Die Erstürmung des Horizonts 2. Ausgabe [anarchistische Zeitschrift]

Die Erstürmung des Horizonts #2

Im Mai 2016 erschien die 2. Ausgabe der anarchistischen Zeitschrift „Die Erstürmung des Horizonts – Anarchistisches Instrument zum Schüren von Diskussion, Affinität und Feindschaft“.


Die Zeitschrift kostet 3 Euro und ist bestellbar unter DEDH [at] riseup [punkt] net oder ihr findet sie in eurem Info-/Buchladen des Vertrauens, unter anderem in:


Die Sturmflut, anarchistische Bibliothek: Karolinenstr. 21a, 20357 Hamburg
Tempest, anarchist library: Reichenbergerstr. 63a, 10999 Berlin
Infoladen Bremen: St. Pauli-Str. 10 – 12, 28203 Bremen
Black Pigeon, anarchistisches Buch- und Kulturzentrum: Scharnhorstr. 50, 44147 Dortmund
Infoladen G16: Gießerstraße 16, 04229 Leipzig
Frevel, anarchistische Bibliothek: Zenettistr. 27 (Hinterhof), 80337 München
Anarchistische Bibliothek und Archiv Wien: Lerchenfelder Str. 124-126 (Hof 3 Tür 1A), 1080 Wien
Fermento, anarchistische Bibliothek: Josefstrasse 102, 8005 Zürich

„Wenn wir  in einem militärischen Krieg weder Position auf der einen, noch auf der anderen Seite beziehen wollen, wenn wir weder in unseren vertrauten vier Wänden verbleiben, noch durch die Wucht der Repression in die Ecke gedrängt werden, noch als stille Zuschauer des Spektakels verbleiben wollen, dann müssen wir uns mit revolutionären Methoden, Perspektiven und Träumen bewaffnen und uns mit der Welt, die uns umgibt, konfrontieren. Dies nicht als Bürger, nicht als Soldaten, sondern als Anarchisten und Anarchistinnen, als Individuen.


Als Anarchisten und Anarchistinnen wollen wir die Welt in Richtung soziale Revolution drängen, mit den subversiven Mitteln, die uns passend scheinen. Diese Zeitung ist nur ein Beitrag im sozialen Krieg, einen Krieg der zündelnde Analysen und lebhafte Kommunikation braucht.“
(Ausschnitt aus dem Editorial der 2. Ausgabe)

Die 2. Ausgabe der DEDH hat den Schwerpunkt „Kommunikation im digitalen Zeitalter“.
„Durch den Fortschritt der Digitalisierung und im Speziellen die Etablierung des Internets veränderte sich die Art der Veröffentlichung und Kommunikation massivst. Diese Veränderung ist in der gesamten Gesellschaft zu spüren und wir Anarchisten sind ziemlich häufig mit dieser veränderten Kommunikationsweise konfrontiert. Die Diskussion über Kommunikation im digitalen Zeitalter, die wir hier eröffnen wollen, soll von konkreten Aspekten unserer Kämpfe handeln.“
(Ausschnitt aus den einleitenden Worten zum Dossier)


Inhaltsverzeichnis:

- Das Kontinuum der Geschichte und die Auslöschung der Revolte
- Fragmentarische Notizen gegen die Justiz
- Raserei
- Trotz Alledem

Dossier: Kommunikation im digitalen Zeitalter
    - Einleitende Worte
    - Wo wir uns von Angesicht zu Angesicht treffen können
    - Wenn Worte ihre Bedeutung verlieren
    - Das Cybernet der Herrschaft
    - Gute Technologie
    - Die Sprache der Technik
    - Destruktive Produktion

- Kommentare & Rezensionen

Deja vu:
    - Centralismus

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Voll retro, wie in alten Zeiten. Auf Papier im Infoladen ihres Vertrauens. Einige leben echt noch in der Vergangenheit.

ih reallife, menschenkontakt. schnell hinter den pc und absmombien, die revolutionsapp anklicken und zurücklehnend chips essen ;)

Schön, dass nicht ALLE ihre Publikationen ins Netz stellen. Wem es nicht passt, der hat ja genügend virtuelle Auswahl. Also mosert nicht rum, nur weil mal einige einen anderen Weg gehen.

Und genau für solche flapsige Kommentare sei das Dossier der Zeitschrift empfohlen, wo die Entscheidung für die Print-Variante erläutert wird ;)

 

Aus der Einleitung:

Wenn wir, sowie auch andere Anarchisten, versuchen persönliche Wege der Veröffentlichung, wie auch der Kommunikation zu suchen und deshalb weiterhin am Gedruckten (Zeitschriften, Zeitungen, Flugblätter...) festhalten, dann nicht aus dem nostalgischen Gefühl heraus, z.B. "etwas in den Händen zu halten", sondern, weil wir glauben, dass die "gedruckte Propaganda" der Absicht, die wir mit unseren Worten haben, näher kommt. Das Internet ermöglicht es uns zwar durchaus, viele Menschen zu erreichen, aber die Quantität ist nicht unsere Intention. [...] Zwar mag die Beliebigkeit des "etwas ins Netz stellen" einen gewissen Charme des Zufalls haben - sind anarchistische Ideen doch letzten Endes eigentlich nirgendwo fehl am Platz -, aber, zwar mag dies bei gewissen archivalischen Projekten fraglos von Nutzen sein, aber es lässt sich darauf kaum ein Projekt des sozialen Kampfes aufbauen.

Dieser Standpunkt ist dermassen idealistisch und naiv. Als ob es eine klare Trennung zwischen "Internet" und dem "real life" gäbe. Dass die "gedruckte Propaganda" irgendwelcher "Absicht" näher kommen soll, ist doch einfach nur lächerlich. Weshalb? Das zu erklären, würde wohl einmal mehr ein bisschen metaphysische Akrobatik erfordern. Als ob man die Reinheit von "anarchistischen Ideeen" von irgendwelcher Verschmutzung bewahren müsste, hinzu kommt noch, dass die Insus in der Regel entgegen jeglicher Offensichtlichkeit von sich behaupten, "nicht ideologisch" zu sein.

Nur weil du die Absicht dahinter nicht nachvollziehen kannst ist es also lächerlich. Das ich nicht lache. Irgendwelcher Absicht kann es doch bestimmt näher kommen, und sei es nur der Absicht, solchen Leuten wie dir ans Bein zu pissen...

"Die Insus" sind also ideologisch, wenn sie etwas nicht ins Internet stellen. Weil es ja den logischen, absolut nicht-ideologischen Zwang gibt etwas ins Internet zu stellen. Nur metaphysische Akrobatik konnte sie, über die wir alle Vorurteile kennen, dazu bringen, etwas auszudrucken. Z.B. die metaphysische Akrobatik von einem sozialen Kampf der darauf basiert, dass sich Leute treffen, diskutieren... etc. Wie metaphysisch, wenn man doch auch einfach Kommentare schreiben kann. Da kann es doch nur um irgendwelche Reinlichkeitsbedürfnisse gehen, ansonsten können sich dass die Menschen, die sagen: "Einige leben echt noch in der Vergangenheit." nicht erklären. Denn sie wissen: das Internet, das ist die Zukunft. Wer's nicht verstanden hat, der hat wohl den Anschluss verloren.

Danke.