[B] Tag X ist noch lange nicht vorbei - Solidemonstration für die Rigaer94

Startpunkt der Demonstration

Am frühen Nachmittag des 25. Juni demonstrierten mehrere hundert Menschen durch Neukölln und Kreuzberg. Anlass der Kiezdemonstration war die Räumung des sozialen Treffpunkts und Veranstaltungsraums „Kadterschmiede“, der restlichen Flächen im Erdgeschoss, sowie Wohnungen im Dachgeschoss des Vorderhauses in der Rigaer Str. 94.

 

Die Räumung erfolgte ohne Vorwarnung und die gesetzlich notwendige, fristgerechte Zustellung eines Räumungstitels. Über 300 Bullen besetzten das gesamte Objekt, sowie den Hof und die weitere Umgebung. Ein Trupp Bauarbeiter begann sogleich mit der Zerstörung der Zugänge, der Einrichtung der Kadterschmiede und des anliegenden Gartens. Unterstützt wurden Henkels Büttel dabei von einem Rudel grobschlächtiger Securities. Die Besetzung hält bis dato an. Das führt zu widerlichen und untragbaren Zuständen. Aktuell ist das gesamte Projekt Rigaer94 von Bullen und Securities besetzt. Sie stehen im gesamten Haus, auf allen Fluren und vor den Wohnungs- und Zimmertüren der Bewohner*innen. Sie verweigern nach Lust und Laune Besucher*innen den Zutritt, oder gar das Mitbringen von Essen oder anderen Gegenständen. Wie lange dieser Zustand anhalten soll und was nach Ende der Bauarbeiten passieren soll, ist zur Zeit absolut unklar.

 

Dies ist der Höhepunkt einer monatelangen Fehde von Innensenator Henkel gegen die widerständigen Strukturen im friedrichshainer Nordkiez. Nach Monaten Gefahrengebiet, in dem ein ganzer Kiez unter Generalverdacht gestellt wurde und der „Begehung“ der Rigaer94 mittels SEK, Hundertschaften und Hubschraubern, läutet Henkel mit diesem Angriff auf rebellische Strukturen offensichtlich seinen Wahlkampf ein.

 

Aus Wut und in Solidarität mit der Rigaer94 versammelten sich ab 14 Uhr vielew hundert Menschen auf dem Hermannplatz in Neukölln. Nach kurzen Redebeiträgen des Kiezladens Friedel54 und der Potse / Drugstore zog die Demonstration durch den Reuterkiez. Aufgrund der kurzfristigen Orga gab' es keinen Lautsprecherwagen. Das tat der Stimmung keinen Abbruch. Im Gegenteil, trotz der drückenden Hitze war die Demo durchgängig laut. Parolen wie „Bullenschweine raus aus der Rigaer“ „Rigaerstraße, Friedel bleibt – One struggle one fight“ oder „Staat, Bullen, Henkel – Scheiße“ waren weithin hörbar. Hunderte Flyer informierten die, aufgrund des Wetters zahlreichen Passant*innen über das Anliegen der Demo. Über die Friedelstraße zogen die Demonstrant*innen dann via Ohlauer Straße bis zum Görlitzer Park, um danach über die Skalitzer, Adalbert- und Oranienstraße zum Oranienplatz, wo die Demo endete.

 

Zum Ende der Strecke begannen die Cops, die aufgrund des literweisen Schweißverlustes in ihren Rüstungen und des permanenten Sonneneinflusses wohl etwas neben sich standen, die erste Reihe wegen angeblicher Vermummung durch die Transparente zu stressen. Dies führte im Nachhinein auch zu einer brutalen Festnahme auf der Reichenberger Straße.

 

Die Demonstration war, trotz ihres legalistischen Auftritts, ein weiteres Feuer der Solidarität nach Friedrichshain. Tag X ist noch lange nicht vorbei.

 

Werdet weiterhin aktiv, am Tag, in der Nacht, kreativ, wütend, militant. Bis Cops, Securities und Bauarbeiter endlich aus der Rigaer94 verschwunden sind und wir wieder in der Kadterschmiede feiern, lernen und Pläne schmieden können.

Der Wahlkampf wird heiß...

 

Kiezladen Friedel54 - Soziales Zentrum in Nord-Neukölln

besetzt seit dem 01.05.2016

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Meine Meinung: Die Demo war ein Erfolg, sie war laut, es wurden viele Flyer verteilt, die Öffentlichkeit einbezogen / informiert. Die Demo ist friedlich geblieben, trotz agressiver Begleitung, die die Demo immer wieder gestoppt hat, abgefilmt hat und am Zielortort dann auch noch den Versuch gestartet hat, das vorderste Transpi an sich zu reissen. Die Demo hat keinen Angriffspunkt von sich aus gegeben. Ich meine, dass die Demo damit ihr Ziel (siehe erster Satz) erfüllt hat.

Aktionen aus Demonstrationen, so habe ich das bisher oft erlebt, werden schnell brutal niedergewalzt, geknüppelt und werden immer wieder als Legitimation für das brutale Eingreifen als Vorwand genutzt. Das heißt nicht, dass eine Demo nicht laut und fordernd sein darf, so wie heute.

Auch das hat sich Meiner Meinung gezeigt in den vergangenen Tagen, dezentrale Aktionen sind durch Repression nicht zu stoppen, sie sind gezielt, wirkkungsvoll und unkontrolliert / unkontrollierbar.

Deswegen begrüße ich das das Statemant der Tag X ist noch lange nicht vorbei.

Also das waren definitiv über 1000 Leute da auf der Demo! Und das trotz der kurzfristigen Ankündigung nur über´s Internet und bei brutaler Hitze... Man sollte echt nicht das Zahlenrunterspielen der bürgerlichen Presse- und Polizei-Propaganda mitmachen (mal 400, mal 500, mal "einige hundert") bzw. sollte dem was realistisches entgegensetzen (1000!!). Die Stimmung war super und lautstark und durch die vielen Flyer, Schilder und Transparente konnten viele Menschen erreicht werden. Gute Sache! Wie gehts jetzt weiter mit Tag X?

Wann kommt Tag Y -zu unseren Gunsten...?

Also 1000 hät ich jetzt auch geschätzt... am Ende wurde es dann wieder etwas weniger... wegen der Hitze wahrscheinlich.

richtig gut demo!

 

antiautoritär - antidogmatisch - linkradikal!

 

staat-nation-kapital -scheiuße

 

wir sehen uns spätestens am 9.7