[HRO] 250 Menschen gegen faschistische Entwicklung in der Türkei auf der Straße

Auf der Straße!

250 Menschen gingen heute in Rostock gegen die faschistischen Entwicklungen in der Türkei und für die Freilassung der Gefangenen aus HDP und kurdischem Widerstand auf die Straße. Vor wenigen Tagen wurden zahlreiche Politiker_innen der HDP mit fadenscheinigen Begründungen verhaftet, unter ihnen auch die Vorsitzenden der Partei. Seit dem gehen unzählige Kurd_innen und Internationalist_innen in Europa gegen die voranschreitende Faschisierung der Türkei unter Erdogan auf die Straße.

 

Um 14 Uhr versammelten sich am Rostocker Hauptbahnhof etwa 150 Menschen, viele von ihnen kurdische oder türkische Linke. Aber auch zahlreiche Antifaschist_innen und Internationalist_innen aus der lokalen linksradikalen Szene beteiligten sich. Ein kurdischer Redner wies am Auftaktort auf die Geschehnisse und die aktuelle Situation in der Türkei und den kurdischen Gebieten hin. Zudem appellierte er an die Bundesregierung, die Zugleich NATO-Partner und Abschiebekumpan der Türkei ist, endlich Druck gegen Erdogan auszuüben.

 

Als sich der Demonstrationszug gegen 14.30 Uhr in Richtung der Rostocker Innenstadt in Bewegung setzte wuchs die Menge schnell auf 250 Personen an. Die sehr bunte und laute Demonstration konnte von der Polizei weitgehend unbehelligt zum Universitätsplatz gelangen. Auf einer dort abgehaltenen Zwischenkundgebung wurde unter anderem ein Text des Lower Class Magazins verlesen. Unzählige Passant_innen hielten Inne und wohnten der Kundgebung bei. Viele teilten die Feststellung, dass der Faschismus in der Türkei auf dem Vormarsch sei und dagegen eingeschritten werden müsse.

 

Unter kurdischen und deutschen Sprechchören zog die Demonstration durch die Rostocker Einkaufspassage zum Doberaner Platz im Herzen des Studentenviertels KTV. Dort hatten bereits am Vorabend antifaschistische Jugendliche ein Solidaritätsfoto mit Forderungen zur Freilassung der HDP-Politiker_innen und zur Beendigung der Erdogan-Diktatur aufgenommen. Auf dem belebten Platz sprach ein kurdischer Genosse über das Projekt „MV für Kobane!“, eine Initiative, die es seit 2014 gibt und die sich der Unterstützung der unterdrückten Kurd_innen und dem fortschrittlichen Projekt Rojava verschrieben hat.

 

In abschließenden Worten betonte ein Genosse die Wichtigkeit der Verbindung der linken Kämpfe der Kurd_innen und der Aktivist_innen aus der deutschen antifaschistischen und revolutionären Bewegung. Uns eine die Klasse und der Kampf gegen Faschismus, Unterdrückung und Ausbeutung. Zugleich verwies eine Rednerin auf eine revolutionäre Demonstration gegen Abschiebung und Fluchtursachen am 26.11. in Rostock, die ebenfalls am Hauptbahnhof starten wird. Schon dort werden lokale Antifaschist_innen und revolutionäre Kurd_innen wieder gemeinsam gegen Unterdrückung, Faschismus und Kapitalismus auf die Straße gehen.

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