Am gestrigen Abend, 10.10.2016 wurde der Nienburger Neonazi Christopher Siedler erneut in seinem Wohnumfeld geoutet. Zuletzt wurde Siedler an seiner alten Wohnadresse in der Ziegelkampstraße 38 geoutet. Seit mehr als einem Jahr wohnt er in der Karl-Rosebrockstraße 1.
Christopher Siedler (geb. am 02.11.1991 ; Handynr: 0152 - 58954504) ist ein seit mehreren Jahren aktiver Neonazi aus Nienburg. Insbesondere fällt er seit rund drei Jahren durch seine Teilnahme an Demonstrationen der extremen Rechten im gesamten Bundesgebiet auf. Seit einiger Zeit versammelt Siedler jedoch weitere Neonazis in Nienburg um sich und begeht gewaltsame Übergriffe auf Andersdenkende. Genaueres findet man in dem Text, der mittels Flugblättern an die Anwohner_innen im näheren Umfeld verteilt wurde:
Liebe Anwohner_innen,
Hiermit wollen wir Sie darüber in Kenntnis setzen, dass in ihrer Nachbarschaft ein u.a. wegen Gewaltdelikten vorbestrafter und gewaltbereiter Neonazi wohnt.
Es handelt sich um den 24- Jährigen Christopher Siedler. Dieser ist seit mehreren Jahren bundesweit auf Demonstrationen der extremen Rechten anzutreffen. So z.B. kürzlich am 02.10.2016 in Weimar oder am 04.06.2016 in Dortmund beim „Tag der deutschen Zukunft“.
Ebenfalls anzutreffen war Siedler bei den regelmäßigen rassistischen Spaziergängen der „PEGIDA-Hannover“. Er pflegt beste Kontakte zu Neonazi-Kadern aus ganz Niedersachsen und über die Landesgrenzen hinaus. So unterhält er u.a. Kontakte zu Personen, die der 2012 verbotenen Nazi-Gruppierung „Besseres Hannover“ zugerechnet werden. Darüber hinaus bestehen Kontakte zu Mitgliedern des Kreisverbandes Verden der Partei „Die RECHTE“ und zum rechtsextremen „Freundeskreis Thüringen / Niedersachsen“, dessen Kopf (Jens Wilke) bei den Kommunalwahlen am 11.09.2016 für die NPD angetreten ist.
Seit rund zwei Jahren versammelt Siedler weitere Neonazis um sich. Im März 2016 entstand aus diesem losen Zusammenschluss die sogenannte „Aktionsgruppe Nienburg/Weser“, die sich vermutlich als Ableger der rechtsextremen „Aktionsgruppe Hannover“ versteht und als militant und gewaltsuchend einzustufen ist. Siedler ist der Kopf dieser Gruppe und fungiert als Organisator für Fahrten zu Demonstrationen und Aktionen innerhalb Nienburgs.
Dass Siedler Gewalt als Mittel zur politischen Auseinandersetzung befürwortet, hat er schon diverse Male verdeutlicht. So war er führender Kopf der Gruppierung, die beim hiesigen Altstadtfest im Jahr 2015 mehrmals linke und alternative Jugendliche angriff. Am 28.07.2016 griff eine 10-Köpfige Nazigruppierung eine Infoveranstaltung von antifaschistischen Gruppen im Nienburger Kulturwerk an. Hinsichtlich dieses Angriffs ist Siedler ebenfalls eine Mitverantwortlichkeit zuzurechnen.
Des Öfteren versuchte Siedler, junge Antifaschist_innen unter Druck zu setzen und einzuschüchtern. Dies äußert sich u.a. darin, dass Menschen gezielt an ihrem Arbeitsplatz oder ihrer Wohnung aufgesucht und dort bedroht und beleidigt werden. Auch vor Angriffen auf Polizist_innen schreckt Siedler nicht zurück: So leistete er sich z.B. im Juni 2015 bei einer rechtsextremen Demonstration in Merseburg heftige Rangeleien mit den eingesetzten Polizeikräften. Diese haben ihn daraufhin festgenommen. Ein weiteres Beispiel: Am 06.08.2015 war Siedler mit einem weiteren Neonazi in der Nienburger Innenstadt unterwegs, bedrohte Jugendliche und Mitarbeiter_innen eines örtlichen Lokals. Dabei stellte er sein Tattoo am Unterarm öffentlich zur Schau, welches die verbotene Losung der SS („Meine Ehre heißt Treue“) zeigt. Die herbeigerufenen Polizeibeamten, die dieses Tattoo dokumentieren wollten, wurden von Siedler mit Kopfstößen und Schlägen angegriffen. Er war daraufhin nur durch den Einsatz von Pfefferspray unter Kontrolle zu bringen. Für diese Aktion wurde er im Januar 2016 vom Amtsgericht Nienburg zu einer Freiheitsstrafe von 9 Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Diese Beispiele seiner Aggressivität gegenüber Menschen, die nicht in sein rechtsextremes Weltbild passen, bestätigen die Annahme, dass Siedler im höchsten Maße gewaltbereit ist. Siedler versucht, mit Hilfe seiner Kameraden, in Nienburg ein Bedrohungsszenario für linke und alternative Jugendliche, Antifaschist_innen und Migrant_innen aufzubauen.
Wir wollen Sie mit diesem Schreiben auf seine Aktivitäten in der rechtsextremen Szene aufmerksam machen und betonen ganz deutlich die Notwendigkeit, Öffentlichkeit über rechtsextreme Umtriebe zu schaffen. Indem man Neonazis aus der Anonymität zieht, schränkt man ihren Handlungsspielraum ein und sorgt dafür, dass sie sich beobachtet fühlen. Übergriffe und Bedrohungen werden ihnen dann erschwert, wenn die Öffentlichkeit ein Auge auf solche Aktivitäten hat.
Für uns ist es untragbar, dass ein gewaltbereiter Neonazi wie Christopher Siedler unbehelligt und ohne Konsequenzen in Ihrer Nachbarschaft wohnt! Naziangriffe dürfen nicht unbeantwortet bleiben. Deshalb holen wir zum Gegenschlag aus! Kein Fußbreit den Faschist_innen!
Über Weiterverbreitung dieses Schreibens freuen wir uns sehr!
Siedler war auch am 08.1016 in Dortmund
Bild 82
http://recherche-nord.com/gallery/2016.10.08.1.html
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Bei facebook bewegt Siedler sich unter dem Pseudonym "Alex Cordes".