[B] Liebeserklärung an Besetzer*innen von #holmbleibt #iswbesetzt

Amore 1

Gestern, den 21.01.2017, störten Student*innen die Veranstaltung „Sind Revolutionen möglich?“ im Sophie-Charlotte-Salon der Akademie der Wissenschaften. Die Aktivist*innen zeigten damit ihre Solidarität mit den Besetzer*innen des Instituts für Sozialwissenschaften der HU Berlin (@holmbleibt, fb.com/holmbleibt) und protestierten gegen die Entlassung von Andrej Holm durch das HU-Präsidium. Sie störten die Rede von HU-Präsidentin Sabine Kunst (SPD) und verzögerten so die Podiumsdiskussion mit u.a. HU-Professor Herfried Münkler und Joschka Fischer.

 

Bilder zur Aktion: http://imgur.com/a/YX4en

Das von den Protestierenden verlesene Statement im Wortlaut:

 

Auch wir haben eine Liebeserklärung an die Besetzer*innen des Sowi-Instituts der HU Berlin, mit denen wir uns solidarisch erklären. Allen voran möchten wir Sabine Kunst für ihre inoffizielle Einladung zu dieser Veranstaltung danken. „Sind Revolutionen möglich?“, das ist der Titel dieser Veranstaltung. Frau Kunst, wir haben den Wink verstanden. Danke, dass wir die Eröffnung an Ihrer Stelle halten dürfen.

Aber ist es nicht irgendwie paradox, dass Sie, die sie kritische Bildung ganz unten Anstellen und zur Zersetzung von Kritik an der Humboldt Universität aktiv beitragen, hier das Wort Revolution überhaupt in den Mund nehmen? In goldenen Lettern steht im Foyer des Hauptgebäudes das berühmte Zitat von Marx: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert. Es kommt aber darauf an sie zu verändern“. Wie Schade, dass es unter Denkmalschutz steht und sie es nicht abnehmen können.

Durch die Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit Andrej Holm über die Köpfe der Studierenden hinweg haben Sie einmal wieder unter Beweis gestellt, was ihre Vision der Universität ist: Eine Unkritische Wissenschaft, die alleine auf die Einwerbung von Drittmitteln ausgerichtet ist. Eine Strukturreform, die das bittere Erbe der elitären Exzellenzinitiative ist. Eine Präsidialdiktatur, bei der die Interessen der Studierendenschaft trivialisiert werden. Sabine Kunst, Sie haben Andrej Holm aus politischen Gründen vor die Tür gesetzt. Das Institut für Sozialwissenschaften wurde als Reaktion darauf besetzt.

Andrej Holm steht für kritische Forschung, die Theorie und Praxis verbindet. Die Verknüpfung zu sozialen Bewegungen um das Thema soziale Wohnungspolitik macht ihn zu einem unentbehrlichen Teil kritischer Praxis und Theorie, in Stadt und Universität. In ihrer Begründung sprechen Sie von einem nachhaltig gestörten Vertrauensverhältnis als Grund für die Entlassung. Doch dies ist nicht der Fall für die Studierenden und Kolleg*innen Andrej Holms. Im Gegenteil, wir, die Studierenden Berlins, erklären hiermit, dass es vielmehr das Vertrauen zu Ihnen ist, was nachhaltig gestört ist.

Die Besetzung des Instituts ist gelebte revolutionäre Praxis. Die Besetzung ist Plattform für eine breite Vernetzung aller Menschen, die für eine Mieter*innennahe Wohnungspolitik einstehen wollten, die unter der aktuellen Wohnungssituation leiden oder sich mit dem Protest solidarisieren möchten.

Für eine Universität von Unten, Für eine Stadt von Unten! Daher benennen wir den Titel dieser Veranstaltung um: REVOLUTION – SO SCHNELL WIE MÖGLICH!

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Stilecht mit alten MfS-Offizieren und SED-Bonzen. Sehr schön, weiter so!

