Die ReferentInnen des Cafe Palestine - Eine Vorstellung

Thementage Antisemitismus - Webflyer

Die Referent_innen des Cafe Palestine am 11.9.2011

Am 11.9. führt das Cafe Palestine unter dem Titel “Palästina, Israel, Deutschland – Grenzen der offenen Diskussion” ein Tagesseminar durch, bei dem ein “freier und kreativer Diskurs” über den Nahost-Konflikt eröffnet werden soll, denn bislang müssten – durch die zionistische Kontrolle von Medien und Öffentlichkeit, wie nahegelegt wird – “eine Vielzahl von Gedanken besser unausgesprochen bleiben”, die es endlich zu äußern gelte – natürlich im Namen des “Humanismus”.

Dazu wurden eine bunte Mischung von Journalisten, Wissenschaftlern, Verschwörungstheoretikern, Antisemiten, Antizionisten und Islamisten eingeladen, die die Kritik an Israel vereint. Es lohnt also einen Blick auf die Referentenliste (Vortragstitel soweit angekündigt in Klammern)

 

 

Samir Abed-Rabbo


Us-amerikanischer Autor, Wissenschaftler und Unternehmer. Zionismus ist für Abed-Rabbo “a racist ideology manifested in several ways: An archaic political ideology that holds and promotes Jewish racial purity and divine entitlement to Palestine; military occupation through colonial human settlement, confiscation of land and expulsion of the natives; political exploitation through denial of basic human rights under the guise of spreading western values; and economic and cultural persecution through destruction, ethnic cleansing and genocide against the indigenous presence.” (http://ccun.org/Opinion%20Editorials/2009/May/3%20o/Zionism,%20The%20Rol...) Er kritisiert die us-amerikanische Unterstützung Israels als einen Verstoß gegen die amerikanische Verfassung. Jegliche kritische Beschäftigung mit dem Islam und der muslimischen Welt sieht er als Teil eines Masterplans der Beherrschung der islamischen Staaten durch den Westen. Die Muslime (dem Westen verfallene Dikatatoren und ihre Helfershelfer natürlich abgezogen) werden dagegen zum positiv definierten Kollektivsubjekt in einer schablonenartigen Analyse der Weltpolitik. (http://www.aljazeerah.info/Opinion%20editorials/2006%20Opinion%20Editori...)

 

 

Gilad Atzmon (“Geschichte, Wahrheit, Integrität”)


Ehemals israelischer, nunmehr britischer Oriental-Jazz-Musiker, der “auf dem schmalen Grat zwischen historischer Reflexion und zynischer Polemik” wandle, wie die Badische Zeitung säuselt. Wir nennen es offenen Antisemitismus. Von Gabriele Weber sauber ins Deutsche übersetzt, ließ er im April im Cafè Jos Fritz folgendes verlauten: Nicht nur dass Atzmon wiederholt die „Dejudification Israels“ fordert – so freut er sich, dass Israel das viertunbeliebteste Land laut einer Umfrage der BBC sein soll. Für ihn eine gute Nachricht, „the real victory“, „the real meaning of truth“ – und das trotz der Bemühungen der „Israel-Lobby“, die Welt mit der „Holocaust-tyranny“ zu manipulieren. Israel würde einen „tsunami of human brutality on their neighbors“ auslösen, jegliche Unterstützung für Japan wäre nichts als eine weitere Finte des verlogenen Juden, dem jeder „drop of empathy“ abgehe. Stattdessen komme es zu „Kristallnacht“ durch jüdische Siedler, und überhaupt: „israel is far worse than nazi germany“, denn „zionism predates nationalsocialism“ und die Nazis hätten nur von den Juden gelernt. (http://cafepalestinefreiburg.blogspot.com/search?updated-min=2011-03-01T...) Ist das nicht ein schönes “zündstoffreiches Amalgam” (Badische Zeitung, http://www.badische-zeitung.de/rock-pop/verschiedenheit-zelebrieren--424...)? Die ganze weitere Palette antisemitischer Stereotypen findet sich in den Artikeln von Atzmon unter www.gilad.co.uk. Ein kleine Kostprobe: “Increasingly, Israel seems to be nothing more than a humongous money laundering haven laundering haven for Jewish oligarchs, swindlers, weapon dealers, organ traffickers, organized crime and blood diamond traders. (…) In fact, in the Jewish state, a few million Jews are serving the darkest possible interests, the fruits of which, are to be enjoyed by just a very few rich villains. (…) Instead of addressing the above relentless greed-driven attempt to grab wealth on the expense of the rest of humanity, we are all focusing on a single territorial conflict, that actually brings to light just one devastating criminal side of the Jewish national project.“ = “Zunehmend scheint Israel nicht mehr als ein gigantischer Geldwäsche Hafen für jüdische Oligarchen, Betrüger, Waffenschieber, Organhändler, für das organisierte Verbrechen und für Blutdiamantenhändler zu sein. (…) Tatsächlich dienen im Jüdischen Staat ein paar Millionen Juden den dunkelsten Interessen, deren Früchte nur von einigen wenigen reichen Schurken genossen werden können. (…) Anstatt den oben erwähnten unbarmherzigen von Gier getriebenen Versuch, den Reichtum auf Kosten der restlichen Menschheit an sich zu reißen, anzusprechen, konzentrieren wir uns auf einen einzelnen territorialen Konflikt, der tatsächlich nur eine verheerende kriminelle Seite des jüdischen Nationalprojektes ans Licht bringt.“ (http://www.gilad.co.uk/writings/gilad-atzmon-israeli-economy-for-beginne...)

