„arbeitsscheu-abnormal-asozial“- Kontinuitäten und Brüche sozialer Ausgrenzung

Ein Film von Andrea Behrendt // KTS Freiburg, Baslerstraße 103
Die Rummelsburger Bucht in Berlin Lichtenberg: sanierte Eigentumswohnungen, Townhouses für den anspruchvollen Geschmack. Das Gebiet in Wassernähe ist heute im baulichen Aufschwung begriffen. Genau an diesem Ort aber wurde Ende des 19. Jahrhunderts das größte Arbeitshaus Preußens für mehr als 1000 Menschen errichtet. Die Gebäude stehen noch heute, aber an ihre wechselvolle Geschichte erinnert nahezu nichts. Obdachlose, sozial Auffällige, Prostituierte, Homosexuelle und vor allem arme Menschen, die später als „Asoziale“ bezeichnet wurden saßen dort ein und mußten Zwangsarbeit verrichten. Mit dem Nationalsozialismus erreichte die Ausgrenzung der „Asozialen“ ihren Höhepunkt.


Der 30minütige Dokumentarfilm wirft einen Blick auf die vergessene Geschichte der Berliner Arbeitshäuser, schwerpunktmäßig auf das Arbeitshaus Rummelsburg. Zu Wort kommen Akteure, die etwas mit diesem Ort zu tun haben wie beispielsweise Bruno S. ein Künstler und Straßenmusiker, der schon durch Filme von Werner Herzog Berühmtheit erlangte (Kaspar Hauser). Weiterhin werden ein Historiker, eine Pensionswirtin, die ihre Gäste im ehemaligen Arresthaus des Arbeitshauses beherbergt und eine Aktive des Arbeitskreises Marginalisierte befragt. Sie erinnern mit Gedenkveranstaltungen an die Geschichte der „Asozialen“ während des Nationalsozialismus. Fragmentarisch kommen die einzelnen Erzählungen zusammen. Die Geschichte des Ortes ist noch längst nicht umfassend erforscht. Bis in die 50er Jahre wurde das Gelände als Arbeitshaus genutzt, später während der Zeit der DDR als Gefängnis.


Der Bogen wird weit gespannt. Vom preußischen Arbeitsethos bishin zu Hartz IV thematisiert der Film welche Auswirkungen staatliche Abhängigkeit auf das Leben derer hat, die aus den Rastern eines vorherrschenden Arbeitsethos heraus fallen.


Buch und Regie: Andrea Behrendt

Kamera: Kirsten Bilz


http://www.globale-medienwerkstatt.de/dokumentarfilm-arbeitsscheu-abnorm...

An der KTS besteht keine Parkmöglichkeit für BesucherInnen!!!

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Hört sich richtig interessant an, schade dass es in der KTS ist, hab mittlerweile echt keine Sympathie mehr für den Laden. Der Demokratie-Spruch war einfach zu viel für mich.

 

Bzw. wird nur der Film gezeigt oder kommt Andrea Behrendt auch? Bei letzterem würd ich mir es doch nochmal überlegen.

Könntest du mir einen Gefallen tun und wegbleiben? Wir haben schon genug rote Graffitis in der KTS, es besteht kein Bedarf an weiteren.

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Auch ich finde den Demokratiespruch selten dämlich, dennoch bleib lieber daheim Sowjet-glorifizierer braucht hier niemand. Ich mein UdSSR-Fans die diesen Spruch so Scheiße finden sind mindestens genauso peinlich wie der Spruch selbst!