Zustände in Armenien, ein Überblick.

Kaukasus

Kurzer subjektiver Überblick über Armenien.

Aufgrund meines Aufenthaltes in Armenien möchte ich gerne meine Eindrücke mitteilen.

Geographischer Überblick: Armenien befindet sich im Kaukasus, umgeben von der Türkei im Westen, dem Iran im Süden, Aserbaidschan im Osten und Georgien im Norden. Das Land verfügt über keinen eigenen Zugang zum Meer.

 

Karte | historische Karte | Infovideo „mit offenen Karten“:

 

Historischer Überblick

 

Armenien gilt als das erste „Land“ das im 300 Jh. n. Chr. als erstes die christliche Religion anerkannt und und als Staatsreligion aufgenommen hatte.

Im ersten Weltkrieg (1915) kam es zum „Genozid“ am armenischen Volk, durch das Osmanische Reich, deren Rechtsnachfolger die Türkei sich immer noch weigert diese „Tatsache“ anzuerkennen.

Armenien war Teil der UdSSR, und erklärte sich als erstes Land unabhängig von der SU.

1988 erschütterte ein starkes Erdbeben die Region.

Zu Beginn der 90er Jahre befand sich Armenien im Krieg mit Aserbaidschan um die Grenzregion Berg Karabach, dieser Konflikt ist bis heute ungelöst und es herrscht „Waffenstillstand“.

 

Um meine Sichtweise im Vorhinein zu erläutern, würde ich mich selber als Antifaschist mit Punk Attitüde bezeichnen.

 

Nationalismus oder Patriotismus?

 

Ich befinde mich nun schon seid 2 ein halb Monaten in der armenischen Provinz, und bin nicht zum ersten mal in ehemaligen Staaten der SU unterwegs.

Ich als Ausländer erzeuge hier natürlich eine erhöhte Aufmerksamkeit und das Interesse ist groß mit mir in Kontakt zu treten.

Als Deutscher sind Begrüßungen mit dem Hitlergruß, und stets einem Lächeln nicht selten, dies kann aber auch in anderen Ländern vorkommen.

Über Hitler zu diskutieren ist schwierig, da er als großer Führer angesehen wird, und seine/deutsche Verbrechen eher sekundär sind. Das soll aber nicht Thema sein.

Die Armenier befinden sich bedingt durch ihre Geschichte in einem nationalem Trauma.

 

Als erstes ist Mensch sehr Stolz auf die „Tatsache“, das die christliche Religion sozusagen ihren „Ursprung“ in dieser Region hatte. Die strandung Noahs auf dem Berg Ararat (höchster Berg, und National Symbol, befindet sich aber auf türkischem Gebiet), sowie die Aufnahme des Christentums als Staatsreligion im 300. Jh. n. Chr. . Das Dinge die jeder Armenier aus dem Stegreif zum besten geben kann. Da Armenien sich umgeben von islamischen Ländern fühlt ist es um so „wichtiger“ das Christliche Erbe zu bewahren.

 

Als zweites, aber wichtigstes Faktum gilt der „Genozid“ an den Armeniern. Jede Familie hat wohl sehr wahrscheinlich Angehörige verloren. Dadurch sieht sich jeder Armenier als Opfer.

Noch heute ist Hass bzw. Wut auf die Türken überall vernehmbar. Der AufarbeitungsProzess verläuft beiderseits sehr schleppend.

Meine Persönliche Meinung ist, das sich nicht viel ändern würde auch wenn die Türkei per Gesetz

den „Genozid“ anerkennen würde.

Ich als Deutscher bekomme es immer wieder zu spüren indem ich gefragt werde,“ ihr habt doch viele Türken in D-land, ihr hasst die doch auch, oder habt damit Probleme.“

Für mich ist das dann immer ein sehr trauriger Moment.

Ich möchte an diesem Punkt aber nicht die Menschen außer Betracht lassen, die sich für eine Annäherung stark machen. Gerade im Internet gibt es so einige Menschen auf beiden Seiten, die sich einander annähern, und vergeben können.

Ein persönliches Erlebnis dieses Traumas habe ich in einem Englisch Seminar der Universität erlebt. Als eine junge Frau meinte, sie hasse alle Türken, auf die Frage ob sie denn jemals mit einem gesprochen hätte, kam ein klares Nein. Aber ihr Urgroßvater war wohl mal einer. Da, so finde ich wird die deutliche Ambivalenz von dem hier teils vorherrschenden Hass sichtbar.

