Erfolgreiche Antifa-Demonstration in Dortmund

Antifaschistische Aktion.jpg

Knapp 100 Antifaschistinnen und Antifaschisten haben am heutigen Freitag (30.4.) an unserer Demonstration gegen den neuerlichen Aufmarsch der neofaschistischen „Autonomen Nationalisten“ in Dortmund teilgenommen.

 

Zu den antifaschistischen Protesten hatten wir gemeinsam mit dem „Bündnis Dortmund gegen Rechts“ unter dem Motto „Gegen Faschismus, Sozialabbau und Krieg!“ aufgerufen.

 

Die antifaschistische Demonstration, an der unter anderem die Antifaschistische Jugend Dortmund, Vertreter der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten, des Linken Bündnis Dortmund und anderer linker Organisationen und Parteien teilnahmen, begann gegen 17 Uhr am Katharinentor und führte über die Rheinische Straße hin zum Wilhelmplatz im Dortmunder Stadtteil Dorstfeld, wo viele der lokalen „Autonomen Nationalisten“ in wohnen.

 

„Uns war es wichtig, der Bevölkerung in Dorstfeld, wo viele Migranten leben, die unter dem tagtäglichen Naziterror leiden, unsere Solidarität zu zeigen“, so ein Sprecher von „Dortmund stellt sich quer!“. Nach Ende der erfolgreichen Demonstration beteiligten sich die Teilnehmer unserer Demonstration an spontanen und dezentralen Protesten gegen den Aufmarsch der Nazis.

 

Der etwa 80 Neofaschisten zählende Aufmarsch konnte jedoch aufgrund der massiven Präsenz von mehreren polizeilichen Hundertschaften nicht gestoppt werden. So konnten die Neofaschisten mit etwas mehr als zweistündigem Abstand die gleiche Route entlang marschieren, die kurz zuvor von uns genutzt wurde. Dabei kam es immer wieder zu antifaschistischen Protesten von Antifaschisten und Anwohnern.

 

Da auch aus dem Dortmunder Umland zu dem erneuten Aufmarsch aufgerufen wurde, dürfte die Teilnehmerzahl der Nazidemo unter den Erwartungen der Organisatoren liegen und keinen Erfolg für die Dortmunder Naziszene darstellen.

 

Einer der Teilnehmer der Nazidemonstration sorgt jedoch mittlerweile für einen lokalpolitischen Skandal. So nahm der ehemalige Dortmunder Feuerwehrchef Klaus Schäfer, noch immer einer der höchsten Beamten der Stadt, an dem Naziaufmarsch teil und war vielen Teilnehmern, die er mit Handschlag grüßte offenbar wohlbekannt.

 

Abschließend betrachtet ist die Demonstration von „Dortmund stellt sich quer!“ und des „Bündnisses Dortmund gegen Rechts“ als Erfolg zu bewerten, da es unseren Organisationen - im Gegensatz beispielsweise zu unseren Protesten gegen den so genannten „Nationalen Antikriegstag“ der Nazis im September 2009 - wiederholt gelang, direkt vor den Wohnungstüren der Nazis in Dorstfeld zu demonstrieren und der dortigen Bevölkerung unsere Solidarität zu zeigen.

 

Erstaunt hat uns hingegen, dass andere Dortmunder Organisationen, die sich eigenen Angaben zufolge den Nazis heute ebenfalls in den Weg stellen wollten, nirgendwo zu sehen waren und es offenbar nur bei Ankündigungen im Internet belassen haben, was wir explizit bedauern.

 

Wir hingegen werden in den kommenden Wochen und Monaten die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Spektren von Nazigegnern, die sich heute wiederholt gezeigt hat, weiter ausbauen und unsere antifaschistischen Aktivitäten gegen den am 4. September drohenden Aufmarsch der Nazis verstärken und alles geben, um den Nazis dann eine empfindliche Niederlage zuzufügen und ihren Aufmarsch zu stoppen!

 

Bündnis Dortmund stellt sich quer!“

info@dortmundquergestellt.de - http://dortmundquer.blogsport.de

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immer mehr als die nazis sein, ist so eure leitdevise, wie? auch wenns nicht stimmt...

 

und verschiedene spektren? rote antifa und mlpd? ist doch alles der selbe haufen....

 

http://antifaunion.blogsport.de/2010/04/30/mini-aufmarsch-mit-80-teilnhe...

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Am letzten Wochenende machten die Dortmunder Nazis zwei Saalveranstaltungen. Eine mit einem so genannten Zeitzeugen der „Erlebnisgeneration“ und eine mit Pierre Krebs vom Thule-Seminar aus Kassel. Dann mobilisierten sie eine halbe Woche und kriegten 80 Nasen gestern zusammen.