 

 

Ramzy Baroud (“Eine Geschichtsschreibung aus GAZA: die Geschichtsschreibung durch Erzählung herausfordern”)


In den USA lebender palästinensischer Autor, der auch in vielen westlichen Zeitungen publiziert. Er versteht sich als Chronist (Bücher: “Searching Jenin”, “The Second Palestinian Intifada: A Chronicle of a People’s Struggle”, “My father was a freedom-fighter”) des palästinensischen Widerstandeskampfes gegen die israelische Besatzung. Immerhin leistet er eine kritische Analyse der Machtverhältnisse unter den Palästinensern. Als Anhänger des verstorbenen Arafat und Kritiker von Präsident Abbas bemängelt Baroud, dass der Oslo-Prozess den Palästinensern keine wirklichen Fortschritte gebracht habe. Wenn Baroud auch Selbstmordattentate ablehnt, so huldigt er doch dem Opfer- und Märtyrerkult, wobei er alle Widerstandshandlungen gegen Israelis als nachvollziehbar und von diesen selbst verschuldet betrachtet. Das Verhalten der anderen arabischen Staaten gegenüber des Palästinensern wird auf einen “Verrat” an der palästinensischen Sache reduziert; eine Reflexion darüber, dass und warum die gelobten Widerstandsstrategien gegen Israel und die IDF politisch wie menschlich suizidale Folgen haben müssen, sucht man jedoch vergebens.

 

 

Ihbrahim El-Zayat (“Antisemitsmus und Islamophobie”)


Soft-Islamist, laut Verfassungsschutz “mächtiger islamistischer Strippenzieher” (http://www.faz.net/artikel/C31315/islamkonferenz-trojanisches-pferd-3009...), der sich mit öffentlichen Äußerungen zurückhält, aber beste Kontakte im islamistischen Netzwerk unterhält. (http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-56323061.html) Bis 2010 Chef der Islamischen Gemeinschaft Deutschland (IGD), beruflich organisiert er unter anderem Bau und Verwaltung die Moscheen der islamistischen Organisation Milli Görüs.



Sameh Habeeb


In Großbritannien lebender palästinensischer Journalist, Gründer der Online-Zeitung Palestine Telegraph, dort bis Juli 2011 tätig. Wie Baroud macht auch Habeeb lediglich Israel für das Scheitern des Friedensprozesses haftbar und hofft auf Impulse der arabischen Nachbarländer nach den Revolutionen, denn die Befreiung Palästinas sei das zweite Anliegen der arabischen Völker nach dem Verjagen der eigenen Diktatoren. (http://www.paltelegraph.com/opinions/editorials/9298-israel-seeks-wars-n...). Wenn Israel seine Position im Friedensprozess nicht ändere, erwartet Habeeb größere Auseinandersetzungen mit den arabischen Staaten.