 

Die Zerfahrenheit der Situation wird in dieser Talkrunde sehr deutlich, dass eigentlich niemand auf einander zugehen kann, und Emotionen doch sehr blind machen können.

 

Als drittes ist das Erdbeben von 1988 nicht außer acht zu lassen. Diese Katastrophe hat natürlicherweise das Volk zusammenrücken lassen. Besonders im NordWesten des Landes war die Zerstörung sehr hoch. Mensch bezeichnet die Zeit danach auch als „Null Jahre“ ,kaum Strom bis 1994, keine Gasversorgung, und wenig Wohnraum. Aus solchen Katastrophen ist es denk ich mal verständlich das ein aus Solidaritäts- begründetes Wir-Gefühl entsteht, das aber durchaus als Nationale Katastrophe gesehen wird,(Georgien wie auch Türkisches Gebiet hatte auch Schäden und Opfer davon getragen) und so auch nationaler Zusammenhalt geschürt wird.

 

Als viertes ist der Berg Karabach Konflikt zu sehen (Stalin hat dieses Gebiet an Aserbaidschan angliedert. Und mit der Unabhängigkeit wurden Besitzansprüche laut. Da will ich mich aber nicht soweit aus dem Fenster hängen, und auch keinen benennen wer daran Schuld trägt)

Jede Familie war an diesem Krieg beteiligt, und ist es auch noch heute, da jeder Sohn/Mann zum Armee-Dienst eingezogen wird und wurde.

Dieser Krieg ist eine „Nationale Sache“. Viele Armenier sehen die Verluste bzw. Verkleinerung ihrer nationalen Grenzen über die letzten Jahrhunderte und wollen einen Schlussstrich ziehen, und sich nichts mehr nehmen lassen.

Türkei oder Iran aufgrund verlorener Ländereien anzugreifen ist wegen der Stärke des Militärs wohl ein sinnloser Ausgang, Georgien ist der einzige christliche Nachbarstaat, also waren „gute“ Gründe (wie auch historische) Berg Karabach „zurück“ zu erobern. 1991 war wohl noch „nicht“ absehbar, das Aserbaidschan ein mächtiger Öl Staat wird.

Heute befindet sich der Konflikt im „Waffenstillstand“, einzelne Gefechte beherrschen trotzdem den Alltag. Jede Woche wird mit Propaganda der Konflikt in das Gewissen der Menschen getrieben.

So werden selbst Meldungen aus den Wikileaks Dokumenten genutzt die keinen Wert haben (Die Frau des Präsidenten von Aserbaidschan sei ein Opfer der Schönheitschirurgie).

Sowie Meldungen über „erfolgreichen“ Beschuss von Aserbaidschanischen Snipern oder „schamlosen“ Angriffen der Aserbaidschanischen Truppen.

Somit ist der Konflikt noch immer Alltags Thema.

 

Daraus ist ein Nationales Denken/Bewusstsein entstanden, das sich am Opfermythos bedient gerade durch die letzten drei Punkte.

Armenien hatte lange Zeit geschlossene Grenzen zur Türkei und noch heute zu Aserbaidschan, somit war der Fremdenverkehr sowie der äußere Einfluss sehr begrenzt. Das Volk ist wenig durchmischt und somit auch arm an Erfahrung vom anders sein.

Ich als Deutscher, hier in der Provinz begegne Rassismus, den ich aufgrund meines Andersseins ernte, Verspottungen und Gelächter sind auf der Straße allzu oft, gerade von jungen Armeniern vernehmbar, für einige stelle ich sogar eine Gefahr da ich als Religions- und Traditionslos gelte.

Für mich als Atheist ist es zudem unverständlich, wie Mensch als halbherziger Christ stolz auf den Fakt sein kann, das Armenien das Christentum als erstes als Religion anerkannt hat.

Wer kann und „klug“ genug ist verlässt dieses Land, wie es die Diaspora beweist.

 

Eine Antifa, die diese Denkweisen und Begründungen ablehnt, gibt es schlichtweg nicht.

Das nationale Stolz ist doch sehr immens, die Hälfte der im Straßenverkehr befindlichen Fahrzeuge schmückt eine armenische Fahne am Cockpit.

Und das trotz der Korruption und des Stillstandes des Landes.


Internationale Bedeutung

 

Für Russland ist Armenien ein strategischer Partner, noch immer haben die Russen 3 Militärbasen auf dem armenischen Hoheits- Gebiet.

