Die Probleme auf dem Wohnungsmarkt sind nicht mehr zu übersehen. Es fehlt an bezahlbarem Wohnraum an allen Ecken und Enden der Stadt. Und spätestens wenn ihr eine Wohnung sucht, steht ihr genauso auf verlorenem Posten wie die Geflüchteten aus der Turnhalle nebenan. Deshalb demonstrieren wir am 16.07.2016 für den Bau von Sozialwohnungen statt Massenlagern. Los geht’s um 15:00 Uhr an der Marie (Winsstraße 50).
AUFRUF DEUTSCH: THINK GLOBAL - ACT LOCAL! Demo für sozialen Wohnungsbau statt Massenlagern, Turnhallen und Mieterverdrängung!
Durch Krieg, Verfolgung, Armut und Hunger werden Millionen von Menschen weltweit gezwungen, sich auf eine lebensgefährliche Flucht in eine ungewisse Zukunft zu begeben. Um die Zahl der Geflüchteten zu reduzieren, verzichtet die Bundesregierung nicht etwa auf Waffenlieferungen in die ganze Welt, sondern handelt mit autoritären Regimes wie der Türkei Abschiebeabkommen aus.
Obwohl viele Fluchtursachen Folgen der jahrhundertelangen Ausbeutung und Profitgier des „Westens“ sind und sich deutsche Waffenexporte 2015 im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelten, sieht Europa sich mit den schutzsuchenden Menschen überfordert und spricht von einer plötzlichen „Flüchtligskrise“. Bis auf Abschottung und Grenzverstärkung wurden nicht genügend Maßnahmen ergriffen, so sinkt bspw. die Zahl an Sozialwohnungen in Berlin seid Jahren. Geflüchtete mussten auch in Berlin bei Regen und Kälte, auf der Straße schlafen. Um weitere Obdachlosigkeit zu verhindern wurden 2015 mehrere Turnhallen in ganz Berlin zu Notunterkünften umfunktioniert. Obwohl es sich hierbei um eine Übergangslösung handeln sollte, leben z.B. in der NUK-Wichertstraße in Prenzlauer Berg über 100 Geflüchtete nun schon seit fast einem Jahr unter äußerst schlechten Bedingungen in einer Turnhalle. Die Situation ist sowohl für die Geflüchteten als auch für Schulen und Vereine nicht länger tragbar.
Nach zehn Monaten argumentiert der Senat dass eine schnelle Räumung der belegten Turnhallen absolute Priorität habe. Die Menschen sollen auf verschiedene Massenunterkünfte in Berlin und am Stadtrand verteilt werden. Kontakte zu Helfer*Innen, Freund*Innen und der Nachbarschaft sowie der Schulplatz der Kinder würden verloren gehen. Bis Ende 2016 sollen bis zu 8000 Geflüchtete auf das Gebiet des ehemaligen Flughafens Tempelhof ziehen. Solche unmenschlichen Massenlager bedeuten Entzug der Privatsphäre, Konfliktpotenzial und soziale Ausgrenzung. Die Herangehensweise des Senats ist somit keine Lösung sondern ein Angriff auf jeden Versuch des Zusammenlebens und der Integration. Wir als Schüler*innen stellen uns gegen diese Vorhaben und fordern die schnelle Unterbringung der Geflüchteten in Wohnungen!
Bezahlbarer Wohnraum ist ein Thema das uns mit unseren geflüchteten Mitmenschen vereint. Denn überall werden teure Eigentumswohnungen gebaut und die Mietpreisbremse greift nicht. Wohnraum ist schon lange zum lukrativen Spielball von Investoren und Spekulanten geworden. Viele Rentner*innen, Arbeitslose, Arbeitende und Studierende können sich die Mieten nicht mehr leisten und werden verdrängt. Spätestens wenn wir unsere erste eigene Wohnung suchen, stehen wir vor einer ähnlichen Situation.
Wir, die „Solidarische Jugendbewegung“, sind eine offene Gruppe von Schüler*innen und jungen Erwachsenen aus dem Norden Berlins. Kommt am 16.07, um 15:00 zur Demo durch Prenzlberg und Pankow um im Interesse der Geflüchteten der NUK-Wichertstr. und aller Bewohner*innen dieser Stadt für ein soziales Berlin einzustehen! Wir fordern:
- Unterbringung Geflüchteter in Wohnungen!
- integrationsorientierter sozialer Wohnungsbau
- Umbau leerstehender Gebäude
- Stadt für alle!
Wohnraum ist ein Grundrecht und kein Spekulationsobjekt! Gegen den Ausverkauf Berlins und Mieterverdrängung! Kommt zahlreich und bringt eure Freund*innen mit!
AUFRUF ENGLISCH: THINK GLOBAL – ACT LOCAL! Demonstration on the 16th of July 15:00 Winsstr. 50. Public housing instead of mass camps, school gyms and expulsion of tenants!
War, persecution, poverty, and hunger is forcing people all over the world to
go on a potentially fatal journey for refuge into an unknown future. To decrease
the number of refugees, the German government does not cancel weapon supplies
to conflict regions, but negotiates authoritarian treaties like the Turkish
deportation accord. Even though the reason people have to flee are largely due
to the exploitations and greed of Western nations, Europe still feels
overwhelmed and is talking about a “refugee crisis”. Our nations have not done
enough to support refugees: for instance we see less public housing each year.
Even during rain and cold refugees have to sleep in the streets of Berlin. To
stop even more homelessness gyms where used as emergency shelters. Although it
was only supposed to be a temporary solution some of the inhabitants have been
living at these gyms for almost a year now under inhumane circumstances. This
situation has reached a point where it is no longer bearable for both the
inhabitants of the camps and the schools. That is why after ten months the
senate argues that an eviction of the refugees has priority. The people are set
to be relocated to mass holding camps in and around Berlin. People would lose
the contact they built with the social workers and the neighbourhood. Until the
end of 2016 8000 refugees are to be relocated to the former airport
'Tempelhof'. These inhumane mass holding camps mean a loss of privacy, a
potential for conflict and social exclusion. The approach that the government
has chosen is not a solution but an attack on our attempts at positive
coexistence and integration. We as students stand against these aims and demand
the quick accomodation of refugees into appartments! Affordable housing is an
issue which unites us with refugees. Everywhere around here expensive property
housing is being built and rent control is simply not working. Living space has
long since become a part of a profitable venture for investors and speculators.
Many retired, unemployed, employed, and studying people can no longer afford
the rents here and get driven out. At least when we look for our first
apartment we see a similar situation.
We the “Solidarische Jugendbewegung”, are an open group of students and young adults out of the north of Berlin. Come to our demonstration on the 16th of July at 15:00 in Prenzlauer Berg and Pankow to stand up for the rights of refugees and all inhabitants of this city! We demand:
- housing of refugees in actual apartments!
- integration based social housing, meaning massive government sponsorship of community housing and neighbourhood projects in which all humans can live together regardless of their origin our social class
- conversion of vacant buildings for the accomodation of refugees and other people in need of shelter
- A city for everyone! Housing is a fundamental right and not an object of speculation! Against gentrification!
Come in large numbers and bring your friends!
Petition
https://www.change.org/p/senator-f%C3%BCr-stadtentwicklung-und-umwelt-an...
Übersetzung (Arabisch)