Berlin-Wedding: Walpurgisnacht-Demonstration

Walpurgisnacht-Demonstration

Während bereits am Vormittag der Walpurgisnacht die Wannen durch Neukölln und Kreuzberg Streife fuhren, alle Verbarrikadierungen von Banken abgeschlossen waren und nachdem die letzten Transparente und Klebezettel in den Kiezen vor dem 1. Mai angebracht worden sind, versammelten sich am Nachmittag auf dem Leopoldplatz in Berlin-Wedding gut und gerne 2700 und mehr Personen, um gegen steigende und nicht mehr bezahlbare Mieten, die Verdrängungen aus den Kiezen, die Gentrifizierung und viele weitere Themen zu protestieren.

 

Aufgerufen zur Demo hatten verschiedene Bündnisse; das Spektrum reicht von Hände weg vom Wedding über Friedel54 bishin zu Zwangsräumung verhindern - um tatsächlich nur einige zu nennen. Hinzu kamen diverse lokale Mieter-Initiativen aus dem Wedding, Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain usw. Die Demo zog lautstark und kraftvoll durch den Kiez, begleitet von einem - wie nicht anders zu erwarten - sehr großen Polizeiaufgebot, und endete am Bahnhof Gesundbrunnen. Bis auf eine Verhaftung, deren Umstände und Gründe nicht ganz geklärt sind, gab es keine weiteren Zwischenfälle.

 

Bilder unter:

https://www.flickr.com/photos/neukoellnbild/albums/72157681389199260

 

 

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Ein Redebeitrag zu DNA-Entnahme und Repression gegen Antifs aus Berlin, gehalten am 30. April auf der stadtpolitischen Demonstration: „Organize! Selbstorganisiert gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung“:

 

 

»In Berlin wird zurzeit ein Antifaschist von der Polizei gesucht, weil sie ihm vorwirft, in eine Auseinandersetzung mit einem Neonazi verwickelt gewesen zu sein. Im Dezember 2015 wurde in Kreuzberg der Sänger einer Rechtsrockband attackiert, welche seit vielen Jahren durch Veröffentlichungen auffällt, die Titel tragen wie: „Rassenschande“, „Deutsches Volk erwache“ oder „Kauft nicht bei Juden“.

 

Eineinhalb Jahre nach dieser Auseinandersetzung hat der polizeiliche Staatsschutz mehrere Hausdurchsuchungen bei Antifaschisten durchgeführt. Dabei kam auch ein mit Maschinenpistolen bewaffnetes SEK zum Einsatz. Einem Betroffenen ist es damals gelungen, sich dem Zugriff zu entziehen. Da die Ermittlungsbehörden auf sein Alibi bislang nicht reagiert haben, verweigert er seit nunmehr zwei Monaten eine DNA-Entnahme und ist deshalb untergetaucht.

 

Ermittlungen mit DNA haben ihre Tücken. Das wissen wir nicht erst seit der angeblichen Verbindung von NSU-Täter Böhnhardt zum Fall Peggy Knobloch. Nichtdestotrotz arbeiten Behörden seit einigen Jahren mit Nachdruck daran die polizeilichen Datenbanken mit reichlich DNA-Informationen zu füttern, vor allem von jenen, die nicht in ihr Bild einer konformen, ‚‘deutschen'‘ Gesellschaft passen. So ist auch die massenhafte DNA-Entnahme bei Geflüchteten mittlerweile zur gängigen Praxis geworden.

 

Rückwirkend stehen die Chancen für Betroffene dagegen schlecht, sich gegen eine bereits durchgeführte Erfassung ihrer DNA zu wehren. Selbst wenn sich alle Verdachtsmomente hinterher als haltlos erweisen, ein Alibi sich als wasserdicht erweist und das Verfahren eingestellt wurde, verbleibt bereits entnommene DNA bisweilen in den polizeilichen Datenbanken.

 

Umso wichtiger ist es daher, DNA-Entnahmen nicht unangefochten hinzunehmen. Es ist wichtig, dass wir als solidarische Bewegung unsere Leute in so einer Situation unterstützen und zeigen, dass wir ihre Repression nicht einfach hinnehmen. Unsere Öffentlichkeit setzt die Behörden unter Druck, unsere Spenden finanzieren die juristische Verteidigung, und unser Interesse macht den Betroffenen klar, dass sie nicht allein sind! Denn die ganze Sache kostet natürlich Zeit, Kraft und Geld.

 

Aktuelle Infos findet ihr unter: whentheykick.blogsport.de


Bitte weitersagen, teilen und auch spenden!«

 

 

http://whentheykick.blogsport.de/2017/04/30/redebeitrag-gegen-rassismus-und-soziale-ausgrenzung/

Mich würde ja mal interessieren warum bei den flickr-Bildern eine Auswahl getroffen wurde wer unkenntlich gemacht wird und wer nicht.
Es scheint mir ziemlich offensichtlich, dass sich bei "Nicht-Bio-Deutsche"-Menschen nicht die Mühe gemacht wurde, bzw. es nicht als notwendig erachtet wurde, diese unkenntlich zu machen.
Es gibt mehrere Fotos von Anwohner_innen am Fenster, wobei komischerweise von bestimmten Menschen die Gesichter verschwommen wurden, von anderen nicht.
Zudem gibt es sogar Bilder auf denen Menschen Transpis/Fahnen mit einer politischen Positionierung tragen, welche nicht unkenntlich gemacht wurden.
Wer auch immer dafür verantwortlich ist: sofort ändern!
Nicht nur, dass das Auswahlverfahren derer mehr als fragwürdig, gefährlich, wenn nicht sogar auf einer Art von Rassismus basierend, ist - es gefährdet die Menschen die mit vollem Gesicht zu sehen sind.

Was denkt ihr eigentlich wer ihr seid!

In der Beschreibung des Flickr - Albums steht folgendes:

 

30.04.2017 berlin-neukölln, kreuzberg & wedding: walpurgisnacht.

© neukoellnbild@yahoo.de
Fotografiert für das Umbruch Bildarchiv. Infos unter www.umbruch-bildarchiv.de

 

1. Selektive Verpixelung und eine gewisse "Geilheit" auf Gesichter sind beim Umbruch-Bildarchiv auf in der Vergangenheit schon oft Stein des Anstoßes gewesen. Schon vo zehn Jahren haben Fotograf_innen, die als Freie Mitarbeiter_innen für das Archiv tätig waren, selbst entschieden, dass ihr Interesse "Dem Protest ein Gesicht zu geben" höher zu bewerten sei, als das Interesse der Teilnehmer_innen im Internet nicht für Jedermann identifizierbar sein zu wollen - notfalls beriefen sich Fotograf_innen dieses Spektrums gegenüber Kritik auf den nicht vorhandenen Rechtsschutz der Teilnehmer_innen, da Teilnehmerinnen auf öffentlichen Versammlungenqua Gesetz eben kein Recht auf Anonymität hätten. Diese Leute haben zum Teil einfach kein Bewusstsein für Repression und nehmen diese durch ihre unverantwortliche Praxis billigend in Kauf.

 

2. Kannst du deine Kritik unter der angegebenen Adresse an den Fotorafen selbst richten.

... oder aber die Auswahl fand auf Grund von Klassen- bzw. Szenezugehörigkeit statt.