Militärisch ist das für Armenien von „Vorteil“, da Mensch sich von den drei umliegenden islamischen Ländern bedroht fühlt, und Russland Armenien vor einer aserbaidschanischen Offensive schützt. Hinzu treibt Russland Armenien in seine Abhängigkeit(eine heutige Form des Panslawismus auf kaukasischen Gebiet) um die Interessensphären der Nato im Kaukasus zu unterbinden.

Die Gasversorgung ist alleiniges Monopol von Gazprom. Aserbaidschan ist als Partner nicht vorstellbar aufgrund des Konfliktes.

Russland ist zudem daran interessiert, das es nicht zu einer Lösung in diesem Konflikt kommt(größter Waffenverkäufer für Armenien und Aserbaidschan), da die Unabhängigkeit der Kaukasus Staaten immer noch geächtet bzw. als Verrat gilt.

Ein friedlicher Kaukasus wäre für Russland von Nachteil, da im nördlichen Kaukasus von Russland viele Volksgruppen(Dagestan,Tschetschenien usw.) nach Unabhängigkeit streben. Diesen gilt es zu zeigen das Unabhängigkeit von Russland nur Nachteile hat.

Die Nato ist vor allem an der geostrategischen Lage interessiert, und die EU an sicheren Zugang zu aserbaidschanischen Öl.

Somit ist Armenien International gesehen wahrlich ein Spielball der Großen Machthaber auf der Welt.

 

Die Gender Situation

 

Frauen haben eine schwere Bürde zu tragen. Prozentual sind sehr viel mehr Frauen im Land als Männer (Krieg, Diaspora). Frauen gehören zur größten Arbeitnehmerschaft, allerdings sind ihre beruflichen Chancen nach oben hin begrenzt. Machtpositionen haben immer noch Männer inne.

Die Frau hat die „Aufgabe“ die Familie zusammenzuhalten. Persönlich finde ich, das die Frauen einem unheimlichen Schönheitsdruck unterliegen, Make up und „elegante“ Kleidung gehört zur Grundausstattung, ohne traut Sie sich nicht auf die Straße.

In einer NGO gegen häusliche Gewalt an Frauen wurden mir inoffizielle Statistiken vorgeführt, in denen es heißt das ca. 70% der Frauen mit häuslicher Gewalt konfrontiert sind.

Auf meiner Arbeitsstelle wurde mir verboten das Pausengeschirr abzuwaschen, da das Frauenarbeit sei.

Mir scheint, die Frau ist für mich in einem traditionellen „Gefängnis“ befangen, einige junge Frauen hoffen auf Veränderungen in den nächsten 20 Jahren.

 

Subkultur?

 

Nicht wirklich viel. Es gibt die Hauptstadt Yerevan, da kann Mensch so einiges erleben.

Die Rock- Metalszene hat wohl den stärksten Einfluss.

Subkulturen sind aber wenn dann nur Männern vorbehalten.

Ich habe ein junges Mädchen kennengelernt, das sich mit ihrer Rockmusik sehr stark identifizierte (Kleidung und so), ihre Mutter hatte das Mädchen mit 16 Jahren davon abringen wollen weil sie sich darin zu sehr vertiefte. Mir wurde gesagt das, das Mädchen verrückt sei.

Als Mensch mich mit meinen Punk Klamotten gesehen hatte, hat Mensch mir den Kontakt zu dem jungen Mädchen verwehrt.

Bei einem offiziellen Rockkonzert wurde ich von Ordnern und Polizei herausgleitet, da ich zu sitzen und kein Bier zu trinken habe.

 

Wie die Polizei und Teile der Gesellschaft denken, wird in diesem Artikel anhand dem Beispiel von Emos deutlich:

 

(sorry, für das übersetzten hatte ich keine Lust, und sorry das ich einen fremden Artikel damit poste)

 

Armenia: Yerevan Police Say Emo Music Threatens Country’s “Gene Pool”

 

December 10, 2010 - 4:25pm, by Gayane Abrahamyan

 

Following the suicide of a 15-year-old boy, police in the Armenian capital Yerevan are cracking down on adolescent fans of emo music, a derivative of punk rock that is known for angst-ridden lyrics. Armenian officials contend that emo aficionados undermine social stability. But some psychologists and rights activists caution that hauling tattooed teenagers off to police stations for questioning is a strategy destined to backfire.

Emo -- a term derived from the word “emotional” -- music traces its origins back to the punk-rock movement of the late 1970s and early 80s and the indie rock groups that followed it. Often tagged as a close relative of grunge music, it is long on expressing primal emotions, particularly about depression and loneliness, but without the sugar-coating of a pop ballad.

In the West, emo music has entered the mainstream, but in Armenia it remains on the fringe.

