellung sowohl bei den Bolschewiki wie bei Kautsky. Dieser entscheidet sich natürlich für die Demokratie, und zwar für die bürgerliche Demokratie, da er sie eben als die Alternative der sozialistischen Umwälzung hinstellt. Lenin-Trotzki entscheiden sich umgekehrt für die Diktatur im Gegensatz zur Demokratie und damit für die Diktatur einer Handvoll Personen, d. h. für bürgerliche Diktatur."
ja und nein...
in der tat, rosa luxemburg hatte ein kritisch-solidarisches verhältnis zu lenin. sie hat z.b. schon 1905 den "ultrazentralismus "l enins kritisiert,.aber lenin stand ihr als revolutionär natürlich näher als jene, die der meinung waren, man müsse einfach nur lange genug warten, auf den gesetzmässigen kladderadatsch. die rusis sche revolution erfüllte sie mit großer hoffnung - keine frage! was sie zu der diktatur ÜBER das proletariat gesagt hätte, die in der su ziemlich schnell die ansätze von rätesozialismus weggedrückt hat (und damit auch das Versprechen der Revolution - alle Macht den Räten! - verraten hat) - darüber können wir nur spekulieren. aber in "zur russischen revolution" finden sich sehr hellsichtige passagen, in denen sie die bolschewiki vor eben jener entwicklung gewarnt hat, die letztlich zum grausamen und abschreckenden scheitern dieses sozialismusversuches geführt hat.
ich würde übrigens auch allen empfehlen, die texte selbst zu lesen: http://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1918/russrev/
Kommentar vom Urheber des Transparent-Motivs
"Es war nicht der Kommunismus, insofern daß keine herrschaftsfreien Gesellschaften entstanden; es war aber auch nicht nicht der Kommunismus, insofern es Projekte von Kommunisten waren, den Kommunismus herbeizuführen; ob es Kommunismus im Sinne der “wirklichen Bewegung” war bzw. ist, läßt sich dagegen nur schwieriger beantworten…"
http://www.classless.org/2012/01/16/nein-nein-das-ist-nicht-der-kommunis...
wayne?
Aha
Aber die Prügelbande darf es?
angriff auf gedenken an stalinismus opfer
nicht nur blumen auch personen wurden geschlagen und am boden liegend getreten.
das ist nicht der kommunismus !
http://www.flickr.com/photos/rassloff/sets/72157628878214929/
Antikommunismus?
Stalin und Mao haben jeweils mehr Kommunisten auf dem Gewissen als Hitler. Sie waren die größten Antikommunisten der Geschichte. Und was Lenin betrifft: Er hat sich schon bereits vor der Revolution gegen demokratische Strukturen ausgesprochen. Er war vielleicht im Ausmaß nicht ganz so "grausam" wie Stalin, doch hat er in keinster Weise einen Umsturz der Verhältnisse in Richtung einer freien, klassenlosen Gesellschaft angestrebt, sondern sich und die Partei zur neuen herrschenden Klasse aufgeschwungen und eine staatskapitalistische Diktatur errichtet, die keineswegs die Diktatur des Proletariats war, sondern die Diktatur der Partei über das Proletariat.
Das Verhalten der Stalinisten auf der Demo zeigt, dass sie nicht mehr in der Birne haben als Nazis, nur dass sie die Scheiße rot einfärben und sich der Chauvinismus nicht auf Nationalität und "Rasse" bezieht, sondern auf abweichende Meinungen.
Libertärer Sozialismus
-gut gesagt. ich will weder von denen beherrscht werden noch von der fdp.
und von götzenanbeterInnen schon gar nicht.
http://www.fau.org/
Zur Bedeutung von “Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus”:
Da es jetzt wohl wirklich kaum noch nachzuvollziehen ist:
Das “Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus”-Motiv hat Tim Reuscher (http://www.itfgrafikdesign.com/ ) als Aufkleber für mein Blog und als Cover unserer CD entworfen; ursprünglich war dieser Satz eine Refrainzeile in dem Buch “Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich anders wird” von Bini Adamczak, die heute sagt, es war aber auch “nicht nicht der Kommunismus”, in dem Sinn, daß durchaus Kommunisten versuchten, den Kommunismus herbeizuführen. (Mehr dazu: http://conne-island.de/nf/153/20.html )
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http://keimform.de/2011/kommunismus-in-der-taz/
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Zur Bedeutung von “Nein, nein, das ist nicht der Kommunismus”
Nach dem Angriff stalinistischer Schläger auf eine Gruppe, die unter diesem Motto am Rande der LL-Demo protestierte, sind wieder Fragen über die Bedeutung der Zeile aufgekommen. Daher möchte ich nochmals klarstellen, daß sowohl der Aufkleber als auch das CD-Cover immer genauso direkt gemeint waren, wie sie formuliert sind:
Wenn jemand behauptet, es würde sich bei Gesellschaften wie der DDR oder der UdSSR um den Kommunismus gehandelt haben oder daß es in der KDVR oder China heute den Kommunismus gäbe, wenn also Ziel und Weg in eins gesetzt werden und die Realität dieser Gesellschaften zum angestrebten Ergebnis erklärt wird, antworte ich darauf mit der Refrainzeile aus “Kommunismus – kleine Geschichte wie endlich alles anders wird” von Bini Adamczak: Nein, das war bzw. ist nicht der Kommunismus – es gab und gibt dort Staaten, Klassen, Lohnarbeit und Geld. Mehr ist damit zunächst nicht gemeint.
