Am 27.7.15 wurden wir morgens um halb sechs aus den Betten gerissen, das Hoftor des koZe-Schulhofs an der Norderstraße war offen, und wir wurden von Finanzamts-Schergen und Staatsschützern überrascht. Guten Morgen geht anders los.
Wir schmissen sie raus und erklärten, man werde nun gemeinsam auf unsere Anwält_innen warten. Die Cops waren fix around the Corner, von Anfang an vorbereitet, und machten Anstalten das Tor aufzuflexen, wo doch Hände und Füße dicht dran waren. Letztlich brachen BFE-Einheiten nördlich durch das leere Schulgebäude am Schulzweg auf den Hof ein. Sie haben unsere Draußen-Küche zerstört, uns festgehalten, geschlagen, weggetragen und verletzt.
Zunächst wurden die drei Frauen von uns auf dem koZe-Gelände wegen schwerem Hausfriedensbruch, Nötigung, Widerstand und teils Körperverletzung gegen Polizeibeamte zusammen mit einem weiteren Freund in Gewahrsam genommen („Nehmt die drei Frauen fest! Die drei Frauen!!!“). Derweil wurde auf dem Schulhof ein Zaun aufgebaut, wo weitere sieben Wochen lang Polizei davor rumstand. Von der massiven Polizeipräsenz im Viertel und den krassen Einschränkungen der bisherigen Nutzung ganz zu schweigen. Das Münzviertel wurde unter 24/7 Polizeikontrolle gestellt.
Insgesamt laufen inzwischen gegen fünf von uns Strafverfahren. Mehr ist z.B. in der "[HH-koZe] Erklärung des kollektiven Zentrums (koZe) zur Hof-Invasion am Montag, den 27.07.2015" auf https://linksunten.indymedia.org/de/node/149668 zu lesen.
Der offiziell zunächst einzige Grund der Hofinvasion – der schwere Hausfriedensbruch – war in der Vorladung noch zu finden, in den Strafbefehlen, die uns erreichten, steht davon jedoch nichts mehr. Es ist naheliegend, dass der Hausfriedensbruch nicht angeklagt wurde, weil er nie passiert ist. In den Akten steht, dass wir morgens eingebrochen wären –scheinbar haben sie durcheinandergebracht, dass die Einbrechenden vielmehr die Cops und irgendein Wichtigtuer des der Finanzbehörde unterstehenden LIG waren. Alle Hinweise auf den bestehenden Mietvertrag des Stadtteilvereins fürs kollektive Zentrum ignorierten sie, um Monate später erst nach Informationen des Stadtteilvereins darauf zu kommen, dass es diesen Mietvertrag ja tatsächlich gibt. Sie haben offensichtlich Angst davor sich bei einem Gerichtsprozess so öffentlich die Blöße zu geben.
Eine von uns hat nun am Mittwoch, den 14.12.2016 um 09:15 Uhr im Amtsgericht St. Georg, Lübeckertordamm 4 in Raum 104, ihren ersten Prozesstag. Wir laden euch ein zusammen im Gericht zu sein. Den Bütteln des Staates haben wir nichts zu sagen. Dieser Prozess ist und bleibt eine Farce und war es von Anfang an, wir fordern Freispruch für alle Betroffenen und die Einstellung noch laufender Verfahren. Wir freuen uns über Besuch und Unterstützung aller Art, bringt Transpis und Infomaterialien mit.
Leerstand aneignen,
still loving koZe.
Betroffene der Hoftor-Verfahren
About the upcoming curtcases against 5 activits of koZe
Tomorrow starts a curtcase in Hamburg, Germany, against the first of 5 activists of former partly-squatted "kollektives Zentrum" (koZe) in Hamburg for resistance against a police-operation of summer 2015.
The house was won by a squatting action in july 2014 and the constant work of neighbourhood initiatives, leading to a small-part-groundfloor-rent contract and squatting the rest of the house.
In on 27th of July 2015 early in the morning an armada of cops broke into the garden/ schoolyard used by the project, hurt and arrested people and built a fence, stealing 50% of the outside-space. They had several units including climbing-unit and three watercanons around the corner. Seven weeks of 24/7 police-occupation on the schoolyard and in the neighbourhood located close to the central station followed. See some pictures here https://linksunten.indymedia.org/de/node/149668
The city's finance acency/office, that time owning the space (or maybe they already sold it), claimed publicly to make asbestos renovations and to prepare housing for refugees on the space, trying to bring a public opinion to decide between squatters and refugees. koZe activists themself presented a concept to use the rest of the empty school as selforganised refugees-welcome-center, collective living project and open social center, in a time of many people migrating to and through hamburg, stopping at the closeby central station. The plan was made ipossible by the cop's schoolyard-intervention stealing the houses and letting more repressions follow. In October 2016 a courtcase about an eviction paper for the finance agency was lost, and the collective published a open letter explaining the decision to leave the building before getting evicted violently.
Now, one year after the massive police-operation the curtcases start. If anyone is in Hamburg tomorrow, come to Amtsgericht St. Georg, Lübeckertordamm 4 at 8:45am, room 104. The affected invite everyone to appear with them in court, show solidarity in all kind and bring material and flyers to distribute.