Brutaler Polizeieinsatz im Frühtau im aus Protest gegen ein atomares
Endlager besetzten Wald von Mandres-en-Barrois. Die Besetzer*innen kommen
wieder!
Die Hinweise verdichteten sich in den letzten Tagen, die Aktivist*innen, die
den Wald von Mandres-en-Barrois gegen das Endlager Projekt Namens CIGÉO in Bure
seit nun über zwei
Wochen besetzten, hatten um
Unterstützung gebeten. Gerüchte zu Folge waren zum Beispiel die wenigen
Hotels in der äußerst dünn bevölkerten Gegend plötzlich ausgebucht - wohl für
die Unterkunft der für die heutige Räumung eingesetzten Gardes Mobiles
(militärische Polizei).
Gegen eine Räumung sprach die laufende
Auseinandersetzung um die am 28. Juni durch einen Gerichtsvollzieher im Wald
zugestellten Räumungsverfügung
der Bauherrin ANDRA (Nationale Agentur zur Entsorgung von Radioaktivität).
Aktivist*innen und Einwohner*innen legten Widerspruch dagegen ein. Die
Verhandlung über den Widerspruch hätte am gestrigen Tag verhandelt werden
sollen, die ANDRA beantragte jedoch die Einräumung einer Frist um zum Vortrag
der Anwält*innen der Besetzer*innen Stellung nehmen zu können. Die Verhandlung
wurde auf den kommenden vertagt. Klagen von Vereine und Einwohner*innen gegen
den illegalen Beginn der Bauarbeiten ( Waldrodungen ohne Rücksicht auf Faune
und Flora, Beginn von Bauarbeiten ohne Baugenehmigung und
vor Erlass des Gesetzes zu CIGÉO, Widerspruch gegen die Übergabe des Waldes
an die ANDRA durch den unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagenden Gemeinderat
) , laufen ebenfalls vor dem Verwaltungsgericht. Eilig hat es die Justiz nicht,
diese Klage zu behandeln.
Die ANDRA hatte die Zeit gewonnen, die sie haben wollte, um Tatsachen zu
schaffen. Eine riesige Polizeiarmada tauchte am frühen morgen im besetzten Wald
von Mandres-en-Barrois.
Der polizeiliche Angriff erfolgte brutal ohne richtige Vorwarnung. Die Polizei
setzte diverse Granaten und Flash-Ball – oder Flashball ähnliche – Gewehre
gegen die Aktivist*innen ein (Infos zu den Waffen der französischen Polizei
u.a. hier). Die
gesamte Camp-Infrastruktur wurde beschlagnahmt. Ersten Erkenntnisse zur Folge
gab es keine Festnahmen.
Die Aktivist*innen geben sich jedoch nicht geschlagen. Eine Besetzung fand zum
ersten mal in 20 Jahren Widerstand gegen das geplante Endlager statt.
Einzelaktivist*innen, Anwohner*innen und Vereine waren trotz unterschiedlicher
Widerstands- und Politikultur mit im Boot – für viele Einwohner*innen der
konservativ geprägten Region war der Schritt zur Besetzung und zum zivilen
Ungehorsam eine Herausforderung. Der Widerstand ist dadurch gewachsen.
Zahlreiche Vereine erklärten sich mit den Besetzer*innen solidarisch und
protestieren nun gegen die Räumung öffentlich (Brief
der Vereine auf Französisch)
Und es geht weiter!
* Freitag 8. Juli 6 Uhr : Treffpunkt in Bure um die
Bauarbeiten zu blockieren.
* Widerstandswochenende im Wald am 9. und 10. Juli: Treffpunkt
in Bure um über das weitere Vorgehen zu beraten
* 16. Juli: Wiederbesetzungsdemonstration und „weltweite
Barrikaden gegen das atomare Klo und die Atomkraft"
Ob durch die Verbreitung dieser Informationen, tatkräftige
Unterstützung vor Ort oder dezentrale Aktionen: Unterstützung ist
willkommen!
Kontakt vor Ort:
sauvonslaforet@riseup.net / Tel (médias) 00 33 7 58 65 48 89 Tel (infos und Notfall) 00 33 7 58 13 18 61
Weitere Informationen
- Infoticker (auf Französisch)
- PM der Besetzer*innen zur Räumung (Französisch)
- Infoseiten auf Französisch: vmc.camp / burestop.eu / burezonelibre.noblogs.org
- Dossier über das Endlagerprojekt in
Bure auf Deutsch
- Homepage mit aktuellen Infos zur Besetzung in
verschiedenen Sprachen
Schick!
Danke für die Medienarbeit, viva Indymedia, viva Eichhörnchen, auf nach Bure!
Soliveranstaltung in Freiburg heute abend
Mobiveranstaltung zur Wiederbesetzung des Waldes in Freiburg heute abend (7.7.16): Siehe
https://linksunten.indymedia.org/de/node/184331
Flyer auf Deutsch zur geplanten Wiederbesetzung:
https://linksunten.indymedia.org/de/system/files/data/2016/07/1566883292...