Das ist für die kurze Zeit ordentlich. Ebenso zwei ungestörte Saalveranstaltungenam Wochenende zuvor hin zu bekommen.

Die Nasen haben die Dortmunder Antifas auf Trab gebracht. Und diese waren kaum mehr als die Nazis.

 

Jetzt von einem „Aufmarsch“ der Nazis zu halluzinieren (als wäre so ein Schnellschuß ein Aufmarsch) und denen über „nur“ 80 Teilnehmer einen Misserfolg ans Bein zu schreiben, ist echt realitätsfern.

Die Antifa Union redet das Ganze auf einen „Mini-Aufmarsch mit 80 TeilnehmerInnen" runter. Das soll die Nazidemo anscheinend als unwichtig deklarieren und die eigenen Mängel in der antifaschistischen Gegenmobilisation kaschieren. Das Abgedisse des DSSQ-Bündnis ist nichts weiteres als das eitle Machtgerangel zwischen einem jungen und einem alten Platzhirsch. Beides autoritäre, links-bürgerliche Strukturen, die mit mal mehr, mal weniger radikalen Gestus die Definitionshoheit über eine schwindende Anhängerschaft versucht zu bewahren. Schwindend, weil

der organisierte Mißerfolg langsam spürbar wird. Köpfe zählen im September hat nichts mit der Alltäglichkeit in Dortmund zu tun. Carhardt-Jacken versus Parka, Fahnengeschwenke imperialistischer Fahnen versus verstaubten Befreiungsnationalismus, Menschenketten in der Nebenstraße versus panischen Weggerenne im schwarzen Pulk – daran ziehen sich doch nur verängstigte Menschen hoch, die auf der Suche nach einer identitären Familie sind. Was daran inhaltlich links seien soll, steht noch auf einem ganz anderen Blatt.

 

Da gehört Klappern zum Geschäft und man eilt von Sieg zu Sieg.

 

Na, jetzt hat Dortmund seinen ersten Honoratoren, der sich zu den ANs auf eine Demo bequemt, und somit ein weiteres Skandälchen. Ein Skandälchen, über das man jetzt wochenlang reden kann, ohne etwas anderes zu tun.

Das heißt nicht, dass das Verhalten Klaus Schäfers nicht ein Skandal wäre. Aber bitte sehr, was ist an dem Verhalten der Dortmunder Politik, Verwaltung und Polizei gegenüber Nazis nicht skandalös?

Man muss nur das vor ein paar Wochen neugegründete „Dortmunder Forum gegen Rechtsextremismus“ ansehen. Den Eröffnungvortrag "Nazis im Netz" für eine demokratische, aufgeklärte Zivilgesellschaft“ hielt Thomas Pfeiffer vom Verfassungsschutz.

 

Dortmund sucks!

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Dortmunds-Ex-Feuerwehrchef-applaudiert-Nazis-id2923676.html

 

Demonstrationen : Dortmunds Ex-Feuerwehrchef applaudiert Nazis

Dortmund, 30.04.2010, DerWesten


 

VERSCHOBEN IN EIN PRESSEARTIKEL: https://linksunten.indymedia.org/de/node/19826

 

 


 

 

Ruhr Nachrichten:

 

Leitender Feuerwehrmann Schäfer unter Neonazis - sofort vom Dienst suspendiert

 

Von Peter Bandermann am 30. April 2010 21:29 Uhr

DORTMUND

 

Paukenschlag bei einer friedlich verlaufenen Nazidemonstration: Klaus Schäfer (SPD), Ex-Chef der Feuerwehr Dortmund und jetzt Leitender Beamter eines Städtischen Forschungsinstitutes, marschierte mit den Rechtsradikalen. Und wurde sofort vom Dienst suspendiert.

 

 

In einem Gespräch mit den Ruhr Nachrichten begründete Schäfer seine Teilnahme an der Neonazi-

Demo damit, er wolle "sich als freier Bürger mal die Argumente anhören" Argumente, mit denen er offenbar konform ging. Mehrfach applaudierte das SPD-Mitglied während einer Rede, der rund 80 Mitglieder "Autonomer Nationalisten" zuhörten.

Schäfer leitet, seitdem er nicht mehr Chef der Dortmunder Berufsfeuerwehr ist, ein Feuerwehr-Forschungsinstitut, das ganz offiziell ein Amt der Stadt Dortmund ist. Sein oberster Vorgesetzter, Stadtdirektor Siegfried Pogadl, erklärte knapp zwei Stunden nach Bekanntwerden von Schäfers Teilnahme an der Neonazi-Demo: "Er ist mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert."