Emo culture first caught the attention of Armenian police with the October 19 suicide of one alleged emo fan, 15-year-old Gurgen Harutiunian, a resident of the city of Hrazdan, about 20 kilometers outside Yerevan. Harutiunian was found hanging from a bathroom pipe by the belt of his judo uniform.

Police told EurasiaNet.org that they are reviewing “suspicious” emails Harutiunian had received before his death; some neighbors have linked the emails to the boy’s decision to take his life.

Emo culture, with its emphasis on depression, has been linked to several suicides in the United Kingdom. In the weeks since Harutiunian’s death, Armenian police appear to have reached a similar conclusion.

Yerevan public school students told EurasiaNet.org that police routinely visit their schools now to check the bags of those students who are wearing half-torn jeans, black gloves or other clothes in pink and black, and who have body piercings – a look considered typically emo.


“We were told that they found a razor blade in a book belonging to one of the girls, and we were told that if we find out that there is an emo in the neighbourhood, we must tell our teachers,” said one 8th-grade student at Yerevan’s Pushkin Secondary School.

Parks, thought to be popular gathering spots for emo aficionados, are also under close surveillance. On November 18, five girls and two boys were detained in a Yerevan park called Children’s Railway and taken to the central police station on suspicion of being emos. The park’s fountains and tunnels are covered with emo symbols – bells, swords – and words ending in “emo.”

One of the girls, 17-year-old Isabella, claimed that police dragged her by her hair to the central police station, where she and the others were questioned for four hours about why they were wearing torn jeans and had body piercings. “We heard that people in non-traditional clothes, those who like rock music, are now being closely watched, and, so, does that mean that any minute we might be detained?” Isabella asked.

No law prohibits people from being emos, but police have left little doubt that their tolerance for emo fans is in short supply. In a December 6 interview with the newspaper Hraparak, Armenian Chief of Police Alik Sargsian commented that “emos are dangerous” and can “distort our gene pool.”

“I do not like emos, in fact. I absolutely don’t like them. I do not understand or accept them,” said Sargsian.

Some researchers agree that the police have reason to be concerned; emos “have to be fought against,” said Alexander Amarian, director of the Center for Rehabilitation and Assistance to Victims of Destructive Cults.

One emo adherent interviewed by EurasiaNet.org, however, contends that the police have no understanding of the emo subculture. Armenian emos, said 16-year-old Marine, are simply “different and not dangerous.”

“Whatever is said about suicides is not true,” she said. “No one is forcing us; the thing is that our members are emotional and there have been cases when they attempted suicide. However, it’s not like it is a mass phenomenon.”

In 2010, 13 of 38 teenage suicide attempts in Armenia proved fatal, according to Col. Nelly Durian, the deputy head of the police’s department of juvenile affairs investigations. Only two of the cases, though, are believed to have any association with emos. For the past five years, the number of such attempts has been increasing on average by five cases per year, Durian added.

Sensitivity about population numbers – and perceived threats to those numbers – runs deep in Armenia, but one human rights activist argues that the police crackdown on emos is “an expression of fascism.” The school and park inspections are “just an excuse to threaten and silence somewhat active, non-party-affiliated, free youngsters,” charged Mikayel Danielian, president of the Armenian Helsinki Association.

In response, Armenian police spokesperson Armen Malkhasian rebutted that “the problem [of emo membership] exists and these are merely preventive measures.”
Some psychologists, though, believe that the police are going about their anti-emo campaign in public schools the wrong way.

“It’s something psychologists have to be seriously involved in,” commented Arshak Gasparian, a psychologist at Yerevan’s Avg psychological center. Police are not known to work with psychologists in their monitoring of schools. “Unfortunately, despite the fact that there are psychologist positions in our schools, the people holding those positions are specialized in fields other than psychology.”

Emo adherent Marine contends that if suicide is the real concern, authorities should focus on the Armenian army, which has experienced 15 non-combat deaths – including two suicides, officially -- since July alone. “[S]uicide is quite common in the army; many people become victims of that every year,” said Marine. “Let them focus intensively on the army rather than on us.”

 

von http://www.eurasianet.org/node/62549

 

Ja mehr hab ich dazu nicht zu sagen. Vielleicht wird JeMensch klar warum ich keine Aufklärungs Seminare über Europäische Subkulturen halten darf.

 

Ich hoffe ich werde in Zukunft noch mal einen separaten Artikel zur Korruption veröffentlichen können.

 

 

Da ich annehme, das Leser die bis hier her gelangt sind, sehr wahrscheinlich keine Nazis, Dummprolls usw. sind.

