Neonazi im Knast oder auch nicht ist eigentlich egal

1.vl Schulle, 2.vl Toni

Beim Naziaufmarsch in Spremberg nahmen auch Oberhaveler Neonazis teil. Dies wäre nicht überraschend, wenn nicht einer von diesen am Anfang diesen Jahres eine 8-monatige Haftstrafe antreten sollte. Darum widmen wir uns mal der Person heute genauer.

 

Patrick „Schulle“ Schulz ist in Oranienburg eine bekannte Persönlichkeit. Ein Jugendrichter meinte am Rande einer Veranstaltung, angesprochen auf die Person Schulz, dass dieser seit seinem 14. Lebensjahr regelmäßig bei ihm vorm Richtertisch saß und er die Hoffnung verloren hat, dass mensch diesen noch in die Gesellschaft zurückholen könne.
Anfänglich nur in einer Suff-Jugend-Clique unterwegs versuchte er ab 2007 es mit organisierten Strukturen. So arbeitete er mit einem Ex-Mitglied der Kameradschaft Hamm (Nordrhein Westfalen) im Westversand und gründete mit Toni Gusek (Oranienburg), Christian Wanzek (Velten) und einigen anderen den „Sturm Oranienburg“. Dieser trat in Erscheinungen bei Demonstrationen durch eine einheitliche Uniformierung auf. Sie trugen T-Shirts mit dem Logo des „Sturms“.

Aufgrund der Uniformierungen bei Demonstrationen, aber auch dem Mitführen von Waffen (Pfefferspray) auf diesen gab es bei sechs Mitglieder_innen am 06.12.2006 Hausdurchsuchungen. Am selben Abend verkündete Christian Wanzek auf der Webseite des Sturms die Auflösung.
Wer nun dachte, dass damit das Aus für die Gruppe um Schulle besiegelt sei, hatte sich geirrt.

Bereits Anfang 2007 wurde er wegen verschiedener Gewaltdelikte und dem Verstoß gegen §86a verurteilt, doch das schreckte ihn nicht ab. Im Sommer 2007 war er beteiligt beim Brandanschlag auf das Büro der damaligen PDS in Oranienburg. Für diese Tat wurde er verurteilt und trat eine 20-monatige Haftstrafe an. In der Haftanstalt brach er nicht mit seiner Ideologie. Auf Fotos, die er machte ist er mit anderen Neonazis zu sehen, beim „Hitlergruß“ und mit Screwdriver-Bildern im Hintergrund. Dieselben Neonazis und auch Schulle tauchten nach seiner Haftentlassung in der Kluft der Kameradschaft Märkisch Oderland-Barnim auf. Schulle trug dabei auch mehrmals das Banner des KMOB. Doch wie schon beim Sturm löste sich auch der KMOB nach Hausdurchsuchungen auf. Seit der Auflösung am 2. Juli 2010 irrte Schulle ohne Struktur zwischen Wittstock, Oranienburg und der Berliner Nazikneipe Henker umher und scheint nun wieder in eine neue Gruppe integriert zu sein.

Am 21.Mai 2011 marschierten 120 Neonazis, unter ihnen auch Schulle im Spremberg auf. Dieser war bereits vorher unterwegs mit anderen Neonazis aus Wittstock und Neuruppin die unter dem Namen „Freie Kräfte Ost“ firmieren. Deren Seite beim Nazihoster „logr“ läuft über den Wittstocker „Toni“, welcher ebenfalls im vergangenen Jahr als Träger des KMOB-Transpis zu sehen war. Die Freie Kräfte Ost soll ein Zusammenschluss von Neonazis aus Brandenburg/Havel und Wittstock sein. Doch nach bisherigen Informationen, sind dort auch Oberhaveler und Neuruppiner beteiligt. Interessant hierbei dürfte sein, dass nachweislich Mitglieder vorher bei KMOB waren und dass es bereits eine Kameradschaft in Neuruppin und auch Brandenburg/Havel gibt, die unter dem Label „Freie Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ auftritt. Auch hier sind Neonazis aus Oberhavel aktiv.

Eine weitere Kameradschaft, die sich gegründet hat ist die „Freie Jugend Wittstock“. Diese scheint eine Spaltung des Freundeskreises um Patrick Schulz zu sein. Die Webseite der neuen Kameradschaft ist gespickt mit allerlei peinlichen Rechtschreibfehler wie,
- „Wiederstand“
- „Auch wen wir blos der Sand im getriebe des BRD Syestems sind“
- „Auch die Neue Deutsche Jugend wie z.B. Punks Hip-Hoper Oder Die Antifa aber nicht mit uns.“
- „wir tuhen was“

Derzeit kann man nur spekulieren und das erlauben wir uns an dieser Stelle mal kräftig. Vor kurzem war die Oranienburgerin „Sarah“ noch mit dem Wittstocker Neonazi „Daniel“ zusammen. Dieser ist der Mitbegründer der neuen Kameradschaft und war befreundet mit Patrick Schulz. Inzwischen ist „Sarah“ allerdings mit Schulle zusammen, was nun natürlich für Probleme im Polit-/Freundeskreis sorgen dürfte oder schon sorgte. Soviel zum Klatsch und Tratsch aus Wittstock.

Es bleibt abzuwarten inwiefern diese neuen Strukturen eigene Aktivitäten entfalten kann, wo sie sich regional verorten mag und was angestammte Strukturen dazu sagen.

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Im Text wird der § 86a StGB erwähnt. Dabei handelt es sich um

 

Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen

 

Quelle: http://dejure.org/gesetze/StGB/86a.html

nicht nur das sie linke symbolik kopieren, nein sie tuhhhn dss acuh noich schlechtz! der unbeabsichtigt angesprochenen zielgruppe gefölltz!