Die skandalöse Nachricht sprach sich herum wie ein Lauffeuer und erreichte auch die SPD-Prominenz, die sich zum Zeitpunkt der Demonstration am Freitagabend (30.4.2010) beim "Rock in den Ruinen" auf der Syburg aufhielt. Dortmunds SPD-Parteichef Franz-Josef Drabig forderte ein Parteiausschlussverfahren.

Urkunde für zehnjährige Mitgliedschaft in der SPD

Schäfer wurde 2008 für seine zehnjährige Mitgliedschaft in der SPD geehrt und war noch vor kurzem an einem Infostand der Partei gesehen worden. Umso unverständlicher ist Schäfers Teilnahme an der rechtsextremistischen Demonstration für die SPD-Ortsvereins-Vorsitzende Ulla Pulpanek-Seidel aus dem Ortsverein Dortmund-Barop. "Das ist das Ende seiner Mitgliedschaft in der SPD. Er muss sofort raus, wir leiten im Ortsverein Barop alles in die Wege."

Stadt will personelle Konsequenzen ziehen

Auch Schäfers Vorgesetzter, Kämmerer und Feuerwehr-Dezernent Jörg Stüdemann, reagierte entsetzt: "Das ist empörend und hat ein Nachspiel. Der Rat und die Stadt treten seit Jahren mit großer Entschlossenheit rassistischen Tendenzen entgegen. Ein leitender städtischer Beamter muss ein Vorbild sein. Seine Teilnahme an der Demonstration ist keine Unachtsamkeit."

Stüdemann hatte am Freitagabend Kontakt mit Klaus Schäfer - noch während die Neonazis demonstrierten - und wollte den Stadt-Beamten zur Rede stellen. Schäfer erklärte seinem Dezernenten, dass er sich mit seiner Teilnahme in einem "demokratisch tolerierbaren Rahmen bewegt" habe.

 

 


 

 

http://www.derwesten.de/staedte/dortmund/Viele-Jugendliche-unter-rechten-1-Mai-Randalierern-id2923490.html

 

Bilanz : Viele Jugendliche unter rechten 1.-Mai-Randalierern

 

Dortmund, 30.04.2010, DerWesten

 

Dortmund. Passend zum morgigen Tag der Arbeit hat die Staatsanwaltschaft Dortmund eine erste Bilanz der Ausschreitungen vom 1. Mai 2009 gezogen. Noch mehr als ein Dutzend Prozesse stehen laut Oberstaatsanwältin Dr. Ina Holznagel aus, 27 Anklagen gab es bisher. Viele Beschuldigte sind Jugendliche.

Ein Jahr nach dem gewalttätigen Aufmarsch von Personen aus dem rechten politischen Spektrum am 1. Mai 2009 stehen für die Dortmunder Gerichte noch mehr als ein Dutzend Prozesse an. Die Staatsanwaltschaft Dortmund hat in 27 Verfahren Anklagen erhoben oder Strafbefehle gegen Teilnehmer an dem Aufmarsch beantragt. Diese Verfahren wegen Landfriedensbruchs richten sich gegen insgesamt 30 Personen, die im Verdacht standen, sich konkret an Gewalttätigkeiten gegen Menschen oder Sachen beteiligt zu haben.

In acht der Verfahren stehen die Verhandlungen vor dem Amtsgericht Dortmund noch aus. Die Mehrzahl sind Jugendverfahren. Zwei Verfahren richten sich gegen insgesamt drei erwachsene Beschuldigte. Diese werden vor dem Schöffengericht in Dortmund zu verhandeln sein.

Geldstrafen

 

Zehn weniger schwer wiegende Fälle, in denen Geldstrafen zwischen einem und zweieinhalb Monatsgehältern beantragt worden waren, sind inzwischen rechtskräftig abgeschlossen. Auch drei Angeklagte, die mit Bewährungsstrafen bzw. einem einwöchigen Jugendarrest belegt wurden, akzeptierten Ihre Urteile. Ein Angeklagter wurde freigesprochen.

In den übrigen Fällen sind bereits Urteile ergangen, jedoch noch nicht rechtskräftig. Namentlich die Urteile gegen einen 23 Jahre alten Mann aus Marl und einen 18jähriger Dortmunder, gegen die vom Amtsgericht jeweils Freiheitsstrafen von einem Jahr ohne Bewährung verhängt wurden, werden voraussichtlich auch die Berufungsinstanz beschäftigen.

Hier noch ein weiterer Artikel zu Dortmund:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/19864

 

Ich hoffe, dass ich das jetzt richtig gemacht habe mit dem Pressearchiv.

 

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Ruhrnachrichten vom 3.5.2010:

http://linksunten.indymedia.org/de/node/19918

Westfälische Rundschau vom 3.5.2010:

http://linksunten.indymedia.org/de/node/19923