Habe ich eine Bitte, Indymedia sollte nicht diesen Menschen überlassen werden (Verlauf vieler Artikel in letzter Zeit), denn Indymedia ist das was du draus machst. Ich bitte nicht Mods nach einer Zensur oder so. Sondern auf die Menschlichkeit die auch teil links, alternativer Werte ist.

Wer es nicht schafft diese Ebene zu bewahren sollte einfach ignoriert weden.

 

Zu guter Letzt will ich mich für meine Schreibweise entschuldigen, vor allem an all diejenigen denen eine Gender Schreibweise wichtig ist. Es könnte sicher öfter Armenier_innen heißen, usw.

 

Einen guten Start in das neue Jahr.

 

Oi!

 

Solidarität ist die Waffe!!!

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danke.

mehr davon!

danke. gute arbeit

Sehr geehrter Herr Pseudo Armenier,
 
ich hab heute Ihren Artikel im Internet „Zustände in Armenien, ein Überblick“ gelesen. Den hat mir mein Mann weiter geleitet.


Ich finde, dass Ihr Artikel eher mit Ihren persönlichen Erfahrungen geprägt ist, als mit den Fakten. Ich glaube 2 Monatelang in Armenien zu leben und schon über das Land und Geschichte einen Artikel zu schreiben, ist ziemlich schnell. Mir fehlen die Fakten, Fakten und nochmals Fakten, auf die jeder guter Journalist unabhängig von Honorar von armenischer Diaspora orientieren soll. Das machen leider wenige, die gehören eher zu den Journalisten aus der alten Generation.

 

Es tut mir für sehr leid Herr Pseudo Armenier, dass Ihre Erfahrungen für einen Ausländer in einem fremden Land, ziemlich diskriminierenden Charakter haben. Aber bevor Sie entschieden den Artikel zu schreiben sollten Sie bereits wissen: Die Armenier haben schon öfter als sonst offiziell in Medien mitgeteilt, dass Ihr Land ein homogenes Land ist und kein Ausländer darf dort lang verbleiben. Die Armenier dürfen auch in anderen Ländern nicht assimilieren... Allein gibt's genug Tatsachen, dass viele Flüchtlinge (wie die Deutschen aus Schwaben im 19 Jahrhundert, Polen, Krim Tataren, Griechen aus der Türkei usw.) wurden in Aserbaidschan und Georgien gesiedelt. Dazu gehören auch die Juden. Die Sefarden aus Iran und Ashkenazi Jews aus Polen und Russland, die überwiegend in Aserbaidschan und Georgien leben, da die Armenier tolerieren keine fremden Religionen im ihren Land und kommen irgendwie mit den Juden auch nicht zur Recht. Sogar viele Russen erfuhren in Armenien die Diskriminierung und Intoleranz der Armenier. Leider sind Sie nicht der erste Opfer.

 

Aber für Russland aus geopolitischen Interessen ist Armenien wichtig. Das haben Sie richtig bemerkt. Das liegt wahrscheinlich an der Geschichte des Volkes. Die Armenier gehörten immer einer der armen Nationen im Kaukasus, die in vielen asiatischen Ländern auch in christlicher Georgien eine unterwürfige Positionen hatten. Sie gehörten zu ärmsten und asozialen Schichten in Georgien, wo ich auch wohnte,z.B. waren Lakaien, Dinner, Ammen, Wasserverkäufer, Straßentänzer usw. Sie werden bis heute in Georgien nicht ganz ernst genommen und gleich respektiert wie die Tschechischstämmige und Jugoslawen in Österreich. In Georgien gibt's ziemlich viele Witze über Armenier, da sie wie kein anderes Volk, besonders wegen ihrer Schwächen, belächelt werden. Das gleiche in Islam geprägten Ländern wie Iran, Türkei. Die Männer arbeiteten als Eunuchen in Harems und Diener (Lesen Sie darüber bei den russischen Schriftsteller J. N. Tynjanov, und in Briefen vom Botschafter in Iran Gribojedov).


Franz Werfel hat ziemlich früh in die Tränen ausgebrochen, als er die armenischen Kinder in Syrien auf der Straßenarbeit begegnete, dass die Moslems die christlichen Kinder diskriminieren. Und so genannter „Genozid“ selbst Gorbatschow nicht erkennen wollte. Nachdem er die Archive wegen der Geschichte mit 22 000 polnischen Offizieren eröffnete und machte großen Beitrag für die Wiedervereinigung des Deutschlands. Trotz, dass ihn armenische Diaspora reichlich belohnt hatte und gebeten „Genozid“ Armenier aus der Türkei zu erkennen, wollte er damit nicht zu tun haben.