 

 

Alan Hart (“Die Komplizenschaft der Mainstream-Medien in der zionistischen Unterdrückung der Wahrheit der Geschichte”)


Ehemaliger BBC-Korrespondent mit besten Kontakten in den 60er Jahren zu Israelis und PLO; Vermittler im Hintergrund bei verschiedenen Gesprächen zwischen beiden Seiten, der in seinen späteren Jahren eine verschwörungstheoretische, antisemitische Wende nimmt. In seinem Opus Magnum “Zionism – the real enemy of the jews” versucht er detailreich nachzuweisen, dass Juden weltweit unter der verruchten Ideologie des Zionismus zu leiden hätten; Motivation der israelischen Protagonisten ist dabei nicht die Sicherung des Überlebens des Staates Israel, sondern eine abstrakt-perfide Herrenmenschen-Ideologie, die Hart immer wieder mit dem Ausspruch “in gut’s zionist name” verballhornt. Alan Hart schafft es, selbst den Antisemiten Breivik als von der Propaganda des Zionismus angetriebenen darzustellen: “One is that Breivik is fanatically anti Islam and pro Zionism. The other is that Zionism’s propaganda machine has been set to work at full speed, day and night, eight days and nights a week, to demonize, discredit and destroy all who are calling and campaigning for Israel to be boycotted. […] I describe the Israel-Palestine conflict as the cancer at the heart of international affairs which threatens to consume us all. It’s bad enough that Zionist propaganda has prevented a cure for it, but if now that same propaganda is inspiring Europeans in Europe to slaughter their own, the future is very, very frightening.” (http://www.alanhart.net/norway’s-monster-and-the-question/#more-1563 ) Und hinter 9/11 steckt – wer hätte das gedacht – der Mossad mit einer kontrollierten Sprengung der TwinTowers, wie Hart mit zwingender Logik beweist: http://www.youtube.com/watch?v=hmga7FVYbks. (http://www.alanhart.net/)

 

 

Evelyn Hecht-Galinski (“Wieviel Israel-Kritik darf’s denn sein?”)


Als prominenteste deutsche Antizionistin braucht Fr. Hecht-Galinkski an dieser Stelle nicht weiter vorgestellt zu werden.

 

 

Ken O’ Keefe (“Grenzen der Diskussion – praktische Lösungen für die Selbstbestimmung in Palästina”)


Betrachtet sich selbst als World Citizen, der in seiner Universalformel „Truth-Justice-Peace“ das Allheilmittel der Weltgeschichte sieht. Den Palästinensers empfiehlt er die Übernahme südafrikanischer Widerstandsstrategien gegen das Apartheid-Regime, um einen gesamtpalästinensischen Staat ohne jüdische Kontrolle zu erreichen. (http://worldcitizen.uk.net/)

 

 

Makram Khoury-Machool


Englischer Medienwissenschaftler, eine Studie über “Arab Media: From the First Press to New Media” ist bei Routledge angekündigt.

 

 

Weitere Infos: auf http://www.thementage.blogsport.de

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Was ist den jetzt so schlimm an Antizionismus?

eigentlich garnix. da der zionismus eine ganz ordinäre form des nationalismus ist, ist antizionismus aus linker sicht an sich eine selbstverständlichkeit.  entgegen anderslautender behauptungen ist die linker aber bei weitem nicht so rational und theoriegestählt, wie sie es gerne vorgibt und ein grossteil des linken subkulturfilzes besteht aus allerlei finden, meinen, scheisse-finden, toll-finden, irgendwie-gar-nicht-drauf-klarkommen-etc.

 

wenn aus diesem zusammengewürfelten ideologiefundus nun zwei oder mehr elemente kollidieren, ist die mehrheit der subkulturlinken hoffnungslos überfordert.  und weil deutsch = doof ist und juden nach in linken kreisen verbreiteter ansicht das gegenteil von deutsch sind (!), sind juden erstmal =toll. merke: deutsche volksmusik: bäh, doof, uncool. klezmer: ganz toll.

jetzt betreibt ein teil der an sich positiv besetzten juden allerdings in israel einen staat, der nach linken massstäben eigentlich alles andere als toll ist: nationalistisch; wer die staatsbürgerschaft haben will, muss zur not per gentest (!) nachweisen, dass er jude ist; ehen zwischen juden und nichtjuden sind verboten; militaristisch usw. usf.nicht gerade ein kuscheliger berliner freiraum...

und da es für einen deutschen linken nunmal grundsätzlich kein "aber" und kein "einserseits/andererseits" gibt, sondern nur ein klares entweder - oder und man als deutscher linker auch grundsätzlich zu allem, was auf der welt passiert, kompromisslos partei ergreifen muss, muss man sich eben entscheiden, was einem wichtiger ist: juden oder antinationalismus.

