Greenpeace hilft Atomindustrie aus der Patsche

Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen

Brief der Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen

Liebe Freund_innen und Atomkraftgegner_innen, wir alle haben von Greenpeace Deutschland den Link zu einem Greenpeace-Video erhalten, mit der Bitte dieses weiterzuverbreiten und zu bewerben.
Wir möchten euch bitten, davon Abstand zu nehmen.

In dem Video und in der Öffentlichkeitsarbeit befürwortet Greenpeace mittlerweile Castortransporte und möchte diese nur nicht nach Gorleben sondern stattdessen in das Zwischenlager in Philippsburg transportiert wissen. Greenpeace hat dazu eine Studie erstellen lassen, welche Philippsburg mit Gorleben vergleicht und zu dem Schluß kommt, dass der kürzere Transportweg, die fehlende Umladung auf LKW und ein Kerosinableitungssystem für Philippsburg sprechen.

 
Ironischerweise ist das Zwischenlager in Philippsburg ansonsten die gleiche Kartoffelscheune wie in Gorleben, deshalb ist die Greenpeace-Forderung am Schluß des Films: “Kein Atommüll ins Kartoffellager! Zwischenlagerung in Philippsburg genehmigen.” absurd.

In der Anti-Atom-Bewegung wurde bisher immer Wert darauf gelegt, auf die Gefahren und den Wahnsinn, den das Betreiben von jeglichen Atomanlagen darstellt, hinzuweisen. Deshalb ist keine Kartoffelscheune besser als die andere, eine Diskussion darüber dient nur den Interessen der Atomindustrie und fördert den Weiterbetrieb.


Die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen lehnen jegliche Atommülltransporte ab, solange in Atomkraftwerken, Atomforschungseinrichtungen, Uranminen, Urananreicherungsanlagen und Brennelementefabriken weiter neuer Atommüll produziert wird. Die Atommülltransporte dienen nur einem Zweck, Atomanlagen weiter betreiben zu können und eine Lösung der Atommüllproblematik vorzugaukeln. Mit dem Abtransport aus der Plutoniumfabrik in La Hague wird dort Platz geschaffen, für die weitere Abtrennung von atomwaffenfähigem Plutonium und einhergehender Verseuchung der Umwelt besonders im Ärmelkanal und der Normandie. So fuhr erst am 12. Oktober 2011 ein Atommülltransport aus dem holländischen AKW Borssele zur Wiederaufarbeitung nach La Hague, er wurde dabei von Protesten belgisch-französischer Anti-Atom-Initiativen begleitet.


Diese Haltung ist kein Ausdruck des Sankt-Florian-Prinzips, deshalb haben die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen im Rahmen der Nachttanzblockade im Februar 2011 auch den Castortransport von Karlsruhe nach Lubmin behindert und einen Verbleib des Mülls vor Ort gefordert.


Die Greenpeaceposition der Umleitung nach Philippsburg fällt auch den Aktivist_innen in Valognes in den Rücken, welche dieses Jahr den Castortransport bei der Abfahrt stoppen wollen und wirkt demobilisierend auf den französischen Widerstand.


Bitte schließt euch unserer Forderung nach einer kompletten Absage des Castortransports und den Stopp des Endlagerausbaus in Gorleben an. Unterstützt den Aufruf zur Südblockade und die Auftaktkundgebung in Dannenberg .


Mit freundlichen Grüßen

die Südwestdeutschen Anti-Atom-Initiativen


Für Kommentare und Rückmeldungen per email sind wir außerordentlich dankbar.


Hier
findet ihr unsere Presseerklärung zu diesem Thema.

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die distanzierung von gp - nach "atomkraft schadet deutschland" - längst überfällig!

 

meine solidarität habt ihr.

Recht hat Greenpeace allerdings mit der Studie!

Und damit werden keinensfalls die Gefahren von Atomkraft bzw. die Nutzung atomarer Stoffe verharmlost.

Sehr richtig, wann hört endlich diese Beschönigung von Greenpeace auf?

Greenpeace ist teil des Systems!

Greenpeace hat jahrelang gegen Atomtransporte in die Wiederaufarbeitungsanlagen im Ausland gekämpft! Das haben einige hier wohl schon vergessen, oder wie? Der Atommüll kann doch nicht ewig in Frankreich bleiben. Und die Landesregierung in Baden-Würtemberg hat vor den Wahlen versprochen, sich an der Suche nach einem Endlager zu beteiligen. Dann sollen sie als ersten Schritt mal den Atommüll zurück nehmen, der in den AKW's dort entstanden ist. Als Hesse bin ich auch dafür das Atommüll, der vom AKW Biblis ins Ausland verschickt wurde erstmal zurück nach Biblis ins Zwischenlager zurück gewbracht wird. Das ist besser als Gorleben. Jeder weitere Atom- Transport nach Gorleben erhöht den Druck, das dort ein Endlager entsteht. Selbst ein grüner Bundeskanzler wird es schwer haben den Müll aus Gorleben wieder wegzuschaffen. Greenpeace hat sich bestimmt was dabei gedacht, in dieser Weise vorzugehen. Letztes Jahr haben viele die Greenpeace-Aktion mit dem Bierlaster beklatscht und jetzt ist Greenpeace-Bashing angesagt, oder? Und außerdem hat Greenpeace die Absage des diesejährigen Transportes gefordert, da das AKW Phillipsburg keine Genehmigung für die Einlagerung des Behälter-Typs aus La Hague hat. Dies Genehmigung zu bekommen, dauert ca. 1 Jahr und muß von EnBW beantragt werden. Und da Baden-Würtemberg die Mehrheit an EnBW hat, soll die Landesregierung mal dafür sorgen, das EnBW den entsprechenden Antrag auch stellt. Daher finde ich die Strategie von Greenpeace völlig ok. Es wäre schade, wenn sich die Anti-Atom Bewegung deswegen streitet. Das würde nur die Energiekonzerne und Herrn Röttgen freuen.

Totaler Irrsinn von der Regierung in dieser Angelegenheit mehr Transparenz zu erwarten als in der Spitzelaffäre.

 

Wieviele Simon Brommas sind wohl in den hierarchischen Strukturen von Greenpeace untergeschlüpft?

 

Eins ist klar: Der Müll bleibt wo er ist bis die Mafia entsorgt ist.