 

England hat schon offiziell Genozid von Armenier nicht anerkannt. Aus der Geschichte wissen Sie wahrscheinlich, dass England und Russland waren an dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches interessiert und durch die militärische Unterstützung starben von tapferen Armenier, Russen und Engländer 2 Millionen Türken. Wo waren damals die Kurden mit ihren Ansprüchen auf Kurdistan bleibt ein Rätsel.

 

Das will heute weder Deutschland noch Österreich wissen, da sie Interessenkonflikte in der Politik mit der Türkei haben.
 
Berg Karabach. Dieses Gebiet wurde noch nie von Stalin den Aserbaidschan übergeben. Lesen Sie bitte A.S. Griboedovs Werke.

 

Als die Russen am Anfang des 19 Jahrhunderts Aserbaidschan eroberten führten sie Krieg mit den Adligen, da die Russen die Länder von Adel in Karabach weg nahmen und gaben den Armeniern aus den Iran. Schon damals schrieb er „ die aserbaidschanischen Adlige weinen und toben, dass kommt Zeit, werden die Armenier behaupten „der Karabach gehört uns“

 

Übrigens Herr Griboedov machte die gleichen bitteren Erfahrungen mit den Armeniern wie Sie. Das beschrieb er erbittert in seinen Briefen und Tagebüchern. Sie sind nicht der Erste Herr Pseudo Armenier.

 

Übrigens außer Berg Karabach gibt es noch die Ebene Karabach. Wie kann nur Berg den Armeniern gehören, dabei einen aserbaidschanischen Namen tragen (Karabach heißt: der schwarze Garten) und die Ebene gehört dabei Aserbaidschanern. Wie der Fürst von Karabach und seine Frau von Russen in Gegenwart seiner Kinder umgebracht wurde ist andere Geschichte. Der Krieg hieß damals amerikanische Politik in Kaukasus. Die Einheimischen beseitigen, besonders die Reichen und Intellektuellen und mit eigenen „Leuten“ ersetzen. Übrigens erkundigen Sie sich wem gehörte die jetzige Stadt Sotschi oder Gagra, Minvodi usw. früher. Georgien schaute im Jahrhundert ganz anders in der Karte aus. Und sie waren Christen und haben nicht weniger gelitten als Armenier.

 

Und als die Armenier und Russen Forschungen an den gefangenen aserbaidschanischen Kindern des Bergkarabach machten, wollte Vatikan diese Information in Medien nicht zum Verbreiten zulassen. Die Christen machen so was nicht. Asien und Naher Osten haben ihre eigene Geschichte und eigene Entwicklung. Jetzt mischen sich Amerika und Europa ein, um ihren Einfluß zu stärken.
 
Und die Moslems drohen nur mit den Fäusten. „Was wollen sie die Islamisten von uns Christen?“ fragen sich Spießer. In der europäischen und amerikanischen Geschichte gab es auch vieles Ungerechtes, was in der Wirklichkeit in Irak und Afghanistan läuft darüber kann man eher in Medien der moslemischen Ländern lesen.


Und über die punischen Kriege schrieben nur die Römer und Griechen, die Karthager hatten keine gute Presse. Da die Armenier aber eine sehr große Diaspora haben, die wiederum die internationale Presse beeinflussen, lesen Sie hier im Westen nur über das behauptete Leiden der Armenier. Über die 2 Millionen Toten Türken und die hunderttausenden toten Aserbaidschaner lesen oder hören Sie nichts.
 
Mit freundlichen Grüßen

 

A.F.

Als erstes muss ich bestätigen, das ich kein Journalist bin. Das wurde, so denke ich deutlich, indem ich diesen Artikel als "Kurzer subjektiver Überblick über Armenien" kennzeichnete.

Ich habe auch gute Erfahrungen in Armenien gemacht. :-)

Mein Ziel war einerseits den durchaus vorhandenen Nationalismus bzw. Patriotismus anhand der Ereignisse Christentum, Genozid, Erdbeben und Karabach-Konflikt zu erläutern.

Es ist sich eine von mir unglückliche Formulierung im Bezug auf  "Stalins Geschenk". Die aber nicht ganz aus der Luft gegriffen ist. Schließlich erklärte Stalin im Dezember 1920 während der Armenischen SSR, den Verzicht Armeniens auf Bergkarabach, Nachitschewan und Sangesur.