Die sozialistischen Bewegungen und Staaten waren insofern bisher kein Kommunismus, als daß sie ihn im Sinne der Zielvorstellung nicht erreicht haben, als daß die staaten- und klassenlose, herrschaftsfreie Weltgesellschaft nicht eingerichtet, das Kapitalverhältnis nicht aufgehoben, die Lohnarbeit nicht abgeschafft wurde.
Dieser Umstand war und ist in diesen Bewegungen und Staaten ein Allgemeinplatz, die Übergangsphase des Sozialismus wurde stets deutlich vom noch einzurichtenden Kommunismus unterschieden. Insofern richtete sich die Ansage nicht an jene, die den Unterschied selbst kennen wie z.B. das Personal der chinesischen Botschaft, sondern an jene, die ihn gewohnheitsmäßig verwischen wie etwa der SPIEGEL und sein Publikum.
Entsprechend scheint diese Zeile auch besonders im persönlichen Nahkampf mit Eltern, Alltagsbekannten, Mitstudierenden oder Arbeitskolleginnen hilfreich gewesen zu sein, wenn es hieß: “Das gab’s doch schon mal”, “Man weiß ja, wie das aussieht” o.ä.
Kundgebung vor der chinesischen Botschaft, Mai 2007
Es war aber auch nicht einfach nicht der Kommunismus, insofern es sich um die Projekte von Kommunistinnen handelte, den Kommunismus einzurichten, mit welchen womöglich unangemessenen oder untauglichen oder per se falschen Mitteln jeweils auch immer. Ich teile Bestrebungen nicht, sich durch schlichte derartige Distanzierung aus der Verantwortung stehlen zu wollen.
Viel schwerer zu beantworten ist die Frage, inwiefern es sich bei den KPs, Sowjet- und Volksrepubliken um den Kommunismus im Marxschen Sinne der “wirklichen Bewegung, welche den jetzigen Zustand aufhebt” handelte und handelt, da sie ebendieser Bewegung in enormem Maße zugearbeitet wie ihr auch geschadet haben könnten – das ist letztlich auch immer eine Frage der vorstellbaren Alternativen und läßt sich vermutlich erst im Rückblick entscheiden, wenn es dereinst vollbracht sein sollte.
(Weiterführend: ein tatsächlich antikommunistisches Aufklebermotiv zum Vergleich; Erwiderung auf Kritik aus dem GSP-Umfeld)
by classless at 21 Januar 2012 , 11:04:37
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http://planet.olifani.de/
http://www.classless.org/2012/01/21/zur-bedeutung-von-nein-nein-das-ist-...
http://www.amazon.de/gp/product/3897714302/028-8130024-0038947?ie=UTF8&t...
http://saturn.prometoys.net/
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Bini Adamczak
gestern morgen
Über die Einsamkeit kommunistischer Gespenster und die Rekonstruktion der Zukunft
2. Auflage
160 Seiten, 12 Euro
ISBN 978-3-942885-08-9
November 2011, edition assemblage
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Die Re-Konstruktion einer kommunistischen Begierde führt in die Geschichte des Kommunismus und bürstet sie gegen den Strich: von 1939 bis 1917. Der Weg zu den revolutionären Wünschen führt die Autorin über deren Enttäuschung, über das doppelte Scheitern der russischen Revolution, das unbewältigt immer noch anhält. Das Buch birgt eine vergangene Zukunft, die Gegenwart hätte sein können und Zukunft sein kann: gestern morgen.