 

manche entscheiden sich dann eben für die juden. damit ist dann alles was jüdisch ist automatisch toll. und wer das nicht toll finden will, ist antisemit und will alle juden vergasen. also: israel=jüdisch=toll -> kritik an israel=antisemitisch=auschwitz=gaskammer. dazwischen gibts nix.wer behauptet, da gäbe es etwas ist auch antisemit. und wer behauptet, das wäre nicht antisemitisch, der ist es erst recht.

 

für fortgeschrittene: juden, die israel kritisieren. schwierig, schwierig. wobei, eigentlich nicht: das sind ganz einfach selbsthassende juden.

Naja, das wäre der Stand der Diskussion von vor c.a. 4 Jahren. Aber danke für die Zusammenfassung.

...hat sich denn bei der masse der leute seitdem wirklich soviel verändert?

Ja, es hat sich seit dem einiges verändert, auch bei der "masse der Leute".

Ich würde behaupten, dass du heute kaum ncoh jemand triffst der in seiner Israelsolidarität so undifferenziert ist, wie du es darstellst. Du machst es dir damit halt auch relativ einfach.

Merke: Isralesolidarität bedeutet nicht, dass man jeden Beschluss der Knesset abfeiert, dass man die Israelische Regierung toll findet o.ä. Zumindest für mich und ich habe das Gefühl, dass die meisten anderen das ähnlich sehen, bedeutet sie solidarität mit einer jahrhunderte lang unterdrückten minderheit (die man nciht toll finden muss, die aber jedes Recht hat ihre bescheuerte Religion auszuüben wenn sie das möchte), die es endlich geschafft hat sich einen Schutzraum zu erkämpfen.

Deshalb bin ich solidarisch mit israel und deshlab verteidige ich das existenzrecht israels solange bis es entweder keinen Antisemitismus mehr gibt oder alle Menschen gemerkt haben, dass ihnen Religionen nichts bringen.

also erstens ist es den zionisten bei israel nie um religionsausübung, sondern immer nur um einen nationalstaat für das hüdische volk gegangen und zweitens würde deine argumentation ja auch logischerweise bedeuten, dass die brd ein existenzrecht hat, bis es auf der welt keinen antigermanismus mehr gibt. oder die usa, bis es keinen antiamerikanismus mehr gibt. oder, oder, oder...

und genau an solchen Punkten würdest du jetzt (nicht unbeding zu unrecht) geschichtsrelativismus und verharmlosung des Holocaust an den Kopf geworfen bekommen. Weil du dich in deinem Ressentiment gegen Antideutsche dazu hast verleiten lassen ziemlich plumpen Mist zu sagen.

Es hat niemals einen Antigermanistmus, Antiamerikanismus o.ä. gegeben, der auch nur annähernd das Ausmaß des Antisemitismus erreicht hat. Deutsche und Amerikaner brauchen keinen Schutzraum, weil niemand auf die Idee kommen würde sie zu töten, bloß weil sie als deutsche oder amerikaner identifiziert werden.

Bei Juden sieht das anders aus, wie du sicher weißt.

Eliminatorischer Antisemitismus existiert leider immer noch und wenn man das Argument ernst nimmt, dass dieser Antisemitismus eine Folge aus dem Unvermögen den Abstrakten Charakter des Kapitalismus zu begreifen ist, dann wird er leider auch noch sehr lange existieren. Und deshalb ist es solange unausweichlich das diese MEnschen einen Schutzraum haben.

Was die Meinung "der Zionisten" ist interessiert mich nen Dreck.Mir geht es nicht um einen "Nationalstaat für das Jüdische Volk". Worum es mir geht habe ich bereits geschrieben. Meisnt du im Ernst jeder, der Israelsolidarisch ist wäre auch Zionist? Meinst du man kann nciht Israelsolidarsch sein ohne Völkische Nationalisten scheiße zu finden? ISt das nciht etwas schwarz-weiß gedacht?

sollte man den USA nicht auch das Existenzrecht entziehen nach der Logik?