Ich empfehle den Nachwuchsrevolutionären mal etwas Geschichtsunterricht. Schaut euch mal an wie die Stalinisten die Revolution verraten und Anarchist*innen an der Front verheizt oder auch direkt ermordet haben und informiert euch mal darüber wie der MfS mit "Linken" wie euch umgegangen ist. Solidarität mit der Stasi und Berufsverbote vermischen ist sowas von krank und dämlich. Aber es soll ja auch Linke geben die genauso hirnlos wie IS und NS sind und wo man sich als Linker nicht mit solidarisiert sondern distanziert.

huhu linke-spießer*innen,

einige kleine anmerkungen zu euren texten und der besetzung.

- wie kann etwas als "revolutionär" oder "radikal" gelabbelt werden, wenn es dabei darum geht eine person zu unterstützen die in die politk wechselt?

- glaubt ihr eigentlich wirklich euren eignen misst? glaubt ihr das holm irgendwas erträglicher gemacht hätte? meint ihr wirklich es geht darum modernisierungskosten-umlagen auf 5% oder was acuh immer zusenken? oder geht es nicht doch viel mehr darum die eigentumsfrage zu stellen?

- habt ihr schon vergessen was der letzte rot-rote senat gemacht hat in der wohnungspolitik? habt ihr von syrizia immer noch nicht gelernt?

 

ihr betreibt eine imagination von widerstand und radikalität, das ist nur noch unerträglich und macht in den mieter*innen-kämpfen (scheiß terminus protest, das sagt doch schon alles wo ihr steht) mit der il platz hirsch politik so ungefähr den letzten rest kaputt. hier mal n text von einer mieter-ini die noch weiß das es nicht um einen stück vom kuchen geht sondern um mehr: https://karlapappel.wordpress.com/2017/01/16/andrej-holm-die-stadt-berli...

 

by the way mit das beste was holm gemacht hat war eigentlich seine vermeintliche mg verbindung...schade das er davon soweit weggekommen ist, aber wenn er tatsächlich mg wäre würdet ihr ihn ja auch nicht unterstützen...

sorry, aber die "imagination von widerstand und radikalität" ist mensch immer nur selbst! Während du den linken spießer*innen und der IL usw. den moment überlässt, in dem es um mehr geht (oder gehen könnte) als um holm (viele inis vor ort sind ein! beispiel dafür)  ...verhallen deine berechtigten einwände im internet...

 

by the way: ließ bitte nochmal den den letzten Abschnitt:

Auch wenn Dein Ausflug in die große Politik ein Irrweg war, eine Versuchung die Dir vermeintliche „Genossen“ angetragen haben und die Du angenommen hast, wir haben Dir einen Platz freigehalten! Nimm‘ es mit Würde. Lach‘ über diesen hässlichen Ausflug, zahle es ihnen mit der Aufrichtigkeit Deiner Arbeit heim. Denn wir brauchen Deine Expertise hier draußen! Für einen außerparlamentarischen Widerstand.

 

Für uns hat sich nix  geändert – Der Kampf geht weiter!

Ganz ehrlich und hart gesagt: Holm ist mir egal. Er erlag den Verführungen bürgerlicher Institutionen der Einbindung an sich unliebsamer Personen und das ging schief. Doof, mir aber persönlich egal. Es geht aber um etwas anderes, weswegen ich den Protest der Studiernden durchaus gut, richtig und unterstützenswert finde, ist der arbeitsrechtlich-ideologische Aspekt. Es geht eben doch langsam aber sicher wieder um Berufsverbote unliebsamer Personen und da sofort und augenblicklich Stärke entgegen zu setzen, ist verdammt wichtig, um zu zeigen, dass so etwas nicht laufen wird ohne, dass es ordentlich Wind darum gibt. Es ist also wie so oft eine strategische Frage.

Ich teile deine Einschätzung zur IL, aber um die geht es hier eben nicht. Im besten Fall setzt man seine Forderung durch und es sind wieder ein paar Studis mehr politisiert und haben gelernt, dass man kollektiv und solidarisch etwas erreichen kann.

u got the point.

Gute Aktion!