Mir ist bewusst, das es während des Krieges in Karabach und des Genozids nicht nur armenische Opfer gab. Ich will mich dazu aber nicht weiter äußern, da ich da an die Grenzen meiner Moral stoße bzw. zu wenig Informationen besitzte, das auch so bleibt so lange die Türkei nicht ihre Archive für neutrale Untersuchungen freigibt.

Jedenfalls bin ich der Meinung, das weniger nationale  Emotionen die Konflikte sicher eher lösen könnten.

 

Danke für ihre Literarischen Tipps, ich werde michg dem in Zukunft mal annehmen.

 

Ich will niemand beleidigen, jedoch meine Meinung frei äußern dürfen.

 

Auf eine bessere Zukunft

mfg der Pseudo Armenier

Sehr geehrter Herr Pseudo - Armenier,

 

danke für Ihre Antwort. Ich war wirklich geärgert, da ich ziemlich oft in den Medien auf Artikel stoße, die Konflikte zwischen Armeniern,  Aserbaidschanern und Türken aus der Sicht der Armenier darstellen. Vor allem wird immer mit dem Christentum spekuliert, was Sie auch in Ihrem Artikel bemerken.

 

Ich stamme aus dem Kaukasus und lebe derzeit in Deutschland und Österreich. Und immer werde ich mit Fragen genervt, was denn die Moslems von Armenien wollen. Alles reduziert sich auf die Behauptung: Armenier sind Christen, also gut, alle anderen sind Moslems, also böse.

 

 Da entsteht bei mir die Frage: „Wird bei Euch Deutschen alles aus dem Unterbewusstsein von Christen beurteilt? Wenn das so ist – was ich inzwischen wirklich glaube – bleiben Konflikte zwischen Christen und Moslems unvermeidbar.  

 

Meine Vorfahren flohen im 19 Jahrhundert vor den Russen als Adlige aus Tschetschenien und verloren ihr Hab und Gut wegen des Expansionsdrangs der Russen. Trotzdem ich das Schloss meiner Vorfahren, seine Parks und Ländereien selbst gesehen habe, und unsere Möbel mit Herkunftsnachweis in Museen fand, habe ich viele Freunde und Bekannte russischer Herkunft.  Heute Ansprüche gegen „die Russen“ zu stellen empfinde ich als Kampf gegen Windmühlen.

 

Die Araber kamen in den Kaukasus im 8 Jahrhundert, die Türken im 16 Jahrhundert. Und es ist unverschämt, jetzige Aseri zu diskriminieren und zu töten, dazu Frauen und Kinder, da ihre Vorfahren irgendwann Türken, Perser  oder Araber waren.  Jede Expansion egal, ob Türken oder Russen, hat den gleichen brutalen Charakter. Und ständig darüber zu reden bringt nur Gewalt und brutalen Krieg, Raub und Mord.  

 

Bergkarabach, Nachitschewan und Sangesur tragen aserbaidschanische Namen. Wenn es eine Willkür von Stalin war, diese Gebiete den Aserbaidschanern zu „schenken“, würde er wahrscheinlich auch Sotschi und andere Gebiete im Nordkaukasus den Georgien „schenken“ wollen.

 

Er war selbst ein Georgier. Es gibt genug Beweise, nicht subjektive armenische Fakten, sondern objektive, wie die Geschichte damals verlief. Wenn es Sie wirklich interessieren würde, hätten Sie das schon lange herausfinden können.  

 

Die christlichen Kirchen und Klöster in Karabach, auch in vielen Gebieten von Aserbaidschan, haben mit den Armeniern nichts zu tun.

 

Vor der Expansion der Araber in das Gebiet des jetzigen Aserbaidschan war dieses dem Volk mit Namen „Albaner“ besiedelt, die wiederum mit den heutigen Albanern nichts zu tun hatten. Sie waren Christen und im Vergleich zu Armeniern hatten sie eine ganz andere Schrift und Sprache.

 

Das Volk gehörte zu einer anderen Rasse. Sie waren groß von Wuchs und blauäugig, wie viele indigene Völker des Kaukasus. In den USA wird von einem „kaukasischen Typus“ gesprochen.

 

Es gibt derzeit viele Wissenschaftler in Aserbaidschan auch im Westen, (z. B.  Tor Heyerdahl), die die Schriften und Kirchen, Klöster der Albaner zu retten und ihre Schrift  zu entziffern und klassifizieren versuchen. Leider waren bislang die Armenier mit Ihrer Sprache und Schrift bei den Forschungen nicht besonders hilfreich.

