Im Herbst soll im Landtag über das bayerische Integrationsgesetz abgestimmt werden. Laut der Regierung soll das Gesetz möglichst schnell auf den Weg gebracht werden, um die zwischenzeitlich gestiegene Anzahl an Geflüchteten und Migrant*innen erfolgreich zu „integrieren“; es soll die als chaotisch inszenierte Lage unter Kontrolle gebracht werden. „Fördern und Fordern“ nennt sich das Konzept: Gefördert wird unterhalb des Existenzminimums im Rahmen sog. Anreizabminderungen, gefordert wird Unterwerfung. 
Alle von dem Gesetz Betroffenen werden auf eine vage umrissene 
„deutsche Wertegemeinschaft“, und eine „Leitkultur“, verpflichtet. Das 
Gesetz unterscheidet „Ausländer“, „Halb-Ausländer“ und 
„Viertel-Ausländer“ von „Bio-Deutschen“ und betrifft alle Menschen mit 
mindestens einem Großelternteil, welches „nicht deutsch“ ist, d.h., dass
 er oder sie seit spätestens 1955 in Deutschland lebt. Bei Zuwiderhandlungen im Sinne des neuen Gesetzes können Betroffene zu 
zwangsweisen Integrationsmaßnahmen verpflichtet und bei deren 
Verweigerung mit Geldbußen bis zu 50.000€ belegt werden. In diesen 
integrierenden Maßnahmen werden Menschen, die sich dem Leitbild der 
paternalisierenden CSU nicht unterordnen wollen gezwungen, eine von 
ihnen nicht gewählte, konstruierte Kultur anzunehmen.
Das bayerische 
Integrationsgesetz stellt eine der repressivsten, rassistischsten und 
neoliberalsten Gesetzesverschärfungen der letzten Jahre dar. Es muss 
aber im Kontext eines allgemeinen Rechtsrucks in Deutschland und Europa 
betrachtet werden. Während rechte Massenmobilisierungen die 
Ressentiments von Internetkommentarspalten auf die Strassen spülen, 
droht die völkisch-nationalistische AfD bei der kommenden Bundestagswahl
 drittstärkste Kraft zu werden. Währenddessen gießen Vertreter*innen der
 etablierten Parteien Wasser auf die Mühlen der Rechtspopulist*innen, in
 dem versucht wird, ihnen mit Forderungen nach mehr Abschiebungen, 
Obergrenzen, Zäunen und zahlreichen rhethorischen Entgleisungen den Wind
 aus den Segeln zu nehmen, was auch Ausdruck des gesellschaftlich 
verankerten
Rassismus der Mitte ist.
Die Regierenden von Bund 
und Ländern, von CSU bis Grünen kommen dem rechten Rand mit 
Asylrechtsverschärfungen (Asylpaket 1 und 2, 
Asylbewerberleistungsgesetz, etc.) und Sonderlagern für Menschen aus 
Balkanstaaten entgegen, wodurch der rechte Mob Bestätigung und damit 
neuen Aufwind erfährt. In diesem Kontext reihen sich sowohl das 
bundesweite, als auch das bayerische Integrationgesetz ein. Dass 
Grüne und SPD das bundesweite Integrationsgesetz mit auf den Weg 
gebracht haben, lassen sie unerwähnt, wenn sie am 22. Oktober in München
 gegen das bayerische Gesetz auf die Straße gehen wollen.
Kommt 
am 22.10 in den antikapitalischen Block. Lasst uns sowohl CSU, als auch 
SPD und Grünen zeigen, was wir von ihnen halten! Nationalismus ist keine
 Alternative!
22.10.16 / 12 UHR DGB-HAUS (SCHWANTHALERSTR. 64) MÜNCHEN


NIKA Link
https://nationalismusistkeinealternative.net/termin/gegen-integration-un...