Am 24. November 2016 ist die Zwangsräumung eines Mieters in der Skalitzer Str. 64 am entschlossenen Protest von Freund*innen und Nachbarschaft gescheitert. Der neue Termin ist für den 20.12.2016 um 7 Uhr angesetzt. Verantwortlich für die Zwangsräumung ist die "Düsseldorfer und Berliner Grundvermögen GmbH". Hier eine kleine Recherche.
Die "Düsseldorfer und Berliner Grundvermögen GmbH", die den Mieter in der Sklaitzer Str. räumen lassen möchte, ist eine Tochtergesellschaft der Dipl. Ing. Udo Hensgen Gesellschaft für Immobilien mbH (Postanschrift Berliner Allee 31, 40212 Düsseldorf) mit ihrem gleichnamigen Geschäftsführer Udo Hensgen, wohnhaft in Büderich bei Düsseldorf.
Neben der Düsseldorfer und Berliner Grundvermögen gibt es noch eine Vielzahl anderer Tochtergesellschaften. Neben dem Aufkauf von Immobilien widment sich Hensgen auch dem Bau von "exklusiven" Wohnanlagen. Hensgen besitzt in Düsseldorf offenbar eine große Zahl an Wohnungen im Oktober 2014 waren es 2000 (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/duesseldorf-hat-viele-fr...), daneben weitere in Duisburg, Berlin, Essen und Hilden.
Hensgen besitzt und baut eine ganze Menge Sozialwohnungen im öffentlich geförderten Wohnungsbau. In einem älteren Artikel der Westdeutsche Zeitung von 2011 heißt es: "Im Bestand hat Hensgen 350 Sozialwohnungen, sowohl Neubauten als auch solche in der Nachbindungsfrist (zehn Jahre keine Mieterhöhung). Dazu gehören Anlagen in Flingern an der Junkers- wie an der Kiefernstraße mit zusammen 100 Einheiten. Am B8-Center hätte Hensgen weitere Sozialwohnungen errichtet, aber dort gab der Investor die Flächen dafür plötzlich nicht mehr frei."
Für Berlin gibt Hensgen folgende Objekte in seinem Besitz an:
Bornholmer Straße 88, Choriner Straße 1, Danziger Straße 38, Danziger Straße 69, Dominicusstraße 28-30, Ebertystraße 24, Finnländische Straße 17, Gneisenaustraße 48, Gürtelstraße 37a, Hauptstraße 51, Jablonskistraße 28, Kastanienallee 84, Kopenhagener Straße 34, Malmöer Straße 19-20, Nollendorfstraße 24, Pankstraße 9, Raumerstraße 3, Seelingstraße 5, Seelower Straße 15, Skalitzer Straße 64, Straßmannstraße 40, Ueckermünder Straße 1, Wielandstraße 26/26a, Wühlischstraße 35
Im Innenstadtring will Hensgen also in den härtesten Aufwertungs- und Verdrängungsgebieten ordentlich mitmischen und Kohle abgreifen.
Karitativ tut sich Hensgen durch Spenden u.a. für die Kinderaugenkrebsstiftung hervor.
Mindestens auf Ibiza hat Hensgen übrigens für sich und seine Frau (Modeberaterin für Promis) ein imposantes Anwesen gebaut, Fotos siehe unten. (https://www.pure-lebenslust.de/nrw-evelyn-kimi-hammerstroem-1.html).
Tom soll in der Skalitzer 64 am 20.12. um 7 Uhr zwangsgeräumt werden. Nicht mit uns! Zwangsräumung entschlossen blockieren!
okay
wer andere menschen räumen lässt ist ein arschloch. die moralisierende darstellung nach dem motto "guck mal voll der luxus-kapitalist" find ich aber nicht so gut.
es ändert doch nichts ob jmd räumen lässt der im plattenbau wohnt oder ob der inner villa auf ibiza wohnt. luxus für alle!
was für ein rotz
wer zwangsräumt und seinen reichtum zur schau stellt sollte grade dafür zu rechenschaft gezogen werden. aus deinem kommentar spricht die absolute unbetroffenheit solcher drangsalierungen. diese überheblichkeit kotzt mich an. von jemandem die/der aus ihrer/seiner wohnung geworfen wird ein "figth the game not the player" zu erwarten. der räumende ist hier der erstte verantwortliche und gehört dafür angegangen!
anders gedacht
man kann aber schon aufzeigen, wie deren schickes Luxus-Häuschen finanziert wird: durch die Ausbeutung von Menschen, durch das brutale Agieren, wie zum Beispiel die besagte Räumung. Kapitalismus klar und allgemeingültig zu analysieren ist richtig und gut. Nicht moralisch und klar zu werden, wenn man aber die brutalen Auswirkungen sieht und das ganze auch noch ein persönliches Gesicht bekommt, versteh ich nicht. Auch aus propagandistischer Sicht übrigens auch völlig richtig.
Karte der Häuser in Berlin