[B] Werbung vom Ambrosius Bier Club bei Kaiser's

In dem Kaiser's-Supermarkt an der Warschauer Straße werden in der Kassenschlange Wartende mit Werbung auf von der Decke hängenden Flachbildschirmen versorgt. Auf diesen Bildschirmen taucht nun ausgerechnet Werbung des sogenannten Ambrosius Bier Club auf, der ein paar Hundert Meter weiter, in der Warschauer Straße 26, beheimatet ist. Dabei handelt es sich nicht um irgendeine Kneipe, sondern um einen Treffpunkt der rechten Szene, von dessen Publikum Übergriffe in Friedrichshain ausgingen. Die Kneipe war wochenlang mit schwarz-weiß-roten Fähnchen dekorriert.

 

Im Folgenden von der Antifa Friedrichshain dokumentierte Vorfälle um die Ambrosius-Bar:

 

„Anfang August [2007]: Biermeile Nr. 11. [...] Am Samstag Abend greifen etwa 15 Gäste des Standes der Ambrosius Bierbar vier vermeintliche "Scheiß Antifas" an und versuchen diese abzufotografieren. An allen drei Tagen trifft sich der Großteil der rechten BesucherInnen der Biermeile direkt am Frankfurter Tor bei Ambrosius Bierbar.“

 

„27.07.2007: Wie jeden Freitag treffen sich auch diesmal am Abend etwa 15 Neonazis und rechte Hooligans vor der Ambrosius Bier Bar auf der Warschauerstr.“

 

„20.07.2007: In der Kneipe Ambrosius sammeln sich erneut Neonazis. Darunter auch der ehm. KS-Tor Aktivist Björn Wild.“

 

„14.07.2007: Gegen 1 Uhr morgens greifen zehn Personen, die durch ihre Äußerungen ("Wir sind Nazis") und ihre schwarze Bekleidung dem Kameradschaftsspektrum zuzuordnen sind an der Warschauerstr./Revalerstr. zwei Menschen türkischer Herkunft an. Einer wird durch Schläge auf den Kopf, ein anderer durch Reizgas verletzt. Ein Teil der Täter flüchten in Richtung S-Bahnhof, andere in die Ambrosius-Bier-Bar. Vier Täter werden von der Polizei festgestellt.“

 

„07.07.2007: Im Ambrosius sammeln sich ca. 15 Neonazis. Mit dabei der bekannte Lichtenberger Neonazis Sebastian Zehlecke.“

 

„29.06.2007: Der Neonazi Alexander Basil trifft sich mit anderen in der Ambrosius Bier Bar.“

 

„17.05.2007: Am sog. "Herrentag" treffen sich am Nachmittag ca. 20 Hooligans, um unter "Deutschland den Deutschen"-Gebrüll durch den Südkiez zu ziehen.
Am Abend sammeln sich 50 Hooligans und offensichtlich extreme Rechte in und vor der Ambrosius-Bier-Bar in der Warschauerstr. Gegen 21:30 Uhr wird ein Punk auf dem Mittelstreifen vor der Bar von etwa zehn Personen beleidigt und mit Schlagstöcken angegriffen. Er kann wegrennen. Die Polizei wartet in einer Nebenstraße auf handfestere Auseinandersetzuungen, um eingreifen zu können.
Gegen 0 Uhr greift eine größere Gruppe, die dem Spektrum aus dem Ambrosius ähnelt, am u-Bhf. Samariterstr. eine Gruppe vermeintlicher Linke an. Diese können sich erfolgreich wehren.
Außerdem skandierten am Abend mehrere dutzend Jugendliche im Volkspark Friedrichshain "White Power" und "Sieg Heil"“

 

Auszüge von dokumentierten Vorfälle im Zusammenhang mit der Ambrosius-Bar. - „Chronik“ auf http://www.antifa-fh.de.vu/

 

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die fahnen waren blau weiß rot... wenn's dunkel war sah es wie oben beschrieben aus...

vlt. kann man den betreibern ankreiden das sie erst nach druck sich dem problem angenommen haben.

 

berliner woche fhain hatte mal nen interview sonst auch mal nach silvio meier gedenk demonstration 2007 gucken damals wurde es abschließend thematisiert

Ich bin erst seit kürzerer Zeit mehr oder minder Stammgast in der Kneipe. Speziell rechtsradikale Klientel konnte ich persönlich bislang nicht beobachten, erst recht keine "politischen Auffälligkeiten" hinter dem Tresen.

Das heißt definitiv nicht, dass dort nicht auch der eine oder andere Nazi sein Bier trinkt, genauso wie diese "Menschen" auch in anderen unpolitischen Läden Ihre Unterhosen kaufen oder ihre Pizza.

Das Ambrosius ist eine Eisbären-Kneipe - wie schon erläutert waren die "Reichsflaggen" also EHC-Fähnchen. Allein schon aus sporthistorischen Gründen  sind ein gewisser Prozentsatz der Eisbären-Fans gleichzeitig BFC Dynamo Anhänger. Letzterer Verein hat ein deutschlandweit bekanntes Hooligan- und Nazi-Problem. Somit ist es nicht von der Hand zu weisen, dass das Ambrosius eben solche Idioten durchaus auch anzieht.

Man kann den Betreibern von Kneipen, die sich aus den "politischen Aktivitäten" ihrer Gäste raushalten, immer vorwerfen, dass sie nicht ausreichend Stellung gegen Faschismus etc. beziehen. Das liegt an dieser Stelle im Auge des Betrachters.

Soweit zu gehen, das Ambrosius etwa als astreine Nazi-Kneipe zu diffamieren, geht aber sicherlich zu weit.

 

Das der Laden kein linksalternatives Paradies ist, ist klar. Aber genau deswegen sollte man auch in solche Kneipen gehen: auf dem Stuhl wo ich mein Bier trinke, kann zumindest für den Abend kein Nazi-Arsch Platz nehmen.

Nazis weggentrifizieren ! ;-)

Mein Eindruck, dass es sich in Sachen brauner Maschenschaften im Ambrosius beruhigt haben muß, bestätigt übrigens dieser Artikel:

http://de.indymedia.org/2007/12/203283.shtml

 

Mit Blick auf das Datum des Artikels ist die Problematik also kalter Kaffee (vorausgesetzt, es hat sich nicht zwischenzeitlich neues Gesindel eingenistet). Daher wohl auch die fehlenden Belege an dieser Stelle für Vorkommnisse nach 2007.

 

Fazit: Das Thema hier ist überflüssig. Sollte es erwähnenswerte Neuigkeiten geben, bitte posten ! Ansonsten reitet man hier einen toten Gaul.