 

-Atombombenabwürfe auf 2 Städte (erstmals und einmalig auf der Welt)

 

-2ParteienSystem

 

-Todesstrafe

 

-unzählige Angriffskriege

 

-Weltweite Massenspionage

dieser zusammenfassung kann ich mich nur anschliessen. leider kann ich meinem wohnort "jude" dabei auch durch "hamas" o.ä. ersetzen. da prallen dann immer zwei lager aufeinander, die eigentlich die gleichen formeln benutzen. mit differenzierung ist da gar nichts, ich glaub, da hast du voll getroffen. aber so ist das bei den ganzen anti-d und anti-imp sekten: am deutschen pseudolinksradikalen wesen soll die welt genesen. 

ihr beide widert mich derart an, dass ich gar nicht genug kotzen kann....

am besten sagt ihr, die juden seien aufgrund ihres (bescheuerten) glaubens selbst schuld, dass es antisemitismus gibt.

atheistische dumpfnicks, wie ihr es seid, können mir gerne gestohlen bleiben. ihr habt aber auch gar nichts verstanden.....

 

aber klar, wenn man darum bemüht ist, es allen recht zu machen, fahrt ihr genau die richtige schiene....

soll das jetzt ne dumme Atheisten"Kritik" sein, völlig aus dem Zusammenhang gerissen=?

kotz mal schön weiter

"Us-amerikanischer Autor, Wissenschaftler und Unternehmer. Zionismus ist für Abed-Rabbo “a racist ideology manifested in several ways: An archaic political ideology that holds and promotes Jewish racial purity and divine entitlement to Palestine; military occupation through colonial human settlement, confiscation of land and expulsion of the natives; political exploitation through denial of basic human rights under the guise of spreading western values; and economic and cultural persecution through destruction, ethnic cleansing and genocide against the indigenous presence.”

 

Genau welche dieser Aussagen hältst Du für sachlich falsch?

... dass man das erklären muss.

 

Er wirft dem Zionismus Rassismus vor, was schon mal falsch ist. Zionismus bezieht sich zwar auf die Staatsgründung Israels, grenzt aber nicht die dort lebenden Menschen aus sondern bezieht sie in diesen mit ein - gleichbereichtigt! "Reinheit der Rasse" ... wtf!?! Willst du mir sagen, dass du kein Problem da mit hast, wenn (wieder bzw. immer noch) jemand von der "Rasse der Juden" spricht?! "Kolonialismus" trifft auch nicht zu, zumal dieser von Sklaverei und Ausbeutung entfernter Länder und Menschen geprägt ist und der Bereicherung des eigenen Landes dient. Ethnische Säuberungen? Genozid ?... Ey, mir ist das zu blöd auf so nen Schwachsinn einzugehen. Würdest du dich mit dem Thema beschäftigen, dann würdest du nicht so ne beknackte Frage stellen.

 

Für den Anfang empfehle ich dir den Vortrag von Tilman Tarach (Ende 2010 gehalten in Tübingen), der genau auf diese Punkte eingeht. Denk dann bitte nochmal über deine Frage nach und dann haben wir eine Duskussionsgrundlage. http://www.freie-radios.net/38276 danke

 

Und für die unzähligen anderen Posts, auf die ich hier nicht eingehen möchte: Besucht doch die Workshops und Vorträge, dafür sind sie da. Sie sollen eben zeigen, dass nicht alles schwarz-weiß ist. Es zwingt euch niemand das Vorgetragene zu nehmen, aber vielleicht löst es ja mal Denk-Prozesse aus. Boikott-Aufrufe und kindisches Herausbrüllen von Halbwissen, anonyme Beleidigungen.

"Willst du mir sagen, dass du kein Problem da mit hast, wenn (wieder bzw. immer noch) jemand von der "Rasse der Juden" spricht?!"

 

der begriff "juden" ist mehrdeutig und kann bedeuten:

 

a) die anhänger der mosaischen (benannt nach dem legandären gründer moses) religionsgemeinschaft

b) das jüdische volk

 

beides ist weitstgehend deckungsgleich, da die mosaische religion die "stammesreligion" des jüdischen volkes ist und sich niemals in nennenswertem umfang darüberhinaus verbreitet hat. es gibt allerdings auch angehörige des jüdischen volkes, die nicht der mosaischen glaubensgemeinschaft sind, sondern z.b. atheisten. das war z.b. bei mehreren führenden zionisten der fall. 

