Strahlenalarm in Gorleben

Gorleben soll leben

BI Umweltschutz fordert Offenlegung aller Messwerte und Castor-Stopp
Kurz vor dem Statusgespräch im niedersächsischen Umweltministerium am morgigen Dienstag macht die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) Druck, denn bis Oktober muss die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) erklären, ob und wie sie sicherstellen können, dass mit dem nächsten Castor- Transport im Brennelementzwischenlager Gorleben die Grenzwerte nicht noch weiter überschritten werden.

 

"Die Nöte der Atombetreiber dürfen nicht die Richtschnur des Handelns der Atomaufsicht sein", appelliert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an das Ministerium, "der Strahlenschutz soll die Menschen vor Strahlung und nicht die GNS vor Kritik schützen." Ein Umräumen der Castoren in der Halle werde nicht die Strahlung minimieren, mit der nächsten atomaren Fracht – 11 Behälter – werde die Strahlenbelastung noch prekärer, prophezeit die BI.


Entschieden tritt die BI dem Kleinreden der Grenzwerte entgegen. "Es gibt keine ungefährliche Strahlung, es gibt einen wissenschaftlichen Streit um die biologische Schädlichkeit, also die Strahlengefahr, von Neutronenstrahlung und es gibt zum Glück auch gesetzlich festgeschriebene Grenzwerte, die in Gorleben absehbar überschritten werden, da muss der Staat einschreiten", heißt es seitens der BI. Alle Messdaten sollten ab sofort für jedermann einsehbar sein und ins Netz gestellt werden, um Transparenz herzustellen.

 

"Das Castor-Konzept ist gescheitert, die GNS kann noch nicht einmal Zwischenlagerung, der nächste Transport gehört abgesagt", sagte Ehmke.

 

 

Castor 2011 bundesweites  Bündnistreffen plante für November
 
"Gorleben soll leben" – unter dieser  Parole werden im November Tausende in Dannenberg demonstrieren, denn der 13.  Castor-Transport nach Gorleben und das Endlagersuchgesetz werden das Wendland am  Ende dieses antiatombewegten Jahres zum Schauplatz machen.

Das beschloss ein  breites Bündnis aus Anti-Atom- Initiativen und Umweltverbänden  am 7. Juli auf einem  Treffen in  Lüneburg.
 
Unter der Formel "Dannenberg plus  x"  wird es nicht nur eine  Großkundgebung geben, sondern auch zusätzliche Demo-und Aktionsangebote geben,  an denen noch gefeilt werde.


Zuvor hatten bereits die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI), die Bäuerliche Notgemeinschaft und weitere lokale Anti-Atom-Gruppen sich unter dem Motto "Jetzt schlägt´s 13" dafür  eingesetzt, die ungelöste Atommüllfrage, den großen Unmut über den schwarz-gelben "Atomausstieg light" und ein energisches Eintreten für
eine  Energiewende und Energieeffizienz in den Fokus der Auseinandersetzung zu rücken.  Diese Stoßrichtung werde nun von allen Beteiligten gemeinsam getragen.
 
"Wir warnen vor der gezielten  Desinformation, dieser Castor-Transport sei vorerst der letzte", sagte  BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Ab dem Jahr 2014 seien weitere Atommüllfuhren nach  Gorleben, nun aus der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield  angekündigt. Vor allem aber  das Atommülldilemma werde den Anti-Atom-Herbst bestimmen.

 

Unisono setzten sich alle Bündnis-Gruppen für einen Neustart der Endlagersuche ohne Gorleben ein. Die Botschaft ist klar: Gorleben als Atommüllendlager sei wegen seiner flagranten  geologischen Mängel für alle Beteiligten erledigt, der Druck der Straße sei  äußerst wichtig. Ehmke: "Nach dem Atomausstieg light darf es keine Endlagersuche  light geben."

 

Wolfgang Ehmke

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http://www.campact.de/atom2/sn14/signer 

Unter obiger Adresse kann manfolgende Petition an McAllister, Bundesumweltminister Röttgen und Landesumweltminister Sander unterschreiben:


Bereits jetzt kann nicht gewährleistet werden, dass die Strahlungsgrenzwerte im Zwischenlager Gorleben eingehalten werden. Im November sollen elf weitere Castorbehälter mit hochradioaktivem Müll dorthin gebracht werden. Das ist völlig unverantwortlich.

Ich fordere Sie auf, den Castor-Transport abzusagen und grundsätzlich auf Atommüll-Transporte nach Gorleben zu verzichten. Die Transporte zementieren Gorleben als Endlagerstandort, obwohl der Salzstock geologisch völlig ungeeignet ist und aus rein politischen Gründen gewählt wurde.