 

Meine Großmutter arbeitet selbst an der Akademie in Baku als Archäologin und versuchte persönlich mit ihren Kollegen, die Kirchen und Klöster als Denkmale nicht nur vor unaufgeklärten Moslems, sondern auch vor Armeniern zu schützen…

 

Dass die Türken die Archive die neutralen Untersuchungen nicht frei geben sollen erstaunt mich. Im SPIEGEL wurde das Gegenteil berichtet, aber auch, dass die Armenier nicht teilnehmen wollen.

 

Ist Ihnen vielleicht schon aufgefallen, dass in den westlichen Medien immer nur das berichtet wird, was von Armeniern lanciert wurde, da diese die größte Diaspora mit großem Einfluss und vor allem beste PR-Kontakte haben?

 

Irgendwann war Ägypten eine Weltmacht, dann die Griechen und die Römer. Die heutigen Menschen dort trauern immer noch diesen Weltreichen nach, auch die Juden schlagen immer noch mit dem Kopf an die Klagemauer, was ihnen die Römer und die Ägypter angetan haben. Auch die Armenier identifizieren sich mit ihrer traurigen Geschichte. Leider schlagen sie aber nicht mit dem Kopf an eine Wand, sondern schießen auf ihre Nachbarn.  

 

Viele Grüße

Aynur Fischer

Vielen Dank!

Natuerlich koennte ich jetzt noch einen deiner Erfahrungsberichte lesen. Ich danke dir. Durch Leute wie dich lebt die Idee weiter. Da macht der leicht verpatzte Genderschreibstil gar nichts :-)

lassen sie sich nicht von den Armenier kritissieren, von den Leuten die selbst NULL absolut NULL Kritikfähig sind! Die Armenier haben im Zuge des Berkarabagh konfliktes ein Genozid an den Azerbaidschanern begangen. 

 

Der Genozid wiederum gegenüber der Armenier von den Jungtürken war keiner. Es gab Massaker gegen die Kriegspartei Armenien, dies leugnet weder Türkei oder irgend eine Person. Richtig ist das in den Kriegstribunalprozessen in Malta die Jungtürken freigesprochen wurde. Deswegen versucht heute Armenien den Weg über die Parlamente zu gehen, und vermeidet es das eine Historikerkommission gebildet wird.

 

Aghet wurde durch Hermang Goltz und Lepisus vorsätzlich Beweise Dokumente etc. gefälscht. Allein hier sieht man es doch wie wichtig es ist das unabhängige Wissenschaftler das ganze aufarbeiten.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_Goltz

http://www.hagalil.com/archiv/2008/09/lepsius.htm

 

Der Armenische Nationalismus ist weit verbreitet, eine Aufarbeitung ist nicht erwünscht. Auch angesprochen auf die SS Vergangenheit reagieren die Armenier grundsätzlich Allergisch.

 

http://en.wikipedia.org/wiki/Armenische_Legion

 

Auch eine Intressante Doku, die jedoch die Armenier ebenfalls nicht fähig sind Kritik einzustecken 

http://www.youtube.com/watch?v=PegNVHSA5d4

 

Armenien wurde übrigens vor ein paar Jahren von der EU Sanktioniert, weil Staatlich angeordnet von Sicherheitskräften Demonstraten erschossen wurden.

 

https://wcd.coe.int/wcd/ViewDoc.jsp?Ref=PR926%282008%29&Language=lanEnglish&Ver=original&Site=DC&BackColorInternet=F5CA75&BackColorIntranet=F5CA75&BackColorLogged=A9BACE

 

Ich habe das gefühl das die Armenier die im Westenleben ihre Situation mit Armenien verwechseln. Ihre Erlebnisse spiegeln schon die Wahrheit!

Lieber PA

Über die komplexen gesellschaftlichen Probleme einer Gemeinschaft zu urteilen, die ums eigene Überleben kämpft ist immer einfach wenn man als verzogene Wohlstandsgöre in die Welt hinausfährt. Ich war auch länger in Armenien und ich würde den meisten Punkten auf Erfahrungsbasis zustimmen. Aber ähnliche Probleme finden sich auch in allen Nachbarländern. Eine fairere und reflektiertere Einordnung wäre dir bestimmt möglich gewesen, auch wenn du da als Punk nen Kulturschock durchgemacht hast. Armenien wird sich verändern, aber nicht morgen und auch nicht weil es dir nicht dort gefällt.

Auf den Völkermord in Anführungsstrichen bezug zu nehmen ist extrem problematisch. Wenn du sagst du hast dich nicht darüber informiert, dann schreib nicht darüber!

Danke, Sofia!