Auszug
“Dem Antikommunismus ist zu allererst vorzuwerfen, dass er die Verbrechen des Stalinismus verharmlost. Nicht weil in den Gulags neben den Menschen auch noch eine Idee gemordet worden wäre – was für ein zynischer Einfall –, sondern weil erst der Kommunismus das historisch einklagbare Anrecht in die Welt gezwungen hat, keine Entmündigung hinnehmen, nicht eine einzige Erniedrigung mehr ertragen zu müssen. Seit dem ist noch das kleinste Unrecht größer und das größte schmerzt um ein Vielfaches mehr.”
Bini Adamczak
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http://www.edition-assemblage.de/bini-adamczak-gestern-morgen/
http://conne-island.de/nf/153/20.html
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Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird 10.2009 / LiSIn ihrem Buch „Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird“ erzählt Bini Adamczak von ein paar Menschen, die merken: Im Kapitalismus müssen sie so viel in der Fabrik arbeiten, dass ihnen der Rücken weh tut ...
Wie kann eine Welt aussehen ohne Ungerechtigkeit, Zwang und Kontrolle? Jede_r hat sich das schon einmal gefragt. Viele Linke antworten darauf: "Kommunismus. Das ist die ultimative Lösung." Andere schlagen die Hände über dem Kopf zusammen, wenn sie dieses Wort auch nur hören. „Kommunismus?! Das ist doch das mit der Stasi... Das ist doch nicht dein Ernst!“ Aber wie soll er denn nun funktionieren, dieser hochgelobte und verteufelte Kommunismus? Wieso soll er so viel besser / schlechter / unmöglicher sein als der Kapitalismus?
Wer versucht, dieser Frage auf den Grund zu gehen, gerät meist recht schnell an den linken Theoretiker Karl Marx und sein "Kapital". Doch auch wenn es unpopulär ist, das zuzugeben: Sehr viele junge und alte, kluge und dumme Menschen sind schon daran gescheitert, dieses zweifellos geniale, aber nicht gerade einfache Buch zu lesen und zu verstehen. Oft werden diese Menschen dann von anderen belächelt oder von oben herab belehrt. Doch auch die, die sich tatsächlich durch „Das Kapital“ I-III gebissen haben, stehen zum Schluss häufig immer noch da mit ihrer Frage: „So, und was ist nun der Kommunismus? Das kann doch nicht so schwer sein!“ Ist es auch nicht.
In ihrem Buch „Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird“ erzählt Bini Adamczak von ein paar Menschen, die merken: Im Kapitalismus müssen sie so viel in der Fabrik arbeiten, dass ihnen der Rücken weh tut, obwohl sie dazu oft gar keine Lust haben, und als Belohnung dürfen sie nur zweimal die Woche ins Kino gehen. Sie wollen aber keine Rückenschmerzen und öfter ins Kino wollen sie auch. Und überhaupt wollen sie nicht von Dingen beherrscht werden und von Menschen auch nicht, darum beschließen sie, den Kommunismus einzuführen. Aber leider hat niemand von ihnen so eine rechte Vorstellung davon, wie so ein Kommunismus denn aussieht, nur davon, wie er aussehen könnte. Also sagen die Menschen: „Am besten wir probieren die Vorstellungen einfach der Reihe nach aus. Dann werden wir ja sehen.“
Und so probieren sie immer neue Vorstellungen vom Kommunismus aus, um ihr Leben angenehm, gerecht und frei zu gestalten. Aber es ist ja keine Meisterin vom Himmel gefallen, darum gehen viele Dinge schief und die ersten Versuche enden damit, dass die Menschen den Kopf schütteln und sagen: „Nein, nein. Das ist nicht der Kommunismus.“ Doch nach und nach lernen sie dazu, bis sie zum Schluss wirklich einen Kommunismus finden, der ihnen gefällt. Der/die Leser_in lernt mit ihnen und merkt: Der Kommunismus muss gar kein kompliziertes, unverständliches Theorie-Ungetüm sein. Mensch kann ihn ganz einfach verstehen und siehe da: Es kann sogar Spaß machen!
Erschienen ist das Buch „Kommunismus. Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird“ von Bini Adamczak im Unrast-Verlag und ist in allen linken Buchläden, z.B. in der „Schwarzen Risse“ in der Kastanienallee 85 (Nähe U Eberswalder Straße) für 8 Euro erhältlich. Wenn ihr es euch lieber vorlesen lassen wollt, gibt es das Buch auch im Internet als Hörbuch unter www.pushthingsforward.blogsport.de.
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http://www.stadtmajazin.de/index.php?id=59&tx_ttnews[tt_news]=16&cHash=e9602e01cc47c8b3b4a63b2e9d00fb9d
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Empfehlung für Alle die noch etwas dazu lernen und diskutieren wollen:
http://jourfixe.net/
http://jourfixe.net/seiten/0400referenten.html
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