 

der zionismus bezieht sich auf b) das jüdische volk. es ist insofern falsch von einer jüdischen rasse zu sprechen. nichtsdestotrotz ist die zugehörigkeit zum jüdischen volk heute problemlos mittels gentest feststellbar. das wird nicht nur für ein paar hudnert dollar im internet angeboten, sondern wurde auch von israelischen wissenschaftlern betrieben um die genetische herkunft der heutigen juden zu erforschen. ausserdem müssen personen, die die israelische staatsbürgerschaft erwerben wollen, im zweifelsfall ihre zugehörigkeit zum jüdischen volk mittels eines solcehn gentests nachweisen.

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Genetic_studies_on_Jews

 

"Y DNA studies show various lineages of modern Jewish populations. However, most of these have a common paternal genetic heritage that dates back to an old population whose members parted and followed different migration paths.[1] These discoveries trace the paternal lineage of ancestors of Jews in the Middle East. In particular, these studies indicate that Ashkenazi Jews share more common paternal lineages with other Jewish and Middle Eastern groups than with non-Jewish populations in areas where Jews lived in Eastern Europe, Germany and the French Rhine Valley. This is consistent with Jewish traditions in placing most Jewish paternal ancestry either in the region of Canaan, or more generally in the Middle East.

The maternal lineages are generally more heterogeneous. They often have a unique feature reflecting the founder phenomenon. In many communities, a limited number of women are the source of much of these communities. Most of the time, the origin of the parent is unknown or disputed.

Studies of autosomal DNA, which are now considered the most complete way to judge genetic ancestry, show that Jewish populations tend to form relatively closely related groups, which have much of their ancestry in common. For all non Middle-eastern Jewish populations, with the exception of Ethiopian and Indian Jews, this shared component in the ancestry of different Jewish groups has been found to best match modern populations found in the Levant, near modern Israel and Lebanon. This common Jewish ancestry is complemented by significant but varying degrees of admixture with non-Jewish historical host populations. In the case of Ashkenazi, Sephardi and Moroccan Jews, who are apparently closely related, the non-Jewish component is mainly southern European, and an especially close relationship to modern Italians has been remarked by some authors.[2][3]"

boah ist das verwirrend:


da steht um den 11. September finden in Freiburg antiisraelische und antisemitische Veranstaltungen statt, nähere Infos sind unter thementage.tk zu finden. Besuche ich diese Seite sehe ich aber ein großteils ziemlich cooles Programm, dass gar nicht in die Richtung geht, Ste­phan Gri­gat steht sogar für eine antideutsche Politik. Zunächst vermute ich Kommunikationsguerilla, meine These: Antiimps haben um das Programm der Thementage zu diskreditieren einfach auf Indy geschrieben, dass die VeranstalterInnen Antisemiten sind, in der Hoffnung niemand kommt, nach dem Keulenschlag!


Dann aber die Auflösung, nach einiger Recherche vermute ich folgendes: Das Cafe Palestine will am 11. September antiisraelische und antisemitische Veranstaltungen durchführen. Als Gegenprogramm werden die Thementage veranstaltet.


Ist echt nicht böse gemeint: Thementage Antisemitismus veranstalten da wohl ein gutes Programm, aber der Indyartikel ist verwirrend, schreibt doch am Anfang etwas länger worum es geht und was ihr macht, anstatt fast nur auf irgendwelche AutorInnen einzugehen, die ich eh nicht kenne und mit denen ich gar nichts anfangen kann, wenn ich die Vorgeschichte nicht kenne...

was ist an stefan grigat, der seine texte samt foto freimütig auf der christlich-rechten, islamophoben webpage "politically incorrect" veröffentlicht  oder zumindest veröffentlichen lässt, und anderen referenten der "querfront", die mit henryk m broder und anderen konservativen konsorten "für israel" und "gegen die barbarei" "kämpfen" cool?

dass sie so schön polemisch alles was LINKS von ihnen liegt dissen? dass sie so "frei" sind und sich nichts mehr ausser dem "kampf gegen den antisemitismus" aka dem kampf für israel ans bein binden? wobei mit israel selbstverständlich nur die staatstragenden elemente gemeint sind.

alles was nicht ihre meinung teilt wird zum antisemiten abgestempelt, die politik der israelischen und us-amerikanischen regierung heroisiert und der kapitalitmus zum hort des fortschritts verklärt.

WAS IST DARAN COOL oder auch nur weiterführend?

Ach wenigstens mal ein Zitat warum Frau Galinsky einfach nicht geht:

Im Namen des Holocaust sollten wir eine Lehre daraus ziehen und uns gegen diesen Blockade-Siedlungs-Krieg und die Ausrottungspolitik des jüdischen Apartheid-Staates stellen“

Evelin Hecht-Galinsky

Man muss nicht die fragwürdigen Aussagen von Frau Galinsky strapazieren, natürlich ist dieser Vergleich unzulässig und unsinnig.

Aber Realität ist doch, dass der Antiislamismus etwas fertiggebrachte, was im Nachkriegsdeutschland nicht mal dem Antisemitismus und dem Rassismus gelang,

die Rekonstruktion der deutschen Volksgemeinschaft. In eherner Allianz, Schulter an Schulter stehend, finden Rechte, Neoliberale und die Hardcore Fraktion der Antideutschen Adorno Quäler zusammen und entdecken ihre gemeinsame Liebe zur unterdrückten Frau, zur Meinungsfreiheit und zu den Werten der westlichen Zivilisation im Allgemeinen. Ein Schelm wer böses dabei denkt. Im gemeinsamen Kampf gegen die"Sandnigger", sollte  sich diese Dreieinigkeit als Homage an ihr Vorbild die  drei großen KKK auf ihre weißen, wahrscheinlich vorwiegend männlichen, Ärsche tätowieren lassen.

 

Die Lebensrealität der Palästinenser sieht doch eher so aus, da bedarf es keiner falschen und fragwürdigen Vergleiche:

 

„Wenn wir das Land besiedelt haben, werden alle Araber etwas dagegen tun. Sie werden wie besoffene Küchenschaben in einer Flasche herumrasen. (…) Wir erklären öffentlich, dass die Araber keine Rechte haben, auf nur einem qm Land von Eretz Israel zu siedeln. … Gewalt ist das einzige, was sie tun und verstehen. Wir sollten die äußerste Gewalt anwenden, bis die Palästinenser auf allen vieren zu uns gekrochen kommen.“
Raphael Eitan, Chief of Staff of the Israeli Defence Forces, New York Times, 14 April 1983.

Solche Aussagen israelischer Politiker und Militärs gibt es zuhauf.

http://www.youtube.com/watch?v=nf81ykc7ZQI

Viel sagen muss mensch zu dem Herrn nach schauen der ersten 10 min dieses Videos wohl nicht mehr!

Zwei Erwiderungen zu der Hetze gegen die Palästina-Tage.

 

Alan Hart

 

Er sagt in einem Interview, dass Bin Laden & Al Qaida 9/11 geplant haben, aber die Attentäter von CIA und Mossad unterwandert wurden, so wie CIA und Mossad die meisten politischen arabischen Organisationen unterwandern. Letzteres ist nicht von Hand zu weisen. Die Beteiligung an 9/11 ist eine der üblichen Verschwörungstheorien. Antisemitisch ist das deshalb nicht. Und es ist zumindest anzunehmen, daß der CIA mindestens Bruchstücke der 9/11-Planung vorab gewusst haben dürfte.

 

Gilad Atzmon

 

Gilad Atzmon, selbst Jude, sagt konkret:

 

"One of the things that happened to us was that stupidly we interpreted the Nazi defeat as a vindication of the Jewish ideology and the Jewish people.

 

"The Nazis were indeed . . . evil. They did things that were disastrously inhuman and unacceptable. But this doesn't mean the Jewish ideology is correct, because in fact Jewish ideology and Nazi ideology were very similar."

 

Er stellt damit die Ideologien von Nationalsozialismus von Zionismus in Zusammenhang. Den Zusammenhang kann man nicht bestreiten, gerade die Antideutschen begründen praktisch alles mit dem Holocaust. Zu sagen, daß Zionismus und Nazi-Ideologie sehr ähnlich seien, ist natürlich großer Blödsinn, aber sicher nicht antisemitisch.